Werden die Radiohörer immer älter?

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Ich zitiere mich Mal selbst und verweise auch auf den dazugehörigen Thread. Da diskutiert(t)en wir das Thema Alter der Radiohörenden schon einmal:
Wir sind die zukünftigen Briefmarkensammler.

Ich wundere mich aber auch ein wenig, dass das Thema abgewandelt wurde.
 
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Wenn es die Forensoftware ausspuckt (und kein Betriebsgeheimnis ist) würde mich mal generell der Altersschnitt der registrierten User interessieren.
Selbstbewusste User (wie wir) schreiben das ins Profil. Ich wünsche mir, dass das jeder macht. Ich sehe gerne, mit wem ich mich unterhalte. Wie ich schreiben muss, was ich voraussetzen kann, was nicht. Wenn ich sehe, der Kollege ist 20, schreibe ich anders mit ihm, als wenn er 60 ist. Einige hier hatten mal ihr Alter und ihren Wohnort stehen, haben es aber rausgenommen. Auch das finde ich schade, weil auf einen Kollegen aus Österreich kann ich ganz anders eingehen als auf einen aus Berlin. Ganz schlimm finde ich Leute, die man nicht mal privat anschreiben kann und auch nicht auf entspannt ihre alten Beiträge durchforsten kann (with a few klicks more aber schon).
 
Programmschema, fremde Sender, wirtschaftliche Zusammenhänge, Geschichte, Technik, Formate und Zielgruppen - hat nie jemanden eingehend interessiert, der nicht zufällig Journalismus-Student oder Volontär war.
Dem widerspreche ich aber vehement! Ich habe weder Journalismus studiert noch habe ich ein Volontäriat bei einem Radioprogramm/-sender gemacht.

Ich beschäftge seit über 30 Jahren mit dem diesen Zusammenhängen wie sie in Deinem Beitrag erwähnt sind. Mag sein, dass ich eine Ausnahme darstelle.

Aber man sieht: keine Regel ohne Ausnahme! 😄

Übrigens: ich werde Ende diesen Jahres 51.
 
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Ich erinnere mich noch an Hilversum III auf dem RFT-Radio meiner Oma. In den 60ern waren auch auf DDR-Geräten West-Sender selbstverständlich angezeigt...
 
Galt das auch umgekehrt (Ost-Sender auf den Skalen von West-Geräten)?
Mir wurden 1995 zwei Röhrenradios geschenkt, auf deren MW-Skala in einem Fall "Ostzone" stand. Ich machte es zum Hauptpreis in einer meiner ersten Nachtsendungen mit Kollegen des damaligen OK Bremen. Ein Student rief an, schwärmte, dass er gerade zu unserem WAR - Homeless Hero tanzte und wir mehr solcher Long Songs spielen sollten. Er holte den Kasten noch in der gleichen Nacht mit dem Fahrrad ab. Und war keine 20. (OT-Kurve begradigt? ;))
 
Dass die Radiohörer immer älter werden liegt auch am Konsumverhalten der Jugendlichen. Denn die hören ihre Musik auf Spotify und Co. wo und wann sie wollen über das Handy. Zudem herrscht dort eine Art Subkultur von Musik, die meist nicht im öffentlichen Radio läuft, weil teilweise zensiert oder nicht zum Konzept passend.

Hier mal eine Liste der beliebtesten Songs von 2021 bisher:


Ein Drittel davon kennt man aus dem Radio, der Rest vermutlich eher nicht.

Warum also sollte ein 18-Jähriger heute noch freiwillig Radio hören? Höchstens aus Nostalgiegründen.
 
Es sind nicht wenige Jugendliche, die auf Deutsch-Rap stehen und dessen Texte sind wohl eher nicht radiotauglich. Oder aber sie wolen sich nicht auf einen Musikstil festlegen und hören je nach Laune heute Schlager und morgen Rock oder Hip-Hop (erlebe ich täglich an den Bluetooth-Lautsprechern in der Firma). Diesen krassen Stilmix bietet auch kein Radiosender.

Gegen die eigene Playlist von Spotify oder Apple Music kommt kein Radiosender an, das wird die Radiolandschaft in den nächsten 10 Jahren erheblich verändern, denke ich.
 
Ich glaube auch, dass die eigentliche Grenze zwischen den Radio- und den Spotify-usw.-Hörern verläuft. Man ist kein hr3-Hörer mehr, sondern man hört überhaupt Radio. Und obwohl ich hr3 schon sehr lange nicht mehr hören mag, habe ich wahrscheinlich mit einem passionierten hr3-Hörer (doch, sowas gibts) mehr gemein als mit einem Spotify-usw.-Hörer.

Und es ist doch auch absehbar, dass es nur dann noch auf Dauer einen öffentlich-rechtlichen Hörfunk geben wird, wenn sie neben den linearen Programmen öffentlich-rechtliche Streaming-Dienste aufbauen. Keine Mediatheken. Keine Audiotheken. Sondern Streaming, wie die jüngeren Generationen es haben wollen, die nachwachsen.

Braucht man das? Das gibts doch schon aus USA. Aber eine offene Gesellschaft braucht öffentlich-rechtliche Streamingdienste ohne datenschutzrechtliche Misere.

Und dieser Übergang muss sich natürlich auf die bisherige Hörfunklandschaft auswirken. Am Ende wird es beides geben, aber wie das konkret aussehen wird, wird noch lange offen bleiben.
 
"nicht radiotauglich."

Wer bestimmt, was "nicht radiotauglich" ist. Denken wir da mit Scheuklappen? In den 90ern startete "Planet Radio" mit dem Claim "Deine Eltern werden kotzen". Heute ist der FFH-Ableger so zahm, dass er bald schon im Foyer den Seniorenstifts Biebergemünd als Hintergrundbedudelung laufen könnte. Wenn 40-jährige die Musik für ein Jugendradio aussuchen und dann festlegen "heeee, das ist aber nicht ganz jugend- und diskriminierungsfrei von den Texten und da, die vielen F-Wörter gehen ja gar nicht", dann wird das nix mit der Zielgruppe. Die hat andere Kanäle.
 
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