AW: Wie kann man SWR3 noch retten?
"Der Moloch zieht mir das Geld ausser Tasche, obwohl ich doch nur andalusischen Nachrichtenfunk höre." Rhetorikpunkt für Steinberg.
Im Umkehrschluss, Grenzwelle, hieße dass, SWR2 wäre als Kultursender allein über Rundfunkgebühren finanzierbar? Oder man müsste es nur anders machen? Nun will klassikradio nicht die private Version eines ör-Kulturisten spielen, der Sender ist ja noch viel weniger als das. Kulturell ist er ein Nichts - und trägt sich nach bisherigem Wissen auch nur knapp, wenn überhaupt. Kultursender sind Geldlöcher. Marktwirtschaftlich sind sie das Idiotischste, was man sich denken kann. Sie sind so teuer, dass sie per Rundfunkgebühr nicht zu zahlen sind, bzw. will eine ör-Anstalt mehr als nur einen niveauvollen Kultursender betreiben, muss sie andere Einnahmequellen erschließen, um den gesamten Finanzbedarf zu decken. Kleiner Exkurs in Marktwirtschaft. Andere Einnahmequelle bedeuten immer auch andere Abhängigkeiten. Also schafft SWR3 die Kohle ran, die anderen Programmen das Überleben sichern hilft. Damit will ich nicht SWR3 das Wort reden. Aber ganz so einfach, wie es sich manche gerne machen, ist es nun auch nicht.
Dass ör-Anstalten an vielen Stellen Kohle verbrennen, ohne dass es auch nur am Rande zu ihrem Auftrag gehört, ist sicher richtig und zu kritisieren. Vermutlich rechnen Dir, Makeitso, aber einige Finanzstrategen des SWR vor, dass eigene Tankstellen unterm Strich günstiger kommen, als ständig bei ESSO Geld loszuwerden. So lange ausufernde Internetportale, edle Bauten und edle Autos zum Standard erklärt werden, auf der anderen Seite aber aus Kostengründen keine neuen Mitarbeiter mehr eingestellt werden, hat Makeitso gute Argumente.
Aber wir waren ja bei der Rettung von SWR3. Mehr Mut tut gut. Das aktuelle SWR3-Programm empfinde ich als äußerst mutlos, ideenlos und unkreativ, von Hörernähe ganz zu schweigen.