Voicetracking

Habt ihr schon Voicetrackingpannen mitbekommen?

  • Ja, eine Menge!

  • 1-2 vielleicht...

  • Noch nie!


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Bei Radio Mainwelle ist mittlerweile die komplette Sonntagsstrecje (8-13 Uhr) gevoicetrackt, wenn ich das richtig gehört habe.
 
Kein Mensch hat behauptet, dass Voicetraking "Betrug" sei.

Nicht generell. Der Grad zwischen Voicetracking mit und ohne Betrug an der Hörerschaft ist allerdings ein sehr schmaler. Allenfalls halte ich VT für ein in vielen Fällen unehrliches Vorgehen, unehrlich den Zuhörern gegenüber. Ehrlichkeit hieße für mich in dieser Sache, deutlich darauf hinzuweisen, dass das gerade Gehörte eben nicht just in diesem Moment ins Mikrofon moderiert wird, sondern (Minuten, Stunden, Tage) vorher aufgezeichnet wurde. Bei an sich live gefahrenen Sendungen mit einzelnen Beiträgen aus der Konserve erleben wir das teilweise, etwa bei Interviews ("ich habe mit XYZ telefoniert und nachgefragt, ob ..."). Wenn aber eine komplette Sendung gevoicetrackt ist, informieren nur wenige darüber, dass da nichts live ist.

Denn die meisten Hörer werden - unterstelle ich - nicht von selbst draufkommen. Ob es für die Programmwahl dabei von Relevanz ist, wie viel in einer Sendung live passiert, hat damit erst mal nichts zu tun. Es ist und bleibt die Unterschlagung einer Information, die etwas Wesentliches über die Produktion des konsumierten Programms aussagt.

Richtig gefährlich wird es, wenn nicht nur verschleiert wird, dass gevoicetrackt wurde, sondern bewusst ein Live-Programm vorgegaukelt wird, wo schlichtweg keines ist.
Da wäre der Gute-Laune-Wachmacher, den es vorhin auf dem Weg ins Studio richtig gefröstelt hat, weil es ja saukalt ist draußen, während er - Extrembeispiel - sich im realen Leben noch mal unter die Bettdecke kuschelt. Vielleicht sitzt er auch schon im Studio, aber in einem ganz anderen, da er mehrere Frühsendungen gleichzeitig moderiert, wovon maximal eine live ist.
Oder der ebenso gut gelaunte Nachtarbeiter ("ich bleib mit Ihnen wach"), der schon lange nicht mehr wach ist. "Toll", denkt der ahnungslose Hörer vielleicht, "der macht auch Nachtschicht - so wie ich". Jedenfalls ist es diese emotionale Verbindung, die der Sender aufzubauen versucht, damit der Hörer eine Zuneigung zum Programm entwickelt und wieder einschaltet.

Oder der schnellste Verkehrsservice für Stadt und Land, der die ganze Nacht (oder das ganze Wochenende) nur die ein bis zwei Baustellensperrungen wiederholt, die für die VT-Show planbar waren. Immer exakt derselbe Wortlaut, dieselbe Sprachmelodie - und in der nächsten Nacht wieder diese Prozedur. Tatsächlich vielleicht größtes Verkehrschaos, in der Stauzentrale sieht Auto-Axel oder Traffic-Tina davon aber nichts auf dem Verkehrsmonitor. Würde man wenigstens auf die Ansage verzichten: "sofort informiert, wenn auf den Straßen was passiert". Es gibt aber Kandidaten, die tun das nicht, pervertieren es noch durch die bereits erwähnte Nennung von Hotlines zum Blitzermelden.

Für die Nachrichten gibt es gottlob Agenturen, die eine 24/7 besetzte Redaktion unterhalten, womit in der Regel ein gewisser Aktualitätswert sichergestellt wird, wenn man nicht gerade auf die preiswertesten Angebote zurückgreift. Aber auch diese Zulieferer-Produkte werden häufig gevoicetrackt, damit sie jeder Kunde in seine individuelle Stundenuhr einbauen kann, und das Ergebnis kommt freilich "live aus den Radio XYZ-Nachrichtenstudios".

Ich möchte solche Praktiken schon als Lug und Trug abstempeln. Letztendlich müssten sie starke Kratzer in der Glaubwürdigkeit hinterlassen. Das geschieht aber kaum, da das Gros der Hörer nichts davon mitbekommt, sofern die Automation mitspielt. Und darin liegt das große Glück der Radiostationen, die wir in diesem Faden anprangern.
 
Der Grad zwischen Voicetracking mit und ohne Betrug an der Hörerschaft ist allerdings ein sehr schmaler.

nenne es "Täuschung", das trifft es meines Erachtens präziser. Betrug ist etwas justiziables, wogegen man gerichtlich vorgehen kann. Täuschung hingegen ist etwas aus dem Bereich der Trickkiste, und dort ist auch die Heimat der privaten Radiostationen.

chapri schrieb:
Was ist denn das Gegenteil von Radio?
Voicetracking! :D
 
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Bayernwelle scheint schon länger verzweifelt auf der Suche nach Personal zu sein, die Stellenanzeigen sind seit Wochen gleich...[/QUOTE]

Tobias Rettich ist mittlerweile schon wieder weg. Er war nur 3 Monate da. Ich denke aber nicht, dass es mit der Voicetrackingpanne zusammenhängt. Im Januar gab es auch eine neue Nachrichtensprecherin, die nach wenigen Wochen schon wieder weg war. Christopher Mayer ist seit April bei Top FM, auch für ihn sucht man noch Ersatz.
 
Seit Gefahr droht, dass man in jedem bayrischen Sendestudio demnächst ein Kreuz aufhängen muss, treibt es eben den einen oder anderen Andersgläubigen in die Flucht.:D
 
Tobias Rettich ist mittlerweile schon wieder weg. Er war nur 3 Monate da. Ich denke aber nicht, dass es mit der Voicetrackingpanne zusammenhängt. Im Januar gab es auch eine neue Nachrichtensprecherin, die nach wenigen Wochen schon wieder weg war. Christopher Mayer ist seit April bei Top FM, auch für ihn sucht man noch Ersatz.

Auch wenn wir uns hier gefährlich Off-Topoc bewegen, aber woran liegt das denn, dass so viele gehen bzw keiner kommt? Zahlen die nur ganz wenig Gehalt oder ist die Arbeitsatmosphäre nichts?
 
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Ich kann hier nur für mich persönlich sprechen, aber in den meisten Fällen ist VT für mich ein Ab- oder Umschaltgrund. Mich nervt es besonders am Wochenende an, wenn da offensichtlich keiner im Studio sitzt und angeblich eine einzelne Kraft eine 48-Stunden-Schicht fährt.

Dabei zeichnet sich VT oftmals (so gut wie immer) durch voraufgezeichnete belanglose Moderationen aus: "Hui, das wird wieder warm dieses Wochenende. Wie warm genau, das erzähle ich euch nach drei Songs." Und dann sagt sieselbe Moderation erneut, aber in nicht mehr als drei Sätzen, dass es warm wird. Wozu das ganze? Diese Nullmoderationen langweilen mich.

Ich kann VT aber auch mal ertragen. Dies gilt besonders für Spezialsendungen, wie die NDR2-Soundfiles. Aber die normale Tagesmoderation? Dann finde ich es ehrlicher, wenn man es "Musik Nonstop" oder so nennt. Dann weiß ich, was ich bekomme. Und zur Not tut es mein Music Unlimited auch.
 
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