Wer hört eigentlich Deutschlandradio?

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radiobayern

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durch zufall habe ich wieder mal einen sender entdeckt, der schon längst in vergessenheit geraten ist und den ich in meinem langen leben bisher vielleicht insgesamt 8 minuten oder so gehört habe.....deutschlandradio!
hört diesen sender eigentlich jemand? ich meine, was sind das für leute, die diesen sender hören? und was sind das für leute, die dort arbeiten? rechnet sich so ein steinzeit-format eigentlich noch? würde es jemanden auffallen, wenn es diesen sender von heute auf morgen nicht mehr geben würde? hmmmm.... fragen über fragen....
 
Hallo Radiobayern,

abgesehen davon, dass ich Deine "Abmoderation" erstens sehr alt finde -im Sinn von mehrfach gehabt- und dieselbe außerdem eindeutig darauf schließen läßt, daß Du nicht wirklich diese Frage stellst, ohne die Antwort, die Du gerne hast (nicht "hättest", denn Du hast! sie ja tatsächlich gerne), selbst voraus zu schicken, antworte ich trotzdem: auch ich höre DLF nicht. Das Programm drumherum ist nicht mein Fall (das der meisten Hörer wohl auch nicht). Und auch wenn die DLF-Kollegen bzgl. Information mit Sicherheit hervoragende Arbeit leisten, sind sie da nicht die einzigen - denn ich fühle ich mich durch die regionalen Privat-Sender und die regional empfangbaren ÖR's bzgl. Nachrichten usw. perfekt versorgt.

Nur mal so, als mein Gefühl. Ob der DLF allerdings überflüssig ist, will sich das

STIMMGERÄT

nicht anmaßen, zu beurteilen.

<small>[ 28-05-2003, 23:01: Beitrag editiert von Stimmgerät ]</small>
 
Der DLF ist nicht altmodisch, sicherlich auch nicht neumodisch. Er kann sich als gebührenfinanziertes Programm den Luxus leisten, ein heterogenes Programm zu machen. Es gibt Sendungen für jedes Alter und für viele Zielgruppen- gemeinsam ist allem nur der Anspruch, Wenn Ihr Euch werktäglich um 14.35 Uhr die Sendung Campus & Karriere anhört, werdet Ihr feststellen: Coole Musik, die es in platten Privaten nicht gibt, coole Themen, gute Moderatoren. Also, ich brauche den DLF.
 
Wer die Sender hört? Mein VWL-Professor z.B. zitiert ab und zu mal aus dem DLF. Ich selbst höre fast jeden Morgen DLR Berlin, weil es dort seriöse Informationen und abwechslungsreiche Musik gibt. Und es ist einer der wenigen Sender, die ich wirklich vermissen würde, wenn sie abgeschaltet würden. Gebührenfinanziertes muß nicht immer massenkompatibel sein. Aber das versteht sich eigentlich von selbst.

Und wie soll sich so ein Sender rechnen? Was ist denn damit gemeint??
 
Dieser Sender ist einer, der am ehesten Gebühren rechtfertigt, da er sich als personalintensives Programm mit einer eher überschaubaren Anzahl an Hörern am wenigsten am Markt tragen würde. Also ein total typischer Fall für ein ör Programm.

Allerdings sollte der DLF weniger wie die "Stimme der DDR" klingen. Diesen Eindruck hinterlassen insbesondere die sehr monoton verlesenen Nachrichten. Auch täte eine deutlichere Strukturierung der grossen Infoflächen am Morgen und am Mittag dem Programm sehr gut. Auch würde ich mir wünschen, die dort befragten Politiker würden etwas härter rangenommen und öfters unterbrochen, wenn sie zu schwafeln beginnen.
 
Gerde die beiden Sender des DeutschlandRadios sind unverzichtbar. Tom2000 mag Recht haben wenn er meint die News z. B. würden sehr steif klingen. Aber besser das als die ewige Egomanie der Hohlköpfe im öffentlich-rechtlichen und besonders privaten Schwachfunk. Grundsätzlich interessiert mich nicht, wer da die News ließt, er oder sie soll es möglichst deutlich tun und keinen Sprachfehler haben, damit ich nicht unnötig vom Inhalt abgelenkt werde. Wenn ich DLF höre bin ich nämlich an Inhalten interessiert.

Neben den DeutschlandRadios sind natürlich noch die Anspruchsprogramme der ARD-Landessender zu nennen (sofern sie noch existieren). Ich denke hier besonders an WDR 5, welches ich am meisten höre, sowie andere nicht so hohle Produktionen aus öffentlich-rechtlicher Hand.

Als Kritik könnte man für alle oben genannten Sender die manchmal deutlich erkennbare politische Ausrichtung in die eine oder andere Richtung erkennen. Da ist es immer Wertvoll, wenn sich eine gewisse Grundhaltung in Sachfragen deutlich wird, aber dennoch Distanz zu Regierung und Opposition gehalten wird. Dieses ist meiner Meinung nach bei den öffentlich-rechtlichen Inhaltswellen gegeben, besonders auch beim DLF und DLR.

Ärgerlich ist lediglich die lückenhafte UKW-Versorgung der beiden Programme. Warum werden nicht leistungsstakre Sender, die an Dudelfunk verschwendet werden, für das DLR koordiniert? Und warum werden öffentlich-rechtliche Toiletten wie JUMP nicht durch diese Programme ersetzt?

In der Tat Fragen über Fragen...
 
SAZ,
ich teile Deine Kritik am deutschen Privatfunk.
Ich verstehe nicht, warum dieser (von Ausnahmen wie Antenne Bayern oder Rock Antenne abgesehen) so amateurhaft klingt und die Qualität niederländischer oder angelsächsischer Sender bei weitem nicht erreicht.
Ein Abgabe von Frequenzen an die ARD lehne ich aber strikt ab. Die sollen mal schön ihre x-fach Versorgungen abbauen und ihre rein kommerziellen Programme wie JUMP oder N-JOY umgehend einstellen.
 
@ Tom2000

N-Joy lasse ich so nicht gelten:
Der Sender macht überhaupt keine Werbung und ist daher wohl im eigentlichen Sinne nicht als kommerziell im wahrsten Sinne anzusehen. Auch wenn das Programm massenkompatibel ist.

Deine Meinung zum NL-Radio teile ich natürlich zu 100% ! ;)
 
Also ich höre, wenn ich überhaupt Radio höre, fast nur noch DLF. Musik habe ich selber die bessere, als jeder Dudelsender.
Wenn ich DLF einschalte, dann habe ich Lust auf Niveau und hintergründige Information.
Wegen der nicht überrall guten UKW-Versorgung habe ich mir meine Autoradioantenne auf Langwelle abstimmen lassen und seitdem kann ich in ganz Deutschland den DLF auf 153khz oder 209 khz recht gut hören.
Wenn ich da die 10 Minuten Nachrichten höre, weiß ich erst, was man in den anderen Sendern alles nicht erfährt !
Als ich bin froh, daß es den DLF gibt !
 
Was das für Leute sind, die DLR oder DLF hören?
Leute wie ich.
Hin und wieder ein Buch lesend, das nicht Rosamunde Pilcher oder Stephen King geschrieben haben,
hin und wieder Musik hörend, die weder Robert Williams noch Christina Aguilera noch Elton John geschrieben hat,
hin und wieder ins Kino gehend, wenn mal nicht Matrix läuft, das von merkwürdigen "Kinokennern" als "philosophisch" bezeichnet wird.
So jemand hört DLF und DLR. Zum Beispiel.
 
Ich höre ebenfalls (als ein Technofan und Sunshine Live Hörer) öfters DLF oder DLR Berlin. Ich finde nicht, dass die Nachrichten beim DLF steif klingen. Die Sprecher sind gut und seriöus, ausserdem wird auch auf eine aufwändige Jingle Verpackung verzichtet. Die Hintergrundberichte sind meistens (je nach persönlichen Interesse) sehr informativ. Lediglich abends und nachts ist das Programm wirklich nur für sehr wenige Leute gemacht.
DLF hat seine absolute Berechtigung und hält noch ein gewisses Niveau in der dt. Radiolandschaft. Denn durch die kurzen Newsbreaks (womöglich noch mit Hintergrundmusik)bei den privaten oder auch öffentl. rechtl., finde ich mich nicht ausführlich informiert.
 
Hallo,
@Tom2000: Die wie "Stimme der DDR" klingenden Nachrichten von Deutschlandradio Berlin kommen in der Regel aus Köln. Nur mal so zur Info.
Und sonst: Man darf auch DLR und DLF hören, wenn man Stephen King liest. Finde ich. Und was? Wenn ich morgens Zeit habe, zum Beispiel die Presseschau im DLF um kurz nach sieben. Den DLF gebe ich mir fast jeden Abend nach 18.00 Uhr, da ich in den Infosendungen die Gesamtzusammenhänge von tagesaktuellen Ereignissen erklärt bekomme, für die man im Tagesgeschäft so gerne mal den Blick verliert. Anschließnd ist auch hin und wieder das "Wortsiel" vom DLR recht interessant.
Ob ich auf den DLF verzichten könnte? Kaum. Ein derartig gut gemachtes Informationsprogramm bieten mir die anderen ÖR nicht. Beim Deutschlandradio ist das etwas anderes. Ich finde die Programmstruktur dieses Senders seit etwa zehn Jahren überholt und ziemlicch verquast. Mal ehrlich: Welches Kind kann sich ab 13.30 Uhr eine halbe Stunde Kinderprogramm im Radio anhören? Dazu ein Abendprogramm, das sich von dem anderer Kulturradios in nichts unterscheidet. Die paar wirklich interessanten Sendungen des DLR hätten meine ich im DLF massig Platz und würden diesen Sender weiter aufwerten.
Und dann - jetzt mögen einigen Menschen hier die Ohren klingeln - könnten wir vielleicht endlich mal dazu übergehen, mit dem schon lange versprochenen dualen Rundfunksystem auch wirklich anzufangen. Sprich: Ein noch zu gründendes, gut gemachtes bundesweites Privatradio. Warum nicht?
CO
 
Gibt es genaue Höhreranzahlen, ala MA ?
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Manche sind anscheinend schon so Dummenfunk-verseucht, dass sie die DLF-Nachrichten mit Musikbett und im branchenüblichen Teppichverkäufer-Jargon hören wollen?! <img border="0" title="" alt="[Entt&auml;scht]" src="frown.gif" />

Die beiden Radios DLF/DLR machen im Prinzip genau DAS Programm, was ich von den ö/r's erwarte: Kompetente Informationen sowie eine große Bandbreite an Musik und Kultur.

Ich würde allenfalls eine schärfere Abgrenzung gegeneinander fordern, etwa beim DLF einen Schwerpunkt auf Nachrichten und Wort, beim D-Radio sollte der Akzent auf Musik und Kultur liegen. DLR Berlin klingt 13 Jahre nach der WV immer noch ein wenig wie Ossi-Befindlichkeitsfunk, während der DLF das Image des Bonner Hofberichterstatters einfach nicht ganz abschütteln mag.

Aber ansonsten: Weiter so, macht Kontrastprogramm gegen den 'durchhörbaren' Einheitsbrei!!!!
 
Und vor allem, liebe Leute vom DLF, ändert bitte nie was an der Aufmachung der Nachrichten! "Deutschlandfunk - Tausender-Zeitzeichen - XX Uhr, die Nachrichten", selbstverständlich alles trocken gesendet. Das ist nicht altmodisch (oder wie die Stimme der DDR), sondern ganz einfach zeitlos - ein Wort, das offenbar viele schon aus ihrem Wortschatz gestrichen haben. Die FAZ kommt auch ohne 10 cm hohe Überschriften und Vierfarbdruck aus. Und wenn man sich ein paar mal die von professionellen Sprechern vorgetragenen DLF-Nachrichten angehört hat, merkt man erst, das auch oder gerade das Sprechen von der Pike auf gelernt sein will.
 
Wer hört Deutschlandradio? Ich, und zwar beide Programme, DLF eher weniger als DLRB. Nur weil die Programme nicht so sind wie die üblichen ö-r und privaten darf man sie noch lange nicht als steinzeitlich bezeichnen. Seit dem Ende von Bremen2 ist der Anteil von DLRB bei mir noch gestiegen. Ich finde es einfach angenehm, gut informiert zu werden, zum Nachdenken angeregt zu werden und das alles ohne viel Jingel-Geklingel und Selbstbeweihräucherung. Zwischendurch noch ein bißchen Musik, die ich noch nicht kannte und gut ist.

Ich finde die Nachrichten angenehm unaufgeregt, die Musik im Tagesprogramm des DLRB klasse, die Informationssendungen im DLF fordern eher zum gezielten Einschalten auf und sind hintergründiger als die NDR-Info-Häppchen. Besonders hörenswert finde ich in der Hinsicht die Infosendung um 23:10 Uhr, ebenso "Fazit", das in beiden Programmen vorkommt stellt täglich eine CD vor (die Beiträge dazwischen überhör ich meistens ;) ) Nicht zu vergessen: Markt und Medien, samstags, 17:05 Uhr, für die hier mitlesende Klientel sicher auch interessant.

Das bereits erwähnte Abendprogrammm der Berliner nervt in der Tat, jeden Abend Klassik muß nicht sein. Da sollte man lieber einige der 2-Uhr-Nachts-Sendungen abends senden.

Völlig charakterlos ist m.E. die Moderatorenriege des Berliner Programms. Für meine Ohren klingen die alle sowas von gleich, das macht manchmal keinen Spaß. Irgendwie aalglatt und zu perfekt, da fehlt der Charme, den Bremen 2 immer hatte.

Wenn diese Programme gekillt oder flachgedudelt werden sollten, töte ich mein Radio mit einem Wurf aus dem 7.Stock.
 
Hört mal National Public Radio (NPR) aus den USA auf Hot Bird digital. Ist unserem DLF gar nicht so unähnlich.
Kommt symphatischer rüber und ist seriös und kompetent.

<a href="http://www.npr.org/worldwide/nprworldwide.html" target="_blank">http://www.npr.org/worldwide/nprworldwide.html</a>
 
um auch ein kurzes statement hierzulassen:
auch ich höre oftmals DLF. obwohl ich meine brötchen als privat-format-funker verdiene ;)
 
@ ontheair:

Wieso "obwohl"? Vermutlich gerade deshalb!! <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" /> <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />

<small>[ 30-05-2003, 10:03: Beitrag editiert von Makeitso ]</small>
 
@Makeitso:
Wie recht du hast! Wer sich im Job zududeln muss, ist beim DLF als Hörer ganz gut aufgehoben, weil er all die Meldungen und Hintergründe bekommt, die er vielleicht auch gemeldet hätte, wenn...

Ich hatte alledings einen Kollegen, der sich mal als DLF-Hörer in der Redaktionskonferenz geoutet hat. War nicht schön für ihn. "Was bringt es uns denn, wenn du diesen Intellektuellenfunk hörst!? Hör lieber die Konkurrenz ab, da haben wir dann wenigstens was von." Von da an waren fast alle seine Themenvorschläge gebrandmarkt als "intellektuell" und "nicht massentauglich". Inzwischen ist der Kollege beim bösen ÖR.
 
Habe im Radiojournal-Newsletter gerade diesen Programmhinweis gefunden:

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> DeutschlandRadio Berlin strahlt am Freitag, 13.6. von 18.00-19.30 Uhr auf den Wellen 177 und 855 kHz ein Sonderprogramm zum 5. Berliner Forum für Kultur- und Medienmanagement aus: Wie reformfähig ist der öffentlich-rechtliche Medienbetrieb? <a href="http://www.dradio.de/" target="_blank">http://www.dradio.de/</a> </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Wow, was für ein Thema. Mutig. Aber doch nicht richtig mutig, denn man versteckt es auf Lang- und Mittelwelle vor den Hörern. Und wie reformfähig ist der ö.r. Medienbetrieb? Ich sehe Parallelen zu gesetzlichen Krankenkassen. Auch die sind sinnvoll, werden aber ebenfalls immer teurer und leisten immer weniger.
Das war a Weng populistisch ich weiß, aber jetzt Riesenwortspaß als Rausschmeißer:

Lösen wir das Problem einfach, in wir alle Privatpatienten und Privatmedienkonsumenten werden, kichert die Jasemine.

PS: Wenn's sonntags regnet, gönnt Euch die feinen Dokus auf N24.

<small>[ 01-06-2003, 03:54: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>
 
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