Volontariate...

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honni

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jetzt mache ich den job beim radio seit 5 jahren als freier, aber irgendwie scheint mir gebietsweise der durchblick zu fehlen. das problem:
ich schicke seit monaten volo-bewerbungen quer durch deutschland, und bekomme nur absagen. klar, das kann sicher an der schlechten wirtschaftlichen lage etc. liegen. aber wenn jemand mit 5-jähriger erfahrung in sämtlichen bereichen (mod, red, nachrichten, korris...) nichts bekommt, was machen dann erst die leute, die frisch aus dem praktikum kommen?
ich habe eigentlich bedacht, dass erfahrungswerte bei der jobsuche was bringen...? vielleicht kann mir jemand meine naivität austreiben, oder mir zumindest ein paar tips geben!
 
Ich bin auch gerade auf der Suche nach einer festen Bindung. Ich biete: abgeschlossenes Studium, Radio (7 Jahre, öffentlich-rechtlich + privat, landesweit + lokal, alle Bereiche), Print (2 Magazine > 200.000 Auflage).

Ein sicheres Volo habe ich ausgeschlagen, weil noch andere aussichtsreiche Bewerbungen laufen...ehrlich geschrieben: ich finde die Angebotslage ganz o.k.
 
wenn du die angebotslage in ordnung findest, dann würde mich interessieren woher du die angebote bekommst. vielleicht sind da ein paar quellen dabei, von denen ich noch nichts weiß?
 
@DerRADIOLOGE: Würde mich ebenso interessieren, woher die angebote kommen, denn ich kann mittlerweile auch auf 5 jahre radioerfahrung ebenso in allen bereichen (mod., red., usw.) zurückgreifen....
...hinweise an

radiosurfer@hotmail.com

...meint...
P U L S A R
 
Hm, ich frage mich was ihr jetzt eigentlich von einem Volo noch erwartet. In den meisten privaten Sendern sind Volos billige Redakteure, da fehlen teilweise Ansprechpartner und Feedback ist Glückssache. Wenn Ihr schon diese Erfahrung habt, dann ist es doch wesentlich besser, sich privat über Schulungen, Bücher etc. weiterzubilden und stattdessen möglichst viele Kontakte zu knüpfen und FREI im Geschäft zu bleiben. Sicherheit gibt es in der Branche nicht mehr, und so ein festangestellter Volo ist nach zwei Jahren fertig. Und dann? Ich habe in den letzten Monaten wesentlich mehr feste Leute gehen sehen, als Freie.... und glaube nicht, dass Euch ein Volo noch viel weiter bringen würde.
 
radiohexe:
das problem liegt an unserem schönen heimatland, in dem man leider immernoch mehr wert auf zertifikate legt, als auf leistung. daher liegt mir was dran zumindest eine nachweisbare journalistische ausbildung in der tasche zu haben.
außerdem hab ich mich - ehrlich gesagt - mit dem dasein als freier fulltime-journalist im allgemeinen noch nicht befasst. da würden sich schon wieder jede menge neuer fragen aufwerfen.
generell ist doch zu sagen, dass eine ausbildung (auch wenn sie nur am papier existiert) immer von vorteil ist.
aber zurück zum eigentlichen thema:
wo ist denn nun der auch so gut ausgeprägte stellenmarkt für volontäre?
 
Ö-R:
Der NDR stellt dieses Jahr 10 oder 12 Volos ein, der SWR 2mal 10 oder 12, der HR besetzt bei Hr3 ne Volo-Stelle und in der Wirtschafts-redaktion, der BR stellt 10 oder 12 Volos ein, der DLF stellt xx(?) Volos ein, der MDR schreibt im April aus, der WDR im Juni

PRIVAT:
"Wir von hier", Primaton, einige(mindestens 5) NRW Lokalradios und noch ein paar andere, die ich aus persönlichen Interesssen jetzt mal nicht aufzähle....

Macht zusammen weit mehr als 50 Stellen, die im laufenden Jahr vergeben werden (und das waren nur die, die ich grad im Kopf hatte..)

Ich habe eigentlich keine besonderen Quellen, allerdings fällt insbesondere bei den NRW-Lokalradios auf, dass die Stellen oft nicht öffentlich ausgeschrieben werden, sondern sich per Mundpropaganda verbreiten...ebenso bei einigen landesweiten Sendern...

<small>[ 12-03-2003, 16:39: Beitrag editiert von DerRADIOLOGE ]</small>
 
Zusatzinfos:
Diverse Ö.R. erwarten entweder abgeschlossenes Hochschulstudium/Journalistenschulenabschluss oder nehmen Leute, die innerhalb ihres Journalistikstudiums ein Volontariat machen müssen. Einige Ö.R. geben Bewerbern aus ihren Sendegebieten den Vorzug.

@Honni: Es könnte sein, dass Du Absagen erhälst, weil Du bereits überqualifiziert oder zu teuer bist. Teilweise wirkt langjährige ö.r.-Erfahrung auf Führungskräfte im Privatfunk abschreckend.

Ohne Anspruch auf allgemeingültige Aussagen wünscht die Jasemine noch einen schönen Tag.
 
Hallo Honni,

es kann natürlich gut sein, dass das von Region zu Region unterschiedlich ist. Ich habe ja auch nicht abgewehrt, als ich die Chance hatte, aber bis jetzt hat sich noch niemand wirklich für mein Zeugnis interessiert. Meine eigenen Erfahrungen und auch die vieler Kollegen/Freunde: du bekommst die Chance, irgendwo als Freier mal was zu machen (in Zeiten hoher Lohnnebenkosten stehen die Arbeitgeber auf sowas...), wenn Du gut bist/sich nicht soviele Freie da drängeln, wirst Du häufiger gebucht, mit der Zeit kannst du ganz gut davon Leben und knüpfst vor allem neue Kontakte. Selbst beim Ö-R kenne ich einige Freie ohne Volo, von meinen Chefs hatte bis jetzt gerade mal einer eins. Ich würde deshalb weitergeben: lieber studieren, dabei frei arbeiten und sich langsam einen Kontaktkreis aufbauen, als ewig auf ein Volontariat warten und hinterher noch länger nach einer Stelle suchen. Das ist dann immer noch gut ausgebildet, vielleicht besser, als mit einem Pseudo-Volo, bei dem du nur als billiger Redakteur beschäftigt wirst. Außerdem läuft vieles über Empfehlungen. Wenn Du dann wirklich immer noch scharf auf ein Volo bist, könnte sich die Chance ganz unverhofft ergeben.
Die Hexe
 
PS: Freie haben zwar keinen Anspruch drauf, aber ich habe meine Chefs immer nach einer Beurteilung gefragt. Damit kannst Du Deine Ausbildung/Erfahrungszuwachs als Freier auch beweisen. Und ich glaube nicht, dass es jemanden interessiert, ob da nun Volo-Zeugnis oder Beurteilung drüber steht, wenn der Inhalt überzeugt.
 
Gerade die Postings von Radiohexe kann ich nur fett unterschreiben - Zeugnis und Lebenslauf zählen gar nix. Können sollte man was - und dann muss man in der Lage sein, irgendwo in irgendeiner Lücke dieses Können zu präsentieren - und es dann enstprechend zu verkaufen.

Man sollte nur bei seinem persönlichen Berufsbild flexibel sein - Tätigkeiten zu erlernen, die man eigentlich gar nicht machen wollte, kann auch sehr interessant sein. Im PR-Bereich sind z.B. Moderatoren sehr gefragt - gerade wenn sie nicht etabliert sind und deshalb keine fünfstelligen Honorare fordern - Messen gibt es schließlich genug.

Sollte man allerdings die ehernen journalistischen Prinzipien hoch halten wollen - dann bleibt nur: Studieren - parallel als Freier bei ÖRs arbeiten und anschließend ein Volo bekommen, das zwar noch ausgeschrieben wird, aber hausintern schon vergeben ist - nämlich an Dich!!
 
Ich befasse mich auch mit dem Gedanken ein Volontariat zu machen (Hatte vor einiger Zeit mal zum Thema "Volontariatsplätze" einen Thread hier eröffnet).

Mein Problem: Mein Studium dauert noch an, ich werde bald 28. Vor Mitte nächsten Jahres ist aufgrund zwischenzeitlicher, mittlerweile zwar auskurierter, aber langer Krankheit nicht mit einem Abschluss zu rechnen. Ich arbeite seit 5 1/2 jahren im ö-r Radio als Freier, kann aber, da redaktionell fast alles abgedeckt ist nur sporadisch mal nen eigenen Beitrag erstellen, der dann noch ins Programm gequetscht wird.

1. Problem: Alter.

Der WDR oder andere Öffis haben die maximale Obergrenze von 29 Jahren zu Beginn des Volos.

Frage: Sollte ich mich lieber jetzt bewerben und das Studium zur Nebensache erklären?

2. Problem: Air-Checks

Frage: Wieviele sollte man vernünftigerweise vorlegen können?

3. Problem: Anforderungsprofil

Frage: Inwieweit unterscheiden sich die im Vergleich Ö-R/Privat?

und was sich mir hier aufdrängt:

4. Problem: Überqualifikation

Frage: Ist eine langjährige Erfahrung beim Ö-R, wie Jasemine aufwarf, eher abschreckend als förderlich? Und sind ö-r ausgebildete Volontäre nachher nicht "aus dem Schneider" und müssen sich um ihre Berufsperspektive doch Sorgen machen?

Ich hoffe auf viele hilfreiche Antworten. Danke! <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
 
HAllo Star69!

Ruhig...;) Ich darf mal die WDR-Internetz-Seite zitieren <a href="http://www.wdr.de/unternehmen/ausbildung/journalistische_ausbildung/bewerbung.html" target="_blank">"Höchstalter von 30 Jahren zu Beginn des Volontariats".</a> Also ich würde mal fix das Studium fertig machen. Ohne Studium ist die Volo-Bewerbung bei den ö-r. ,meiner Meinung nach, SEHR schwierig.

3: Private wollen eher Allrounder. Wenn Du "nur" ein paar Beiträge gemacht hast, sind deine chancen eher schlecht. News und/oder Mod-Erfahrung solltest Du für ein privates Volo schon haben. Schon allein wegen der Mitbewerber, die das vorweisen können. Privatradios spielen ja heute oftmals kaum noch BmEs.

Gruß
Derradiologe, der erst 26 ist, sich also noch mindestens 2mal beim WDR bewerben kann...;)
 
Ich hatte vor kurzem erst ein Vorstellungsgespräch für ein Volo bei einem kleineren Lokalsender. Und die erste Frage dort war eigentlich: "Was haben sie denn schon alles gemacht?" Und zumindest da war es von Vorteil, wenn man sagen konnte man hat in allem mal reingeschnuppert. Ich denke es gilt für Volos und Redakteure gleichermaßen. Je mehr Allrounder du bist, desto größer sind deine Chancen. Zumindest mal bei kleineren Stationen, die auf flexiblere Mitarbeiter angewiesen sind. (Jetzt kann man da natürlich unterstellen, dass kleine Sender möglichst billige Arbeitskräfte mit den Volos haben wollen. Aber große wollen das auch...)

@ Star69:

Als erstes mal zu "Porblem" 4:
Es könnte natürlich schon sein, dass gerade bei Volos in kleinen Lokalradios, das eher abschreckend wird, wenn man viel kann. Vermutlich hat dann der Chef Angst, du könntest direkt seine Stelle übernehmen ;) Allerdings wenn man dich für überqualifiziert hält, dann ist die Frage, ob es dich persönlich überhaupt weitergebracht hätte. Wenn man dann nämlich bei einem, ich nenns mal "kleinen Volontariat" bei nem kleinen Sender, sich unterfordert fühlt, dann können zwei Jahre sehr lang werden. Ich denke Du solltest Deine eigenen Erfahrungen machen. Laß Dir Referenzen schreiben von den Ö/Rs und bewerb Dich und lote Deine Chancen aus. Wenn Du merkst, das wird nix, dann kannste immer noch quasi den "Schritt zurück" machen und dich einem Volo "unterwerfen".

Und zu "Problem 2":
Also ich denke es bringt nix, wenn Du einen Aircheck mit 50 unterschiedlichen Beispielen anbietest, denn das wird eh niemand hören. Mach von allen Sachen, die Du gemacht hast ein "Best Of" und sieh eben zu, dass Du von allem mal was drin hast, wenn Du vorzeigen kannst. Also Nachrichten, Mod, Beiträge, Produktionen etc.. Mein aktueller Aircheck hat zur Zeit 17 Tracks inkl. einer persönlichen Begrüßung. Und ich denke das alles wird schon niemand hören ;)
 
Hmmm, also erst mal danke für die ersten Hinweise.

@DerRadiologe: Das wundert mich jetzt mit dem WDR. Eigentlich lag da früher die Grenze sogar noch bei 28, während andere Öffis Volontäre bis 29 nahmen. Naja, umso besser. Aber eins gilt auf jeden Fall:
Man darf sich bei einem öffentlich-rechtlichen Sender nur einmal um ein Volo bemühen! Wird man abgelehnt, kann mans dort vergessen. Da hilft Dir das Alter da auch nicht. Sonst würd ich mich ja jedes Jahr bewerben <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

@Newsreader: Warum sollte mich jemand beim Ö-R die Nachrichten sprechen lassen? <img border="0" title="" alt="[Durcheinander]" src="confused.gif" /> Dafür gibts ja Redakteure. 17 Tracks? Alter Finne! Nee, ich glaub auch nicht, dass alles gehört wird <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Ach, Mann, ich will endlich in meinem Traumberuf fest arbeiten und nich mehr dieses pseudo-intellektuelle Universitätsgekasper *seufz* <img border="0" title="" alt="[Sch&uuml;chtern]" src="rolleyes.gif" />
 
@star69

He! Glaub nur den Infos, die Du aus erster Hand hast! Beim SWR kannst Du dich definitiv so oft bewerben, wie du willst! Die Grenze gilt soweit ich weiss nur beim NDR...Beim WDR hab' ich auf der WWW-Seite auch nix darüber gefunden.

Und: Es gibt freie Nicht-Redakteur-Nachrichtenmacher bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Vielleicht solltest Du mal die Redaktion wechseln oder die Anstalt...;)

<small>[ 13-03-2003, 15:18: Beitrag editiert von DerRADIOLOGE ]</small>
 
Hallo Stern :)

möglicherweise liegt da schon der Denkfehler. Die Zukunft liegt nicht in den festen Stellen. Und auch ein Volo dauert nur zwei Jahre. Und dann? Ich glaube einfach, dass ein Mensch mit viel Erfahrung - vor allem bei den Öffis - nicht unbedingt volontieren muss. Wenn Du mit zwei-Minuten-Beiträgen u.ä. zu den Privaten gehst und dort nur Nachrichten vorproduzieren darfst, wirst Du wohl nicht glücklich werden. Dann sind die zwei Jahre verschenkt und die "Festanstellung" nützt Dir gar nichts. Generell gibt es auch für die Festen überhauüt keine Sicherheiten. Oder hat irgendjemand von den Entlassenen bis zu diesem Moment geahnt, dass sein Job nicht sicher ist?
Wer mit Erfahrung trotzdem ein Volo will, der kann ja mal Folgendes probieren: Klappert einfach alle (Ex-)Chefs ab, zu denen Ihr kein wirklich schlechtes Verhältnis hattet, erzählt ihnen, mit welcher Absicht ihr euch tragt und fragt, ob sie euch was empfehlen können. Dann bekommt ihr bestimmt auch unter der Hand ausgeschriebene Volo-Stellen genannt, und die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich groß, dass der Chef mal bei seinem Chefkollegen anruft und sagt: "Hör mal, da will sich jemand bewerben, der war bei mir eigentlich immer ganz fähig." Ganz ohne, dass ihr drum bitten müsst. Viel Glück! :)
Die Hexe
 
@Radiologe:

Hmm, ok, dann bin ich da wohl tatsächlich dem Irrtum aufgesessen, bei den ARD-Anstalten liefe alles nach Schema F. Danke für den Hinweis <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />

Und sonst bin ich sowieso eher immer n Sicherheitsmensch. Sprich: Würde nur in größter Not aufs Volo verzichten, denn es ist ja immer nett, eine, wenn auch vielleicht noch so bedeutungslos gewordene, zusätzliche Ausbildung in der Tasche zu haben.

@Hexe:

Ex-Chefs gibts nur Print, eine Dorfzeitung und (von einer Hospitation) die BILD. Ob ich da allerdings wieder hinwill? Eher nich. <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
Darum geht es nicht. Die Chefs haben aber untereinander meist einen erstaunlich guten Draht ... Selbst die schlimmsten Konkurrenten.
 
Nun ja, schauen wir, was die Zeit bringt. Muss sowieso erst mal noch mehr On-Air-Erfahrungen sammeln. Sonst ist wahrscheinlich eh essig <img border="0" title="" alt="[Sch&uuml;chtern]" src="rolleyes.gif" />
 
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