Wechsel von DAB+ zu Internetradio - Kauftipps?

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BroadcastMirror

Hallo ihr Lieben,
momentan lasse ich mich von einem reinen DAB+ Radio wecken, aber die Senderauswahl und auch die Tonqualität gefällt mir mittlerweile nicht mehr.
Ich suche nun ein erschwingliches Internet-Radio, welches man idealerweise per LAN und den neusten WLAN-Standards verbinden kann und auch Gimmicks wie AUX, Bluetooth, DAB+ und FM bietet.
Wichtig ist vor allem: Der Klang sollte natürlich sehr gut sein und die Senderliste sollte nicht von einem Anbieter engstirnig abhängig sein, sondern kinderleicht per PC oder App zu ergänzen sein (so dass man z.B. auch Streams aus dem heimnetzeigenen Icecast leicht hören kann).

Sind meine Wünsche da zu hoch gestrickt oder gibt es sowas?

Liebe Grüße!
 
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Fromme Wünsche nach einer eierlegenden Wollmilchsau? Ich habe auch lange nach etwas entsprechendem gesucht, aber entnervt aufgegeben und irgendwann einen Kosten/Nutzen-günstigen Kompromiss gefunden. Mit HiFi wecken lassen ginge allerdings auch nur, indem einfach eine Audioquelle durchläuft und ein Verstärker klassisch per Schaltuhr ans Netz geht.

Man sollte zwar denken, mit einem Mikrocontroller könnte man eigentlich so gut wie alles realisieren, aber den Geräten fehlt immer irgend eine Komponente, meist sogar schon die Information im Vorfeld, wie sie eigentlich genau funktionieren, was sie möglich machen und was (mal wieder) blöd gelöst ist. Vom Sound, den man sowieso erst hört, wenn das Xte Versuchsobjekt (zum zurückschicken) vor einem steht, mal ganz abgesehen.
Apropos Mikrocontroller: Wenn man in Python, PHP und Co. plus Elektronik fit ist, könnte man sich aus einem RPi etwas machen, das dem nahe kommt, aber irgendwie bleibts dann doch bei
zu hoch gestrickt

Nebenbei finde ich es gar nicht so schlecht, wenn die Kiste, die mich weckt, nicht sonderlich highfidel musiziert. Der Ekel treibt mich aus der Falle und an die Gerätschaften, mit denen der Morgen dann richtig beginnen kann. ;)
 
Ich glaube auch, dass es so ein Gerät nicht gibt. Bei mir läuft Webradio auf mehreren Fritzfons, in jedem Zimmer eines. Das war auf die Schnelle die billigste und beste Lösung in der neuen Wohnung, und dabei bin ich bis heute geblieben. Als Alternative könnte man an ein Tablet denken, damit könnte man dann auch surfen und lesen.
 
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Grundgütiger! Also mit einem Telefon Radio hören wäre ja nun wirklich das letzte, was ich meinen Ohren antun würde. Da gibt es ja nun weiß Gott wesentlich bessere Möglichkeiten. Das fängt mit sog. WLAN-Lautsprechern an, geht über netzwerktaugliche "Radios" weiter und nimmt auch manche Soundbars mit, die nicht nur am TV Not tun, sondern häufig auch als Mediaplayer oder immerhin als Blauzahn-Livingroom-Blaster brauchbar sind.
Aber es geht ja auch nicht nur um das reine Soundproblem, sondern mangelnden bzw.unvollkommenen Funktionsumfang von der Stange.
 
Na ja, es kommt darauf an, was man vor allem hört. Auf Sprache optimiert. Stundenlang laufen hier endlich wieder BBC World Service und nun auch France Culture. Viel Hall in der Wohnung und kleine Zimmer. Klingt besser als der alte Weltempfänger aus den 1980ern, und ich weiß genau, was ich tue. Es gab auch mal eine Zeit, als ich Musik mit einem Stax hörte.

Aber zurück zum Thema: Der OP hat doch ein ziemlich virulentes Problem beschrieben. Es ist nicht nur so, dass das lineare Programm abhanden kommt, sondern es gibt auch immer weniger Radiogeräte, die man sich wirklich kaufen möchte. Und so lebt jeder mit seiner privaten Notlösung.
 
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Nunja, Notlösung würde ich mein Bollwerk hier nicht nennen. Technisch sieht das zwar nach Verstrickung aus, aber ich bin auch der einzigein meinem Sanktuarium, der damit klarkommen muss. :)

Netzwerktechnisch bildet ein RPi4 das Herzstück. Neben anderen Serveraufgaben ist er auch gleichzeitig Mediaplayer und als Computer bietet er die Freiheiten, sich die Funktionalitäten weitgehend so einzurichten, dass brauchbare Kompromisse dabei herauskommen. Eine kleine Unterstützung für ihn und die anderen Geräte im heimischen Netz leistet die Fritz!Box mit ihrem Mediaserver, der im Gegegensatz zu vielen anderen die Fähigkeit besitzt, Webradios via Link zu speichern und per UPnP zu verteilen. Damit ist die Unabhängigkeit von irgendwelchen unzuverlässigen und herumspionierenden Verzeichnisdiensten gegeben. Der Icecast auf dem Pi vermeidet dazu, dass sich jedes Gerät seinen eigenen Stream aus dem Internet ziehen muss und dient auch als Recorder.

In Sachen Sound schallwandelt halt das, was meine Ohren fordern:
Im Bad tut ein HEOS1 Lautsprecher Dienst, für die kleine Bude regelrecht discotauglich. Die normale Berieselung übernimmt der Pi, der üblicherweise ein Teufel Concept C200 per USB bespielt. Deren Satelliten sind allerdings außer Dienst weil eine Zumutung. Stattdessen spielen an der Kiste meine guten alten B&W CDM1.
Am Wochenende wird dann auch gern mal das richtig audiophile Eqiupment angeworfen, allerdings weniger um Webradio zu hören. Da habe ich mit einem Marantz ND8006 eine recht wertige Digital-Audio-Maschine etabliert, die alle für mich interessanten Ausspielmöglichkeiten auf höchstem Niveau analogisiert. Verstärkt und schallgewandelt wird sein Output natürlich dann auch nicht mit einer schaltnetzteilgefütterten Class-D-Endstufe, sondern mit einem Verstärker, der den Namen auch verdient und Lautsprechern, die ihn auch brauchen.

Im Schlafzimmer und Keller werkelt je ein Medion-Radio in dem Stil wie es viele gibt, weil sie fast alle den selben Chipsatz von Wifiradiofrontier beinhalten. Das Schlafzimmerradio dient nur als Wecker, wobei es leider nicht möglich ist, sich mit seiner eigenen Playlist oder Internetradio wecken zu lassen, sondern nur mit DAB+ oder UKW. Akzeptiert, Punkt.
Im Keller dagegen dient das Radio mit nachgeschaltetem Verstärker und entsprechenden Lautsprechern wieder der Unterhaltung via Netzwerk. Mit Tablet oder Handy lassen sich alle Geräte befehlen, was sie zu spielen haben, da sie nicht nur als Mediaplayer, sodern auch UPnP-Media-Renderer arbeiten. Auf diese Weise können sie sogar für den Foobar2000 auf einem PC als "externe Soundkarte" dienen.

Das Soundproblem beim weckenden Radio hatte ich übrigens zwischenzeitlich mit einem Creative Roar Aktivlautsprecher gelöst. Auch ein Multitalent: Autarker Mediaplayer von SD-Karte, Blauzahn-Konnektivität, USB-Audio-Interface und AUX-In. Dieser hat den Vorteil, ohne Signal nicht komplett abzuschalten, sondern nur seine Digitalendstufe schlafen zu legen, die aber sofort wieder angefahren wird, sobald der Eingang bedient wird.
Alternativ wollte ich eigentlich stattdessen mal ein Bi-Wiring-Terminal in dieses Radio einbauen, um die internen Lautsprecher trennen und externe anschließen zu können. Das Medion-Radio hat nämlich durchaus brauchbare Verstärker, die eine kleine Regalbox gut betreiben könnten. Allein Faulheit und andere Prioritäten haben das bis heute verhindert.

Machen kann man manches und muss es wohl auch, weil die eierlegende Wollmilchsau - obwohl technisch eigentlich kein Problem - nicht verfügbar ist.
 
Halten wir fest: Es wird immer individueller. Das ist an sich auch gut so.[tm]

Aber es zeigt m.E. tatsächlich auch ein Problem, denn es gibt für diese neue Technik keine befriedigenden Empfangsgeräte mehr für eine ansehnliche Zahl von Benutzern. Es gibt keinen Markt. Deshalb wird auch nichts Brauchbares produziert. Und deshalb bleiben wir bei individuellen Lösungen stecken – für die man aber erst einmal technisch hinreichend kompetent sein muss.

Es gibt keinen Nachfolger des Radios als Radio.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die meisten Benutzer vom Radiohören außerhalb ihres eigenen Autos auf mittlere Frist ausgeschlossen werden. Und es haben ja immer weniger Leute überhaupt ein Auto (auch nicht verkehrt).
 
Hol dir einfach einen Technisat-IR-Adapter und stell ihn auf die HiFi-Anlage. Kombiniert mit der Schaltuhr hast du alles was du dir vorstellen kannst. IR, DAB, FM, CD, und alles was du sonst brauchst. Ist deine HiFi-Anlage modern und hat alles außer unabhängiges IR eingebaut, kannst du einfach ein altes Smartphone anschließen, Radio de-App drauf und schon kannst du drod und Alles was es im Internet gibt hören. Der Vorteil am Smartphone ist, dass wenn eine App "zusammenklappt" du dir einfach ne neue drauflädst und weiter geht's.
 
Er sprach ja davon, dass er sich eine Weckfunktion für Webradio wünscht. Da empfehle ich die App RadioDroid. Diese hat sowohl Sleep Timer, als auch Wecker drin plus eine Aufnahmefunktion. Es gibt zwar eine voreingestellte Senderliste, doch es lassen sich auch Sender per Livestreamurl ganz einfach hinzufügen. In Kombination mit einem Hifiverstärker ist das eigentlich die einfachste Lösung um deinen Wünschen gerecht zu werden @drod.
 
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Irgendwie scheint dem einen oder anderen nicht aufgegangen zu sein, was hinter dem komplexen Bedürfnis des TE eigentlich steht. Wesentlicher Punkt:
Senderliste sollte nicht von einem Anbieter engstirnig abhängig sein, sondern kinderleicht per PC oder App zu ergänzen sein

Entlastend sei vorher noch angemerkt, dass die Recherche zu dem ominösen
Technisat-IR-Adapter
ergeben hat, dass der Hersteller des Chipsatzes dieser und unendlich vieler anderer Geräte seinen eigenen Verzeichnisdienst mittlerweile um einen zusätzlichen Dienst erweitet hat, der das Anlegen und Speichern perönlicher Favoriten möglich macht. Diese dürfen dann auch gern Links sein, die auf Quellen im LAN zeigen.
Die Grundproblematik bleibt aber: Es ist nicht möglich, Webradiolinks im Gerät zu speichern, sondern die Betriebsart "Internetradio" ist bei allen Geräten dieser Generation an die Willkür und die Webdienste von Wifiradiofrontier gebunden. Mittlerweile firmiert man zwar mit den Namen Smartradio-Frontier und Nuvola aber das tut nichts zur Sache. Das betrifft also alle Geräte gleich welchen sonstigen Herstellers (Medion, Silvercrest, Albrecht u.v.a.m), deren Displays sowrfdisp.png
aussehen. Der Vorgänger davon - gelegentlich noch anzutreffen - ist ein Schwarz-weiß-Display mit gleicher Aufteilung, das freilich keine bunten Bildchen anzeigen kann, dafür den Platz komplett für Text nutzt.

Die Ablehnung eines Internetradiogerätes, das zum Betrieb einen Verzeichnisdienst benötigt, ist mehr als verständlich.
1. Zeigen die Abschaltungen anderer Dienste dieser Art, dass man sich auf sie nicht verlassen kann. Kunden, die sich Geräte gekauft haben, deren Verzeichnisdienste aufgeben mussten, weil sie zum Beispiel nicht genügend Kundendaten zum Verkaufen an Amazon, Google, Fratzenbuch und sonstige Datenkraken sammelten, schauen in die Röhre.
2. ist es auch genau dieser Punkt, der Verzeichnisdienste zurecht unbeliebt macht: Die Dienstleistung kostet Geld und das holen sie sich, indem sie die Privatsphäre des Users rigoros unterwandern. Er zieht im wahrsten Sinn des Wortes die Hosen runter:
https://www.frontier-nuvola.net/privacy-policy?lng=en-GB schrieb:
The personal data that we may process includes:

Contact information including your email address and phone number;
Personal identifiers such as your title, name, job title and the company you work for and your year of birth (to verify that you are 16 years or over);
Social media contact details, such as Skype, Twitter, or other social contact information;
Your IP address, the Operating System of any connected device (such as Smartphones), the type of any connected device using our services, the version of any operating system and applications, unique hardware and software IDs, your approximate geographic location and the time and date;
Your favourite stations/podcasts/music and your listening activity;
Crash traces for any software exceptions that occur;
Software logs, system performance statistics and network information;
Product feedback and problem reports that you send to us;
Marketing information including preferences in receiving marketing from us and our group companies;
Technical information including IP address, operating system, web browser and other technology on the devices that you use to access our websites, services and apps. Please see our cookies policy for more details on this;
Information you provide as part of an enquiry into our services;
Any other information which you may provide to us.
Das gibt sehr, sehr schwer zu denken und ist im übrigen ebenfalls kein Einzelfall. Denon und Marantz haben für ihre Netzwerkplayer ein System namens HEOS entwickelt. Im Kern handelt es sich dabei um eine App, mit der die Steuerung aller Geräte dieser Marke erledigt werden soll. Nicht nur die App, sondern auch die Geräte telefonieren munter nach Hause, was sie tun, wenn man es nicht mit Waffen zur Netzwerksicherheit konsequent verhindert. Das App-Pendant zu HEOS bei Wifiradiofrontier-Kompatiblen heißt übrigens UNDOCK.
Extrem widerlich.

Revidieren muss ich abschließend zu dieser Angelegenheit noch meine Aussage
wobei es leider nicht möglich ist, sich mit seiner eigenen Playlist oder Internetradio wecken zu lassen, sondern nur mit DAB+ oder UKW
Das stimmt so nicht mehr. Mittlerweile sind diese Geräte tatsächlich in der Lage, neben einem Buzzer, DAB+ und UKW auch Wecken via Internetradio zu ermöglichen. Dass das irgendein Firmwareupdate mal mitgebracht haben muss, ist mir entgangen, weil ich die Weckfunktion letztlich nicht benutzt hatte.
Auch dazu noch eine Anmerkung: Wenn man wirklich einigermaßen sicher geweckt werden will, ist ein klassischer Wecker im Zweifel das Sicherste. Internetradio dürfte das Unsicherste sein, da der Übertragungsweg insgesamt viel zu viele Unwägbarkeiten darstellt, die ein Nichtgewecktwerden möglich machen.


Fast schon lustig ist gegen all dies der Tip, einfach einen
mit einem Handy zu bespielen. Nicht genug der Albernheit an sich, sondern interessant mit dem Verweis, dass
dass er sich eine Weckfunktion für Webradio wünscht
Mit Verlaub: Jeden Tag mein Handy dreikommafünfmillimetrisch an irgendeinen Verstärker zu verfuddeln, nur um mich mit Webradio wecken zu lassen? Also für mich käme das nicht in Frage, schon weil die Hifi-Anlage in der Stube steht und nicht auf'm Nachttisch. Dann hat der entsprechende Verstärker eine Leerlaufleistungsaufnahme von 65 Watt! Der gute geht u.a. deshalb auch nur Wochenends ans Netz, wo er gehört werden, dafür aber auch durchlaufen kann, weil man A- oder A/B-Endstufen am besten einfach laufen lässt.
Selbst wenn man keinen derart soliden Kraftprotz sein eigen nennt, ist ein leer laufender Vollverstärker reine Stromverschwendung und es dürfte fraglich sein, ob man Lust hat, neben Handy anstöpseln und programmieren zusätzlich noch eine Schaltuhr zu bedienen.

Die einzig praktikable Lösung düfte also tätsächlich ein Gerät sein, das im klassischen Sinn ein Radio ist und über die gewünschten Funktionen verfügt. Grundsätzlich existieren unzählige Geräte auf dem Markt, die diese Sparte weitgehend abdecken, aber mir ist eben keins bekannt, das ALLE vom TE gewünschten Eigenschaften "out of the box" vorzuweise hat.
 
Ich habe meine Wohnung mittlerweile mit Yamaha-Geräten ausgestattet, welche das Audio-over-IP-Format "MusicCast" unterstützen. Steuerbar alles per App.
Die Webradio-URLs habe ich in meine Fritzbox eingetragen, um so dem Portalzwang zu umgehen.
Soweit werden alle von @drod gewünschten Features abgedeckt:

Empfohlenes Gerät:
 
Empfohlenes Gerät:
Ich korrigiere mich: das Gerät hat zwar einen Einschlaftimer aber keine Weckfunktion. Ärgerlich...
 
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