AW: Was verdient eine Stationvoice?
Ganz unterschiedlich. Es gibt Sprecher, die bekommen eine Monatspauschale und stehen dem Sender dann (fast) unbegrenzt zur Verfügung. Meist läuft das auf eine bis drei Sessions pro Woche hinaus. Andere werden pro Aufnahme oder gar pro Trailer oder Liner einzeln abgerechnet. Der Preis richtet sich danach, welcher Sprecher es ist, ob er nur spricht oder ob er sogar komplette Produktionen anbietet. Viele Sprecher haben eigene Aufnahme- und Überspieltechnik (Musictaxi, APT-X, Fritz-Card usw...) zuhause, andere gehen in ein Studio, das der Sender u.U. extra bezahlen muss.
Der Preis richtet sich auch danach, was gesprochen wird. Ein Stationvoicevertrag beinhaltet normalerweise nur Programmbestandteile und keine Werbespots, die der Sender für seine Werbekunden anfertigt (und denen womöglich in Rechnung stellt). Außerdem sind oftmals Texte für CD-Produktionen oder Telefonansagesysteme ausgenommen bzw. werden gesondert (höher) vergütet. Näheres findest Du bei der
Vereinigung Deutscher Sprecher.
Was eine Stationvoice nun wirklich verdient, hängt natürlich auch davon ab, für wieviele Sender er/sie tätig ist. Ich kenne einen Sprecher, der verlangt 500 Euro pro Aufnahme. Rechne Dir selber aus, was er einnimmt, wenn er für drei Sender jeweils zweimal die Woche gebucht wird.
Nach meinem persönlichen Empfinden fallen die Preise. Zwei Gründe dafür:
- immer mehr Leute wollen den Job machen, kaufen sich die mittlerweise bezahlbare Technik und drängen noch billiger als alle anderen in den Markt.
- die Senderfamilien machen Sammelverträge mit ihren Voices. Heißt: Etwas mehr Geld für einen Sprecher, der dann aber gleich 2, 3 oder mehr Sender versorgen darf:
"Wir bieten Ihnen an, Ihren Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Und wir legen Ihnen auch noch 1000 Euro im Monat mehr drauf. Sie sprechen dafür nur noch für unsere kleinen Sender in X und Y mit - ist doch ein Klacks..."
Es grüßt die Jasemine.