Wann ist Arbeitsbeginn

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Postmann

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Hi Ihr,

ich als nicht Radiomensch hätte da mal wieder eine Frage.

Wann fangt Ihr an zu Arbeiten? Angenommen Ihr geht von 10-14 Uhr auf Sendung. Dann kommt Ihr doch nicht um viertel vor 10 ins Haus und verläßt um viertel nach 2 das Haus. Oder wie läuft das bei Euch? Gibt doch sicher ne menge vorher und zu erledigen.

Hoffe Ihr antwortet mir.


grüße

Postmann
 
Hoi..

Ich gehe mal davon aus, dass Dich nicht die Arbeitszeit an sich interessiert, sondern primär wieviel Zeit man für die Vorbereitung einer Sendung benötigt.

Auf diese Frage wirst Du tausend verschiedene Antworten erhalten, da jeder unterschiedlich lange braucht seinen "Stoff" vorzubereiten. Der Schnitt dürfte bei einer halben bis zu einer ganzen Stunde liegen, die man pro Sendestunde zur Vorbereitung benötigt. Einiges erledigst Du am Tag vorher - einiges in den Stunden vor der Sendung. Nach der Sendung ist vor der Sendung - im Prinzip bist Du gedanklich immer am vorbereiten.
Auch wenn ich nicht wirklich was gesagt habe, hoffe ich dennoch Dir weitergeholfen zu haben ;)

Gruss
huntling
 
@ Postmann:

So abwegig ist dein Beispiel gar nicht. Ich zumindest kannte mal einen Moderator, der genau diese Vorbereitungszeit für seine 10- bis 14-Uhr-Schiene hatte. Und die Viertelstunde nach der Show hat er vorwiegend zum Beantworten privater mails genutzt...

Aber der war sicherlich eine Ausnahme. Andere mir bekannte Mods haben sich zu mindestens für sechs Titel pro Stunde ausführlichste Infos zu Interpret, Song, Hintergründen zusammengesucht o.ä.
 
@ Ac:

Und wofür? Um daran zu denken, was für ne tolle Moderation sie jetzt machen könnten, während sie den Claim auf die Ramp labern? ;)
 
Zitat: Und wofür? Um daran zu denken, was für ne tolle Moderation sie jetzt machen könnten, während sie den Claim auf die Ramp labern?

Ha ha ha! Es gibt nicht NUR Claimaufsager im deutschen Radio. Diese ewigen Verallgemeinerungen waren zwar mal ganz lusitg, aber langsam wird's langweilig!
 
Ich bereite am Abend vorher alles Grobe vor (z. B. gehe die Ablaufpläne durch, suche mir ggf. noch was zu den Themen raus usw.)

Um 18 Uhr gehts bei mir los, ich komme so um 17.30 in den Sender, 17.45 würde auch noch reichen. Wenn ich nach der Sendung nix mehr vorzubereiten habe gehe ich gleich danach.
 
huntling hat recht.
das ist auch eine talentfrage. manche mods brauchen sehr lange und schreiben sich fast jede uhrzeit auf. andere haben sowieso sehr viele infos im kopf und arbeiten lieber aus dem handgelenk (und können das). man muss sehen was man besser kann.

in manchen sendern gibt es aber auch einfach das abgesitze der zeit. wer am längsten da ist, arbeitet auch am allerallermeisten. habe das schon als regelrechten wettbewerb erlebt mit elendem gehacke aufeinander.
man kann aber eben auch sehr viel zeit zwischen teeküche und redaktioneller illustriertensammlung verbrauchen...
 
Und so mache ich es!

Also ich schocke manchmal meine Kollegen, die vor mir Sendung haben, weil ich oft erst 5 Minuten vor Beginn der Sendung ins Studio platze!

Die Vorbereitung ist dann natürlich bereits abgeschlossen, da wir eine sehr zuverlässige Redaktion haben, die mir schon alles, gut aufbereitet, ins Fach gelegt hat. Ausserdem hat man ja Internet zuhause und kann sich somit schon in den eigenen 4 Wänden etwas vorbereiten.

Das aktuelle Sportgeschehen kommt dann vom diensthabenden Sportredakteur und es gibt im Studio Internet sowie Fernsehen / Bildschirmtext. Bei wichtigen, regionalen Ereignissen oder Veranstaltungen ist meist ein Reporter vor Ort, den man über ISDN oder Handy aufschalten kann. Alles eine Sache der Koordination.

Ich denke mal, wenn man das einige Jahre macht und Übung darin hat, kein Problem! Hat allerdings den "Nachteil", dass man bei mehreren Titeln am Stück eben nicht die Füße hochlegt, sondern den nächsten Take vorbereitet.

Generell sollte jeder Moderator selbst wissen, wie er sich am wohlsten fühlt und wie er es verantworten kann, damit die Sendung dann letztendlich gut, kompetent und professionell rüber kommt.

Das Wichtigste ist jedoch ein gutes Team, das Hand in Hand arbeitet und auch weiss, worauf es ankommt. Wenn das der Fall ist, dann macht die Arbeit Spaß und die Sendung läuft klasse!

Ich habe das Glück, dass selbst am Wochenende ein geniales Team vertreten ist und es ist immer wieder super, mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten!

Gruß

Markus
 
Auch wenn ich jetzt keinen konkreten Inhalt zum Thread liefern kann, möchte ich diese Thread mal hervorheben. Hier gibt jeder mal seine sachliche Meinung wieder und ich lerne viel über verschiedene Arbeitsweisen! Auch für meine eigene Arbeit ...

Weiter so!

Radiotime
 
Eben! Und genau das ist der ursprüngliche Sinn dieses Forums! Hoffentlich geht der Trend mal wieder dahin zurück!
 
Morgen,

was erblicken meine trüben bildschirmgeschädigten Äuglein. Ein ersthaftes Thema;)

Showprep - da gab es Kollegen, die für 3 Stunden Sendung 5 Mann beschäftigen und was rauskommt ist erbärmlich.
Dann wieder Kollegen, die 3 Minuten vor der Sendung noch am Empfang rumgelungert haben und die Trulla beschäftigt haben.
Und die besonders "sendungsbewußten" - bis in die Nacht sitzen und irgendwas schreiben. Um 1:25 schickt man dann dem Chef ne Mail, weil sich das immer gut macht.

Will sagen, jeder so wie er es braucht. Ich lehne sowohl die Alleskönner ab, als auch die Ewig-Vorbereiter.
Die alleskönner können zu 98% nämlich nicht alles und wer genau hinhört, merkt das oft auch. Die Ewig-Vorbereiter bereiten so en Detail vor, dass man es auch ablesen könnte.

Ein Moderator ist nicht - nein er lebt!
Wenn nicht er/sie, wer soll dann wissen, was der Mensch auf der Straße (im Volxmund auch Hörer, oder Kunde genannt), denkt, worüber er spricht und was ihn bewegt.
Das in die tägliche Umsetzung mit einzubeziehen - darin liegt für mich die große Kunst. Vielmehr lag;)

An dieser Stelle sollen aber auch die Showproducer nicht zu kurz kommen. Auch hier in 2 Formen. Die Checker - malochen den ganzen Tag - oft ohne sichtbaren Plan - und was rauskommt klingt einfach. Und die "ich bin das ärmste hier" - oder - "ich bin eine verkannte OnAir Personality - macht was ich will". Mit letzterer Kategorie habe ich sehr schlechte Erfahrungen. Ist aber eine persönliche Phobie.

However, showprep muss sein, sonst wirds meist unkontrolliert, oder die kleinste Unregelmäßigkeit und er/sie verliert die Fassung.

Ein kleines Erlebnis aus meinen Anfangstagen beim Stadtradio. Ein sog. "Profi-Kollege" geht kurz mal rauß und der CDV tauscht ihm das Wetter im Hochsommer gegen den Winter aus. Naja, der Hörer hats gemerkt;) Und lusitg wars zumindest für alle Nichtbeteiligten;))))

Zurück ins Marmeladenglas ...

PotA.

P.S.: Ich habe gerade ein sehr schönes Beispiel für den Showprepper des Tages gefunden. Ja, hier auf der HP. Wahnsinn! Wenn das mal kein echter Pro. ist;)

Schönen Freitag!
 
Eine Stunde vor der Sendung im Sender zum Endvorbereiten.
Aber eben nur Endvorbereiten. Das heißt, vieles geht mir über den Tag durch den Kopf, so dass ich meine Sendung im Kopf habe, wenn ich in den Sender komme.
Zu einer guten Vorbereitung gehört aber auich eine Nachbereitung. Nicht einfach "mal Aircheck reinziehen", sondern auch haben Struktur und Dramaturgie gestimmt, Klarheit der Inhalte (sofern vorhanden ;)) etc.
Etwas länger wird es, wenn ich viele Töne zu checken und oft auch noch zu schneiden habe. Dann reicht ein Stunde vorher nicht unbedingt aus. Außerdem gehöre ich zu den Leuten, die 15 Minuten vor Beginn der Sendung alles stehen haben wollen. Ungeplantes kommt nämlich zu oft, und dafür möchte ich den Kopf frei haben, wenn es los geht.
Ein weiterer Punkt: Wenn ich viel Aktuelles in der Sendung habe, kann ich naturgemäß vieles nicht vorbereiten, sondern lediglich die Struktur im Kopf haben und muss in den Themen drin sein, die anstehen. Die "tatkräftige Redaktion im Rücken" habe ich nur selten. Was ich ihr allerdings nicht anlaste, sie ist klein und hat genügend anderes (Prep the Morningshow) zu tun.
 
Moderatoren als Freie werden für die Sendung bezahlt, nicht für die Vorbereitung. So steht's zumindest auf dem Papier.
Beim Aushandeln des Honorars verweist du (oder der Chef) aber vermutlich auf den Aufwand der Vorbereitung, den du im Honorar - na was wohl? - honoriert haben willst.
Insofern: Auch wenn's auf dem Papier nicht steht, sollte es faktisch mit drin sein.
 
Bei den ARD-Sendern gibt es eine Klausel im Honorarrahmen, die heiß "Moderation inkl. redaktionelle Mitarbeit".
Dies mein eigentlich, dass der Mod z.B. bei der Vorbereitung eines Livetelefonates beteiligt ist. Allerdings wird es mitlerweile so ausgelegt, dass der Mod alles mitmacht. Zawr nicht ganz allein - aber es geht weit über den eigentlichen Job hinaus. Bezahlt wird dieses Mehrarbeit natürlich nicht. Der Mod muß somit, in Abhängigkeit von der Art der Sendung, 2 bis 4 Stunden vorher da sein.
 
@mark_fm: Du wirst bezahlt. Wofür, das entscheidest Du - wie lange, der Geschäftsführer.

Will sagen, wenn Du mit 5 Minuten Vorbereitung ne gute Sendung hinkriegst - wunderbar. Wenn nicht, musst Du die Vorbereitung entsprechend leisten. Sieh das Honorar als Pauschale für ein Paket, das Du in Deiner individuellen Zeit perfekt schnüren musst.
 
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