Nun ja, die Frage als solche, ob es im Sinne des Programms sinnvoll und notwendig sei, diesen Bau weiterhin zu betreiben, darf man ja durchaus mal stellen. Wenn es einfach nur eine Frage ist, ist das ja auch völlig legitim, denn in der Tat ist allein die Tatsache, dass etwas in den Anfangstagen der ARD mal als notwendig empfunden wurde, ja noch wenig aussagekräftig, wenn es um den Nutzen in der Jetztzeit geht. Die Mittelwelle war zur selben Zeit ja zum Beispiel ebenfalls absolut notwendig, sie war damals ja noch der Hauptverbreitungsweg. Heute hätte das teuere System mit dem stark eingeschränkten Klangbild aber kaum noch einen Nutzen, außer vielleicht temporär im Katastrophenfall.
Nun scheint es mir hier aber so, dass
@Mischpult das eher als eine Art retorische Frage gestellt hat, die ihn bereits zu der Antwort führt, dieser Bau sei wohl überholt und wenn die Oberen meinen, er könne weg, habe das schon alles seine Richtigkeit. Schade, denn gute Argumente für den Erhalt und die Weiternutzung gäbe es durchaus, angefangen bei den hervorragenden Bedingungen, die in diesen Räumlichkeiten extra für die Produktion von Rundfunksendungen geschaffen wurden, bishin zu den Kosten, die ein Neubau und ein Umzug in denselben verschlingen. Man kann also festhalten: Der Bau ist nicht gut, bloß weil er alt ist, sondern er ist sowohl alt als auch gut.
@lg74
Ich glaube dein Problem liegt weit wo anders als in der BR-Bibliothek
Das glaube ich zwar offen gestanden auch, wenn ich mir oft aus sehr viel allgemeinem Weltschmerz das eigentlich zum Thema gehörige herauslese, unabhängig davon hat
@lg74 meines Erachtens aber alles Recht der Welt, die Entwicklungen beim BR zu kritisieren und zu bedauern, weil sie nun einmal kritikwürdig und bedauerlich sind. Und wenn eine private Bibliothek dieses Umfangs einfach so aufgelöst und in alle Winde verstreut würde, könnte man das durchaus auch kritisch sehen, beispielsweise unter der Frage, warum sich sowas keine Institution annimmt und es erhält.
Und ich gehe davon aus, dass du vor diesem Thread noch nie (!) was von dieser BR-Bibliothek gehört hast und erst recht nicht jemals dort drinnen warst.
Davon abgesehen, dass ich mir da gar nicht mal so sicher wäre: Was wäre schlimm daran, wenn das so wäre? Ich denke, viele haben erst jetzt, wo das Ganze aufgegeben werden soll, von der Bibliothek und den Studiobauten mit ihren Möglichkeiten erfahren. Ja und? Hätten sie vorher schon davon gewusst, wären sie jetzt ob der Planungen wahrscheinlich nicht minder empört und würden nicht weniger versuchen, es so weit wie möglich abzuwenden. Darf man nach Deinem Verständnis nur dann ein Problembewusstsein haben und sich engagieren, wenn man das, worum es da geht, schon vor der Problematik kannte, die jetzt ein Handeln erforderlich macht? Nach dieser Logik dürfte man ja, freilich etwas überspitzt gedacht, zum Beispiel auch keine Hilfsgüter in die Ukraine schicken, denn bis auf wenige Ausnahmen hat man von den meisten Städten dort ja vorher noch nie etwas gehört, geschweige denn man sei selbst schon einmal da gewesen.