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Volker Lechtenbrink 77-jährig gestorben

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s.matze

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Ich habe eben beim NDR die erschütternde Nachricht erfahren, dass Moderator, Sänger und Schauspieler Volker Lechtenbrink tot ist. Das geht mir persönlich sehr nahe, unzählige von ihm gesprochene Dokumentationen und Reportagen sind mir in Erinnerung. Auch mit der Musik verbinde ich ihn.
Er war ein vielseitiger Künstler und großartiger Mensch. Eine außergewöhnliche, vertraute Stimme schweigt damit.



"All das mag ich, und ganz doll dich." Danke Volker für viele TV- und Radio-Momente.
 
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Mir ging es genau so, als ich es heute morgen im NDR hörte.

Er war ja nicht nur Schauspieler und Musiker, sondern begann seine Karriere als 8-jähriger im Radio, genauer im "Kinderfunk" (was ich noch nicht miterleben konnte) und er war 1983 (und eventuell auch in einem oder mehreren Jahr(en) zuvor) die Urlaubsvertretung von Jochen Pützenbacher bei einem recht aufwendigem Reise-Quiz vormittags auf Radio Luxemburg: "Ein Tag wie kein Anderer". Ich erinnere mich noch als damaliger Hörer dieses Programms, das (unnachahmlich?) eine so unfaßbar familiäre Atmosphäre schuf, daß übers Radio die Grenzbeamten an der Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland aufgefordert wurden, einen Mercedes Kombi mit Hamburger Kennzeichen rasch durchzuwinken, weil der Fahrer im Sender gebraucht werden würde...

Ich hatte einmal kurz die Gelegenheit ihn als sehr freundlichen, den Menschen zugewandten Künstler kennenzulernen, ebenfalls im Jahre 1983. Rolf Zuckowski versuchte (erfolgreich) mit seiner Cover-Version des Lechtenbrink-Klassikers "und ganz doll Dich..." ("und ganz doll mich..." - Rolf & seine Freunde) als längstes Lied der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde zu kommen, wobei sich der Rekord nicht auf die ausschnittsweise Darbietung auf dem Hamburger Rathaus-Markt bezog, die satte fünf bis sechs Stunden andauerte, sondern auf die Anzahl der eingereichten, von Kindern getexteten Zeilen (immerhin 3776 Zeilen) bezog.
(Rolf Zuckowski war, bevor er im kleineren Rahmen ähnliches auf der Welle Nord veranstaltete, Moderator der montäglichen Kinder-Sendung auf Radio Luxemburg "Moment mal" - und er veranstaltete mehrere der zwei Mal im Jahr stattfindenden, legendären "RTL-Kindertage" im Düsseldorfer Studio und in Luxemburg).

Die Stimme von Volker Lechtenbrink ist auch für mich so berührend, daß ich schon manchmal in mancher Naturdoku im NDR-Fernsehen "hängen geblieben" bin, weil es einfach schön ist, dieser Stimme zu "folgen" und sich von ihm etwas erzählen zu lassen.

Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinem Freundeskreis.


Im Anhang habe ich leider keinen Ausschnitt seiner Moderation, aber einen 1983 selbst von UKW aufgenommenen Trailer auf seine Sendung, gesprochen von Walter Freiwald. Das mit der begleitenden Zeitschrift war glücklicherweise nicht regelmäßig Bedingung / Bestandteil der ausgelobten Reise.
 

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  • 19830708-RadioLuxemburg-Trailer-ETWKAmitVL.mp3
    3,1 MB
@EMC : Alles richtig. Volker war sogar seit 1978 Ehren-Discjockey bei RTL. Das angehängte Foto zeigt ihn in der Tat 1983 im Studio 8 bei der Moderation von ETWKA, wahrscheinlich sogar bei der Sendung, die im Audioausschnitt in #2 beworben wird.

Mit tiefer Verneigung und herzlichem Beileid der Familie/Freunden.297AFB0C-7251-4ECF-B151-29AD744E6FB6.jpeg
 
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Ein absolutes Multitalent ist da von uns gegangen. Damit ist eine weitere ganz charismatische Stimme des Nordens, neben dem auch viel zu früh verstorbenen Gunter Gabriel, verstummt. Ich erinnere mich an eine Doku über Schottland und die Bilder in Kombination mit der rauen Stimme Lechtenbrinks passten einfach perfekt zusammen. Sicherlich wird man sich auch noch an die "Caro-Kaffee" Werbung erinnern. Erst durch die Stimme Lechtenbrinks ist einem der Spot überhaupt in Erinnerung geblieben.
Ein "Nordlicht" durch und durch. Leider hat er sich im TV ja sehr rar gemacht und weitgehend ins Privatleben zurückgezogen. Sein Tod hat mich auch tief erschüttert.
 
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Leider hat er sich im TV ja sehr rar gemacht
Immerhin: im August diesen Jahres zeigte er sich noch - recht schmal geworden, aber weiter voller Charme und positiver Ausstrahlung - im Ernst-Deutsch-Theater und bekam den Gustaf-Gründgens-Preis. Dabei kündigte er allerdings an, künftig nicht mehr spielen zu wollen, sondern nur einmal ab und zu eine Lesung stattfinden zu lassen und ansonsten mehr seiner Zeit der Familie widmen. Das ist gerade 'mal ein viertel Jahr her........ :(

Apropos TV - heute erinnert ab 22 Uhr erinnert das NDR-Fernsehen an Volker Lechtenbrink durch folgende Sendungen:
22 Uhr - 23:30 Uhr:
„Habgier“. Ein Hamburger „Tatort“ von 1999
mit den Kommissaren Brockmöller und Struve, gespielt von Manfred Krug und Charles Brauer. Außerdem spielen u.a. mit: Ulrike Grote, Woody und Dietmar Mues, Berti Vogts sowie natürlich Volker Lechtenbrink

23:30 Uhr bis Mitternacht:
Käpt'ns Dinner. Mit Michel Abdollahi und Volker Lechtenbrink
. „“Ich bin ein glücklicher Mensch." Volker Lechtenbrink blickt beim "Käpt'ns Dinner" auf einem ausrangierten U-Boot im Hamburger Hafen zurück auf ein erfülltes Leben. Er meint: "Ich habe aber auch meine Ansprüche ans Glück nicht irgendwohin geschraubt, dass ich sagen würde, das hätte ich aber gerne noch. Ich habe sie so gehalten, dass sie alle erfüllbar sind." Michel Abdollahi empfängt den Schauspieler, Synchronsprecher und Sänger zu einer halben Stunde Talk zwischen Torpedos und Stahl. Es geht um die Lage der Nation und alles, was sonst noch wichtig ist: Warum ist die Gesellschaft rauer geworden? Was hat Volker Lechtenbrink als Hippie auf Ibiza getrieben? Und warum findet er es mutig, dass ihn seine mittlerweile fünfte Ehefrau überhaupt geheiratet hat? Volker Lechtenbrink stand bereits als Kind auf der Theaterbühne. Mit 14 spielte er im Antikriegsfilm "Die Brücke", dessen Nominierung für den Oscar ihn bis nach Hollywood brachte. Lechtenbrink: "Das war der größte Glücksfall, den man überhaupt haben kann. Große Weltstars lagen uns da zu Füßen." In den 1970er-Jahren startete er eine zweite Karriere als Sänger. Bei Michel Abdollahis "Käpt'ns Dinner" wird es eng und intensiv und persönlich, jenseits aller Politik: keine Kerzen, kein Tischtuch und erst recht keine Zeit für belanglose Plaudereien.“ (Senderinfo). Die Sendung ist von 2020.

Mitternacht bis 1 Uhr:
NDR Talk Show Classics. 60minütiger Rückblick auf seine diversen Besuche der Talkshow bei unterschiedlichen Moderatoren und Moderatorinnen
. „Die "NDR Talk Show Classics" erinnern an den großen deutschen Schauspieler, Musiker, Synchronsprecher, Regisseur und Intendanten Volker Lechtenbrink, der am Montag, den 22. November 2021, im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit in Hamburg verstarb. Volker Lechtenbrink war ein gern gesehener Gast in den Talksendungen des NDR. In der "NDR Talk Show" erzählte Volker Lechtenbrink zum Beispiel schon 1987 Moderator Wolf Schneider von den Anfängen seiner Karriere. Später berichtete er gern, wie er zum Singen kam, wie er seine wilden Jahre verlebte oder wie er es schaffte, mit seinen Exehefrauen weiterhin befreundet zu sei. Der beliebte Hamburger Schauspieler unterhielt sich u.a. mit Alida Gundlach, Hubertus Meyer-Burckhardt, Julia Westlake, Alexander Bommes, Barbara Schöneberger und Bettina Tietjen in den Talksendungen. Dabei ging es meist sehr lustig zu, z.B. im Jahr 2016, als Ina Müller in einer Talkrunde meinte, sie könne seine sechste Ehefrau werden. Es gab aber auch die stillen, nachdenklichen Momente mit und durch Volker Lechtenbrink. Er hat auch in der "NDR Talk Show" gesungen, immer wieder unverkennbar mit seiner markanten, sonoren Stimme.“ (Senderinfo)
Moderation: Wolf Schneider, Alida Gundlach, Hubertus Meyer-Burckhardt, Julia Westlake, Alexander Bommes, Barbara Schöneberger, Bettina Tietjen

Last but not least zum Thema "Fernsehen heute":
Im Rahmen des Hamburger Landesprogramm „Hamburg Journal“ um 19:30 Uhr soll es einen Nachruf auf Volker Lechtenbrink geben.

Und zu "unserem" Medium, dem Radio:
Ohne eine entsprechende Ankündigung gehört zu haben vermute ich sehr, sehr stark, daß sein Leben und sein Tod mindestens einen Teil des heutigen „Kulturjournals“ auf NDR90,3 nach den 19 Uhr-Nachrichten einnehmen wird. Ich weiß es aber nicht und werde vermutlich "auf Verdacht" einschalten und zuhören.

Heute Vormittag, lieber s.matze, habe ich davon nicht nur im NDR gehört, wie mir gerade einfällt: Auch dem Deutschlandfunk war es eine seiner drei Schlagzeilen der Lang-Nachrichten um 10 Uhr "wert".
Das angehängte Foto zeigt ihn in der Tat 1983 im Studio 8 bei der Moderation von ETWKA, wahrscheinlich sogar bei der Sendung, die im Audioausschnitt in #2 beworben wird.
Wobei mich auch irritiert, wie Walter Freiwald im Trailer "an diesem Montag mit Volker Lechtenbrink" betont, so als ob es nur an diesen einem Tag war, in meiner Erinnerung der Volker aber zwei volle Wochen den Jochen vertrat. Allerdings spielt mir meine Erinnerung (leider) öfters Streiche...
 
Sehr traurig. Ich mag und mochte den Macher, den Spieler, den Stuntman. Er half mir durch die Nacht, wenn er die kleine Rasthauslady besungen hat, dabei beide Augen zugedrückt hat mit den Worten: Leben, so wie ich es mag.

Verneigung und mein Beileid seiner Familie und seinen Wegbegleitern.
 
Ist auch in der Mediathek.
Mittlerweile sind alle visuellen, von mir erwähnten Beiträge online nachzusehen:
22 Uhr - 23:30 Uhr: „Habgier“. Ein Hamburger „Tatort“ von 1999


*
23:30 Uhr bis Mitternacht: Käpt'ns Dinner. Mit Michel Abdollahi und Volker Lechtenbrink.


*
Mitternacht bis 1 Uhr: NDR Talk Show Classics.


*
Im Rahmen des Hamburger Landesprogramm „Hamburg Journal“ um 19:30 Uhr

Den reinen "gebauten" Beitrag findet man hier gezielt:


Die ganze Sendung - innerhalb dieser sind Moderation und Beitrag von 14min05sek. bis 18min10sek:


*
Gerade die letzten Bilder animieren sich einen Beitrag des ZDF aus dem August anzugucken, wo Volker Lechtenbrink den diesjährigen Gustaf-Gründgen-Preis bekam:

Innerhalb dieser elfminütigen Sendung ist relevant: 08min42sek bis 10min58sek


Vermutlich war das sein letzter öffentlicher Auftritt.

Sehr traurig. Ich mag und mochte den Macher, den Spieler, den Stuntman. Er half mir durch die Nacht, wenn er die kleine Rasthauslady besungen hat, dabei beide Augen zugedrückt hat mit den Worten: Leben, so wie ich es mag.
Schöne Bilder in schönen Worten, danke schön. Das Schöne (für mich) an seinen an sich leicht verdaulichen Schlagern ist fast immer eine (mitschwingende) melancholische Note (liegt es nur am Text? Oder an seiner Stimme? Oder an deren Kombination?), wie bspw. in "Irgendwann". Kleine Randnotiz um den Bogen zu Radio Luxemburg (siehe oben) zu schließen: an einem Kindertag mit Rolf Zuckowski wurde aus programminhaltlichen Gründen eine Sendung nach einem Titel von ihm benannt, der dann auch als Indikativ diente: "Wer spielt mit mir?" In meiner Erinnerung (sicher etwas verklärt, na und?): ziemlich schön...

Was ich leider (bisher) nicht gefunden habe, ist eine Nachhör-Möglichkeit für das heutige "Kulturjournal" auf NDR90,3, denn erwartungesgemäß gab es dort einen Nachruf mit mehreren Takes, der einen großen Teil der ersten halben Stunde füllte.
 
Nachrufe wurden gestern ab den Mittagsstunden bei Tagesschau, DAS!, Hamburger Journal und Tagesschau-Hauptausgabe gesendet. Zudem hat der NDR ab 22 Uhr das Programm geändert (online nachzusehen - Tatort:Habgier, siehe:https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/tatort/Tatort-Habgier,tatort4268.html sowie Käpt'ns Dinner, siehe:https://www.ndr.de/fernsehen/sendun...fft-Volker-Lechtenbrink,kaeptnsdinner204.html und TalkShow-Klassiker, siehe: https://www.ndr.de/fernsehen/sendun...iker/Volker-Lechtenbrink,ndrtalkshow7058.html)



Anbei: Nachruf aus der "Wismarer Zeitung" vom heutigen Mittwoch. (in zwei Teilen, Vorsicht - groß!)
 

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Das große Bild links war auch im Kölner Stadt-Anzeiger. Gefällt mir gut, sein schelmischer Ausdruck.

Ach ja, hätte nicht sein müssen.
 
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