Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

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Pfalzi

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Um etwas mehr gegenseitiges Verständnis zu erreichen habe ich mir überlegt diesen Thread aufzumachen. Zum einen können hier die Fortgeschritten sich mal zurückerinnern wie sie selbst angefangen haben und damit eventuell mehr Verständnis für die Anfänger entwickeln. Zum anderen können die Anfänger vielleicht nachvollziehen welche Fehlinvestitionen getätigt wurden und weswegen die Fortgeschrittenen einen recht hohen (und teueren) Aufwand treiben.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Ich schreibe mal den ersten "Werdegang", wenn man ihn so nennen darf:

Angefangen hat das ganze bei mir mit 13. Ich hatte einen Rechner und einen Kopfhörer mit einem kleinen Mikro (wenn man es denn so nennen darf).
Ich habe angefangen zu zocken (Ballerspiele im Internet).
Dazu habe ich dann immer Im Winamp Radio gehört. Unter anderem hatte ich einen Faible für Techno und Charts. Durch irgend einen Zufall bin ich dann mal auf die Homepage dieses Radios gegangen. Ich weiss noch genau wie sie aussieht: "BLAU - 0 8 15 - RADIO-Skylight". Ich habe das Fenster :" we want you " gesehen und mich beworben.
Nach einer kleinen Gesprächsrunde, hatte ich nach 30 min. eine illegale Version von Sam 2 100 Lieder und 3 verkorkste Jingle des Senders auf dem Rechner.
Darauf hin wurde ich sofort in den Sendeplan eingetragen und musste bzw durfte die "128 44,1 stereo" senden. Das ging dann 2 Jahre so. Zwischendurch ein Radiotreffen im Osten, bei dem man sich besoffen hat und für mich als 15 jähriger war das dann auch "OKAY" o.0. Ich habe immer gedacht, ich werde besser, weil ich Party auf dem Stream und im Chat gemacht habe. Aber nach diesen 2 Jahren die mich heute noch prägen habe ich mich anderweitig umgesehen. Ich habe angefangen, andere Webradios zu lauschen und habe mir den ein oder anderen Trick abgeschaut. Zur Technik. .. Es ist immer noch Sam 2 (illegal) und noch illegalere Musik von 100 Dj´s. Tja, ich habe mich dann zur ruhe gesetzt.
Ich war dann 16, als mich das Radio-Fieber wieder gepackt hat.
Da hatte ich dann ein Mikrofon und Kopfhörer, die sich einigermaßen ertragen ließen.
Ich wanderte von Radio zu Radio und wurde ene Eintagsfliege in Form eines Moderators.
Mal hier mal da gesendet um ja kine Bindung ein zu gehen, denn Party, Chillen und Rauchen waren 1000 x cooler als Radio und Schule. (Jaja so waren die wilden 00er)Mit 17 habe ich dann durch einen Schulwechsel und wachsender Bildung und Reife das Medium Webradio aus anderen Augen gesehen und die Chatradios ignoriert. Ich wollte dazu gehören, zu den großen Fischen. Aber so wie es war bzw. ist kommt Geld nicht von irgendwo. . . Ich fing an zu sparen und überlegte mir jedes Wochenende : Party oder Geld für dein Mischpult. . . Ich entschied für das 2e. und sparte wie ein verrückter. Ich sendete zu der Zeit bei einem Mittelständigen Radio (Durch einen traurigen Festplattentot hatte ich (ausheutiger sicht endlich) diese illegale Musik und die Programme nicht mehr. . . . Dann bin ich auf dieses Forum gestossen. Und habe mich von den Studiobildern anstecken lassen. (ich wollte Ihn nicht erwähnen, aber ich kann ihn nicht mehr aus meiner Geschichte streichen) Durch viel Hilfe hat ER mir dann geholfen zu einer Studiotechnik zu kommen. Es war ein steiniger weg mit meinem ersparten Geld etwas ordentliches auf die Beine zu stellen, aber ich denke mal es ist mir bzw. uns gelungen. An der Technik sitze ich jetzt noch. Zur Zeit arbeite ich an einem Projekt ( Radio ), welches ich eher als Herausvorderung betrachte, als Sender.
Ich versuche dort zu helfen und mit meinen Sendungen zu unterstützen.
Jetzt habe ich ein kleines Schnukkeliges Studio mit einem tollen großen Schreibtisch Pc´s Bildschirmen, Mischer ect.. Im Sommer werde ich eine Eusbildung zum Mediendesigner für Bild und Ton anfangen und ich habe mich auch die Tage bei einem Bürgerradio beworben und nächste Woche einen Termin zum anhören. . . Ich sehe mich jetzt vll. etwas besser ausgestattet und semiprof. aber keinesfalls als großer Fisch :)

Mal sehen was aus mir noch wird. . . .
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Na gut, ich erinnere mich ... und das sehr gut.
Da ich vorher schon als mobiler DJ on tour war, waren Hardware und Musik von Anfang an kein Problem für mich. Die Herausforderung lag eher im streamen.

Es begann als Radio innerhalb eines DJ-Forums, das den Sprung von Flatcast (mit dem ich nie zurecht kam) zu Shoutcast vornahm - nicht zuletzt mit dem Hintergedanken der Eigenwerbung, sowohl für das Forum als auch für den sendenden DJ selbst.
Aus heutiger Sicht vollkommen Banane, denn eine vom DJ gefahrene Party ist was anderes als Internetradio, und wer in ein Angebot schreibt mit "hören Sie mich am ... um ... Uhr im Radio, um sich ein Bild von meinen Qualitäten zu machen", den möge der Umsatzeinbruch bestrafen.

Erstes Programm war SAM Broadcaster, gestellt (nein: aufgedrängt) von einem DJ-Kollegen, der mir sagte, dass das bei dem Sender so sein müsse. Der Key war von ihm, er nannte das damals legal ... wenn also jemand einen DJ aus dem Ruhrgebiet fertig machen will - ich bin nicht mit ihm verwandt oder verschwägert und habe damit kein Aussageverweigerungsrecht. :p

Als DJ war das für mich natürlich erst mal ein Schock. Da draußen arbeitest du mit BPM Studio (damals state-of-the-art, die Nachahmer waren alle noch nicht marktreif) mit hochwertigem 19"-Bedienteil, Denon-Rack-Playern und Pioneer Table Playern (da fanden wir sogar den CDJ-100 noch ultimativ cool) - und dann kommt da so ein Programm mit kleinen Fensterchen, Mausklickerei, Talkover, fehlendem ordentlichen Cueing... nee, das war nichts.
Vom ersten Tag an stand mein kleines Reservepult hier auf dem Tisch, damit ich wenigstens das Mikrofon (hatte man ja) faden konnte, und zwar richtig. Alles andere war grausam.

Als dieser Sender, dessen Mitglieder überwiegend sich selbst zuhörten, an der mehrfach vorhandenen Egozentrik (lauter DJs!) und erwiesenen Illegalität zu kippen drohte, sprang ich ab.
So ungefähr zu dem Zeitpunkt muss auch mein Einstieg bei radioforen.de erfolgt sein. Zu dem Zeitpunkt begann ich dann auch zu lernen, was es bedeutet, wirklich Radio zu machen.

Noch vor meinem nächsten, echten und auch ernsthaft geführten Sender folgte die Umstellung auf feste Technik im Studio (zusätzlich zum mobilen Equipment) und mAirList 1.x zusammen mit Simplecast als eigenem Streamprogramm. Bei der Wahl des Mischpultes bzw. die Anforderung an die Funktionen hatte ich den Vorteil, von meiner DJ-Erfahrung zu profitieren und sinnvolles von Schrott unterscheiden zu können.

Der Rest ist Geschichte, was Senderwechsel, Weiterentwicklung und Fortbildung angeht. Und ich bin noch lange nicht am Ziel angekommen....

Was ich aber machen kann: Die gemachten Erfahrungen weitergeben. Das wird jedoch zunehmend schwerer, weil Erfahrungen einfach nicht mehr respektiert werden.
Das Problem ist wahrlich nicht neu; hat es hier doch schon manchen hilfsbereiten Profi aus dem Internetradio-Bereich vertrieben (eindrucksvolle Belege dazu auf Anfrage). Diese Entwicklung sollte aber gestoppt werden - ich frage mich nur, von wem?

Mein Glück war, dass ich den ein oder anderen dieser Profis hier noch erleben durfte.

Das ist mein Resümee aus dem Vergleich zwischen Anfang und heute: Achte die erfahrenen Menschen, respektiere sie und lerne von ihnen. Sei froh, dass du von einem unglaublichen Wissens- und Erfahrungsschatz kostenlos profitieren kannst.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Moin,

auch wenn ich (noch) nicht annähernd an das Erreicht habe, was andere hier im Forum auf die Beine gestellt haben möchte ich mich dennoch äußern und ein bisschen von mir plaudern:

Das Thema Radio interessiert mich eigentlich schon so lang wie ich denken kann. Technisch war ich ebenfalls schon immer Interessiert und fragte mich oft warum ich den Moderator, der XX KM entfernt in so ein Ding namens Mikrofon spricht hier in meinem Kinderzimmer in Papas altem Kofferradio hören kann.
Gut dir Frage konnte man ziemlich schnell beantworten mittels Büchern und Physikunterricht, doch die Sendungen an sich und die Thematik Radio machten mich ebenfalls neugierig. Es folgten einige Jahre vor dem Radio und der immer schwerer werdenden Suche nach guten Radioprogrammen.

Im Frühjahr 2005 erfuhr ich von einem Bericht im Fernsehen über die Erhöhung der GEMA-Gebühren und die damit verbundene Problematik für die kleinen Hobby-Webradios. Diese Webradios machten mich neugierig und machte mich am nächsten Tag auf die Suche nach einigen dieser Radios. Fündig wurde ich auch relativ schnell: Der 64kbit MP3-Stream bufferte in meinen Lautsprechern (64kbit Stream passt nun mal nicht durch 64kbit ISDN, daher dann 24kbit MP3(!) Stream. Die Ohren tun mir davon heute noch weh).
Mit dem Moderator konnte ich mittels MSN und ICQ Kontakt aufnehmen und mittels einer Grußbox Wünsche und Grüße abgeben: Klasse!.
Es handelt sich um ein kleines Radio (ohne Chat, damit man sich was drunter vorstellen kann würde ich es dennoch unter Chatradio einstufen) und der enge Kontakt zu den Moderatoren machte die ganze Sache interessant.
Im Sommer 2005 bekam ich dann einen DSL-Zugang und mit meinem 16 Lebensjahr bewarb ich mich bei diesem Radio (das übliche SAM2, 10€ Headset) und wurde auch direkt ins Team aufgenommen. 3 Tage später hatte ich bereits meine erste Sendung vor 3(!) Zuhörern aus dem 40°C heißen „Kinder“-Zimmer.
Seit dem bin ich regelmäßig auf den Stream gegangen und habe versucht meine Sendungen zu fahren, welche jedoch aufgrund von Unwissenheit und extremer Nervosität nicht besonders gut waren. Einer der damaligen Radiocheffs „Nun mach endlich mal den Mund auf wenn du redest. Du hast was drauf das merkt man, aber du nutzt es nicht“. Die Nervosität ging mit der Zeit und auch meine Sendungen wurden langsam besser. Noch viel konzentrierte hörte ich den „richtigen“ Radiosendern zu und versuchte mir einiges anzuschauen. Zusätzlich noch viel Lektüre aus dem Radioforen. Schließlich konnte ich mit Begriffen wie „Ramp-Talk“ oder der „Cue“ Anzeige im SAM was anfangen.
Mit dem von mir ersparten Geld kaufte ich mir dann langsam etwas Technik, wie ein Mischpult & Mikrofon sowie CD-Player. Neue CDs kamen natürlich auch immer regelmäßig ins Haus sofern es das Taschengeld und die Ferienjobs zuließen.
In dem Radio habe ich mich anschließend langsam nach oben gearbeitet. Da ich nebenbei erste Fortschritte im Bereich Webseiten erstellen und PHP machte, was der Radioinhaber bald mitkriegte, wurde ich zum Admin der Webseite befördert. Auch die technische Betreuung des Teams und der Modbewerbungen habe ich übernommen.
Das Radio gibt es immer noch und ich bin auch immer noch bei dem Radio (Anfang März durften wir unseren 6ten Geburtstag feiern). Leider sind wir trotz unseren hohen Alters noch nicht so gut wie wir seien konnten. Dennoch versuchen der Radioinhaber und ich die Versäumnisse der letzten Jahre durch die alte Radioleitung nachzuholen und die Moderatoren zu schulen, also Tipps und Tricks für die täglichen Sendungen zu geben. Auch wenn wir noch lange nicht an dem Ziel sind, wo wir gerne wären haben wir doch einen gewaltigen Schritt gemacht.

Ich muss zugeben, dass ich mich öfter mal Frage, warum ich nicht versuche bei einem größeren Radio anzufangen, eine Bewerbung abzuschicken um besser/mehr gefördert und gefordert werde. Ein Radio, welches die Messlatte in Punkten wie Qualität und Professionalität und einige Etagen höher hängen hat als wir. Doch wenn man knapp 5 Jahre bei dem selben Radio ist und sehr viel Zeit und Herzblut investiert hat kann man nicht einfach abhauen, da blutet einem das Herz ;)
Daher hoffe ich, dass wir in den nächsten Jahren weiter große Fortschritte machen werden und uns eventuell mal in einer höheren Liga der Webradios platzieren können und gänzlich von unseren alten Zeiten, den Anfängen als ChatRadio verabschieden können.

Lg
Bart
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Hier ein Beitrag zum Thema "Wie alles begann" aus einem anderen Thread :

"Radio in den sechzigern, das war für uns Halbstarke richtig faszinierend. Auf Mittel- und/oder Kurzwelle Sender aus fremden Ländern zu hören,
Länder die man nur aus Erdkunde der Schule oder ausm Atlas kannte. Deutschsprachiger Service aus Südafrika, Chile, Schweden, Baghdad.
Die Welt wollte sich uns Deutschen wieder mitteilen, grossartig.

Wir wollten uns auch mitteilen mit Beatmusik und flotten Sprüchen, später dann mit Flower-Power und make love not war.
Das Plattenauflegen bei Schulparties oder beim wochenendlichen Tanztee der Tanzschule reichte nicht mehr aus.
Wir wollten andere teilhaben lassen an unserem Wissen über die Beat- und Rockmusik, Wissen das ich mir wöchentlich bei Billboard oder dem
NME angelesen hatte. Übrigens ein kostspieliges Vergnügen.
Beat- und Rockmusik, die nicht in den Topten auftauchte und selbst bei AFN oder Luxembourg nicht zu hören war, wohl aber bei Caroline oder später bei Seagull.

Also machten wir mit "Radio Fortune" auf der Mittelwelle regelmässig am Wochenende Programm. Clandestine das Zauberwort.
Aus einem verschlafenen Spessartörtchen waren wir von Frankfurt bis Heidelberg zu hören. Nach fast 3 Jahren, 1970, mussten wir dann aber
doch unsere Sachen packen, die Messwagen der Post waren uns bedrohlich nahe gekommen. Wir hörten das von den Dorfbewohnern.

3 Jahre freies Radio mit Underground, Album-Hour, und naja auch ein Wunschkonzert unserer Mitschüler oder deren vielen Bekannten. Traumhaft !

Einige Jahre später dann bei einer öffentlich rechtlichen Anstalt musste ich jedoch feststellen, dass es damit nun vorbei war. Musik kam von
den Musikredakteuren. Mit manchen konnte man das Programm abstimmen, z.B. mit Klaus Kieswald, andere liessen sich da nicht reinreden.
Wortbeiträge mussten vorher beim Redakteur angemeldet und genehmigt werden.
Ich hatte mir mal einen gewaltigen Anschiss eingefangen, als ich über das Projekt "Sealand", ein altes britisches offshore Sea-Fort, einen "unangemeldeten" Bericht sendete.

Heute produziere ich, wenn die Medizin es zeitlich zulässt, noch Podcasts und Magazine, und selten mal ne Oldie-Sendung für ganz kleine
Internet Radios. Aber, nach eigenem Gustus... !"


Zitiert aus dem Thread "Studiotechnik in den siebzigern" in der Rubrik "Studio- und Sendetechnik", dort sind auch einige Bilder :D

Das "technical equipment" von Radio Fortune bestand übrigens aus :

Grundig Tonbandgerät TK 23
Dual Plattenspieler 1010
Microphon Senheiser MD 421
Kopfhörer Sennheiser HD 414
Uher Mix 5 Mischpult
Siemens MW Sender aus geklauten Beständen der Wehrmacht
Antenne selbstgebasteltes T-Areal


Gruss vom

Flyingdoctor
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Es war einmal ein guter alter "Berliner Ofen"( dort wurde um die Hütte warm zu bekommen mit Kohle geheizt für alle die das nicht mehr kennen), auf dem Wärmespender stand ein Radio mit vier Lautsprecher, zwei große Mittschiff, einer backboard und auch steuerboard einer. Quadro ? Ja und nein, damals in den Spätsechzigern war das ein Hit, und damit fing alles an, in the Beginning of the End...ja, ich kann nur sagen, HIEV UP....auf zu neuen Ufern..."
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Wie habe ich angefangen?
Dazu verweise ich auf meinen Blog-Eintrag

Wo stehe ich heute?
Seit Oktober letzten Jahres bin ich fester Moderator und DJ eines Webradios, ich lege auch in "Real-Life" auf und befinde mich in einer Lernphase der Musicproduction (Genre: Dance). In meiner Umgebung und stellenweise in Deutschland verteilt, bin ich ein bekannter Disc Jockey geworden, erste eigene Fans haben sich gefunden und mehrere Autogrammkarten wurden bereits verschickt (worauf ich im übrigen sehr stolz bin) und ich entwickle mich stetig weiter. Dennoch möchte ich nicht sagen, das aus mir ein Profi geworden ist, was DJing und Moderation angeht. Typischerweise lernt man natürlich nie aus und auch ich lerne fast täglich dazu, wie ich noch besser meine Sendungen gestalte, oder wie ich beim Mixen noch bessere Übergänge hinbekomme.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Na, dann will ich doch diesen Faden mal ein wenig entstauben und ihn aus der Versenkung holen :)

Wie habe ich angefangen?

Das kann ich noch ziemlich genau datieren, das war 1981 - damals war ich 10. Ich hatte mir zu Weihnachten unbedingt einen Cassettenrecorder gewünscht. Mit meinem Vater war ich im Radiogeschäft und stellte fest, daß alle Geräte zu teuer für ein Weihnachtsgeschenk waren - aber ich hatte ja noch ein bißchen Taschengeld gespart. Und nachdem ein Radiorecorder von Grundig nicht viel mehr kostete, als ein Cassettenrecorder entschied ich mich auf Empfehlung meines Vaters und des Verkäufers letztlich für diesen. Ich fand dann sehr schnell heraus, daß man das Radioprogramm auch aufnehmen und dann später wieder abspielen konnte - und daß man bei der Aufnahme noch nicht einmal leise sein mußte, da, entgegen meiner ersten Annahme, die Aufnahme nicht vom Lautsprecher zum eingebauten Microphon ging (mit dem ich über's Experimentieren nie hinauskam), sondern irgendwie "innen drin". Spannend! Einen Sender, der, in meinen Augen, gute Musik spielte kannte ich mit NDR2 auch schon, so wurde dieser eingestellt und Silvester 1981/82 nahm ich meine erste Cassette auf: den Jahresrückblick auf 1981 von NDR2. Das Band habe ich heute noch :)

Wie das bei kleinen Jungs so üblich ist, wollte ich natürlich irgendwann wissen, wie das "innen drin" denn funktioniert - damals entwickelte ich den fatalen Hang, alle Geräte mindestens einmal aufzuschrauben. Bis jetzt habe ich aber auch alles wieder zusammengesetzt bekommen - daß da immer mal ein paar Teile "übrig" bleiben, muß in der Natur der Sache liegen ;) Ich begriff sehr schnell, daß man mit einem speziellen Kabel und einem 2. Gerät (ein Freund von mir hatte genau das gleiche) die beiden sogar verbinden konnte und man dann Cassetten kopieren konnte - so mußte nur einer von uns Blagen die neueste 5 Freunde / 3 Fragezeichen / TKKG Cassette kaufen und wir hatten alle was davon. Mann, waren wir zwei beliebt!

Die Jahre gingen ins Land, Hörspiele waren irgendwann "out", dafür wuchs die Sammlung an Musikcassetten - aufgenommen von meinen Lieblingssendungen "Club Wunschkonzert" mit Günter Fink und der "Internationalen Hitparade" mit Wolf-Dieter Stubel - und der Frust, daß man, wenn man ein bestimmtes Lied hören wollte, immer spulen mußte und selbst, wenn man so diszipliniert (ha!) war, die Zählerstände aufzuschreiben, nie genau die Pause getroffen hat. Zudem hatte ich zu meinem 12. Geburtstag 2 Singles geschenkt bekommen "Styx - Mr. Roboto" und "Nena - Fragezeichen" und eine Dritte für eine Mark fuffzich auf dem Flohmarkt erstanden ("Men Without Hats" - Safety Dance"), so daß der Wunsch nach einem Plattenspieler wuchs. Zur Konfirmation war es dann endlich soweit und ich konnte mir die Kompaktanlage von Schneider leisten. Mann, war ich stolz :D Ich hörte immer noch viel Radio (jetzt auch "Mal Sondock's Hitparade" (Ruhe in Frieden, Mal! Ich hab Deine Sendungen geliebt!)), aber zusätzlich wuchs auch die Zahl der Platten - auch auf Band, denn auch von Platte auf Band konnte man ja überspielen.

So im Alter von 16, 17 Jahren passierten dann zwei Dinge. Ich lernte an der Schule jemanden kennen, für den Geld keine Rolex spielte und der infolgedessen ein eigenes Mischpult besaß, das ich auch mal ausprobieren durfte und ich wurde, zunächst sehr gegen meinen Willen, in der Tanzschule angemeldet. Auch dort wurde "aufgelegt" und nachdem ich bei den Tanztees mehrfach zugeschaut hatte und während der Kurse auch schonmal die Plattenspieler bedient hatte, durfte ich auch mal "ran" - und das kam so gut an (ich war selbst völlig baff), daß ich das von dem Zeitpunkt an öfter mal machen durfte. Ich ergänzte dann die Tanzschulsammlung auch um meine Platten (die neuesten Disco-Kracher hatten die meist nicht oder erst später auf Lager ;)) und legte dann ab und an auch mal auf unseren Privat-Parties auf.

Das weckte wiederum den Wunsch, die eigene Anlage auszubauen - aber von Taschengeld war das nicht so einfach machbar und selbst mit Ferienjobs ließ sich nur langsam etwas dazukaufen. Sei es, wie es sei, irgendwann war die Schule zuende und das Berufsleben begann. Plötzlich, Anfang der 90er, konnte ich mir CD-Spieler (einen für die Anlage und ja, einen mobilen), einen Equalizer und ein Mischpult leisten. Aber berufliche Ausbildung und die - in meinen Augen - sinkende Qualität von Musik und Radioprogrammen bewogen mich zu einer Abkehr vom Radio. Ich hörte zwar noch immer viel Musik, aber vornehmlich kaufte ich mir alte CDs und hörte sie für mich allein. In dieser Zeit erweiterte sich auch meine Musikgeschmack, hatte ich vor ca. 1988 eigentlich nur Pop und - in Ansätzen Rock / Hardrock / Heavy Metal gehört, erweiterte sich das Ganze nach '88 um Klassik und New Age - weitere Richtungen folgten, so daß ich Genres irgendwann ganz abstreifte. Heute mag ich so gut wie jede Art von Musik - es liegt eher an der Stimmung und am speziellen Titel, wie mein Urteil ausfällt. Ich kann mittlerweile sowohl Lady Gaga und den Atzen als auch Herbert von Karajan etwas abgewinnen.

Bei der Bundeswehr fuhr ich zur See und bekam ausgerechnet dort zum ersten mal die Gelegenheit "Radio" zu machen: Die Schiffe haben alle eine "Schiffslautsprecheranlage", die für diverse dienstliche Durchsagen verwendet wird - an die man aber auch ohne weiteres ein Mischpult und diesem vorgeschaltet CD- und Cassettenspieler und ein Microphon anschließen kann. Einmal in der Woche gibt es "Großreinschiff", d.h. die gesamte Besatzung putzt und wienert den ganzen Dampfer von oben bis unten. Natürlich sehr beliebt und deshalb wird auf vielen Schiffen erlaubt, zu dieser Zeit Musik über die Lautsprecher zu spielen. Das Ganze dann noch flott moderiert, mit vielen "äh"s und den Musikwünschen der Besatzung. 200 Zuhörer und keiner kann weglaufen - ein Traum! :)

Auch dieser Zeitabschnitt ging irgendwann zuende und ich begann zu studieren. Neben dem Studium hatte ich noch viel Zeit, mich um die Erweiterung meines Hobbies zu kümmern und so erweiterte ich meine Kenntnisse ein wenig in Richtung Tonstudiotechnik. Ich kaufte mir ein Mischpult mit erst 16, dann 24 Mono-Kanälen, lernte den Unterschied zwischen symmetrischen und asymmetrischen Signalen, zwischen Microphon- und Line Pegeln, lernte Phantomspeisung und andere interessante Details kennen. Zusätzlich kaufte ich mir eine kleine Videokamera und für den PC ein Videoschnittprogramm und experimentierte damit herum. Ich lebte in einer WG, als eines Tages das Telefon klingelte und ein Freund meiner Mitbewohnerin, den ich vorher bereits kennengelernt hatte anrief und sie sprechen wollte. Da sie gerade noch am anderen Telefon sprach, unterhielten wir uns in der Zwischenzeit und auf einmal fragte er mich aus heiterem Himmel, ob ich nicht Lust hätte, Theater zu spielen. Ich hatte als Kind und Jugendlicher im Kirchen- und Schulchor gesungen (sogar mit Auftritten außerorts, gelegentlich mit Unterstützung des NDR Rundfunkorchesters), Trompete gespielt und bei diversen Weihnachts-Spielen mitgemacht, verfügte also schon über einige Bühnenerfahrung - deshalb sagte ich zu. Das Stück kam leider nie auf die Bühne, aber ich lernte in dem Ensemble den Techniker einer Kleinkunst-Veranstaltungsreihe kennen (i.d.R. zwischen 50 und 400 Gästen je Veranstaltung), mit dem ich ein wenig fachsimpeln klonnte - und mich plötzlich ebenfalls als Techniker dieser Veranstaltungen wiederfand. Da wir dort die Unterstützung eines renommierten Tonstudios hatten, konnte ich meine Kenntnisse dort sehr vertiefen. Ich lernte zum Beispiel mit ProTools umzugehen, Spuren zu bearbeiten, Atmos zu erzeugen, und, und und.

Inzwischen hatte ich mich selbständig gemacht und war im Rahmen meiner Tätigkeit als Trainer weltweit auf Reisen. Obwohl die Schulungsinhalte vorgegeben sind, bedeutet "Trainer" sein dennoch, jeden Tag stundenlang frei zu sprechen und zu erklären. Unter anderem schulte ich in Südafrika, wo ich über das Internet, das ich seit 1993 benutzte, Fühlung mit meinen Freunden und Bekannten daheim halten konnte. An einem Wochenende 2006, also vor erst 4 Jahren, erwähnte einer dieser Bekannten, er müsse sich "sendefertig" machen... neugierig, wie ich bin, fragte ich nach, was das denn heiße und er eröffnete mir, er sei DJ mei einem Webradio. Ob man's glaubt oder nicht: bis zu diesem Zeitpunkt war das Medium Webradio an mir vollkommen vorübergegangen. Ich hörte mir seine Sendung an und war baff, daß das "einfach so" ging. Nach der Sendung unterhielten wir uns weiter und kamen zu dem Schluß, daß ich eigentlich schon alles hätte, um auch "Webradio" machen zu können. Ich könne mich ja mal bewerben. "Ja, klar," dachte ich mir, "die werden ja so'n Greenhorn wie mich auch nehmen" - was sie dann zu meinem großen Erstaunen auch taten. Erster Sendeversuch auf'm Teststream, angenommen, paar Wochen später erste Sendung, Puls irgendwo außerhalb des meßbaren Bereichs - und natürlich gleich die erste Panne gefahren (falschen Titel am CD-Spieler eingecuet). Na Suuuuper! Aber die 6 Zuhörer fanden's klasse und so sammelte ich die nächsten Wochen immer Samstag vormittags meine Erfahrungen. Wünsche, Grüße, Chat kommentieren - alle Fehler, die man so machen kann, hab ich auch gemacht, Versprecher, Löcher gefahren, laufenden Titel gestoppt, springende CDs - ein Traum :D

Es folgten aus eigener Dummheit einige Sprünge über diverse Sender, ferner lernte ich (endlich) meine jetzige Lebenspartnerin kennen zog mit ihr zusammen so daß sich in meiner Tätigkeit beim Webradio erstmal eine Cäsur ergab.

Wo stehe ich heute?

Immer noch an dieser Cäsur. Wir sind vor einem Jahr zusammengezogen, es harren aber immer noch zwei Zimmer der Renovierung - darunter dasjenige, das meinen Sendeplatz enthalten soll. Ich bin zwar bei einem nicht gerade unbekannten Radio als Mitarbeiter gelistet, konnte aber bisher noch keine Sendung dort abliefern - ohne Sendeplatz geht das nicht ganz so gut ;) Aber was habe ich aus der ganze Geschichte, die ich oben aufgelistet habe, gelernt? Ich denke eine ganze Menge.

Ich habe gelernt, daß ich Radio für einen einzigen Menschen mache. Nämlich genau den Hörer, der am anderen Ende des Signalweges seine Ohren öffnet für das, was ich da so produziere. Ob da wirklich einer ist, ob es 10 sind oder vielleicht 100 - ich weiß es nicht und es spielt für mich auch keine Rolle. für mich zählt der eine, den ich anspreche.

Ich habe gelernt, daß es furchtbar einfach ist, Webradio zu machen, aber furchtbar schwer, Webradio zu machen. Paradox? Ganz und gar nicht, man sieht beim geschriebenen Wort nur die Betonung nicht so gut. Es ist einfach *Web*radio zu machen. Jeder Hans und Franz kann das. 2-Euro-Fuffzich-Headset, Raubkopie von SAM, 'n paar gesaugte MP3s und los geht's. Aber Web*radio* machen ist unheimlich schwer. Denn da muß man sich Gedanken um seinen Hörer machen, man muß ahnen, was er hören möchte, muß das Material vorhalten, die Technik beherrschen, sich einen gutes Stück weit mit Recht und Gesetz auskennen - das ist ein Prozeß, den ich lange noch nicht abgeschlossen habe. Aber da gibt es zum Glück großartige Hilfe, unter anderem in Form der radioforen.de, denen ich auf diesem Wege einfach mal kurz und knackig für ihre Existenz danken möchte. Ohne radioforen.de stünde ich nämlich nicht da, wo ich heute stehe.

lg

McCavity
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Schöne Frage und bei einigen Antworten wirklich lohnenswert sie zu lesen wie ich finde.
Bei mir ist es eine lange Geschichte, die mein Leben sehr stark mitbestimmt hat und mitlerweile nahezu komplett vereinahmt hat, hier eine sehr kurze Zusammenfassung der Erlebnisse:

Angefangen habe ich als Musikbegeisteter und "Party-Clown" der sich um die Musik gekümmert hat. Als ich dann irgendwann (relativ spät) das Internet und damit auch Chats und schließlich Webradios kennenlernte, war ich einfach von der ganzen Materie völlig begeistert. Sofort wollte ich wissen, wie schaffen es denn "DJs" Musik in einem übergehen zu lassen, wie funktioniert das alles, ich war einfach hin und weg und musste unbedingt alles wissen und lernen.

Also hab ich jeden genervt bis ich immer mehr erfahren habe, hab geübt und mich schließlich als DJ in dem damals einzigen größeren Webradio für Clubmusik beworben.
Eine Weile hat es mir da auch sehr viel Spaß gemacht, allerdings gefielen mir viele Dinge nicht, die dort gemacht wurden und ich war überzeugt, dass man das doch besser machen könnte.

Also hab ich mir einfach ein paar Leute geschnappt und hab mein eigenes Projekt auf die Beine gestellt.
Einige Wochen später hab ich meinen heutigen Geschäftspartner getroffen, mich mit ihm zusammengetan und das heutige TechnoBase.FM aufgebaut. (Gründung 01.01.2005)

4 1/2 Jahre später haben wir uns selbstständig gemacht und als einen unserer Geschäftsbereiche die Verwaltung der Webradioprojekte (Mitlerweile 5 Stück) zu unserem Beruf gemacht.

Hobby zum Beruf gemacht - oder wohl eher Privatleben gegen 24/7 Job eingetauscht....kann man sehen wie man will.

Wo steh ich heute...unser Baby ist das meistgehörte Webradio welches bei shoutcast gelistet ist, wir veranstalten Deutschlandweit Partys, compilen selber CDs, haben einen gut laufenden Fanshop und noch sehr viel vor, zufrieden ist man mit etwas erreichtem irgendwie nie.

Beste Grüße
Claus
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

...bei der Bundeswehr fuhr ich zur See und bekam ausgerechnet dort zum ersten mal die Gelegenheit "Radio" zu machen: Die Schiffe haben alle eine "Schiffslautsprecheranlage"...

... 200 Zuhörer und keiner kann weglaufen - ein Traum! :)
Hey McCavity, das iss wirlich 'n Traum... :cool:
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Zum 25jährigen meiner Hobbystation habe ich zu folgendem Text sogar auf meiner Homepage ein Filmchen hinterlassen:


Alles begann damit, dass meine Eltern ein Lispeln verhindern wollten: mein Bruder hatte gelispelt und mir sollte diese Schande erspart bleiben. Rechtzeitig zur Einschulung bekam ich daher Sprechunterricht bei einer Ex-Schauspielerin, Frau Grosse. Allerdings kann ich mich besser an ihren schwarzen Pudel als an alles andere erinnern.
Als Teenie begann ich dann, Kassetten mit selbstgebastelten Jingles, witzigen Sprüchen und meiner Lieblingsmusik an Freunde, Bekannte und angebetete Mädels zu verschicken. Reglergeräusche verrieten die Lautstärkeänderung der Musik, da ich kein Mischpult besaß.

Mit 15 der große Augenblick: Die ganze Familie zog von der Stadtmitte an den Flughafen. Dort entdeckte ich dann die Freuden des UKW-Empfangs: mit immer moderneren Gerätschaften zog ich Radio Drie aus Hilversum vor.
Der TROS-Donderdag und Veronica op Vrijdag wurden in den Achtzigern meine Lieblinge; dank holländischer Bekannter wurde ich sogar Veronica-lid und erhielt das Veronicablad!
Kurz zuvor hatte ich jedoch mit meinem neuen Siemens-Stereo-Radiorecorder auch die Kurzwelle erforscht. Im deutschen Programm von Radio Schweden überraschte mich das Angebot einer internationalen Stations-Adressliste. Das kam mir sehr gelegen – wollte ich doch zunächst auf UKW weitere Gefilde erkunden.
Doch die Liste konzentrierte sich auf KW und hielt weitere Informationen parat. Alles kam so persönlich und sympathisch rüber, dass ich Mitglied des herausgebenden Clubs wurde: des Interessenkreis Rundfunk International, kurz IRI.

Schon bald schrieb ich erste Artikel für das Clubblättchen: über den BFBS und über den AFN, dessen Europa-Jubiläumsbroschüre ich besaß, seitdem ich jedes Jahr meinen Sommerurlaub in Nähe der Hahn Air Base verbrachte.
1984 hatte ich es sogar zum Beisitzer in der Arbeitsgemeinschaft DX gebracht. Auch kurze DX-Sendungen produzierte ich für die AGDX - via Radio RSA und HCJB.

Im Frühjahr 1984 sorgte Radio Victoria für Aufsehen – und für meine ersten Gehversuche als Gast-DJ unter meinem wirklichen Namen. Sie kamen zwar jetzt mit eilig angeschafftem Mischpult, jedoch mit schüchternen Ansagen daher. Ein Jingle sorgte für Erheiterung: Eine junge Dame schreit auf „Diesen DJ kann man sich doch nicht anhören!“, worauf ihre Freundin schnippisch meint „Sei froh, dass Du ihn nicht auch noch sehen mußt!“
RV-Boß Roger Kirk schien damals auf mein Talent zu hoffen – und auf Ausplaudern von AGDX-Interna...
Das JVC-Mischpult hatte übrigens seine Tücken: Mittelwellenempfang per Kopfhörer fand ich bei Aufnahmen etwas irritierend!
Roger half ich auch bei der Werbung: 2 Artikel in der WESTDEUTSCHEN ALLGEMEINEN ZEITUNG kamen durch meine Initiative zustande – später übernahm ich Anschaffung und Erstvertrieb der gelben RV-Aufkleber!
Leider hatte ich auch die Finanzierung übernommen, sodass ich einige Zeit unter Geldmangel litt.

Anfang des darauffolgenden Jahres wurde mir das Durcheinander bei der Kurzwellen-Musikstation zu bunt. Anfang 1985 überfiel mich daher die Idee, selber Sendezeit bei Radio Milano International anzumieten. Der Sohn meines italienischen Lieblings-Pizzabäckers wollte Übersetzer im diplomatischen Dienst werden und konnte so seine Künste unter Beweis stellen. In der ersten Anfrage lobte ich die Musikauswahl der Borra-Brüder und die gute Empfangbarkeit von Radio Milano International.
Das 2. Angebot aus Mailand sorgte dann für die erste Testsendung. Sie enthielt nur halbstündliche Identifikationsansagen und jede Menge Funky Music. Das sorgte für mehr als wöchentliche Ausstrahlung im Juli und August. Begeisterte Hörerzuschriften ließen aus meinem „Test“ den nun nötigen Ernst werden.

Am 7. September 1985 ertönte die erste zweistündige moderierte Radio Joystick (RJoy)-Sendung. Ich hatte mir als DJ-Namen Charlie Prince auserwählt, da er international leicht verständlich war. Ein Mitwirkender gleichen Pseudonyms hatte sich auf einer meiner Maxisingles gefunden – und Ulrich Köring hatte Johnny Funk als unpassend abgetan. Geplant waren jeweils 2 Stunden zu Monatsbeginn mit einer Wiederholung im selben Monat.
Der entsprechende „Hunni“ umschloss monatlich per Brief die Kassetten gen Italien!

Die Resonanz ließ mich übermütig werden: Ausführliche Bemusterungsanfragen gingen an alle großen Tonträgerkonzerne der Bundesrepublik. Die beginnende Ära des Privatfunks begünstigte meine Bettelei: BMG sagte sofort zu, mich zu Sonderpreisen zu beliefern. Die Besonderheit: Während der ersten Monate nahm eine gewisse Frau B. die Lieferungen an mich auf ihre Kappe und versah die Lieferscheine grundsätzlich mit dem Vermerk „Eigenentnahme“. Monika L. übernahm die restliche Betreuung.
WEA und EMI folgten, und so musste ich fortan für Singles nur noch jeweils kaum mehr als 2 und für LPs je 5 DM berappen.
Immer öfter hatte ich Paketboten zu Gast am Flughafen!

1986 schaffte ich mir nicht nur ein sensationell rauscharmes Mischpult an, sondern auch 2 weitere DJs aus Tönisvorst. Dieter, Michael und Pete hatten jedoch nur einen Sommer lang das Vergnügen, 2 weitere Sendestunden zu füllen, da sie die Musikfarbe zu sehr durcheinanderbrachten.
Die September-Jubiläumssendung bekamen interessierte Hörer sogar geschenkt!
Ein mehrwöchiger Aufenthalt in Paris brachte mir im gleichen Monat Bombenterror ein.
Algerische Kämpfer verteilten Bomben auch in dem Arrondissement, in dem ich wohnte.
Im Januar 1987 schaltete RMI urplötzlich seinen KW-Sender ab.
Für RJoy sah es relaytechnisch nun gar nicht mehr gut aus.
Zwar half Radio Tutenchamun im März, April und Dezember und Radio 101 (Irland) im Juli, aber die Resonanz war spärlich.
Das erste Highlight der Achtziger jedoch verdankte ich einem Stammhörer, der Ausgleich zu seinem GEZ-Job beim WDR suchte. Kurz nach seiner Ernennung zum Verwaltungschef des WDR-Kabelfunk Dortmund verschaffte er mir 2 Auftritte dort. Die Premiere bildete ein Interview am 4. März 1987; am 3. Juli 1987 folgte ein Hitclub-Soloauftritt mit eigens mitgebrachten Platten – als 2. Highlight der Achtziger.
Was der WDR nicht wissen durfte: RJoy war zu jener Zeit nur mittels Piratenhilfe zu hören – und Charlie Prince jeden Montagabend 2 Stunden lang über’s legendäre Radio Telstar International aus Gemmenich in Belgien. RTI konnte zwar über viele große Sponsoren und Hörer bis ins Ruhrgebiet verfügen, aber über keinerlei Lizenz. Dies sorgte schließlich für ein unrühmliches Ende am 23.06.1987!

Im Folgejahr sah es ähnlich aus: RJoy war kaum zu hören, Charlie Prince dafür umso eifriger – und inzwischen professionell moderierend – über den niedersächsischen Piraten Radio Batida von Dezember 1988 bis Januar 1989! Allerdings musste ich die Lieferverträge mit den Schallplattenfirmen beenden...

Zudem lockte im Januar das dritte Highlight der Achtziger:
Johan von Radio Delmare holte mich mit einem lukrativen Sprecher-Auftrag nach Den Haag. Dort verbrachte ich einen interessanten Tag mit ihm und Ben Bode, dem alten Seesenderbär. Der Auftrag war eigentlich ganz simpel: Werbung für Probe Score Productions auf dem deutschsprachigen Markt zeitig zur Einführung des dortigen Privatfunks. Kaum hatte ich den Text ins Hochdeutsche übersetzt und wollte ansetzen zu sprechen, kam Ben’s Einwand: „Ihr Deutschen seid doch so ernst – Du musst das langsamer sprechen!“
Gesagt – getan – und so stellte sich die Aktion Monate später als Flop heraus!
Wenige Tage später überraschte mich die Nachricht vom Raid Radio Batidas, der das Programm aber nur kurz unterbrach.

Nach einigen Jahren Pause verhalf Radio Nordlicht 1993 zu zweimaligem Relay – leider ohne Resonanz.

1994 kamen bessere Zeiten auf. Nachdem Dario, alter Bekannter von RMI und DX-Papst, mit Radio Europe und SSB-Ausstrahlungen weitergeholfen hatte, tauchte im Mai Short Wave Radio Switzerland und seine Zusammenarbeit mit dem Italian Radio Relay Service in Milano als Retter in der Not auf. Zweimonatliche Sendungen belebten das Interesse der Macher und der Hörer.
Die Septembersendung wurde durch ein Interview mit dem Herausgeber der Free Radio Info chaotisch und die nur via WNKR ausgestrahlte Weihnachtssendung durch Albernheiten von Harald S., der eigentlich noch immer als Tanzkünstler sein Geld verdient.

In den Folgejahren ging ich als Charlie Prince immer mal wieder fremd:
1995 in deutsch mit Rockmusik für Radio Pamela und 1996 mit Soul und Funk für RTN auf UKW.

Das Jahr 1997 wurde gekrönt von meiner Juxsendung als Antwort auf Faxe mit Popozeichnungen und auf eine dubiose RJoy-Verarsche auf Kurzwelle:
Als Kalle Prinz moderierte ich bundesdeutsche Schlager und Hits vergangener Bananenrepubliken mit Texten wie „Der Volkspolizist, der es gut mit uns meint“.

1998 landete RJoy sogar auf dem 7. Platz der Free-Radio-Hörbeitskeitsstatistik des einst so beliebten PIN-Magazin.
Für meine deutschsprachigen Beiträge bedankte sich Radio Pandora mit einigen Relayversuchen zum Jahreswechsel.

Im Sommer 1999 kam mir dann aufgrund der Sendezeiten von Radio Free London die Idee, über diesen Piraten eine Marathonsendung auszustrahlen.
Vier Mal vier Stunden waren im August zu hören und enthielten Interview-Ausschnitte und weitere Mitschnitte zu RJoy.

Kurz nach dem Jahrtausendwechsel entdeckte ich die elektronische Tanzmusik für mich. Ich hatte Tanzrapid entdeckt, eine Discoveranstaltung im Undergroundstil, die im Autonomen Zentrum meiner Heimatstadt einmal monatlich stattfand. Zwischen Dopedämpfen und jungem Gemüse hüpfte ich zu Breakbeat und House – die beste Heilung gegen Midlifekrisen! Dies sollte sich ab 2003 auch in meinen Sendungen auswirken: Der Funk blieb, wurde aber elektronischer – aus einem modernisierten Studio!
Auch beim Relay machte sich eine grundlegende Veränderung bemerkbar:
2004 startete die Ausstrahlung meiner Shows via Ulbroka bei Riga, das mir zuvor als zu teuer erschienen war.
Aber die Reichweite und Zusammenarbeit war überwältigend!
Ganz im Gegenteil zu den sommerlichen Ausstrahlungen via WRMI in Miami, betreut von Jeff White.
Leider erreichten uns nur wenig Hörerbriefe aus Südamerika – dafür aber erschreckende Nachrichten über Jamming seitens Kuba!
Meinen Sommerurlaub auf Malta nutzte ich zu einem Besuch des maltesischen Außenministeriums, um über das Ende der Voice of the Mediterranean zu sprechen. Dies sorgte für den Beginn regelmäßiger Berichte über meine Lieblungsinsel!
Nachdem WRMI aufgegeben war, sorgte aber ein in meiner Heimatstadt erschienener WAZ-Artikel für erfreulichere Aussichten auf UKW: 2005 und 2006 war RJoy auch als Bürgerfunk auf UKW-Lokalradiofrequenzen des westlichen Ruhrgebiets zu hören.
Um den Bürgerfunk-Vorgaben Genüge zu tun, erfand ich Goethe?Platz!, witzige Interviews mit Anwohnern oder zufälligen Passanten auf gleichnamigem Hundehaufenablagegebiet.
Aber auch der erste Prominente konnte ans Mikro geholt werden: Während der DJ-Days in Oberhausen (Rheinland) brachte Malente alias Gautsch – bekannt von MTV London und WDR – sogar seinen Freund Lars Moston mit. Beide wurden trotz Restaurantlärms bei einer leckeren Mahlzeit ausgefragt.

Während 2007 dann doch der Bürgerfunk halbtot reguliert wurde, sorgte Geldnot beim niederländischen Radio Waddenzee für wöchentliche RJoy-Sendungen via Radio Seagull, die aber mangels Echo nur im Februar ihren Weg zu wenigen Mittelwellenhörern fanden.
Ende 2008 dann der Schock: Lettland versank immer mehr in Schulden – und gleiches beklagte der Besitzer der Sendeanlagen in Ulbroka bei Riga. So wurde der Sender verschrottet und Radio Joystick musste zum IRRS in Milano zurückkehren.
Dies klappte zeitig zu Beginn des Jahres 2009 besser als erwartet. Es bot sich auch die Möglichkeit, den Musikstil zurückzuschrauben. Grund war die Hörergewinnung und der bereits geplante teure Umzug ins Naheland.
So ertönten wieder die aus den Anfangszeiten bekannten Funky Music Klänge, gemischt mit Pop (auch aus den Niederlanden) und aktuellen Tipps.
Erstaunlich problemlos gelang es mir im Sommer, die neu ernannte Tourismusbotschafterin Maltas, Nina Ruge, für ein Interview ans Telefon zu bekommen. Von deren unterkühlten Art konnten sich die RJoy-Hörer im Juli 2009 überzeugen!
Zu Beginn des Jubiläumsjahres 2010 wurde dann das Print-Experiment gewagt: Mehr als 1200 postkartengroße 4farbige und aufwendig gedruckte Flyer wurden im Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr, in der Mainzer Bahnhofsbuchhandlung und Bad Kreuznacher Lokalitäten unter die Leute gebracht.

Dank meiner eifrigen Schreiberei in den Radioforen wurde zudem der Programmchef einer kleinen Internetcommunity auf „ChaPri“ aufmerksam. Ein Webradio strahlt also seit Sommer 2010 eine Charlie-Prince-Show an jedem ersten Samstagmittag eines jeden Monats aus.

Abschließend die schlechte Nachricht: Nach 2011 wird es RJoy nicht mehr geben. Wo Charlie Prince sich dann noch herumtreiben wird – wer weiß?
Eins steht aber fest: Der große Bluff mit Radio Joysticks „25jährigem“ muß gefeiert werden – denn in Wirklichkeit bringt es Radio Joystick, rein „netto“, nur auf 20 Jahre Aktivität!
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Ich kam zum Webradio eher wie die Jungfrau zum Kinde - war Hoererin bei einem Webradio, das dann dringend Modis brauchte. Monatelang wurde auf mich eingeredet, bis ich dann endlich klein bei gab.

Am Anfang mit WinAmp - oh Gott, wie grausam!

Seit ueber 5 Jahren nun ausschliesslich mit dem SAM. Solchen Aussagen hier

und dann kommt da so ein Programm mit kleinen Fensterchen, Mausklickerei, Talkover, fehlendem ordentlichen Cueing... nee, das war nichts.
Vom ersten Tag an stand mein kleines Reservepult hier auf dem Tisch, damit ich wenigstens das Mikrofon (hatte man ja) faden konnte, und zwar richtig. Alles andere war grausam.

muss ich allerdings widersprechen. Wer sich mit dem SAM mal etwas mehr auseinander gesetzt hat der hat entdeckt dass du mit dem Teil alles machen kannst was du mit einem Mischpult auch machen kannst (Desktop C), ordentlich "queuen" kannst und das Faden natuerlich auch so einstellen kannst wie du es gerne haettest. Aber dies waere nun ein anderes Thema.

Radio gewechselt habe ich einmal - als der Chef meines 1. Radios mich dermassen plump anmachte dass mir die Roete im Gesicht stand. Viel hin und her ueberlegt, zu welchem Radio ich denn nun gehen soll, denn das Fieber hatte mich ja nicht wenig gepackt. Ich dachte dann: ich probier's halt mal selbst!

Haette ich damals gewusst was ich heute weiss, ich haette es nicht getan. Bereue ich es? Nein!
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Wer sich mit dem SAM mal etwas mehr auseinander gesetzt hat der hat entdeckt dass du mit dem Teil alles machen kannst was du mit einem Mischpult auch machen kannst (Desktop C), ordentlich "queuen" kannst und das Faden natuerlich auch so einstellen kannst wie du es gerne haettest.
Das stimmt nicht. Ich kann mein Mischpult nicht mit der Maus bedienen. Da ist Dein Programm klar im Vorteil.
Aber das lernst Du auch noch, dass nicht alles Maus ist.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Sicher bediene ich alles mit meiner Maus - aber, ich gebe zu, ich bin halt auch ein sehr Maus-orientierter User.

Doch das war nicht der Punkt. Es wurde behauptet es ginge mit SAM gar nicht, und nur dem habe ich widersprochen.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

@crazywoman:
...Achte die erfahrenen Menschen, respektiere sie und lerne von ihnen. Sei froh, dass du von einem unglaublichen Wissens- und Erfahrungsschatz kostenlos profitieren kannst. ...

Du wirst vielleicht noch einige Zeit brauchen es zu verstehen.

nachdenkliche Grüße Kranich
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Danke fuer den Hinweis, Kranich. Selbstredend achte ich jeden Menschen, und bin in diesem Forum um meinen Wissens- und Erfahrungsschatz auszubauen. Doch steht auch mir meine Meinung zu, oder? Den Respekt, den ich anderen gegenueber verteile, kann ich jedoch im Gegensatz auch erwarten, oder? ;)
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

...Seit ueber 5 Jahren nun ausschliesslich mit dem SAM. Solchen Aussagen hier ...Zitat... muss ich allerdings widersprechen.

Möglicherweise hast Du den Post nicht richtig gelesen, aber Rebstock beschrieb seine Erfahrung, die er als "Bühnenmensch" in Kenntnis BPM Studio mit 19"-Bedienteil, Denon-Rack-Playern und CDJ-100 mit einem für ihn völlig neuem Medium gemacht hat.

Wir sind hier nicht in dem Thread SAM vs. Mairlist.

Wenn Du seit 5 Jahren ausschließlich mit einer Software arbeitest, bist Du sicher, die Erfahrungen Anderer dann bewerten zu können? Oder bekommst Du Provision von Spacial Audio? ;)
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

och Kranich, mach dich locker. Ich wuerde mir nie herausnehmen ueber etwas zu urteilen das ich nicht kenne.
Ich habe lediglich einem Teil einer Aussage widersprochen. Mehr nicht. Es lag mir fern hier irgend eine Meinung zu dekreditieren.
 
AW: Wie habt ihr angefangen - wo steht ihr heute?

Ach Gottle.... ist es nicht völlig wurscht was wer wo wie und warum benutzt ?
Wichtig ist doch letztendlich das derjenige der/die es bedient weiss wie man damit umzugehen hat.
(Ich zB komme mit Mairlist nicht klar und hab deshalb eine Mischung aus SAM und Mischpult gewählt,
so kann ich mein MIC prima faden und andere "spielereien" (wie zB meinen Telefonhybriden mit
einschleifen) machen.)

Also hört auf euch zu Zanken und kommt zum ursprünglichen Thema zurück.

Welches war das nochmal ?

Achja wie hat man sich mir dem Virus "RADIO MACHEN" infiziert.-...

Ja wie war das...

Zum Senden kam ich vor ein paar Jahren durch einen Zufall, als ich bei einem befreundeten Moderator zu Besuch
war und dieser plötzlich ausfiel und fragte ob ich mal schnell die Sendung machen könnte. (Was ich auch getan habe.)
Noch nie was damit zu tun gehabt. Aber in dem Fall war das auch nicht schlimm.
Das war bei einem sog. "Portal für Erwachsene mit musikalischer Unterhaltung".
Da hatte mich dann der Sende-Virus gepackt und nicht mehr losgelassen, ein paar Tage später musste dann
auch meine Frau ans Mic. (naja nach anfänglichem Zögern hatte sie dann auch den Sende-Virus)

Der Werdegang denk ich unterscheidet sich nicht wirklcih stark von anderen die im Webradio moderieren.
Erstmal Flatcast (WÜRG... NIE WIEDER) mit dem achso wahnsinnig tollen PRODUCER.
Ich habe schnell (ich glaube es ware so die 3. oder 4. Sendung) erkannt das dies nicht alles sein kann.
Hab angefangen den ominösen Producer zu zerlegen und festgestellt, Flatcastschrott bleibt Flatcastschrott.
Also weg damit. Wechsel zu einem Shoutcastsender und Anschaffung von ersten Equipment.
Allerdings dort dann die schnelle Feststellung "Hää was wo wie ?? Senden MIT WINAMP und SC-PlugIN?
Das kanns doch nicht sein."... Na gut die wollten das so und die erwiesene "Bildungsresistenz" der dortigen
Radioleitung veranlasste mich/uns zu einem erneuten Wechsel. Leider landeten wir bei einem
"DJ Radio" wo langweiliges Titelansagen und Chatbegrüßereien zum Alltag gehörte.
(Nie wieder spontane wechsel... LACH... Schande das sowas auf shoutcast darf.)
Wir suchten uns also nach gut 4 Wochen mal wieder was neues, als das Angebot kam
"Du ich mach was neues auf willst du nicht mit deinem Team zu mir kommen ?".
Zeitgleich lief aber noch eine Bewerbung bei einem der etwas besser gestellten Radios
(so die Klasse ab 2000 Zuhörer/Std.) die auch erfolgreich war.
Nun war da die Zwickmühle, die Zusage bei einem neuen Jungfräulichen Sender etwas zu
bewirken oder bei den "SemiProfis" senden. Glücklicherweise hat man sich nicht
gegenseitig als Konkurrenz angesehen, so das wir zweigleisig senden konnte.
Das große Radio schloß später leider sein Pforten, so das wir uns auf die Aufbauarbeit
bei dem "kleinen" Sender konzentrieren konnten. Die Aufbauarbeit wurde dann auch
letztendlichen mit recht guten Zahlen belohnt (Keine Zahlen die auch nur
ansatzweise eine Konkurrenz zu anderen darstellt, aber immerhin mit wachsender
Hörergemeinde). Aber egal wie das kleine Radio nun nach gut 10 Monaten dasteht
(zwischenzeitlich sind auch die div. Sendelizenzen in unserem Besitz)
ohne ein vernünftiges Team im Rücken welches die gleiche Schiene fährt geht
gar nichts.

Zukunft ? Keine Ahnung. Dazulernen und an der eigenen Moderation arbeiten.
Sich von seine eigenen Sendungen mal ein paar Tage später den Mitschnitt
anhören und sich selber wohin beissen wo man so einfach nicht dran kommt.
(Kann ich nur jedem empfehlen der noch in den anfängen steckt,
zeichnet eure Sendungen auf und hört sie euch ein paar Tage später selber
an. Die meisten Moderationssünden hört ihr selber. Und lernen, lernen,
lernen. Und wer meint er sei topfit, der sollte dann mal einen Mitschnitt
einer anderen Person zum hören geben. Denn topfit ist niemand,
egal wie lange man im Geschäft ist. Sonst wären Portale
wie www.radiopannen.de bald arbeitslos.)
 
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