Da ich mich damit im Rahmen einer Marktanalyse beschäftigt habe, kann ich dir ungefähr Hausnummern nennen:
In einem regionalen Hörfunkmarkt wie Hamburg oder Berlin kostet die Anmietung eines Platzes mit 72 Kilobit (das ist das, was der Netzbetreiber in der Regel anbietet) rund 12000 Euro im Jahr, ein regionales Mehrsendernetz wie Rhein-Main kostet jährlich 20000 Euro, ein landesweites Netz je nach Größe des Landes und Anzahl der Sender im Schnitt 60000 Euro (Beispiel Rheinland-Pfalz). Bayern wäre teurer, das Saarland oder Schleswig-Holstein freilich günstiger, da weniger Sendeanlagen erforderlich. Hinzu kommen je nach Senderbetreiber noch Kosten für die Zuführung, Anmietung von Laptop etc.
Ein lokales, kleines Sendernetz in Eigenbetrieb, wie es dieses Kirchenradio in Rheinland-Pfalz plant, könnte mit Kosten unter 10000 Euro im Jahr auskommen (wie gesagt: das gesamte Netz, nicht nur ein Sendeplatz, dieser könnte vielleicht nur 1000 Euro im Jahr kosten - Geld, was manche für ein Hobby jährlich ausgeben).
Für einen 40 kbit-Platz, was durchaus reicht wenn man in erster Linie eine mobile Zielgruppe (tragbare Empfänger) erreichen will, halbieren sich die oben genannten Kosten fast, Zuführung etc. bleibt dagegen identisch.
Natürlich sind diese Preise weit günstiger als ein UKW-Platz, da kostet ein Stadtsender schon mal so viel wie ein landesweiter Platz bei DAB, aber man muß das kaufmännisch freilich gegenrechnen mit den aktuell real, potentiell erreichbaren Hörern. In Hamburg etwa hat aktuell nur jeder 15. ein DAB Gerät, wobei die Tendenz hier von Jahr zu Jahr massiv steigt.
Ich persönlich empfehle inzwischen den Einstieg in DAB, wenn das Programm günstig produziert ist und man einen Vorlauf von mind. fünf Jahren kalkuliert, denn vorher sind keine Gewinne zu erwarten. Dafür spricht die gesamte Marktentwicklung. Es gibt jedoch Akteure in der Szene, die DAB nicht mal geschenkt nehmen würden. Und die sind es auch, welche die Mär mit den teuren Kosten in den Umlauf gebracht haben. Das kann ich nun äußern: Es sind eben nicht die Kosten, die solche Veranstalter am Einstieg an DAB hindern, dieses Argument wird nur vorgeschoben.