@RIAS4EVER
"Früher war es nicht nur anders, es war insbesondere beim Radio schöner .... Ein Medium, was uns bis heute nicht loslässt, sonst wären wir nicht in diesem Forum."
Ich bin mir nicht so sicher, ob wirklich alles schöner war. Nostalgie läßt so einiges in einem vergoldeten Licht erscheinen. Allerdings denke ich, dass die zunehmende Automatisierung zu einer "Entfremdung" führt. Sowohl der Macher von ihrem Produkt, als auch der Hörer vom Sender.
"Es entstehen zur Zeit wirklich viele Radio-Fan-Projekt von längst
abgewickelten Sendern oder ihren damaligen Wurzeln."
Auch das schreibe ich mehr der Nostalgie zu. Die alten Privatsender (z.B. RSH) haben schon ein paar Jährchen auf dem Buckel - und mit ihnen die Hörer und die Macher. Ich glaube, da steckt viel Sehnsucht hinter, die eigene Jugend zurückzuholen (die Zeit, als man noch selbst zu den "jungen Wilden" gehörte
).
Die Performance der enttäuschten Schlagerradio-Fans in diesem Forum dokumentiert ein anderes Phänomen: die parasoziale Funktion des Mediums dominiert hier so sehr, dass sie alle anderen Aspekte des Lebens verdrängt. Mein Therapievorschlag: kalter Entzug (in eurem Interesse, Jungs, bin ganz besorgt).
Das Interesse an einem bestimmten Sender kann aber auch andere Motivationen haben. Es gibt nicht nur Hörer und Macher, sondern auch noch etwas dazwischen. Und jemand, der sich mit der Geschichte eines Senders beschäftigt, erhebt damit nicht automatisch den Anspruch, diesen zu verändern (retten, in den Ursprungszustand zurückzuversetzen; und möchte auch nicht in diese Rolle gedrängt werden). Oder auch nur darüber zu urteilen, wer denn was am besten gemacht hat.