Erstens mal gebe ich der Marie recht, daß wir hier vom Thema abgekommen sind - was ist also mit Welle 1 los ?
Dann aber doch noch die Bemerkung zu Radio-Watch da kann ich das einfach nicht unwidersprochen lassen, einfach da irgendwelche unrichtige Behauptungen aufzustellen:
>>Bevölkerungssegmentierung: Die ist in Europa (ich würde sozialerweise sagen zum Glück) nicht so hoch wie in den USA.>>
Die Bevölkerungssegmentierung ist in Eurpa ganz im Gegenteil viel, viel höher als in den USA. Innerhalb 300 Kilometer z.B. eine Luftlinie etwa von Bozen bis Graz, da gibt es allein schon x-Sprachen, x-Dialekte, x-Arten von Volksmusik, Bräuchen, x- Küchen usw. historische und kulturelle Unterschiede. In den USA kann man 1000 km fahren und es ist immer noch dieselbe Kultur und Lebensweise !
Den Dialekt des Moderators in einem USA-Staat finden 20 Millionen Hörer als "einheimisch", während allein in Österreich 8 Millionen höchst unterschiedliche Dialekte haben und der Wiener Dialekt spätestens ab Linz Richtung Westen unsympathisch wird, und da sagt dann noch einer, in EUROPA sei die Bevölkerung homogener als in den USA!!?? Sicherlich gibt es dort Chinesenviertel in NY, aber bei uns kommen ja die Türken, Serben Slowenen usw.usw. ja auch noch dazu.
>>Wir haben demnach nicht zuviele, sondern zuwenig Formatradios. <<
Hier stimme ich zu aber nur so:
Wir haben zuwenig VERSCHIEDENE Formatradios. Erst dann würde das Formatradio erfolgreich in der ganzen RAdiolandschaft umgesetzt sein, wenn ehemals beliebte SENDUNGEN jetzt zu deren beliebten SENDERN umgewandelt worden wären
Dies wird aber derzeit wegen Frequenzmangel, später wegen Wirtschaftlichkeit aber nicht umgesetzt werden können. Das ist das Dilemma des Formatradios bei uns.
Bei uns kann man nicht eine kleine Zielgruppe genau bedienen, daher wird es immer eine Kompromiss-Suppe, eine "bester Mix" für viele und das ist eben kein Formatradio wie in den USA.
Wenn Wien in den USA läge, dann müßte es da auch einen Dixiesender, einen Walzersender, einen Operettensender, einen Schrammelsender, einen Wienerlieder-Sender, einen Quiz-Sender, einen Talk-und Raunzer-Kanal, einen Marschmusiksender, 5 Klassiksender, einen Uralt-Schlagersender, einen 60er Jahre Schlagersender,dann 10 verschiedene Jung-und Jüngsten-Sender mit jedem seinem klaren Profil geben, usw, usw. So wie in diesem Beispiel sind in USA die Musikrichtungen abgedeckt. Wenn hier auch jeder so genau seine Musikrichtung auswählen könnte, dann hätte Formatradio Erfolg. Aber mit 10 Privatradios, von denen 7 allesamt jung-dynamisch-poppig-englisch ähnlich klingen, da funktioniert das auf Dauer einfach nicht.
Daher muß es neben 2-3 Ganztagsformatradios AUCH Sendungs-Radios geben, die die Marktlücken abdecken, ansonst saust das Radio-Image ganz in den Boden. Privatradio ist bei vielen älteren und intelligenterern Mitbürgern sowieso nur noch amateurhaftes Jugendspielzeug, das man sich nicht anhört.
Mit den Radiopleiten ist wohl bewiesen, daß Formatradio NICHT funktioniert !