Silvio Berlusconi
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Um jetzt nicht Missverstaendnisse aufkommen zu lassen: Ich will mit den Thesen in diesem Thread ueberhaubt nicht behaupten, die bisherige Entwicklung von DAB in der Schweiz sei ein Flop. Nein, ich denke vielmehr fuehrten folgende Gruende zu einer bisher doch recht zaghaften Entwicklung:
- DAB ist noch nicht flaechendeckend verfuegbar. Viele Regionen haben noch nicht mal Zugriff auf ein Ensemble.
- Bekanntheitsgrad/Wissensstand in der Bevoelkerung ausgesprochen gering. Die Oeffentlichkeitsarbeit steht hier sicher noch am Anfang.
- Geraetepreise eindeutig noch viel zu hoch. DAB-Empfaenger werden erst dann richtig massentauglich, wenn auch Geraete im Bereich der magischen 100 Franken-Grenze erhaeltlich sein werden. Der Markt wird dies jedoch bestimmt noch richten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich noch vor 4 Jahren einen 4-stelligen Betrag fuer einen DVB-S Receiver hinblaettern musste und heute fuer den selben Betrag gleich 10 davon erhalten wuerde, gibt mir diese Annahme bestimmt recht.
Wo aber liegen denn die weiteren Erfolgsfaktoren, welche DAB auch in der CH zum Erfolg verhelfen koennten? Ich denke, Grossbritannien hat uns da schon einiges vorgemacht und die hiesigen Verantwortlichen werden diesen Markt bestimmt auch als Schulbeispiel betrachten.
Abgesehen von den eingangs erwaehnten Ursachen, faellt wohl die bis dato recht bescheidene Programmauswahl besonders ins Gewicht. Der Konsument verspricht sich von der Beschaffung eines DAB-Empfaengers einen Mehrwert (nicht nur in qualitativer, sondern auch in quantitativer Hinsicht) und erwartet somit eine echte Vielfalt bei den Programmen. Da bis zum heutigen Zeitpunkt lediglich die SRG eine Auswahl ihrer Programme via DAB verbreitet und die privaten Anbieter noch ueberhaupt nicht vertreten sind, fuehlt sich ein nicht unbetraechtlicher Teil der Bevoelkerung heute ueberhaupt nicht angesprochen. Auch wenn DAB-Empfaenger in der Regel ebenfalls ueber einen herkoemmlichen UKW/FM-Empfangsteil verfuegen, duerfte die Verfuegbarkeit des bisherigen Programmangebots via DAB wohl eine Grundvoraussetzung fuer den Erfolg der neuen Technologie bilden, und die Schaffung zusaetzlicher (exklusiv via DAB verbreiteter) Formate und Inhalte, fuer einen eigentlichen Durchbruch sorgen. Doch wie soll dies geschehen?
Die ganze Vorarbeit, welche die SRG bisher geleistet hat, zeigt schon mal in die richtige Richtung. Als Ergaenzung zu den herkoemmlichen Senderketten sorgen die Spartenprogramme fuer einen interessanten Mix. Gute Voraussetzungen fuer echte Programmvielfalt also, die uns bereits das erste (und noch einzige) Ensemble beschert.
Spannend waere es nun, wenn auch von privater Seite eine Initiative kaeme und auch regionale Beduerfnisse beruecksichtigt werden koennten. Dennoch glaube ich, waere es nochmals die SRG, welchen den Stein einmal mehr ins Rollen bringen muesste. So koennte ich mir vorstellen, dass man das Programm von DRS1 aus dem ersten Ensemble herausnimmt, dieses dort durch interessante Datendienste (beispielsweise fuer Verkehr, Wetter und News) ersetzt, um dann in den Regionen ein zweites Ensemble zu starten, wo man DRS1 mit dem jeweils pro Region verfuegbaren Regionaljournal verbreiten wuerde. Die verbleibende Kapazitaet sollte dann an die privaten vermietet werden, wobei dann insbesondere ueberregionale Anbieter wie Radio 105, Radio Eviva oder Swiss Music Radio zum Zuge kommen sollten. Diese Veranstalter haetten dadurch endliche die Moeglichkeit, sich von ihren eingeschraenkten Verbreitungswegen via Kabel und/oder Satellit etwas zu loesen und im Umfeld der neuen Technologie schon mal ihre Plaetze zu belegen. Natuerlich sollte dieses zweite Ensemble auch die grossen privaten Anbieter aus den jeweiligen Regionen umfassen, um die Grundversorgung mit den bisher verfuegbaren Programmen zu gewaehrleisten.
Ein drittes Ensemble sollte dann ausschliesslich durch private/lokale veranstaltet werden, wobei hier auch Platz fuer Spartenprogramme (Tropic, LoRa und neue Formate) geschaffen werden muss. Schade nur, dass die SRG via swissinfo/SRI kein 24-Stunden-Programm mehr in englischer Sprache anbietet, welches ebenfalls intergriert werden koennte und die Attraktivitaet nochmals fuer weitere Zielgruppen erhoehen wuerde. Nun, vielleicht laesst sich ja die Konzession von WRG (World Radio Geneva) ausweiten oder sogar ein vergleichbares Programm lancieren, welches dann ueberregional verbreitet wird.
Wie gesagt, das alles sind nur Denkanstoesse, welche ich in diesen Tagen auch an das Bakom und die erwaehnten Veranstalter richten will. Auf Eure Diskussion bin ich fuer's erste schon mal gespannt...
Radio y Televisión Cubana en vivo
- DAB ist noch nicht flaechendeckend verfuegbar. Viele Regionen haben noch nicht mal Zugriff auf ein Ensemble.
- Bekanntheitsgrad/Wissensstand in der Bevoelkerung ausgesprochen gering. Die Oeffentlichkeitsarbeit steht hier sicher noch am Anfang.
- Geraetepreise eindeutig noch viel zu hoch. DAB-Empfaenger werden erst dann richtig massentauglich, wenn auch Geraete im Bereich der magischen 100 Franken-Grenze erhaeltlich sein werden. Der Markt wird dies jedoch bestimmt noch richten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich noch vor 4 Jahren einen 4-stelligen Betrag fuer einen DVB-S Receiver hinblaettern musste und heute fuer den selben Betrag gleich 10 davon erhalten wuerde, gibt mir diese Annahme bestimmt recht.
Wo aber liegen denn die weiteren Erfolgsfaktoren, welche DAB auch in der CH zum Erfolg verhelfen koennten? Ich denke, Grossbritannien hat uns da schon einiges vorgemacht und die hiesigen Verantwortlichen werden diesen Markt bestimmt auch als Schulbeispiel betrachten.
Abgesehen von den eingangs erwaehnten Ursachen, faellt wohl die bis dato recht bescheidene Programmauswahl besonders ins Gewicht. Der Konsument verspricht sich von der Beschaffung eines DAB-Empfaengers einen Mehrwert (nicht nur in qualitativer, sondern auch in quantitativer Hinsicht) und erwartet somit eine echte Vielfalt bei den Programmen. Da bis zum heutigen Zeitpunkt lediglich die SRG eine Auswahl ihrer Programme via DAB verbreitet und die privaten Anbieter noch ueberhaupt nicht vertreten sind, fuehlt sich ein nicht unbetraechtlicher Teil der Bevoelkerung heute ueberhaupt nicht angesprochen. Auch wenn DAB-Empfaenger in der Regel ebenfalls ueber einen herkoemmlichen UKW/FM-Empfangsteil verfuegen, duerfte die Verfuegbarkeit des bisherigen Programmangebots via DAB wohl eine Grundvoraussetzung fuer den Erfolg der neuen Technologie bilden, und die Schaffung zusaetzlicher (exklusiv via DAB verbreiteter) Formate und Inhalte, fuer einen eigentlichen Durchbruch sorgen. Doch wie soll dies geschehen?
Die ganze Vorarbeit, welche die SRG bisher geleistet hat, zeigt schon mal in die richtige Richtung. Als Ergaenzung zu den herkoemmlichen Senderketten sorgen die Spartenprogramme fuer einen interessanten Mix. Gute Voraussetzungen fuer echte Programmvielfalt also, die uns bereits das erste (und noch einzige) Ensemble beschert.
Spannend waere es nun, wenn auch von privater Seite eine Initiative kaeme und auch regionale Beduerfnisse beruecksichtigt werden koennten. Dennoch glaube ich, waere es nochmals die SRG, welchen den Stein einmal mehr ins Rollen bringen muesste. So koennte ich mir vorstellen, dass man das Programm von DRS1 aus dem ersten Ensemble herausnimmt, dieses dort durch interessante Datendienste (beispielsweise fuer Verkehr, Wetter und News) ersetzt, um dann in den Regionen ein zweites Ensemble zu starten, wo man DRS1 mit dem jeweils pro Region verfuegbaren Regionaljournal verbreiten wuerde. Die verbleibende Kapazitaet sollte dann an die privaten vermietet werden, wobei dann insbesondere ueberregionale Anbieter wie Radio 105, Radio Eviva oder Swiss Music Radio zum Zuge kommen sollten. Diese Veranstalter haetten dadurch endliche die Moeglichkeit, sich von ihren eingeschraenkten Verbreitungswegen via Kabel und/oder Satellit etwas zu loesen und im Umfeld der neuen Technologie schon mal ihre Plaetze zu belegen. Natuerlich sollte dieses zweite Ensemble auch die grossen privaten Anbieter aus den jeweiligen Regionen umfassen, um die Grundversorgung mit den bisher verfuegbaren Programmen zu gewaehrleisten.
Ein drittes Ensemble sollte dann ausschliesslich durch private/lokale veranstaltet werden, wobei hier auch Platz fuer Spartenprogramme (Tropic, LoRa und neue Formate) geschaffen werden muss. Schade nur, dass die SRG via swissinfo/SRI kein 24-Stunden-Programm mehr in englischer Sprache anbietet, welches ebenfalls intergriert werden koennte und die Attraktivitaet nochmals fuer weitere Zielgruppen erhoehen wuerde. Nun, vielleicht laesst sich ja die Konzession von WRG (World Radio Geneva) ausweiten oder sogar ein vergleichbares Programm lancieren, welches dann ueberregional verbreitet wird.
Wie gesagt, das alles sind nur Denkanstoesse, welche ich in diesen Tagen auch an das Bakom und die erwaehnten Veranstalter richten will. Auf Eure Diskussion bin ich fuer's erste schon mal gespannt...
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