Was zeichnet für euch denn eine gute Wunschnacht aus? The Show Must Go On würden viele jetzt nach dem Abgang von Piticev sagen!
So, nachdem diese Frage eigentlich so nicht beantwortet wurde, versuche ich es einmal... muss auch dazu sagen, dass ich normalerweise in der Nacht schlafe und nicht Wunschnacht höre, so dass ich noch nicht viele Wunschnächte gehört habe. Habe aber andere Wunschsendungen gehört, die es auf anderen Sendern bei Tag gibt... und auch bei Ö3 gab es den Treffpunkt Ö3 (in der Version von vor 1996), der damals eine Wunschsendung war.
Prinzipiell bin ich einmal dafür, dass die "Wunschnacht" ihrem Namen möglichst gerecht wird, das heißt möglichst viele Musikwünsche enthält. Der Idealfall wäre, dass (so wie beim Weihnachtswunder) jeder gespielte Titel ein Musikwunsch ist.
Dann höre ich eigentlich Radio um so lieber, je mehr dabei moderiert wird. Das heißt, der Idealfall wäre für mich nach jedem Musiktitel ein Break. Dabei müssen die Breaks nicht lang sein... 30 Sekunden bis 1 Minute pro Break reichen aus, in denen die Musiktitel und ihre Wünscher angesagt werden.
Generell sehe ich die Dinge, die hier immer wieder kritisiert werden, so, dass vieles wohl auch am System liegt, also an den Freiheiten, die die Moderatoren bei Ö3 bekommen. Wenn es z.B. vorgeschrieben ist, dass in der Wunschnacht nur eine gewisse Anzahl Musikwünsche oder Breaks pro Stunde kommen dürfen, dann ist das etwas, an das sich die Moderatoren halten müssen, auch wenn dies dann hier kritisiert wird. Und ich halte es auch verständlich, neuen Moderatoren am Anfang weniger Freiheiten zu geben.
Dies mag auch daran liegen, dass, wie Ihr schon geschrieben habt, Radiomoderator auch ein Job ist, und im Radio zu moderieren ist etwas anderes als von Person zu Person frei zu sprechen. Die Moderationen sollten ja professionell rüberkommen und üben daher vielleicht auch ihre Moderationen off-air (habe ich schon mal so in einem Studio gesehen) oder bereitsn sich sonstwie auf den nächsten Break vor. Daher ist vielleicht auch ein Break nach jedem Lied in der Nacht undurchführbar, da die Moderatoren dann damit ausgelastet sind, ihre Moderationen vorzubereiten und zu sprechen, und sich nicht mehr um andere Kleinigkeiten wie z.B. das Lesen der verschiedenen Musikwunsch-Quellen, Aufzeichnen von Phonern und Heraussuchen von Musiktiteln kümmern können. Dazu bräuchte mann dann weitere Mitarbeiter, die z.B. in der Morgenshow vorhanden sind, aber in der Nacht nicht.
Das mit der Probezeit in der Nacht kann ich mir auch gut vorstellen... immerhin hören da weit nicht so viele Leute zu wie am Tag, und man kann daher den einen oder anderen Fehler leichter verzeiihen. Und dass die ersten Schichten eines neuen Moderators vielleicht wirklich nur eine "eingeschränkte" Version der Wunschnacht sind, wo vieles vorgegeben ist, dient vielleicht auch dazu, sich langsam einzuarbeiten, da der Moderator sich erst mit dem Studio und der Technik und ihrer Funktion vertraut machen muss und mit dem vollen Funktionsumfang einer Wunschnacht überfordert wäre.