Wann endet der teure UKW-Simulcast?

Sprollywood.

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Bereits 2014 hatten sich die SRG und die drei Schweizer Radioverbände VSP, RRR und UNIKOM geeinigt, UKW spätestens 2024 abzuschalten.
Für eine neuerliche Verlängerung der laufenden UKW-Funkkonzessionen oder sonstige Tricks wie «Fade Out»-Massnahmenpläne besteht keinerlei Rechtsgrundlage.

 
Warum wollen sich manche noch immer nicht so recht von dieser 100 Jahre alten Technologie verabschieden?🤔🤔
 
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Warum wollen sich manche noch immer nicht so recht von dieser 100 Jahre alten Technologie verabschieden?🤔🤔
Von der warmen weichen zuverlässigen über Jahrzehnte haltbaren Röhre mit Klang vom Feinsten vs. Elektroschrott? Gibt 1000 gute Gründe. Dafür habe ich mir hier die Finger wund geschrieben. Jetzt mag ich nicht mehr. Wo soll ich unterschreiben, @StabsstelleIV:D ?
 
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#5 Weil sie besser klingt und gefühlt auch stabiler funktioniert (auf Hörerseite).
Weil dort auf UKW das Geld verdient wird, um DAB mit durchzufüttern (auf Senderseite). Solange das noch SO funktioniert, bleibt UKW. Es könnte sich aber irgendwann aus Kostengründen sehr schnell und plötzlich ändern.
Zumindest auf Seiten der UKW-Hörer mit einem favorisierten Programm (und das sind die meisten), hat ja niemand auf DAB gewartet oder es gar vermisst.
Ich als heutzutage seltener UKW-Hörer (wegen des Programmangebots), habe jetzt auch nicht unbedingt auf DAB gewartet (eher auf Sat+Webradio). Aber wenn ich heute nochmal terrestrisches Radio nutze, dann ist es meistens DAB - wo ich allerdings auch mit 95% des Programmangebotes nichts anfangen kann.

#6 Die Röhre bietet Dir bei den totkomprimierten Programmen längst keinen besseren Klang mehr. Und was Du auf UKW hörst, ist ALLES digital. Nur die letzte Meile vom Transmitter zum Röhrenradio ist noch analog. Mehr nicht. Manchmal hört man das sehr deutlich (Radio 21).
Und gehört Deine Röhre mit Frequenzbereich 88-100 MHz und Scheunentor-Filtern nicht auch längst zum Elektroschrott? (Um die Antwort vorwegzunehmen: ja, tut sie, allein aufgrund des immensen Stromverbrauchs. Trotzdem bin auch ich noch Besitzer eines solchen Geräts. Der gute Klang kommt wohl auch nicht von der Röhre, sondern weil ein solches Radio gute Lautsprecher und ein entsprechendes Volumen mitbringt. Und oft aus Holz gefertigt ist. Man kann dort auch ein DAB-Radio anschließen, sofern das Gerät entsprechende Möglichkeiten bietet - und das wird dann auch deutlich besser klingen als eine Plastik-Streichholzschachtel mit Minilautsprecher aus der VR China).
 
In der Schweiz ist man da schon viele größere Schritte weiter, wenn es um die Abschaltung der Verbreitung über UKW geht und um die Schweiz geht es dabei auch in diesem Thread.
 
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In der Schweiz gibt es einige Privatradios die mit Hängen und Würgen an UKW festhalten wollen. Diese sind es dann auch meist, die ein ausgeprägtes Netz an reichweitenschwachen Kleinsenderstandorten ("Scheunen-Sender") betreiben. SRF ist da aber auch nicht besser, überall Minisenderchen - was wurde denn dort bisher abgeschaltet? Fällt mir spontan nichts ein abseits FM1 und TOP die (vermutl. auch aus Kostengründen) einige sinnloser Kleinsender off air genommen haben. Die Doppelversorgung stammt ja meist aus der Übernahme anderer Lokalradios vor vielen Jahren! Und Leistungsreduzierung bzw. Downtilt an Säntis und Rigi bzw. Ausblendungen in Richtung Deutschland.

Wenn ich dann lesen muss, dass man anno 2023 (also ein Jahr vor dem zu vollziehenden UKW-Aus) sogar 15 oder 25 Watt Standorte auf UKW technisch noch mit neuer Infrastruktur/Hardware aufrüstet und das Sendesignal, in AAC codiert via DAB zu diesem Umsetzer zuführt und nach FM konvertiert und auf UKW rebroadcastet, fasse ich mir schon an den Kopf. Von wegen "klingt besser" und so.

Dahingegen wurde auf Südtiroler Seite (RAS) doch schon der ein oder andere UKW-Umsetzer außer Betrieb genommen. Ich würde mal behaupten, selbst das DLRadio hat in der BRD mehr UKW-Kleinsender außer Betrieb genommen als die SRF bislang. Und das waren wirklich nur gute zwei Dutzend in Deutschland bisher.

Wenn die SRF endlich anfangen würde mit der Außerbetriebnahme würde nicht nur der Finanztopf entlastet sondern man würde ein Zeichen setzen und die Privaten müssten endlich nachziehen.

Warum leistet man sich jahrelang die teure Vollversorgung UKW+DAB? DAB ist in CH komplett ausgebaut. Da wird auch nicht mehr viel hinzukommen an Standorten. Es wäre also nun wirklich an der Zeit, Standorte wie Erbi, Uetliberg, Rüthi, Peter&Paul SG, Pfänder usw. abzuschalten!
 
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Auch in der Schweiz ist UKW einfach nicht totzukriegen, die nächste Verlängerung der Verlängerung ist nur noch eine Formsache:

Das UVEK [Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Anm.] hat die Forderungen der Radioverbände und der einzelnen Akteure der Branche gehört und erwägt nun, beim Bundesrat eine letztmalige Verlängerung der heute geltenden UKW-Funkkonzessionen bis Ende 2026 zu beantragen. Damit würde allen Radios eine individuell optimierte digitale Migration ermöglicht. Das BAKOM wird eine entsprechende Verordnungsrevision vorbereiten. Der Entscheid liegt jedoch beim Bundesrat, welcher diese Verordnungsrevision genehmigen müsste.
Quelle ist ein geleaktes Dokument.

Wozu legt man sich auf konkrete Daten fest, die man sowieso niemals vorhatte, einzuhalten? :wall:
Immerhin: Alle Tunnel-Repeater (Leistung < 1 Watt) sollen planmäßig und fristgerecht abgeschaltet werden.

Und man kann jetzt schon prophezeien, wie es weitergeht: 2025 wird nochmals "letztmalig" bis 2028 verlängert.
Und anschließend wird 2027 nochmals "letztmalig" bis 2030 verlängert, und so geht das immer weiter. :wow::wow::wow:
 
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Und die EWF Ansage in Sachsen Anhalt wird immer noch die Falschmeldung mit 2022 ansagen. Rotiert dort immer noch in dauerschleife, dass der SRF Mitte 2022 alle UKW Sender abschalten will und die Privaten Anfang 2023 folgen.
 
Und gehört Deine Röhre mit Frequenzbereich 88-100 MHz und Scheunentor-Filtern nicht auch längst zum Elektroschrott? (Um die Antwort vorwegzunehmen: ja, tut sie, allein aufgrund des immensen Stromverbrauchs.
Betreff dem Stromverbrauch, insbesondere bei Portablen. Mit einem Satz x-beliebige Alkalibatterien in einem durchschnittlichen UKW tüchtigen Kofferradio komme ich einige Wochen weit, Stromaufnahme um die 80mA, bei normaler Lautstärker. Mein DAB Kofferradio ist nach 3 Stunden leer. 1000 mAh Akkus drinnen, Stromaufnahme ohne Lautstärke 300 mA. Aber schön, wenn man auf Senderseite Stromkosten sparen kann. Und dann noch mit grünem Strom senden, oh wie nachhaltig!!! Alles nur Verarsche.
 
Mit einem Satz x-beliebige Alkalibatterien in einem durchschnittlichen UKW tüchtigen Kofferradio komme ich einige Wochen weit
Das ist auch bei mir so. Allerdings gilt das nur für das durchschnittliche UKW-Radio ohne RDS/Digitale Anzeige, also mit normaler Skala. Sobald eine Digitalanzeige der Frequenz ins Spiel kommt, ist der Verbrauch wie bei einem DAB-Radio (welches immer ein Display hat).
Das UKW-Radio mit Skala spielt sehr lange und sogar noch, wenn die Batterien fast ausgelutscht sind. Das DAB-Radio spielt nur, solange die 4 Batteriezellen noch 5,2 bis 5 Volt liefern, danach reicht der Strom nicht mehr für den Betrieb aus.

Entnehme ich die Batterien jetzt, kann ich damit eine 20-LED-Lichterkette (farbig, 2xAA-Zelle) noch 8 Wochen(!) durchgängig 24/7 betreiben, bevor sie verglimmt. Die Lichterkette benötigt mindestens 1,1V Spannung. In einer weiteren Lichterkette (20 LED, weiß) spielen die Batterien dann immer noch für Wochen, bis sie auf 0,9V runtergerockt sind.

So immens ist der Stromverbrauch beim DAB (oder auch UKW-RDS-Radio) also gar nicht, es gibt nur eine benötigte Mindestspannung, die sehr hoch ist - und das ist ziemlich doof, wenn man Akkus verwenden möchte (4x1,25V = 5V = reicht knappstens).
 
Radio TOP und TOP Two aus der Schweiz haben nun die Verbreitung über DAB+ eingestellt. Begründet wird das damit das die Radiosender nach der neuen Gesetzesgebung unbefristet über UKW senden dürfen. Vor allem in Luftschutzbunkern seien die Alternativen zu UKW schlecht erreichbar. Daher sei DAB+ nicht als Technologie der Zukunft anzusehen. Weitere Radiosender würden zeitnah folgen.
 
Daher sei DAB+ nicht als Technologie der Zukunft anzusehen. Weitere Radiosender würden zeitnah folgen.
Intelligente Menschen. Die Schweizer. In DE wird nix passieren. Keine Forschung. Nichts wird überprüft. Niemand hat Fachwissen. Bildung mangelhaft. Alles egal. Weswegen wir in der Wirtschaft weltweit den letzten Platz 20 belegen, weit hinter Nigeria, die auf Platz 7 sind. Und: Von einem blühenden Industrieland zur Mangelwirtschaft. Sorry, aber das musste mal raus. Zurück zum teuren UKW-Simulcast.😉
 
Wie bei FDL üblich, schreibt er wieder nur die halbe Wahrheit: Die TOPs haben die Verbreitung laut radioblog.eu nur via SwissMediaCast-Multiplex Kanal 8C eingestellt, im D02 Kanal 7D gehts fröhlich weiter. Übrigens werden die weit über dreihunderttausend Luftschutzbunker der Schweiz noch gepflegt, gehegt und nicht selten als Lager genutzt!
 
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Top und Top2 haben nur das Tessin (Ticino) verlassen, auf dem dortigen Swissmediacast-Ensemble sind sie nicht mehr zu empfangen. In der Deutschschweiz sind sie weiterhin sehr gut via Swissmediacast 7D empfangbar.
 
Am Swiss Radioday (Ende August) wurde die erneute Verlängerung der Verlängerung der UKW-Laufzeit bis 2026 bekannt gegeben. Die Abschaltung der FM-Sendenetze jetzt zum Jahresende war bereits einmal aufgeschoben worden auf Ende nächsten Jahres, nun wird also insgesamt mindestens drei Jahre analog weitergefunkt. :wall:

Wer bisher eine Konzession (=Sendezulassung) für UKW hatte, kann also einfach in aller Ruhe die Füße stillhalten. Es ist nicht zu erwarten, dass sich das VHF-II Band bis dahin groß lichtet, außer in Hinblick auf einige wenige, unrentable Füllsender in entlegenen Bergdörfern sowie die Versorgung in Straßentunnels.

Da wirkt die Aussage, dass selbstverständlich jeder bereits vor Ende 2026 seine UKW-Sender abschalten könne, wenn er dies gerne möchte, direkt lachhaft. Einmal mehr bringt es die Radiobranche also nicht zustande, den teuren Parallelbetrieb von UKW und DAB+ zeitnah zu beenden. Bereits gefasste Beschlüsse werden einfach nach Belieben revidiert, sodass man den Verantwortlichen nun wirklich keinen Glauben mehr schenken kann.

Was bleibt ist ein Scherbenhaufen von millionenschweren, nachträglich sinnlos erscheinenden Technologieförderungsgeldern des Bundes und ein nicht mehr endender Kampf der kleineren UNIKOM-Radios gegen die grossen, etablierten Medienhäuser. Man darf sich nicht wundern, wenn die Radiolandschaft der Schweiz in den kommenden Jahren wieder eintöniger und mainstreamlastiger wird. Wie es aussieht, wird die SRG höchstwahrscheinlich ebenfalls bis Ende 2026 auf UKW weitersenden
aus:https://www.dab-swiss.ch/html/body_news.html

Im ERF-Testkanal 11C wird weiterhin in Endlosschleife die Aussage verbreitet, die Schweiz würde zum 31. Dezember 2022 ihre UKW-Frequenzen außer Betrieb nehmen, die SRF habe dies demnach sogar Mitte letzten Jahres getan. Die zuständige Landesmedienanstalt hält es offenbar nicht für nötig, diese mittlerweile längst mehrfach überholten Angaben der Realität anzupassen.
 

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  • Die DAB Luege.mp3
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Wenn dich diese veraltete Information im sachsen-anhaltinischen EWF-Test stört, dann wende dich doch bitte direkt an die Medienanstalt Sachsen-Anhalt unter EWFtest@medienanstalt-sachsen-anhalt.de anstatt uns hier die Verschwörung einer großen DAB Lüge vorkauen zu wollen. Vielleicht wird der Kollege im Funkhaus Halle die entsprechende Passage neu einsprechen. Die MSA war übrigens auch schon in Sachen DAB Vorreiter in Deutschland. Hab noch so nen alten Sticker aus den 90ern hier rumliegen :)
 
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Antwort auf die Frage im Titel: Niemals!

Radioprogramme können noch bis Ende 2026 über UKW verbreitet werden. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 25. Oktober 2023 beschlossen, die 2024 auslaufenden UKW-Funkkonzessionen um zwei Jahre zu verlängern. Damit erhält die Radiobranche die gewünschte Flexibilität, um den Migrationsprozess vom analogen zum digitalen Radio erfolgreich abzuschliessen.

Man gibt sogar ganz unverhohlen zu, dass man sich der Privatfunklobby beugt.
 
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Was ich nicht verstehe: Die SRG würde UKW gerne abstellen, die Freien Radios würde UKW gerne abstellen, die deutschschweizer Privatradios mehrheitlich auch; nur die westschweizer Privatradios stemmen sich massiv dagegen, weil die französischen Privatsender in der Grenzregion alle Werbefenster für die Schweiz ausstrahlen und dann in der Westschweiz vorgeblich einen Wettbewerbsvorteil hätten.

Hätte man nicht sagen können: Die Westschweizer bleiben auf UKW, der Rest schaltet ab?
 
Die SRG würde UKW gerne abstellen
Sie wird es aber nicht tun und kann es auch gar nicht, weil sie dann einen massiven Wettbewerbsnachteil hätte. Die Frequenzen würden sich dann nämlich Privatsender oder Anrainerstaaten krallen. Ich bin mir sicher, der BR wüsste mit einer 101,5 vom Säntis schon was anzufangen...

Man sollte sich in einem so starken föderalen Staat mit 4 Sprachräumen ohnehin nicht auf zentralistische Lösungen verlassen. Im Tessin müsste man sich am Ausbaustand der Lombardei / Oberitalien orientieren und in der frankofonen Westschweiz (Genf/Lausanne/Montreux) ganz klar an Frankreich.
 
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"Man konnte damit rechnen, dass so entschieden würde.
Damit bleibt die analoge Verbreitungstechnologie zwei Jahre länger in Betrieb, als die Branche einmal vorgesehen hatte.
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die UKW-Abschaltung entwickelte sich in den letzten Jahren zur Glaubensfrage. Man war für oder gegen UKW."

 
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