WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus

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Maschi

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Dies entnahm ich soeben der Zeitung von heute:
Ü-Wagen steht vor dem Ende
Der WDR muss sparen

Köln (dpa). Nach 36 Jahren könnte die WDR-Radiosendung »Hallo Ü-Wagen« dem Rotstift zum Opfer fallen.

Die Streichung der Sendung sei im Prinzip beschlossen, nur der Rundfunkrat müsse Anfang März noch darüber entscheiden, sagte die Moderatorin Julitta Münch am Freitag der Deutschen Presseagentur in Köln: »Ich bin entsetzt darüber.« Ein WDR-Sprecher hingegen betonte, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. Die Sendung sei aber sehr aufwendig, und der WDR müsse sparen. Die mehrstündige Live-Sendung aus jeweils einem anderen Ort in Nordrhein-Westfalen läuft samstags auf WDR 5.
Der WDR-Rundfunkrat lehnt eine Streichung ab. Die Vorsitzende Ruth Hieronymi erklärte: »Ich kann dazu sagen, dass der Rundfunkrat die Bedeutung der Sendung für die Identifikation mit dem WDR und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in NRW sehr hoch einschätzt.«
Auch Carmen Thomas, die frühere Moderatorin von »Hallo Ü-Wagen«, appellierte an den WDR, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. »Mit einer solchen Marke so umzugehen - das halte ich für einen großen Fehler.« Es sei ein »Mythos«, dass die Sendung so teuer sei. »Wichtiger finde ich, dass der WDR als einziger eine Stelle hat, wo Menschen im Radio unsortiert etwas sagen dürfen.«
»Hallo Ü-Wagen« läuft seit 1974. Die Sendung hat immer ein bestimmtes Thema, dazu werden Experten oder auch Politiker eingeladen. Geprägt wird die Sendung aber von den Bürgern vor Ort, die ihre Meinung abgeben und den Gästen auf den Zahn fühlen.

Artikel vom 09.01.2010
& http://www.ksta.de/html/artikel/1262873722930.shtml
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

Wäre schade, ist ja sowas wie ein Dauerbrenner beim WDR. Ganze Generationen sind ja mit dem Ü-Wagen aufgewachsen. Die Blütezeit war aber zweifelos in den achtziger Jahren mit Carmen Thomas. Damals auch noch bei WDr 2 angesiedelt. Mittlerweile ist die Sendung ja zu WDR 5 abgeschoben worden und das Konzept hat sich auch etwas überlebt. Trotz allem wäre ein Einstellung schade.
 
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Ich höre die Sendung nur selten, eine Einstellung würde ich jedoch auch bedauern. Es ist einfach ein absolutes Traditionsformat - ich glaube, kaum eine andere Radiosendung wird stärker mit dem WDR in Verbindung gebracht.
 
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Ich fände es ebenfalls sehr Schade, wenn die Sendung aus dem Programm genommen werden würde. Ich habe zwar in den letzten Jahren auch nicht Oft eingeschaltet, finde aber diese Sendung sehr wichtig. Dort wurden noch normale Menschen von der Strasse interviewt.Ich denke auch das diese Sendung mehr Hörer hätte, wenn sie bei WDR2 geblieben wäre. Aber das ist Spekulation. Ich habe "Hallo Ü-Wagen" in den 80er Jahren oft eingeschaltet. Einmal war der WDR sogar fast bei mir vor der Haustüre. Sollte die Sendung dem Rotstift zum Opfer fallen, kann ich es nur bedauern.
 
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Der Ü-Wagen ist wirklich eine Traditionssendung im WDR und vielleicht auch im gesamten deutschen ÖR-Funk.

Nur: Auch an diesem Format geht die Zeit nicht spurlos vorüber. In den 80ern war das wirklich eine spannende Sendung und einer der ganz wenigen Gelegenheiten, neben dem Schreiben eines Leserbriefs, als Normalsterblicher in einem Massemedium etwas kund zu tun. Und viele, die sich dort äußerten, taten dies sehr bedacht und klug.

Ehrlich betrachtet hat sich solch ein Mitmach-Format (In den 80ern war ich Stammhörer, wenn es ging, die ganze Sendung über) aber in Zeiten des Internets, der Blogs, der Foren und der "Kommentar"-Funktion auf allen Zeitungs-Internetseiten vielleicht doch etwas überholt. Die sporadisch im letzten Jahr von mir gehörten Sendungen konnten mich, insbesondere ob der langweiligen Fragestellungen und der sehr belanglosen oder von reiner Profilierunrssucht geprägten Äußerungen aus dem Publikum, nicht mehr bei der Stange halten.

Ein(e) Moderator(in) und eine Redaktion mit mehr Biss hätten da sicher mehr draus machen können, so dass ein Format dieser Art heute noch aktuell sein könnte.

So ist die Entscheidung zur Einstellung wohl letztlich nur konsequent. Es wäre schön, wenn sich der WDR ein neues, zeitgemäßes Format mit ähnlichem Ansatz ausdenkt.
 
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Es ist sehr schade, dass der WDR aus angeblichen Kostengründen die beliebte und bürgernahe Sendung „Hallo Ü-Wagen“ von und mit Julitta Münch einstellen will.
Geld einsparen könnte die Rundfunkanstalt auch an anderen Stellen.
(Z.B. wie der hr an der energieintensiven Mittelwellenausstrahlung! Wer hört noch über AM ein Programm, dass über UKW in einer viel besseren Klangqualität flächendeckend zur Verfügung steht? Aber das ist ein anderes Thema.)
Für mich war und ist Hallo Ü-Wagen eine hochinteressante, spannende Themensendung, in der sich stets die Hörer wiederfinden, da sie den Gesprächsverlauf spontan vor Ort selber mit beeinflussen können. Hier wird noch Radio einer ganz anderen Qualität geboten. Alles Live und ohne doppelten Boden! Welcher Sender hat so etwas in einem ähnlichem Umfang denn heute noch zu bieten?
Der Ü-Wagen, den einst die legendäre Carmen Thomas am Donnerstag auf WDR 2 populär machte, ist einfach Kult und jetzt das Prunkstück von WDR 5! Gerade dass diese Sendung nicht aus irgend einem anonymen Studio kommt macht sie so begehrt. Es ist eben „Radio zum Anfassen“.
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass diese Sendung „so kostenintensiv“ sein soll. Allein durch moderne Tonübertragungstechniken via isdn oder dsl (Musiktaxi bzw. Audiostreaming) lassen sich doch heute die Leitungskosten zum Funkhaus gering halten. Und kostenintensive Künstler treten bei der Sendung vor Ort doch auch nicht auf.
Vielleicht könnte ja am Fahrzeug- und Personalaufwand vor Ort noch was eingespart werden. Im Prinzip reichen doch Redakteur, Moderatorin und ein Tontechniker aus – oder?
 
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Eine solche Sendung einzustellen mag nicht klug erscheinen.

Jedoch, nach so vielen Jahren...? Mag sein, daß die Redaktion einfach kein Thema mehr fand, über das es zu diskutieren galt. Mag sein, daß es nur noch Krawallmacher vor Ort gab, die sich zu Wort meldeten.

Letzten Endes ein weiterer Beweis dafür, daß das Medium Radio an sich in einer Krise steckt. Als "Lautsprecher für das Volk" taugt es einfach nicht mehr. Das Volk bloggt und twittert und müllt Foren voll. Zumindest ein Teil davon. Der Rest ( = Mehrheit ) schweigt.
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

Die einzige Sendung des Ü-Wagens, Ende der 90er, der ich beiwohnte, war eine Sendung mit geschätzten 20 Zuhörern. Mag sein, dass es der falsche Zeitpunkt war, falsches Thema ....
Dennoch - die Entscheidung gegen den Ü-Wagen ist klug. Manche Konzepte überholen sich einfach. Auch wenn die Elite hier im Forum nicht wahrhaben will : es geht auch ohne euch. Oft sogar besser, wenn der

Fortschritt

Einzug erhalten soll.
 
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Immerhin ist der Ü-Wagen die letzte Sendung, wo WDR-Hoerer vor Ort live mitdiskutieren duerfen - das war sogar schon fuer "Skandaelchen" gut. Also weniger Elite und dafuer mehr Buergernaehe, die allerdings immer altbackener 'rueberkam...
Aber noch ist nix beschlossen!!!
 
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Die einzige Sendung des Ü-Wagens, Ende der 90er, der ich beiwohnte, war eine Sendung mit geschätzten 20 Zuhörern. Mag sein, dass es der falsche Zeitpunkt war, falsches Thema ....
Dennoch - die Entscheidung gegen den Ü-Wagen ist klug. Manche Konzepte überholen sich einfach. Auch wenn die Elite hier im Forum nicht wahrhaben will : es geht auch ohne euch. Oft sogar besser, wenn der

Fortschritt

Einzug erhalten soll.

Die Zeiten ändern sich eben, und das sind nicht mehr die 80er. Ich denke, die Menschen sind medial überfüttert.
 
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Medial überfüttert, und somit ändern sich auch Gewohnheiten, siehe andere Themen hier ..... Die einzigen, die es nicht wahrhaben wollen, das sich etwas ändert, sind diejenigen, die der Elite zugehören. Vernagelt, gegen jeden Fortschritt erhaben.
 
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Vernagelt, gegen jeden Fortschritt erhaben.
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AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

Ja gut, dann eben nicht. Entschuldigt bitte !

Kannst Du uns vernagelten Elite-Angehörigen mal bitte erklären, was an einem 'vor-Ort'- Radioeinsatz überholt ist? Das Problem des Ü-Wagens á la WDR ist einfach die Auswahl der Gäste und die Positionierung im Programm (wer sich die Hörer von WDR 5 zum Auto ruft ...). Ansonsten ist das eine nach wie vor hochaktuelle Idee, die auch in Privatfunkkreisen gern umgesetzt wird, so denn ein GF mal das Geld für Ü-Wagenpersonal (1 Techniker reicht da bei weitem nicht bei mehrstündigen Sendungen), Redaktion dahinter und die entsprechende Infrastruktur ausgeben will.
Mich wundert, daß hier noch keiner Aua geschrien hat ob der Begründung! Der WDR ist die Anstalt, die vom Gebührenkuchen (neben dem BR) mit Abstand die meisten Gebührengelder abbekommt. Und hat jetzt kein Geld mehr für seine Hörfunk-Ü-Wagen und einen regelmäßigen klassischen Hörfunkeinsatz???

Armes (West-)Deutschland ...
:confused:
kk
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

Wenn diese Sendung noch aktuell wäre, dann stünde sie doch wohl nicht zur Diskussion, oder ? Was wäre, wenn sich - oh graus - die Hörergewohnheiten geändert hätten ?? Kein Problem, die Elite wird es nicht einsehen. Sie wird es nicht verstehen.
Einem "Vor-Ort"-Einsatz steht übrigens nichts im Wege, Antenne Bayern und FFH und all die anderen zeigen dies überdeutlich. Ü-Wagen ja, in anderer Form. Und sei es nur zur Übertragung einer Party. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
 
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Was wäre, wenn sich - oh graus - die Hörergewohnheiten geändert hätten ?? Kein Problem, die Elite wird es nicht einsehen. Sie wird es nicht verstehen.

Ja dann sind wir eben alle dumm.
Dumm nur, daß das Format (mit entsprechend guten Leuten und entsprechend prominent positioniert) anderswo gut funktioniert. Aber Du hast natürlich recht, für regelmäßige 9Live-Verköstiger und Gewinnspiel-Fetischisten ist das nichts.
Da muß man ja selbst denken!
:rolleyes:
 
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http://funkkorrespondenz.kim-info.de/artikel.php?pos=H%F6rfunk&nr=7633

Seitens des WDR ist man derweil bemüht, alle Informationen hinsichtlich einer Einstellung von „Hallo Ü-Wagen“ als reine Spekulationen abzutun. Wie WDR-Sprecherin Stefanie Schneck am 13. Januar gegenüber der FK erklärte, könne von einer beschlossenen Absetzung keine Rede sein. Die Sendung stehe im Zuge der aktuellen Sparmaßnahmen nicht zuletzt wegen ihrer vergleichsweise hohen Produktionskosten lediglich auf dem Prüfstand. Und bis Ende dieses Jahres werde das Format auf jeden Fall in seiner jetzigen Form erhalten bleiben.
 
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Wenn der Fortschritt so aus sieht wie die niveaulosen Talkshows und Verdummungssendungen nachmittags im TV, dann kann ich gerne darauf verzichten! Vielleicht kann man über eine Überarbeitung des Hallo Ü-Wagenkonzeptes nachdenken, über ein Absetzten sicher nicht! Hierzu ein Text, der Euch zum Nachdenken anregen sollte, bevor Ihr weiter gegen diese qualitativ hochwertige Sendung wettertIch möchte noch ein Mal deutlich auf folgende gravierende Pluspunkte dieser traditionellen Sendung hinweisen:
- Hallo Ü-Wagen fördert und steht für die leider oft verloren gegangene Diskussionskultur in Deutschland.
- Eine Besser-Stellung dieser qualitativ hochwertigen Sendung im Programm des WDR wäre die bessere Lösung als ein stilles Absetzen. Die Sendung gibt uns als zahlenden Hörern als Einzige die Möglichkeit unsere Themen öffentlich und unzensiert zu diskutieren!
- Hallo Ü-Wagen, vor Allem aufgrund der hervorragenden Moderation zeigt, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk bedeutet, nämlich Demokratie, Diskussion, Information, Gesprächskultur im Zeitalter niveauloser Talkshows und nicht zuletzt tolle Unterhaltung.

Im Hinblick darauf hoffe ich auf eine positive Entscheidung für Hallo Ü-Wagen!

Nicht jeder ist ein begeisterter Internetnutzer und Blogger- was ist also mit den Menschen die noch gerne gute Radiosendungen mit abwechslungsreicher, manchmal ungewöhnlicher Musik und ebensolchen Themen hören???
 
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Beitrag von Frank Überall und Interview mit Carmen Thomas zum Thema, nachzuhören und -hören im Audio-on-Demand Angebot bei Deutschlandradio Kultur (19.01.2010 im "Radiofeuilleton" um 15.10 bzw. 15.13Uhr)
...kann keinen direkten Link rein setzen.
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

http://www.wdr.de/epg/download/dl/08radio5.txt schrieb:
Samstag, den 20.02.2010
11:05 Hallo Ü-Wagen

Mit Julitta Münch
Thema: Wofür eigentlich? Die Rundfunkgebühren
Standort: Köln, Schildergasse/Hartzheimbrunnen
Wiederholung: So 04.05
Wie passend.
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus?

seht es dem WAZmann nach, schließlich ist die WAZ ja für den Sondermüll auf den Lokalfrequenzen verantwortlich. Da ist man gewissermaßen schon geschädigt.
 
Aus für "Hallo Ü-Wagen" vom WDR zum Jahresende 2010

Soeben wurde vermeldet:
Donnerstag, 15. April 2010, 18:50 Uhr
WDR streicht Kultsendung „Hallo Ü-Wagen“ Der Westdeutsche Rundfunk spart „Hallo Ü-Wagen“ ein, eine seiner bekanntesten und ältesten Radiosendungen. Zum Jahreswechsel werde „Hallo Ü-Wagen“ als wöchentliche Sendung beendet, teilte der WDR in Köln mit. „Hallo Ü-Wagen“ sei nicht mehr zeitgemäß und die Hörerzahl rückläufig. Die Absetzung geschieht gegen den Willen des Rundfunkrats. „Der Rundfunkrat hat sich für den Erhalt von „Hallo Ü-Wagen“ eingesetzt, aber die Entscheidung einer solchen Programmfrage liegt bei der Führung des WDR“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi. Die mehrstündige Live-Sendung kommt jeweils aus einem anderen Ort in Nordrhein-Westfalen und kostet deshalb viel Geld; der WDR muss aber drastisch sparen. „Hallo Ü-Wagen“ kam 1974 ins Programm - es war die Zeit von „Mehr Demokratie wagen“. Unter Anleitung von Moderatorin Carmen Thomas ging der größte ARD-Sender daran, ganz normale Hörer mit Politikern und Experten zusammenzubringen.
Quelle:
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=12217752.html
 
AW: WDR-Sendung »Hallo Ü-Wagen« vor dem Aus

Und hier das Offizielle vom WDR:
http://www.wdr.de/unternehmen/presselounge/ schrieb:
Pressemitteilung
15.04.2010, 12.06Uhr
Radio
WDR stellt „Hallo Ü-Wagen“ als wöchentliche Regelsendung ein – Marke bleibt für Sondersendungen erhalten

Die Sendung „Hallo Ü-Wagen“ auf WDR 5 (Sa., 11.05-13.00 Uhr) wird zum Jahreswechsel als wöchentliche Regelsendung eingestellt. „Die Sendung ’Hallo Ü-Wagen’ hat bei ihrer Gründung vor 35 Jahren Maßstäbe gesetzt. Sie ist so etwas wie die Mutter aller Radiosendungen mit Publikumsbeteiligung,“ so WDR-5-Programmchef Florian Quecke. Carmen Thomas und zuletzt Julitta Münch hatten die Sendung mit ihrer einfühlsamen Gesprächsführung zu einem Markenzeichen des WDR Radios gemacht. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von interaktiven Programmangeboten, bei denen Hörerinnen und Hörer ihre Meinung äußern können. Als zweistündige Sendung vor Ort am Samstagmorgen sei „Hallo Ü-Wagen“ deswegen nicht mehr zeitgemäß, so Quecke.

„Hallo Ü-Wagen“ war am 5.12.1974 auf WDR 2 gestartet. Mit seiner direkten Publikumsteilhabe entsprach die Live-Sendung der Aufbruchstimmung der Ära, die Willy Brandt mit seinem Motto „Mehr Demokratie wagen“ geprägt hatte. 1995 wechselte die Sendung zum neu gegründeten Wortprogramm WDR 5. „Zahlreiche Voraussetzungen, die es aus Sicht des WDR über Jahre hinweg rechtfertigten, an der finanziell aufwändigen und personalintensiven Sendung festzuhalten, sind heute nicht mehr oder nur noch eingeschränkt gegeben“, so Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz.

Zum einen ist die Publikumsbeteiligung vor Ort seit Jahren rückläufig; zum anderen sind Sendungen mit Hörerbeteiligung heute längst nichts Besonderes mehr. Interaktivität und Diskurs mit dem Publikum sind selbstverständlicher Bestandteil vieler Sendungen, zum Beispiel in „WDR 5 Lebensart“, „WDR 5 Tagesgespräch“, „WDR 5 Lilipuz“, „WDR 2 Arena“, „1LIVE Sektor“, „Funkhaus Europa Cilgin“ und „WDR Stadtgespräch“. Schließlich hat auch das Internet die Möglichkeiten der direkten Kommunikation zwischen Hörern und Programmmachern erheblich erweitert, wovon nicht nur jüngere Menschen gerne Gebrauch machen. Das Interesse an der Sendung und die Hörerzahlen von „Hallo Ü-Wagen“ sind daher in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Als Ersatz für „Hallo Ü-Wagen“ plant WDR 5 ab Anfang 2011 am Samstag ein zweistündiges Magazin, das die Wochenendstimmung der Hörerinnen und Hörer aufnimmt. Vorgesehen sind Informationen, Kabarett- und Servicebeiträge und Formen der Hörerbeteiligung. Die Marke „Hallo Ü-Wagen“ soll erhalten bleiben und für Sondersendungen genutzt werden, um dem Publikum bei besonders gesprächswertigen Themen ein öffentliches Forum zu bieten. Für die regelmäßige Präsenz von WDR 5 vor Ort wird der Ausbau der erfolgreichen Diskussionssendung „Stadtgespräch“ sorgen, die in der Regie der Regionalstudios veranstaltet wird und an der sich das Publikum mit Gesprächsbeiträgen beteiligen kann.
 
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