Völlig unzureichende Radioberichterstattung bei großen, sportlichen Ereignissen

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CelticTiger

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Die gerade zu Ende gehenden European Championships (eine Art europäische olympische Sommerspiele) zeigen zumindest im TV, wie eine hochwertige und seriöse Sportberichterstattung auszusehen hat. Die sich täglich abwechselnden Sender ARD und ZDF senden von früh morgens bis Abends durchgängig einen hervorragenden Mix aus allen dargebotenen Sportarten. Dazu gesellen sich, wie seit einigen Jahren üblich, parallel laufenden Streams.
Und bei aller Begeisterung zu der TV Berichterstattung vermisse ich an dieser Stelle wieder einmal das gute alte Sportdampfradio wie beispielsweise die bis 1992 ausgestrahlte Olympiawelle. Hier wurde den gesamten Wettkampftag lang eine für das Radio aufbereitete Version mit Liveübertragungen, Kommentaren, Minifeatures und Musik gesendet. Bei einem Etat der ö.R. von fast schon obszönen € 9 Mrd. lassen sich anscheinend keine Mittel mehr für eine hochwertiges und begeisterungsfähiges Radiosportprogramm aufbringen. Es mag abgedroschen klingen, aber: Hier haben wir es meiner Meinung nach nur mit einem weiteren Armutszeugnis des staatlichen Rundfunks zu tun.
Was meint Ihr? Vermißt Ihr ebenfalls die alten Olympiawellen sowie eine entsprechendes Programm bei ähnlichen Großveranstaltungen?
 
... und für alle Fußballbegeisterten sendet ARD-Audiothek alle Bundesligaspiele.
Im 'normalen' Radio gibt es mehr als genug Sport. Statt 'großer' Sportübertragungen wünsche ich kleinflächige Berichte aus Randsportarten.
Bitte die gerade wegen GEZ-Mittelverschwendung mit dem Rücken an der Wand stehenden ARD-Intendanten nicht noch auf dumme Ideen bringen: "Wie können wir mit erweiterten, neuen Angeboten die nächste Abgabenerhöhung rechtfertigen?"
 
Nun, für mich persönlich spielen weder European Championships noch die UEFA Champions League eine Rolle. Aber ich finde es gut, dass zumindest das öffentlich-rechtliche Fernsehen über die European Championships ausführlich berichtet. Das bestätigt mich in meiner Meinung, dass der ÖRR sich vor allem auf Sportarten fokusieren sollte, die ansonsten nicht so im Mittelpunkt stehen. Soll heißen, dass der ÖRR in Zukunft nicht mehr jährlich hunderte Milliionen von EURO für Fußballrechte ausgeben sollte, sondern vor allem die Randsportarten bedienen. Fußball - bis auf wenige Ausnahmen - wäre dann halt, wenn überhaupt im Free TV, bei den Privaten, ansonsten halt im Pay TV. Ist ja in anderen Ländern, vor allem England und Frankreich, auch so.

Dass im Radio wenig über die European Championships berichtet wird, kann ich persönlich nicht beurteilen. Aber wie schon gesagt, es gibt auch ein Sportradio auf DAB+, was sicher ausführlich berichtet.

Übrigens, die Quoten der European Championships im Hauptabendprogramm waren gar nicht so schlecht...

 
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Der sportliche Wert der " European Championships" tendiert doch gegen Null. Da ist überhaupt nichts "Hochwertig". Gibt es noch ein anderes Land, dass diesen Schrott 11 Stunden am Stück übertragen tut? Ich kann es mir nicht vorstellen.
 
Im Prinzip schon, der Unterschied wäre aber, dass man die Bundesliga parallel nur im PayTV sehen kann, die ECs aber kostenlos.
 
Äh, haben wir nicht ein Sportradio auf DAB+? 😄
Ich bin auch kein Sportfan. Absolut nicht. Aber ein Sender wie ORF Sport+, getragen von beiden Anstalten wäre schon gut. Dann würden Das Erste und ZDF nicht mehr vollgemüllt mit Sportübertragungen, die nicht alle sehen wollen und Sportfans kommen 24/7 auf ihre Kosten. Als TV-Kanal und als Digitalradio-Kanal.
 
Äh, haben wir nicht ein Sportradio auf DAB+? 😴
Ähem, ich glaube, davon habe ich irgendwie nichts mitbekommen. 😴
Ich muß gestehen, daß ich aufgrund des vielerorts beschissenen Indoorempfangs von DAB+ mein Digitalradio abgegeben habe. Aber immerhin habe ich ein Internetradio (ohne DAB+ Empfangsteil) , das ich des Öfteren nutze.
Hauptsächlich höre ich jedoch Radio via UKW, in der Regel DLF oder DLF Kultur. Aber das ist wiederum ein anderes Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine EM ist eben nicht Olympia. Selbst die Leichtathletik-WM lief neulich wegen der Zeitverschiebung unter ferner liefen. Und Live-Radioberichte vom Turnen, Kanu oder Tischtennis wären dann schon sehr nischig. Heute im rbb inforadio gab es neben Fußball aber auch Berichte aus München.
 
Manche Programme lehnen es sogar ab, über lokalen Fußball zu berichten, auch wenn es um die Bundesliga geht. Denn angeblich (laut Berater) interessiert es die Wenigsten.
Lächerlich.
 
Da haben wir es wieder: Alles mögliche wird weg gelassen, weil man damit womöglich bei jemanden irgendwie anecken könnte.
Am Ende kommt dann ein inhaltsloses Top 20-Radio dabei raus, was man nach 5 Minuten wieder vergessen hat.


Der sportliche Wert der " European Championships" tendiert doch gegen Null. Da ist überhaupt nichts "Hochwertig". Gibt es noch ein anderes Land, dass diesen Schrott 11 Stunden am Stück übertragen tut? Ich kann es mir nicht vorstellen.
EBU Ankündigung
Quoten
 
Die European Championships waren meiner Einschätzung nach ein Sport- und Kulturfest der besonderen Art. Neben den breitgefächerten Sportarten gab es ein ausgedehntes Kulturprogramm mit vielen Livebands, Sessions mit Münchener Kulturschaffenden und diversen Begleitangeboten der Münchener Museen.
Es war ein wunderschönes, buntes Konzept, das wohl richtig gut ankam. Es wäre ein tolle Gelegenheit gewesen, hier in Zusammenarbeit der Sport- und Kulturredaktionen der ARD eine buntes Radiobegleitprogramm für die Dauer der Spiele zu etablieren. Was für eine verpasste Chance!
 
Sportereignisse sind doch immer audio-visuelle Ereignisse, wer würde sich denn sowas überhaupt im Radio anhören? TV, Internet und Streaming-Angebote sind doch da wesentlich sinnvoller.
Abgesehen davon hat Radio nun mal (vor allem aus Sicht der Hörer) so gut wie Relevanz mehr für alles jenseits vom Hintergrundrauschen, eine solche Sportübertragung würde praktisch ungehört bleiben.
 
Und bei aller Begeisterung zu der TV Berichterstattung vermisse ich an dieser Stelle wieder einmal das gute alte Sportdampfradio wie beispielsweise die bis 1992 ausgestrahlte Olympiawelle. Hier wurde den gesamten Wettkampftag lang eine für das Radio aufbereitete Version mit Liveübertragungen, Kommentaren, Minifeatures und Musik gesendet. Bei einem Etat der ö.R. von fast schon obszönen € 9 Mrd. lassen sich anscheinend keine Mittel mehr für eine hochwertiges und begeisterungsfähiges Radiosportprogramm aufbringen.
Der Witz ist ja, dass in München offenkundig massig Personal fürs Radio vor Ort war. Jedenfalls konnte man in der Nachberichterstattung von jeder der Sportarten Berichte von den jeweiligen Reportern vor Ort hören. Auch waren darin oft Schnipsel von den Schilderungen der entscheidenden Szenen zu hören. Nur live ging das eben selten über den Sender.

Es mag abgedroschen klingen, aber: Hier haben wir es meiner Meinung nach nur mit einem weiteren Armutszeugnis des staatlichen Rundfunks zu tun.
Evtl. ist der Elan für die Durchführung einer solchen Welle auch deshalb verschwunden, seitdem Interessenvertreter der Privaten dem WDR 2012 böse an den Karren gefahren sind, nachdem der eine Olympiawelle über seine digitalen Kanäle anbieten wollte.

Was meint Ihr? Vermißt Ihr ebenfalls die alten Olympiawellen sowie eine entsprechendes Programm bei ähnlichen Großveranstaltungen?
Ja, vor allem deshalb, weil es unterhaltsamer ist, als 95 % dessen, was einem tagtäglich im Hörfunk so geboten wird. Und für diese Erkenntnis braucht man nicht mal wahnsinnig sportinteressiert zu sein.
Besteht denn wegen dem ganzen Streamingangebot dazu noch eine Notwendigkeit? Wer würde denn vom Stream zum Radio wechseln? Könnte ein Nischenprodukt sein.

Auch der ARD-Hörfunk kann streamen. Da sehe ich keinen Widerspruch. Allerdings verbraucht ein Audiostream wesentlich weniger Datenvolumen als Videostreaming. Und nicht jeder kann permanent auf einen Bildschirm schauen (Autofahrer, Menschen bei der Arbeit, blinde Menschen etc.). Da ist es oft bedeutend einfacher und niederschwelliger, einer packenden Sportreportage zu lauschen.
 
Wenn die Spiele der Frankfurter Eintracht in hr-info live kommentiert wurden (nein, nicht im Bundesliga-Sender hr1), dann lief das immer nebenbei mit, während ich am Rechner saß und der Torjubel des Kneipen-TV zwei Straßen weiter erst dreißig Sekunden später zu hören war. Das war stets spannend und auch schön.

Auch nach besonderen Sportereignissen höre ich mir gerne noch mal das Audio des entscheidenden Moments an. Es macht doch einen Unterschied, ob man Konstanze Klosterhalfen auf dem Weg zu Gold im Radio hört oder im TV sieht. Du musst es FÜHLEN.
 
Manche Programme lehnen es sogar ab, über lokalen Fußball zu berichten, auch wenn es um die Bundesliga geht. Denn angeblich (laut Berater) interessiert es die Wenigsten.
Lächerlich.
Lokaler Fussball im Radio interessiert höchstens die, die gerade auf dem Spielfeld stehen und die, die am Rande des Spielfeldes stehen. Genauso sind die späteren Spielergebnisse des Spieltags der lokalen/regionalen Ligen eigentlich nur für die Sowieso-Zuschauer und Spieler von Interesse - aber trotzdem sind diese bei diversen Sendern am Sonntag zu hören. Für die meisten Hörer ist dann aber wohl Zeit, das Radio auszuschalten... Vermutlich haben die Berater vollkommen recht.
 
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Reaktionen: U87
Natürlich haben sie recht. Sport im Radio ist definitiv ein Abschaltfaktor, wenn es nicht gerade die Fußball-Bundesliga/EM/WM ist. Deine Ausführungen zum Lokalsport sind absolut richtig. An den Radiogeräten draußen interessiert das niemanden. Das Verlesen von lokalen Ergebnissen am Sonntag ist reine Alibi-Arbeit. Bei uns wurde das nach wenigen Wochen wieder abgeschafft. Zurecht.
 
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