Warum die Radiomacher aus dem Quark kommen müssen - Kindermanns Appell bei hoerfunker.de

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@evw - Marktanteil Pandora 8 Prozent am klassischen Radio in den USA. ARD/ZDF Onlinestudie 2013: Musikstreaming von 0 auf 7 Prozent gelegentliche Nutzung und somit sofort Podcasts überholt (5 Prozent). Bei 14-29jährigen: 16 Prozent gelegentlich, 11 Prozent wöchentlich, 5 Prozent täglich. Im ersten Jahr in dem Musikstreaming überhaupt in Deutschland verfügbar ist.
 
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Die Studien, die ich gelesen habe sprachen davon, dass 50% aller Internetsurfer Musikstreams (Audio/Video) in Anspruch nehmen. Die ARD mit ihrer Radioflotte ist als Quelle ohnehin mit Vorsicht zu genießen.
 
Ich habe Pandora ausprobiert, als man das aus Deutschland noch konnte und fand es auch nett. Aber hier nur mal aus dem Stand eine kleine Liste von Zeitfressern aus den letzten Jahrzehnten, und das Radio lebt immer noch: Langspielplatte, Farbfernsehen, Cassetten-Recorder, Walkman, Commodore C64, CD-Player, CD-Walkman, Nintendo, Xbox, Napster, Ps1,2 und 3, DVD und Blu-Ray, Facebook, Farmville und Angry Birds. Alle diese Dinge verringern das verfügbare Zeitbudget für andere Dinge, aber keins davon kann gleichzeitig Hintergrundberieselung und persönliche Ansprache. Ich bin überzeugt davon, dass es eine ganz grundlegende Kernkompetenz des Mediums gibt, die uns noch lange erhalten bleiben wird. Pandora und Spotify sollten eher der Musikindustrie und den Musikern Sorgen machen, und aus der Ecke kommt ja bereits kräftiger Gegenwind, siehe z.B. http://www.smh.com.au/entertainment...aint-over-spotify-pandora-20130716-2q1f0.html

Edit: zu den Zahlen: die Kids von heute verbringen unendlich viel Zeit mit Facebook und WhatsApp. Wieviele davon werden das in 10 Jahren auch noch tun? Und was werden die Kids in 10 Jahren stattdessen tun? Pandora benutzen? Glaube ich nicht wirklich dran.
 
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Die persönliche Ansprache hast du wenn du Wortsendungen oder Servicebeiträge hörst. Eine klassische "Dudelstation", die mich mit japsenden, hyperventilierenden Stimmungskanonen nervt, die jedes Lied abwürgen und als einzigen Bonus den Verkehrsdienst vorweisen können, braucht absolut niemand. Beim Fernsehen, dem man mit Abstand mehr Aufmerksamkeit schenkt, vermisst ja auch niemand die persönliche Ansprache, die vor der Ausmusterung der Programmansager durchaus gegeben war.

Andererseits kann man in voraufgezeichneten Genre- und Personality-Formaten ein knisterndes Hörer-Moderator-Verhältnis simulieren, das dank individueller Note und persönlicher Färbung weit über das hinausgeht, was hektische Dudelwellen mit ihren aufreibenden Geräuschkulissen unter Live-Bedingungen vermitteln können. Wenn der Moderator ganz bei sich ist spürt das eben auch der Hörer. Was nicht heißt, dass es kein Live-Radio mehr geben soll, aber ein Baustein-Stream mit vorproduzierten Wortelementen ist mir lieber als die Karikatur von Hörer-Nähe, die uns heute üblicherweise geboten wird. Und wenn man anderweitig beschäftigt ist oder entspannen will bevorzugt man häufig Musik pur, die im Netz für jedermann in überbordender Fülle bereitsteht.
 
@evw Die Musikstreaming-Diskussion wird leider etwas quer, weil emotional von einzelnen Musikern, die deutlich weniger Geld verdienen, als zuvor, geführt. Schweden rückt da einiges gerade, wenn man die Gesamtmärkte betrachtet: http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/Streaming-Musikmarkt-Schweden-waechst-um-zwoelf-Prozent

Wie gesagt: Ich glaube auch nicht, dass das Radio aussterben wird. Ich sage nur, dass es nicht mehr reichen wird - u.a. weil die Werbeeinnahmen nicht mehr reichen werden. Und ich bezweifle, dass jemand, der mit On Demand Diensten sozialisiert wurde, eine vorgefertigte Playlist akzeptiert.

Noch etwas aus der Pandora-Welt:
http://blog.pandora.com/2013/06/25/redefining-radio-in-the-car/
"We estimate that one-third of all new cars sold in 2013 in the US will have Pandora installed. (..) The car is the traditional home of radio and we hope each of you has the opportunity to enjoy personalized radio in the car. It’s a simple, yet transformational experience!"
 
Beim Fernsehen, dem man mit Abstand mehr Aufmerksamkeit schenkt, vermisst ja auch niemand die persönliche Ansprache, die vor der Ausmusterung der Programmansager durchaus gegeben war.
Die hat man in den letzten Jahren aber um das Wegzappen zu vermeiden durch die Hintertür wieder eingeführt, wenn alle Moderatoren auch im unpassendsten Moment ihrer Sendung auf die nachfolgende hinweisen müssen. Die absolute Krönung ist dann noch wenn für diese Unfug und den paarsekündigen Aufsager auch noch teure Leitungen von hier nach da geschaltet werden müssen.
 
Die Befürchtungen wegen der Werbeeinnahmen kann ich sogar nachvollziehen. Vielleicht erleben wir tatsächlich den Niedergang des kommerziellen Radios. Der wird aber mit Sicherheit nicht dadurch aufzuhalten sein, dass man den Hörer noch zusätzlich über audiovisuelle Kanäle mit Werbung vollballert.
 
Noch etwas aus der Pandora-Welt:
http://blog.pandora.com/2013/06/25/redefining-radio-in-the-car/
"We estimate that one-third of all new cars sold in 2013 in the US will have Pandora installed. (..) The car is the traditional home of radio and we hope each of you has the opportunity to enjoy personalized radio in the car. It’s a simple, yet transformational experience!"
Pandora kann man auch hierzulande über einen US-Proxy oder ein VPN hören. Die Playlisten sind jedoch sehr klein.
Viel interessanter finde ich da schon Radionomy: Da hat jedes Programm noch eine persönliche Note, d.h. die Musik wird nicht von einer Maschine, sondern von einem Menschen zusammengestellt.
 
Wie gesagt: Ich glaube auch nicht, dass das Radio aussterben wird. Ich sage nur, dass es nicht mehr reichen wird - u.a. weil die Werbeeinnahmen nicht mehr reichen werden. Und ich bezweifle, dass jemand, der mit On Demand Diensten sozialisiert wurde, eine vorgefertigte Playlist akzeptiert.

Das liefe darauf hinaus, dass es bald nur noch Verschnitte aus Promo- und Servicewellen mit Minirotation geben wird, die zeitlich begrenzt gehört werden und vor allem musikalische Novitäten bekannt machen sollen. In Amerika funktioniert dieses Konzept auch bei der Jugend ganz gut, weil es klar abgegrenzte Genrewellen gibt, sodass Gitarrenfreunde keinen Hip-Hop ertragen müssen und dennoch genügend Umschaltgelegenheiten finden. Das Internet kann diese Möglichkeiten bereits heute potenzieren und über einfachste Ausspielwege ist es zudem möglich in jeden musikalischen Individualstream anmoderierte Wortbeiträge einzubinden.

So kann man das Radio plattformunabhängig für die Zukunft rüsten und ganz neue Multiplikatoren ersinnen, die bei reinen Musikdiensten undenkbar wären. Am Ende kann man es jedem Hörer selbst überlassen, ob er seine Musikfarbe selbst festlegen oder redaktionell betreute "Stationen" (Playlists) hören will.

Ich sagte ja schon dass Genre- oder Personality-Shows mit charismatischen und fachkundigen "Hosts" die Hörerbindung stärken. Schade nur, dass in Deutschland noch kein Direktabruf möglich ist, wenn die Verleger ihre Marktmacht ausspielen würden wäre das längst kein Thema mehr.
 
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Ich finde es keineswegs irrelevant, darauf hinzuweisen, daß Radio zwei wesentliche Eigenschaften besitzt, die es von Streaming- u.ä. Diensten fundamental unterscheidet: eine Kommunikation, bei der einer (oder wenige) produzieren und viele das gleiche hören, und das auch noch zur selben Zeit. Das ist ein ganz anderes Erlebnis und eine andere Ästhetik als bei den individualisierten „Hörprodukten“. Wenn das niemand mehr will, ok. Aber das glaube ich nicht.

Auf meine Anregung, mal über den Sinn des Radios nachzudenken, höre ich lediglich heraus: der Sinn ist, Werbezeiten zu verkaufen. Tut mir leid, aber da gehe ich überhaupt nicht mit. Diese Überlegungen aber sind wichtig, nicht nur ein „schöner Spaß“, sondern ganz essentiell. Solange keiner der Radiomacher darauf ein Antwort hat (und das scheint mir im Moment so), ist es kein Wunder, daß Radio einen immer geringeren Stellenwert für die Menschen bekommt.

Und noch eins, was damit auch in Zusammenhang steht: Tageszeitungen sind so gar keine „wichtige Säule der Demokratie“. Eher im Gegenteil. Und genau weil das immer mehr Menschen erkennen, bricht die Nutzung so dramatisch ein. Hier würde ich sagen: zu recht, und auch das Radio könnte diesen Weg gehen, wenn uns nicht bald wieder einfällt, wozu wir das alles veranstalten.
 
Es ist nicht so, dass nur das Radio von digitalen Medien und Streamingdiensten bedroht wird, auch das Fernsehen muss sich einigen bedeutenden Herausforderungen stellen. Anders als die Fernsehschaffenden hat das langweilige, printbeherrschte deutsche Beraterradio aber weder eine Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart noch einen blassen Dunst von den sich abzeichnenden technischen und soziokulturellen Entwicklungen der nahen Zukunft.

Was für das Radio die MP3-Datei war ist für das Fernsehen die AVI-Datei, ein vielseitiger, formatunabhängiger Container für hochwertiges Videomaterial, der sich schnell und unkompliziert übers Netz verteilen lässt und legal oder illegal gebraucht zum Todfeind der tatsächlichen Reichweite, bei jungen Sendern aber auch zur Bedrohung für die Gesamtquote werden kann; eine gewisse Quotenerosion bekommen in letzter Zeit vor allem die Privatsender zu spüren, die vom veränderten Mediennutzungsverhalten jüngerer Menschen stärker betroffen sind als die öffentlich-rechtlichen Konkurrenten.

Wer die Möglichkeit hat mit Online-Recordern für wenig Geld automatisiert alle Sendungen von 50 Kanälen "voraufzuzeichnen" und nur im Bedarfsfalle binnen eines ganzen Monats nachträglich herunterzuladen, bekommt ein neues Verhältnis zum Medium Fernsehen, dessen ausgedünnte Mediatheken infolge des Massenansturms gern mal ruckeln und nur den Rückgriff auf das Programm der letzten Woche erlauben; auf die vielen illegalen Downloadmöglichkeiten, die den Kommerzsendern und der Filmindustrie Kopfzerbrechen bereiten, will ich gar nicht erst zu sprechen kommen. Je mehr Menschen ihre neuen Freiheiten genießen, umso schwerer sind die klassischen Erwerbsmodelle auf Dauer aufrechtzuerhalten.

Das Radio muss sich von seiner traditionellen Bevormundung durch schier allmächtige aber ineffiziente Consulter trennen und sich neue Ratgeber suchen, die bessere Qualifikationen vorweisen können als gute Netzwerke und große Einflussmöglichkeiten innerhalb der Werbeszene, die auf ihrer dubiosen Rolle als Scharnier zwischen Zeitungs- und Agenturengeschäft beruhen, dem Radio aber mit sicherer Hand den Garaus machen. Das heißt die Qualität der Beratung und die Geschäftsfelder müssen sich ändern, fragt sich nur ob die Zeitungsbarone das noch vor der Totalpleite begreifen werden.

Das Radio muss schon in wenigen Jahren mit Vielfalt bestechen und einen Mix aus vom Nutzer frei programmierbaren Musikdatenbanken (Individualstreams), guten Genresendungen, durchmoderierten und intelliegent einflechtbaren Service- und Infomänteln sowie guten Nachrichtenkanälen bieten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu kommen kommerzielle (Talk, Lifestyle) und öffentlich-rechtliche (Journalismus, Recherche, lebensnahe Themensendungen) Wortprogramme, die ein in sich stimmiges Gesamtbild abgeben. Wort- und Genresendungen müssen nachträglich als Audiodatei abrufbar sein, wenn sie Musik enthalten als Stream verfügbar gemacht werden. Auch der Musikjournalismus muss in den deutschsprachigen Ländern neu erfunden werden.

Mit der Einführung dieses Angebots muss bereits jetzt begonnen werden, denn das deutsche Radiogeschäft braucht dringend einen Adrenalinschub! Wegen des hohen Konzentrationsgrads im deutschen Radiogeschäft wäre das sogar ein Leichtes.

Das Fernsehen hingegen wird auf mehreren Säulen ruhen: Publikumsstarke Erstausstrahlungen von Filmen und Serien, Shows mit Eventcharakter, zeitnahe, umfassende Berichterstattung über aktuelle Themen und journalistische Relevanz, quotenträchtige Sportereignisse (Live-Charakter), Fast-Food (Reality) sowie Daily Soaps und Telenovelas. Daneben werden sich zunehmend bedeutsame Spartensender etablieren, die neuere Ware verschlüsselt und Archivmaterial gegebenenfalls kostenfrei anbieten und Special-Interest-Sender, die je nach Werbeumfeld und technischem Verbreitungsweg kostenpflichtig oder gratis genutzt werden können.

Zu alledem kommen Pay-TV-Plattformen, die Premium-Material als Pay-per-View anbieten, eine unüberschaubare Anzahl von themenspezifischen Kanälen anbieten und ein Bündel von Sport-Events per Abonnement zugänglich machen. Ob Film- und Seriendebüts künftig vorab im herkömmlichen Pay-TV mit niedriger Kostenschwelle ausgestrahlt werden hängt vom Werbeumfeld, von der Konkurrenzsituation im Netz und nicht zuletzt von der "Ripperszene" ab. Ganz entscheidende Kriterien für die Zahlbereitschaft der Cineastengemeinde sind immer auch die gebotene Qualität (HD++++.....) und die technische Umsetzbarkeit!

Dazu kommen binnen weniger Jahre mit Sicherheit Komplettanbieter, die ganze Film- und Serienbibliotheken online zum Festpreis verfügbar machen (Zeitaccount) und neues Material (Kinofilme, hochkarätige Serien und Mehrteiler) als Pay-per-View-Angebot zugänglich machen und den klassischen Fernsehmarkt damit ordentlich in Bewegung bringen werden. Durch die Online-Präsenz der traditionellen Pay-TV-Anbieter werden die Geschäftsfelder zusehends verschwimmen und ganz neue Kooperationen und Mediengeflechte entstehen.
 
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Mein ehemaliger Chef, Jochen Rausch, legt nach:

http://www1.wdr.de/unternehmen/service/wdr-print/wdr_print_oktober_XIII100.pdf (Seite 30)

"Wir werden für unabsehbare Zeit das Alte und das Neue parallel anbieten müssen. Das ist eine große Herausforderung und Belastung. Noch ist der Zug nicht abgefahren. Es gibt ein Zeitfenster, von dem wir nicht wissen, wie lange es noch offen ist, in dem wir die Chance haben, einen Großteil unseres Publikums mit in die digitale Welt zu nehmen. Die Menschen in NRW mögen ja die WDR-Radios: jeder Zweite hört täglich zu. Das schafft einen Vorsprung in einer Welt, in der wir jetzt schon mit tausenden Webradios und Musikchanneln konkurrieren."
 
Die Menschen in NRW mögen ja die WDR-Radios: jeder Zweite hört täglich zu. Das schafft einen Vorsprung in einer Welt, in der wir jetzt schon mit tausenden Webradios und Musikchanneln konkurrieren."

Wenn ich so was lese dreht sich mir der Magen um. Da klopft sich ein ÖR mal wieder so auf die Schulter, dass es fast zum fremdschämen ist. Ich höre auf der Arbeit mit SR1 auch einen ÖR, aber nicht weil ich ihn so wahnsinnig gut finde, sondern weil mir alternativen wie DAB+ und Netzradio nicht zur Verfügung stehen, und SR1 unter dem was es auf UKW bis in die Stahlbetonhalle meines Arbeitgebers schafft noch das kleinste übel ist.
 
Mein ehemaliger Chef, Jochen Rausch, legt nach:

http://www1.wdr.de/unternehmen/service/wdr-print/wdr_print_oktober_XIII100.pdf (Seite 30)

"Wir werden für unabsehbare Zeit das Alte und das Neue parallel anbieten müssen. Das ist eine große Herausforderung und Belastung. Noch ist der Zug nicht abgefahren. Es gibt ein Zeitfenster, von dem wir nicht wissen, wie lange es noch offen ist, in dem wir die Chance haben, einen Großteil unseres Publikums mit in die digitale Welt zu nehmen. Die Menschen in NRW mögen ja die WDR-Radios: jeder Zweite hört täglich zu. Das schafft einen Vorsprung in einer Welt, in der wir jetzt schon mit tausenden Webradios und Musikchanneln konkurrieren."
Ganz ganz großes Kunststück in einem Bundesland in dem es defakto nur einen Privatsender gibt und man 1,3 Mrd. Euro Einnahmen hat. Interessant, unterfinanzierte Webradios sind Konkurrenten des WDR? In Sachen Ineffizienz schlagen doch die ö/r Medien sogar noch die untergegangene DDR. Wenn WDR & Co. etwas nicht können, sind es Innovationen. Warum auch, Geld ist in Hülle und Fülle da, die Altersversorgung ist super und für alles gibt es ein Gremium, das sich wunderbar darauf versteht etwas zu zerreden. Seien wir ehrlich, Zuhörer, Zuschauer und Programmqualität sind doch Störfaktoren für eine öffentlich/rechtliche Anstalt. Hauptsache es entspricht dem links-grünen Mainstream, ist gender- und gremiengerecht. Eine Serie wie Breaking Bad wäre doch undenkbar in Deutschland, weil viel zu unmoralisch.
 
"Radio killed the MTV"?

Ein absehbarer Schritt. Aber ob es auch der richtige für die Zukunft des Mediums ist? Man weiß es einfach nicht.
 
Natürlich ist der Multimedia-Schritt nicht nur richtig, sondern logisch.

Deutschen Sendern, die ihre Studio-Webcam am liebsten in die toteste Ecke ihrer Aufnahmekabine richten, ist einfach nicht zu helfen.
 
Ausführliche Informationen zum geplanten "visual Radio" von Radio 1 gabe es auch im "Feedback" von Radio 4 vom vergangenen Frei-/Sonntag.

(Es lohnt sich die Sendung bis zum Schluß zu hören. Da gibt es ein wunderbares Kabinettstück eines Sprechers.)
 
@BlueKO BBC Radio 1 hat kräftig verloren. Vor allem mal wieder bei der Hördauer. Nun nur noch bei 6.3 Stunden pro Hörer pro Woche. Das waren vor wenigen Jahren noch zehn Stunden pro Hörer pro Woche.

Grimshaw performt leider auch immer schlechter: "BBC Radio 1 attracted 10.83 million listeners during the period (from 11.02m last quarter and 11.2m last year) with a share of 6.6%, (from 6.8% last quarter and 8.2% last year). The Nick Grimshaw Breakfast Show now attracts 5.58 million listeners each week, compared to 5.89m last quarter and 6.73m last year."
 
Und trotzdem versuchen sie weiterhin mit verschiedensten Mitteln das junge Publikum zu erreichen (wozu sie durch die Vorgaben des BBC-Trust auch gezwungen werden), was durch die technische Entwicklung und die damit einhergehende Vergrößerung des Angebots natürlich immer schwieriger wird.

Die deutschen Sender versuchen das doch überhaupt nicht erst. Was ist denn seit dem Start des großkotzig als multimediales Non Plus Ultra für die Jugend mit dem DING passiert? Vor gefühlt 50 Jahren sollte damit doch die Zukunft des Mediums gerettet werden. Was ist es heute? Eine weitere langweilige Abspielstätte für die Musikindustrie mit Mini-Rotation und -Moderation. Die Experimentierfreude und -wille der Anfangszeit ist doch überhaupt nicht mehr vorhanden. Wenn das schon die Zukunft des deutschen Radios gewesen sein soll ist den Verantwortlichen wirklich nicht mehr zu helfen.

Sorry, für die vielen Edits:
An Grimshaw alleine kann der Rückgang der Hörerzahlen nicht liegen. BBC Three hat seiner Fernsehsendung, die ich vom Konzept her ziemlich banal und nicht besonders unterhaltend finde, jetzt eine weitere Staffel gegönnt. Die Zuschauerzahlen scheinen also zufriedenstellend gewesen sein und seine Arbeit beim Publikum grundsätzlich anzukommen.
 
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@BlueKO ich glaube gerade die BBC wird ihren Fokus für Radio 1 immer weiter Richtung Video schieben. Siehe hier: http://www.theguardian.com/media/2013/oct/07/bbc-radio-1-iplayer-video-channel

"I'm very excited about transforming Radio 1 from being just a radio station into being a full audio-visual channel," said the BBC Radio 1 and 1Xtra controller, Ben Cooper. "Radio 1 has always pioneered innovative ideas and led the way in engaging with young people and this is another huge step in cementing that reputation."

Und das ist m.E. genau richtig.
 
Vergiss den Link auf welt.de - ist mehr oder weniger - von Ködertexten abgesehen - nur noch mit Digitalabo zugänglich. Ich habs von meiner Favoritenliste gestrichen.
 
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