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Was ist neu bei FM4?

DAB+ bezeichnete Ex-Indendant Wrabetz schon als "Totgeburt". Beim ORF wartet man - offiziell - lieber auf 5G Broadcast. Aber letztendlich wartet man beim ORF auf gar keine neue Technologie, man möchte einfach keine seiner 4 landesweiten UKW-Ketten hergeben.....

Dies sehe ich exakt auch so.

Nein, ich bin kein ORF-Fürsprecher, aber die Privaten sind in einer Zeit gestartet, in welcher der Einheitsbrei, den wir kennen, bereits Gang und Gäbe war (1998). Heißt also: Die großen Revolutionen/Erinnerungen, die man österreichweit im Kopf hat, sind fast alle mit Ö3 verbunden. Diesen Status genießt der Sender bis heute. Klar, der Versorgungsauftrag kommt ihm auch entgegen, aber ganz ehrlich: Was sind die Einschaltgründe für die Privaten jemals gewesen? Wo war der Mehrwert? Hat es sich gelohnt, auch mal größeren Aufwand zu betreiben, um eine Station zu empfangen?
Das Problem ist, dass Radio zu einem bestimmten Zeitpunkt gefragt war, und beliebt war, - in einer Zeit vor Internet, vor Handy Flatrates, und dlg. Diese Zeit war auf jeden Fall bis vor MItte der 90er Jahre.

1995 startete in Österreich Privatradio, aber diverse gesetzliche Querelen haben den Start auf 1998 verschoben? Antenne Steiermark bekann 1995 oder 1996? Jedenfalls ist dies auch ein Grund warum Antenne Steiermark Ö3 mit Leichtigkeit überholte. Mann kann über diese Zeit diskutieren, aber offenbar hat Antenne Steiermark etwas gebracht was Ö3 eben nicht hatte. Irgendeinen Mehrwert, - auch wenn ich ihn heute nicht mehr kenne, muss es gegeben haben. Bis heute hat Antenne Steiermark von allen Privatsendern eher gute bis besser Zahlen.

Heute ist die Zeit von Internet und Handy Flatrates und die goldene Zeit des Radios eigentlich vorbei. Wirklich ziehen würden ohnehin nur Spartenprogramme und viele Musikrichtungen, die man sonst im Internet hat, oder eben bestimmte Regionale Themen.

DAB+ bietet hier eine sehr gute Alternative dem Internet nahe zu kommen. Viele Programme, viele Musikrichtungen, alles digital, automatisiert und leicht umsetzbar.

Klar das dies der ORF nicht will, - er will eben nur 4 Programme, oder kann dies gesetzlich nur, der Gesetzgeber gibt ihm nichts anders, und zudem ist man politisch durch und durch organisiert, keiner will einen Zentimeter aufgeben. Schwarz wie Rot, da unterscheidet sich leider nichts. FM4 ist da auch ein Teil davon geworden, - 100 kW Frequenzen besetzen, nur keinen Anderen ranlassn. FM4 ist maximal ein Spartenprogramm dass auf DAB+ ganz gut passen kann.

Für mich ist der ORF so ein Relikt geworden, wie der Kommunismus in Cuba, Einige profitieren davon, Einigen passt das alles, Andere reden sich die Rechtslage schön, oder kommen mit der Verfassung daher, andere Meinungen sind "primitives Bashing".

Nachdem der ORF im Radio fast 70% des Marketes abdeckt, kann er auch bestimmen, wie gehört wird, und da will der ORF eben nur UKW, - er kann leider bestimmen.

Die Privatsender trauen sich da zu wenig, etwa dass der Hörer ein DAB+ Radio kauft, demnach wird auch wenig in Infrastruktur investiert.

Vielleicht wird dies aber alles langsam erodieren, da jedes Auto in der EU mit DAB+ Radio kommt und dies auch in Österreich.

Fehlt nur noch, dass Welle 1, Energy, Radio Austria oder Arabella jede Stunde Nachrichten bringen, Wetter und Verkehrsnachrichten, und gehen sie auf DAB+ haben sie auch eine Chance. Warum sie es bisher nicht taten weis ich nicht? Somit sind die Privaten auch nicht ganz unschuldig.

Der derzeitige DAB+ Bundesmux ist viel zu schwach von den Sendern her, - viele Sender fehlen einfach um Österreich bundesweit komplett abzudecken.
 
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Wenn man sich anhört, was die Privatsender so bieten, bin ich jedenfalls sehr froh um diese "Frequenzbesetzungsmaßnahme" des ORF. FM4 ist wenigstens noch qualitatives Popkulturradio.
Mir persönlich geht es nicht darum, ob auf der 4. landesweiten UKW-Senderkette nun ein relativ hochwertiges, nach meinem Dafürhalten aber übertrieben hochgejazztes Radio wie FM4 läuft oder irgend ein seichtes "Dudel-Radio". Mir geht es lediglich um die Vorgeschichte.

Der Vorläufer von FM4, Blue Danube Radio, war ursprünglich nur in Wien zu hören, angedacht hauptsächlich für die internationalen Mitarbeiter der UNO-City. 1992 dann die (ganz sicher politische) Entscheidung, BDR nunmehr österreichweit - auf besagter 4. UKW-Senderkette - auszustrahlen. Dazu muß man festhalten, dass es zu dieser Zeit in Österreich in der Regierung eine große Koalition aus SPÖ und ÖVP gab. Und ja, 1992 zeichnete sich doch schon ab, dass das ORF-Monopol "irgendwann in den nächsten Jahren" fallen wird und es bald auch in Österreich Privatradios geben wird.

Nicht zuletzt deshalb erfolgte besagte "Frequenzbesetzungsmaßnahme", sprich landesweite Ausstrahlung von BDR. Es ging einzig und allein darum, sicherzustellen, dass besagte 4. UKW-Senderkette auf gut Deutsch in Händen des ORF bleibt und nicht an irgend einen kommendem Privatradio-Konkurrenten fällt. Ich hab es hier schon einmal erwähnt und ja, ich kann es auch nicht beweisen: Aber ich meine, die Radiolandschaft in Österreich würde etwas anders ausschauen, wenn auf der 4. landesweiten UKW-Kette ein österreichweites Privatradio hätte starten können. Okay, Ö3 wäre immer noch die Nummer eins, aber ganz sicher nicht mit einem so großen Vorsprung wie es heute der Fall ist.
 
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Interessanter Beitrag. Wir alle können nur spekulieren, was passiert wäre mit der Radiolandschaft in Österreich, wenn die 4. Kette an einen Privaten gegangen wäre.

Antenne Steiermark hat durchaus bewiesen das Ö3 überholbar ist in den Hörerzahlen. Ob das ein bundesweiter Privater auch zusammengebracht hätte, hätte vom Inhalt abgehangen. Können sie Nachrichten, Wetter, Verkehrsinfo bringen, und mit guter Musik und Informationen die Leute ansprechen, dann ging das vielleicht. Radio CD ( kurioserweise aus dem ehemaligen diktatorischen Osten) dürfte in Wien auch Ö3 verdrängt haben, nur exakte Zahlen gab es damals aber keine.

Am Ende wäre das eher so gewesen, dass der Radiomarkt diverser und lebhafter geworden wäre.
Ö-Regional und Ö3 hätten vielleicht jeweils 20% des Marktes bekommen, der bundesweite Private vielleicht auch um die 15%, Kronehit, etwas dahinter, und die Sender wie Antenne Steiermark auch so um die 20%. Auch eine DAB+ Einführung wäre nicht so blockiert gewesen, da der ORF nicht mehr so dominant den Markt bestimmt hätte.

Die Politik hätte da leider nie mitgemacht ÖVP inklusive, SPÖ auch nicht. ( Ich meine aber dass die "Alois Mock ÖVP" ihre Finger in Radio CD irgendwie drinnen hatte, exakt weis ich es aber nicht) So blockiert FM4 heute eine ganze 4. Frequenzkette ohne nennenswertem Marktanteil, nur damit kein anderer Anbieter dort ist.

Blue Danube Radio war vom Anfang an ein Radio für eine Stadt und zwar Wien, für die UNO für die internationale Community, nie für ein ganzes Land. In Vorarlberg kann man mit der Donau ohnehin eher weniger anfangen, dort ist der Rhein, und in Tirol der Inn. Touristen kommen nach Österreich so und so Blue Danube Radio oder nicht ist da egal.

Die Frequenzbesetzungsmaßnahme des ORF gibt es auch nicht nur "exklusiv und nur bei FM4" sondern auch bei anderen Fällen: ORF Radio Niederösterreich auf UKW in Linz, ORF Radio Kärnten in Osttirol auf UKW, ORF Radio Oberösterreich vom Gaisberg in Salzburg, - die Privaten haben das alles nicht. ( Einzig in Rechnitz hat sich die Antenne Steiermark auch eine UKW Frequenz gesichert) Extrem war da auch vom ORF Radio Wien, die sich die 102,9 vom Wechsel krallen wollten ( um MM2 auf 102,8 zu blockieren), - aber dann aufgeben mussten, wer auch immer ORF Radio Wien dazu zwang weis ich nicht, - freiwillig ging das sicher nicht.

Die Historie des ORF ist hier nicht von Toleranz geprägt worden ob wohl er bei FM4 immer versucht einen Eindruck von Diversity and Inclusion und Linksmeinungen zu bringen.

Urbanes Diversity and Inclusion wird übrigens bei Radio Orange in Wien besser gebracht, oder auch bei Radio Proton in Vorarlberg immer wieder. Auf solche nonkommerzielle Projekte passt das auch ganz gut.
 
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Ja gut, wenn das Programm egal ist, kannst natürlich auf eine landesweite Kette von privater Seite einen 1kHz-Ton aufschalten und dann ist es toll...(ehrlich gesagt: wenn ich die Wahl zwischen einem 1kHz-Ton und Kronhit habe...dann ist der Sinuston auf Dauer angenehmer). Die von @Radiofan1 angesprochenen Frequenzen haben aber schon ihre Berechtigung, denn sie versorgen nachweislich Gebiete in den jeweiligen Bundesländern, für die sie vorgesehen sind. Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass hinter Enns Niederösterreich anfängt, und die Ecke lässt sich nur ab Lichtenberg versorgen...alternativ hätte der ORF hier eine eigene Anlage aufstellen müssen, was teurer gekommen wäre. Freilich hätte man eine Frequenz hernehmen können, die nur gerichtet nach NÖ betrieben werden kann...aber mei, die Not hatte man halt seinerzeit nicht, weil noch kein Privatfunk erlaubt war. Dasselbe gilt für den Gaisberg, der das Innviertel versorgt. Was die Privatsender angeht: Die haben zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen nicht mal alle konzessionierten Frequenzen aufgeschaltet. Antenne Vorarlberg und Kärnten z.B. könnten da ausbauen, tun es aber nicht.
 
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Ob der Radiomarkt diverser und lebhafter geworden wäre, da habe ich meine Zweifel. Hier in Deutschland, wo der Privatfunk früher erlaubt wurde, ist eher das Gegenteil eingetreten. Ich gebe Dir Recht, wenn man die Zeit bis 1996/97 betrachtet. Zu der Zeit waren Pioniere am Werk, Randgruppen wurden sogar beim Privatfunk noch beachtet (Italienfreunde mit "Cappuccino" bei FFH als Beispiel) und die Stationen waren je nach Region unterschiedlich - sowohl in der Musik als auch in der Machart. Dann begannen die Optimierungen, die betriebswirtschaftlich sicherlich notwendig waren, aber auch die Individualität und Einzigartigkeit vieler Stationen geraubt haben. Das Ergebnis hören wir seitdem. Österreich hat diesen Schritt übersprungen und ist direkt an diesem Punkt angekommen.

Das Einzige, was eventuell anders gewesen wäre, sind Radiomomente und -erinnerungen, die dann ein Privater statt Ö3 ausgelöst hätte. Das hätte vielleicht 5 % bei den Quoten gemacht, mehr aber auch nicht. Auch nicht bei besserer Frequenzausstattung. Gewisse Täler werden bis heute nicht versorgt und werden es auch nie, weil den Privaten die Kosten höher sind als der Nutzen. Warum sonst werden bereits zugeteilte Frequenzen nicht eingeschaltet?

Zuletzt noch eine persönliche Einlassung hierzu: Wenn ich mich entscheiden müsste, ob auf der letzten starken Kette ein privater Konkurrent mit der gleichen Musik wirbt wie ein bereits vorhandener Öffentlich-Rechtlicher oder eine Station mit einer ganz anderen Ausrichtung startet, wäre meine Antwort in Hinblick auf Vielfalt im Äther klar. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
 
Man hat ja auch bereits versucht, dem ORF die vierte Kette wegzunehmen und ist damit gescheitert. Kronehit hatte das versucht.

Ich sehe es wie NurzumSpassda79: wäre die vierte Kette nicht an den ORF gegangen und/oder Privatfunk früher zugelassen worden, hätte es vielleicht in den 90ern eine minimal spannendete Entwicklung gegeben.

Schaut man heute nach Österreich, gibt es dort Einheitsbrei wie in Deutschland auch. Würde auf der FM4-Kette heute z.B. Kronehit laufen und auf der Kronehit-Kette z.B. Radio Austria, würde das echt so den großen Unterschied machen?

In Österreich hat man zumindest die Möglichkeit, neue Privatradios zu gründen, nach einem klaren, transparenten Regelwerk. Die private Hörfunklandschaft in Österreich ist m.E. immer noch lebendiger und dynamischer als die in Deutschland. Dort erhalten die etablierten Privaten tlw. einen massiven Bestandsschutz durch die Landesmedienanstalten.

Nur mal ein Beispiel: warum glaubst du, haben sich die Macher des Webradios Munich Hardest Hits damals entschieden, in Innsbruck T-Rock auf UKW zu bringen und nicht in München einen UKW-Sender zu gründen.

Und eine kleine Aufgabe: versuche mal rauszufinden, mit welcher Begründung in München die 104,0 damals an Radio Melodie ging? Das gleiche darfst du mit jeder beliebigen Frequenz in Österreich machen. Für München wirst du nichts finden (Geklüngel), für Österreich ein ausführliches Dokument, in dem das komplette Vergabeverfahren transparent beschrieben ist..

Ich kann das Gejammer, wie schlecht es um das Privatradio in Österreich bestellt ist, einfach nicht mehr hören.
 
Bis auf Stationen, die sich deutlich von Ö3 abheben (U1, Superfly) oder sich als Landessender darstellen, sind fast alles Kopien von Ö3 oder den Regionalvarianten - nur oft mit weniger Inhalt. Dann kann man genauso gut den ORF hören. Nur um auch die Entwicklung der Hörerzahlen dahingehend zu begründen.

Trifft es schon ganz gut.
88.6 oder Welle1/NRJ könnte man noch anführen, die sich doch deutlicher von ö3 unterscheiden.
ehlt nur noch, dass Welle 1, Energy, Radio Austria oder Arabella jede Stunde Nachrichten bringen, Wetter und Verkehrsnachrichten, und gehen sie auf DAB+ haben sie auch eine Chance. Warum sie es bisher nicht taten weis ich nicht? Somit sind die Privaten auch nicht ganz unschuldig.
das tun sie doch schon?
Ich sehe es wie NurzumSpassda79: wäre die vierte Kette nicht an den ORF gegangen und/oder Privatfunk früher zugelassen worden, hätte es vielleicht in den 90ern eine minimal spannendete Entwicklung gegeben.
meint ihr? war das nicht die Zeit, wo dann selbst Radio CD (nach der x-ten Abschaltung) das Programm durchformatiert hat ("Greatest Hits im Wonderland") und damit auch nix andres mehr war als jeder andre x-beliebige Sender?
 
Schaut man heute nach Österreich, gibt es dort Einheitsbrei wie in Deutschland auch. Würde auf der FM4-Kette heute z.B. Kronehit laufen und auf der Kronehit-Kette z.B. Radio Austria, würde das echt so den großen Unterschied machen?

In Österreich hat man zumindest die Möglichkeit, neue Privatradios zu gründen, nach einem klaren, transparenten Regelwerk. Die private Hörfunklandschaft in Österreich ist m.E. immer noch lebendiger und dynamischer als die in Deutschland. Dort erhalten die etablierten Privaten tlw. einen massiven Bestandsschutz durch die Landesmedienanstalten.


Ich kann das Gejammer, wie schlecht es um das Privatradio in Österreich bestellt ist, einfach nicht mehr hören.
Ich denke, es würde deutlich anders sein, wenn Krone Hit die FM4 Kette hat und Radio Austria jene von KroneHIt. Die Marktverteilung würde einfach eine andere sein. Der ORF würde weniger Einfluss haben.

Ich denke Deutschland hat auf DAB+ eine mehr als gute Ausswahl, - mitlw. Dieser massive Bestandsschutz durch die Landesmedienanstalten macht sich eigentlich nur auf UKW bemerkbar.

Das Einzige, was eventuell anders gewesen wäre, sind Radiomomente und -erinnerungen, die dann ein Privater statt Ö3 ausgelöst hätte. Das hätte vielleicht 5 % bei den Quoten gemacht, mehr aber auch nicht. Auch nicht bei besserer Frequenzausstattung. Gewisse Täler werden bis heute nicht versorgt und werden es auch nie, weil den Privaten die Kosten höher sind als der Nutzen. Warum sonst werden bereits zugeteilte Frequenzen nicht eingeschaltet?
Ich konnte mich noch erinnern, als etwa Antenne Bayern Sonntag Abends aktuelle US Country Musik gespielt hatte, Bayern 3 auch zur vollen Stunde richtige Nachrichten gebracht hatte, und Ö3 am Sonntag Vormittag Gospel Musik.

Heute ist das alles weg.

Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass hinter Enns Niederösterreich anfängt, und die Ecke lässt sich nur ab Lichtenberg versorgen...alternativ hätte der ORF hier eine eigene Anlage aufstellen müssen, was teurer gekommen wäre. Freilich hätte man eine Frequenz hernehmen können, die nur gerichtet nach NÖ betrieben werden kann...aber mei, die Not hatte man halt seinerzeit nicht, weil noch kein Privatfunk erlaubt war. Dasselbe gilt für den Gaisberg, der das Innviertel versorgt. Was die Privatsender angeht: Die haben zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen nicht mal alle konzessionierten Frequenzen aufgeschaltet. Antenne Vorarlberg und Kärnten z.B. könnten da ausbauen, tun es aber nicht.
Ich halte es eben als eine Frequenzbesetzungsmaßnahme des ORF wenn man in Linz einen so starke Frequenz nimmt um die Region hinter Enns mit ORF Radio Niederösterreich und gleichsam bis zum Traunsee oder Attersee empfangbar ist. Radio 88,6 macht dies auch nicht, dennoch reicht das Signal mindestens bis Linz.

Und würde FM4 die Frequenzen von Radio Austria haben, würde es auch ausreichen.
 
Es geht doch hier nicht darum, es immer und immer wieder überschwenglich zu feiern, dass auf der 4. UKW-Senderkette ein Programm wie FM4 läuft und „kein weiterer Dudelsender“ wie das immer wieder genannte Kronehit. Zu Zeiten der damaligen großen Koalition fiel die Entscheidung, das eigentliche internationale City-Radio für Wien, BDR, in Zukunft österreichweit zu verbreiten. Also gerade zu einem Zeitpunkt, als es absehbar war, dass sich auch in Österreich Privatradio nicht mehr verhindert lässt. Es ist doch offensichtlich, dass dies – die österreichweite Verbreitung von BDR - erfolgte, um dem ORF die 4. UKW-Senderkette auf Dauer zu sichern. So ist es auch geschehen. Der praktische Nebeneffekt: Man zementiert dadurch auf Dauer auch die Vormachtstellung der ORF-Radios insgesamt, insbesondere jene von Hitradio Ö3, in ganz Österreich. Das ist eigentlich wichtiger als der überschaubare Marktanteil von FM4.....
 
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Der praktische Nebeneffekt: Man zementiert dadurch auf Dauer auch die Vormachtstellung der ORF-Radios insgesamt, insbesondere jene von Hitradio Ö3, in ganz Österreich. Das ist eigentlich wichtiger als der überschaubare Marktanteil von FM4.....

Ich sehe dies exakt auch so. Wobei ich nicht denke, dass das alles nur ein Nebeneffekt ist, der ORF hat das alles bewusst geplant und gewollt, zusammen mit der Politik. In der ganzen EU kenne ich eine solch seltsame Politik im Rundfunk nicht. Es ist leider einzigartig in Österreich.

Eine Diskussion um FM4 ist leider auch immer eine Diskussion darüber die Vormachtstellung des ORF zu behalten, Frequenzbesetzungsmaßnahmen zu machen, zusammen mit einer Ablehnenden Haltung zu DAB+.

Auch eine Reform oder sonstige Programmveränderungen bei FM4 wird diesem Programm nie einen grösseren Marktanteil bringen, soll es auch nicht, es soll Ö3 als Nummer 1 im Markt halten und die ORF Regionalradios als Nummer 2.
 
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Hmm, bei egoFM schalte ich manchmal ein, sowie regelmäßig DLF. Ansonsten läuft meist via Internet
  • KINK
  • Studio Brüssel
  • Radio Eins
  • FM4
Ich meine via Internet ist das etwas anderes, wahrscheinlich deutlich anders.

Wird ein Radio nur gemacht, um einem Anderen etwas weg zu nehmen, egal ob UKW Frequenzketten, bewusste Überversorgung oder etwas zu blockieren etwa neue Themen wie DAB+ ist das halt alles weniger schön.

Das Problem ist in diesem Fall leider nur Österreich, der ORF und die Politik.

Genau das macht das Thema Radio in Österreich oft so toxisch.
 
Radiofan1, ich glaube, Du bist zu verbittert in Sachen ORF-Macht. Ja, es stimmt, FM4 oder damals Blue Danube Radio, wurde ausgebaut, um die vierte Kette im Haus Küniglberg zu halten. Aber hey, es wurde ein Programm geschaffen, welches eine andere Schiene bedient als die übrigen und auch einem öffentlich-rechtlichen Auftrag nahekommt. Also versuch es nicht so negativ zu sehen. Die Politik hat ja auch aus der Not eine Tugend gemacht. Weil der ORF-Wildwuchs entstand, wurde das ORF-G geschaffen, welches der Anstalt, jetzt Stiftung, auch Grenzen aufzeigt (das Einfrieren der vierten Kette, keine Crosswerbung, mindestens 51% fremdsprachigen Anteils auf FM4 usw.). Und die Parteien werfen genau einen Blick auf Wien, um zu sehen, ob das Gesetz eingehalten wird.

Ich komme zwar aus Deutschland, aber aus einer Ecke, in der ähnlich praktiziert wurde (WDR-Gebiet, Nordrhein-Westfalen). Hier hat es Köln geschafft, trotz sogar fünf Ketten weniger Abwechslung zu bieten als der ORF mit vier. Für die Lokalsender blieb der klägliche Rest übrig. Jetzt versucht man mit den letzten BFBS-Restbeständen noch ein landesweites Radio hinzubekommen. Und der WDR hat trotz alledem Narrenfreiheit, seine Programme noch inhaltsleerer und überflüssiger zu machen. Ich bin bestimmt auch nicht neutral, da ich mit dem WDR noch nie viel anfangen konnte, aber wenn ich es mit 2010 und vorher vergleiche, wünsche ich mir glatt das alte Programm zurück - nicht, weil ich Nostalgiker bin (ich denke nicht, dass früher alles besser war), sondern weil die Anstalt früher tatsächlich streckenweise Radio machen konnte (Roger Handt als Beispiel).

Bedenke immer: Konkurrenz bedeutet nicht automatisch Vielfalt. Im Gegenteil, wenn ein Qualitätsabfall Hörer bringt, kommt eine Spirale in Gang, die immer weiter abwärts zeigt. Und egal ob öffentlich-rechtlich oder privat: In Sachen Information haben beide Medien ihre Makel: der ÖR mit der Politik, die Privaten mit der Gewinnerzielungsabsicht. Heißt, es wird sich immer lohnen, aus den gelieferten Informationen das herauszusuchen, was tatsächlich Information ist. Bleib positiv denkend, aber wachsam!
 
Wird ein Radio nur gemacht, um einem Anderen etwas weg zu nehmen, egal ob UKW Frequenzketten, bewusste Überversorgung oder etwas zu blockieren etwa neue Themen wie DAB+ ist das halt alles weniger schön.
Und das trifft auch auf FM4 nicht zu. Natürlich war es für den ORF ein kluger Schachzug, sich noch rechtzeitig die vierte UKW-Kette für Blue Danube Radio und später FM4 zu sichern, bevor mit den ersten Privatsendern zu rechnen war. So ein Vorgehen ist aber überhaupt nichts, das sich nur auf Österreich beschränkt. Eine Tendenz, dass die Öffentlich-rechtlichen auf UKW mehr Senderketten mit höheren Sendeleistungen und guten Standorten haben als die Privaten, findet du in jedem deutschen Bundesland, genauso auch in der Schweiz. Selbst in Tschechien befindet sich der überwiegende Teil der leistungsstarken UKW-Frequenzketten in öffentlich-rechtlicher Hand.

Trotzdem hat sich der ORF bemüht, hier nicht nur eine Alibi-Veranstaltung zu betreiben, sondern hat mit FM4 durchaus ein sehr gutes und europaweit geschätztes Programm gestartet.

Dass dir dieses Programm von den Inhalten her und v.a. der politischen Ausrichtung her nicht zusagt, hast du jetzt oft genug hier beschrieben. Es gab und gibt aber eben Leute, die das Programm sehr schätzen.

Auch wenn die Quoten von FM4 heute nicht mehr so gut sind wie zu den besten Zeiten, aber es gibt immer noch viele sehr kommerziell ausgerichtete Privatsender mit deutlich schlechteren Quoten.
 
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Und das trifft auch auf FM4 nicht zu. Natürlich war es für den ORF ein kluger Schachzug, sich noch rechtzeitig die vierte UKW-Kette für Blue Danube Radio und später FM4 zu sichern, bevor mit den ersten Privatsendern zu rechnen war. So ein Vorgehen ist aber überhaupt nichts, das sich nur auf Österreich beschränkt. Eine Tendenz, dass die Öffentlich-rechtlichen auf UKW mehr Senderketten mit höheren Sendeleistungen und guten Standorten haben als die Privaten, findet du in jedem deutschen Bundesland, genauso auch in der Schweiz. Selbst in Tschechien befindet sich der überwiegende Teil der leistungsstarken UKW-Frequenzketten in öffentlich-rechtlicher Hand.
Der ORF konnte Schachzüge setzen solange er am Zug war, und dies war zur Monopolzeit. Ander Länder in der EU hatten nie so ein langes Monopol, - nicht einmal Deutschland oder der ehemalige Ostblock. Hinzu kam noch, dass man UKW Frequenzen die in Österreich koordiniert waren, an das Ausland vergeben hatte. Auch dies hat kaum ein anderes EU Land praktiziert.

Als Tschechien Privatsender erlaubte, gingen gleich zwei auf Sendung, das damalige Radio Alfa, bzw. Nova Alfa, und F1. Beide hatten vom Tag 1 an ein Grundsendernetz, - in Österreich musste sich KroneHIt dies erstmal zusammensuchen, lange Procedere, Ausschreibungen, Genehmigungen, Einsprüche, Rechtsstreit inklusive.

Mag sein dass dem Einen oder Anderen FM4 gefällt und das soll auch so sein, nur generell ist die Situation im Radio in Österreich deutlich anders als in anderen EU Ländern, ebenfalls die Ablehnung von DAB+ des ORF.

Ich meine selbst in einem Land wie Russland gingen bereits 1990 Privatsender auf Sendung. Dies wären ganze 8 Jahre vor Österreich gewesen. In dem Fall von Österreich musste sich erst ein Gericht der EU damit beschäftigen. Eigentlich ein Armutszeugnis für das Land.
 
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Aber hey, es wurde ein Programm geschaffen, welches eine andere Schiene bedient als die übrigen und auch einem öffentlich-rechtlichen Auftrag nahekommt.

Ich kann es nicht mehr hören, dass "man einfach nur froh sein sollte, FM4 statt eines weiteren Dudelsenders auf der 4. UKW-Kette zu haben....." Die fragwürdige Art, wie es dazu gekommen ist, stört mich, nicht FM4 selbst.
 
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Umgekehrt kann man die Frage auch stellen: Wäre es jemals zu so einem Sender gekommen, wenn die Notwendigkeit des Ausfüllens (oder gern auch des Besetzens) der Frequenzen nicht gewesen wäre? Immerhin wurde FM4 ja auch genutzt, um weniger mainstreamige Formate von Ö3 hierhin auszulagern. Was wäre mit diesen Programmen passiert, wenn man sie bei Ö3 gelassen und die vierte Kette statt dessen einem privaten Anbieter gegeben hätte?

Ich weiß es nicht, aber wenn ich mir das Schicksal mancher Sendungen im deutschen Raum ansehe, glaube ich, dass zumindest einige Sendungen sang- und klanglos eingestellt worden wären. Oder glaubt jemand tatsächlich, Ö3 hätte sich hierdurch von seinem Hitradiokurs abbringen lassen? Bestimmt nicht, wenn man bedenkt, dass Ö3 als Cashcow rund ein Viertel der gesamten ORF-Werbeeinnahmen erwirtschaftet. Das mal nur so am Rande erwähnt.
 
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Die fragwürdige Art, wie es dazu gekommen ist, stört mich, nicht FM4 selbst.
Genau dieser Satz beschreibt das, was mich bei den Beiträgen hier in diesem Thread von einigen Schreibern stört. Ihr grollt dem ORF seiner Art und Weise, wie er damals FM4 auf seiner 4. UKW-Kette aufgeschaltet hat und lasst es jetzt unverdienterweise am Programm an sich aus.
Trotz alledem ist und bleibt dieser Sender aber ein sehr guter, der dazu noch nahezu einmalig im deutschen Sprachraum ist und es einfach nicht verdient hat, wie einige darüber denken.
Im Gegensatz zu fast allen ARD-Anstalten, die solche Programme nicht mal ansatzweise haben, bietet der ORF solch ein Popkultur-Programm an.

Des weiteren möchte ich den Beiträgen von @NurzumSpassda79 und @Habakukk zu 100% zustimmen.
 
@radiofan: Die Frequenzbesetzerei gab es genauso in Deutschland. Oder was glaubst Du, warum es Bayern 4 und B5 gab/gibt oder Funkhaus Europa/Cosmo, WDR5 oder NDR Info/4 und N-Joy-Radio?
 
Okay, (meine) Ironie zu erkennen ist nicht immer leicht.😉 Aber.....ich meine, über die 4. UKW-Senderkette ist - eigentlich - alles gesagt und ja, in FM4 habe ich mittlerweile wirklich eine Lieblingssendung, nämlich Projekt X, übrigens auch heute wieder ab Mitternacht. Aber regelmäßige Hörer wissen das eh...
 
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