Warum MA?-Was soll das?

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honk

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moin, moin,
ihr lieben.
ihr schreit (fast) alle nach aufklärung.
eure fragen und kritiken sind dabei fast immer die gleichen.

da wären:
was soll die ma?
wie ist sie zu interpretieren?
warum ist ma - so wie sie durchgeführt wird -das derzeitige mass aller dinge, aber nicht das tatsächliche hörerabbild?
was bringt die ma dem hörer?

hier ein paar antworten (längere und vor allem wissenschaftlichere exkursionen siehe goldhammers formatradio), die euch hoffentlich weiter bringen.

was soll die ma?
die ma stellt ein abbild der hörerstruktur der werbetreibenden medien dar.
es werden verschiedenste dinge ausgewiesen (deshalb gibt sich auch fast jeder sender als ma-sieger aus...). z.b. die hörerstruktur (alter, geschlecht, einkommen, bildungsstand, bundesland etc.).
dazu kommen werte wie whk (weitester hörerkreis), hörer gestern, hörer durschnittsstunde, hörer einzelstunde etc.

man kann und sollte darüber streiten, ob die ma das tatsächlich hörverhalten exakt wiederspiegelt oder nicht. und vor allem wie alt die daten sind. das sie alt sind, idt unbestritten.
allerdings ist das ganze auch ein wenig hypothetisch, da alle sender die an der ma teilnehmen, exakt die gleichen vor- und nachteile haben. es geht also um den vergleich. der ist mit der ma gegeben.

warum wird die ma durchgeführt?
die ma - daten geben der werbindustrie einen überblick, welcher sender welche hörerstruktur und-anzahl hat. danach wird die werbung gebucht.
im idealfall nur danach - in der realität oft nur nach masse (großkunden) oder persönlichen vorlieben (regionale kunden).
die ma-daten dienen somit als vergleichstool für die werbeindustrie. im übrigen auch als vergleich zwischen den verschiedenen medien.

wie ist sie zu interpretieren?
für die werbeindustrie zählen jeweils nur die reinen fakten der aktuellen ma.
für die sender muss man schon den trend beachten.
der sender betrachtet es wie folgt: in welche richtung entwickeln sich die hörerstrukturen und wo habe ich noch potential.
was die interpretation angeht, ist das eine - leider -oft subjektive auslegungssache.

warum werden die sender von den ma-daten oft überrascht?
weil die mesisten sender keine oder kaum eine mafo betreiben.
die die eine mafo betreiben, müssen ihre mafo so weit es geht an die ma anlehnen und hoffen, das ihr befargungsausschnitt (hörer) möglichst exakt dem der ma entspricht.
das sind erfahrungswert, die man über jahre sammeln und ausbauen muss.

warum ist ma - so wie sie durchgeführt wird -das derzeitige mass aller dinge, aber nicht das tatsächliche hörerabbild?
die ma stellt ein hörerabbild dar, das teilweise ein jahr alt ist. das liegt an dem verfahren und ist die große schwäche des radioverkaufs bei der industrie. das zweite große elektronische medium, das tv, liefert dagegen durch seine gfk-daten täglich aktuelle zahlen. das ist direkter und für die werbeindustrie auch wichtiger. beim tv kaufen und bezahlen sie frischere daten. beim radio kaufe ich somit hörer, die der sender vielleicht gar nicht mehr hat. deshalb setzen die werber bei ihrer buchung auf die jeweiligen marktführer. da sind die veränderungen von ma zu ma in aller regel nicht so krass. das bedeutet eine ziemlich gute planugssicherheit.
sender die ständig ihr format ändern werden daher auch selten gebucht.
da aber die ma auch nur - wie alle mafos -statistik ist, ginbt es immer ungenauigkeiten. z.b. wird die reale soziodemorafische abbildung nicht genau getroffen, denn dazu müsste man diese daten alle kennen (volkszählung...).
und dann ist der prozentsatz der befragten (ca. 54156) menschen sehr gering. es gibt also statistische abweichungen durch rundungsfehler etc. das ista ber alles nicht super wichtig, da dieses verfahren ja für alle gleich ist (sagen die meisten sender zumindest)... .

was bringt die ma dem hörer?
unmittelbar erst einmal fast gar nichts.
das einzige was sie dem hörer unmittelbar bringt ist mehr oder weniger werbung (bessere oder schlechtere zahlen...).
mittelbar bringt sie veränderungen im programm.
bei den erfolgreichen sendern ist die veränderung nur ein feintuning, bei den schlechteren führt die veränderung -manchmal - zu panikreaktionen und somit zu sprunghaften änderungen im programm.

wie erhält man aktueller ma-daten?
nur wenn sich das verfahren der hörerzählung massgeblich ändert, kann man aktuellere daten erhalten.
da man radio - im gegensatz zum tv - überall hören kann und hört, muss man ein messinstrument entwickeln, welches mobil ist und immer von der testperson "getragen" wird.
es gab und gibt die idee einer radiomessuhr. dieses verfahren ist allerdings deutlich teurer als die derzeitige ma.
solange also kein dringender handlungsbedarf besteht, wird man das verfahren aus kostengründen nicht ändern.
dieser handlungsbedarf kann nur durch die werbeindustrie entstehen. erst wenn von dieser seite insestiert werden würde, würde sich etwas ändern müssen. da aber auch die meisten anderen medien (print etc.) mit der selben methode (interviews) erhoben werden, idt ein vergleich noch gegeben.
also bleibt alles beim alten... .

so ihr lieben. ich könnte das ganze noch deutlich ausweiten, aber da das hier ein forum und kein buch ist (krekalus wird aus meinen ausführungen wahrscheinlich ein buch machen und es für 134 euro verkaufen), lasse ich jetzt platz für eure meinungen, anmerkungen, verbesserungen etc.
ich bin gespannt... .
 
Soweit alles richtig. Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß die MA natürlich in überhaupt keiner Weise die Gründe für ein erfolgreiches oder schlechtes Abschneiden aufzeigt. Dazu sind Imagestudien sinnvoll, die meist einen Trend anzeigen, bevor er sich in MA-Zahlen niederschlägt.

Was nutzt es mir, wenn ich bei der MA merke, dass mir 50.000 Hörer zwischen 20 und 29 Jahren fehlen? Wichtig ist, die Ursache zu kennen (daher: Imagestudie): Lag es an der Musik (ist erst mal die naheliegende Vermutung). Wenn ja: Spiele ich zu wenig aktuelle Hits oder zu viele unbekannte oder zu langsame oder zu polarisierende etc.

Oder ist es gar nicht die Musik: Habe ich zuviel Wort im Programm, zuviel Werbung (zuviel ist es immer, aber hat der subjektive Höreindruck zugenommen?), zuviele Gewinnspiele, zuviele uninteresssante Themen?

Oder liegt es an den Moderatoren: Klingen die zu alt, zu arrogant oder beleidigend?

Oder liegt es an der Verpackung: Zuviele, zu heftige Jingles, zu lahme Verpackung, zu dick aufgetragen? Etc. pp.

Daher lassen große Sender oft Imagestudien anfertigen. Denn dann können sie genau ansetzen beim "Feintuning". Auch dieses Thema könnte ich noch weiter ausführen. Will nur kurz anreißen.

Fakt jedenfalls: Die MA-Zahlen sind die harte Währung. Basta!
 
mir zu viel zum Lesen. Aber mir reicht schon die Überschrift, um meinen Senf abzugeben.

Es ist doch immer das selbe. Die Verlierer piensen wie ungerecht die MA doch ist und die Gewinner fühlen sich doch so bestätigt in ihrem Tun. Wer heute Pienser über die MA ist, ist vielleicht schon bald ein Gewinner.

Fact ist doch: durch die MA verschieben sich die Zahlen. Wer jetzt aktiv 100.000 Hörer ausweist und beim Kunden abkassiert, hat sehr oft diese 100.000 Hörer/pro Stunde nicht mehr. Einige haben deutlich mehr andere deutlich weniger. Auf Deutsch die Zahlen kommen zu spät.

Was aber nicht stimmt, dass sie nicht repräsentativ ist. Sie beruft sich auf statistische Erhebungen. Und wer sich damit ein wenig auskennt weiss, es werden genau so viele angerufen und gefragt, wie es notwendig ist, die Fehlerquote für das Endergebnis so gering wie nur möglich zu halten.

Was natürlich nicht heisst, dass es nicht auch mal einen worst case geben kann. Ob das bei XXL jetzt der Fall ist?! Ich weiss es nicht. Aber sicher ist, die Zahlen sprechen sehr wohl für den Durchschnitt.

Und fact ist: wir müssen mit den Zahlen leben und zwar so lange bis ein neues System eingeführt wird. Und ob das irgendwann mal geändert wird?! Vom lammentieren werden die Zahlen nicht besser. Da hilft nur: gutes Programm machen, noch bessere PR und Marketingaktionen starten - stimmt das - stimmen auch die Zahlen.

Gruss in die Szene und bereit zum Zerrissen werden
 
und wie genau sind die wochenendzahlen? sa. und so. getrennte auswertung?

ich meine da sind schwankungen von std. zu std. die nah an selbstmord liegen
wink.gif


kann das alles überhaupt stimmen?
 
@ Privatradio

Sach bloß, bei Euch haben alle rumgeheult! Ist die Quotenhure in Dir in Gefahr ??
*sich Sorgen um Privatradio mach*

Bei uns gabs Party pur!
 
Keine Angst, ich bin nicht verhungert.

Party pur hört sich natürlich gut an (die Quotenhure wird ganz feucht bei dem Gedanken an Eure Zahlen)
 
AW: Warum MA?-Was soll das?

Ich halte die MA für eine gute Sache und würde es für gut finden, wenn du in dieser Art auch die nächsten 20 Jahren existieren würde.

Honk wie stehst du selbst zur MA, würdest du da etwas verändern.
 
Da war doch mal was

Ach wie fein, was der Starthelfer hier so alles wieder an die Oberfläche spült. CHR und Privatradioman - wer erinnert sich noch?
 
AW: Warum MA?-Was soll das?

CHR, PHR, privatradioman und DH waren das letzte mal im Forum noch vor der Zeit seit dem es die MA gibt, wahscheinlich konnten sie alle in die Zukunft schauen. Es ist unbegreiflich!

CHR
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