Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Solange es nichts definitives gibt, gibt es auch nicht offizielles. Man erinnere sich an den allerersten Beitrag dieses Threads. Der beginnt mit
Nach kurzem Studium dieser Quelle stehen die DAB+ Starter nun fest:
und dann folgen die Namen von nicht weniger als vier Radioprogrammen, die dann doch nie das Licht der Welt erblickt haben. (Radio Rauschgold habe ich da noch gar nicht mitgezählt, weil dieses vor dem Start in Absolut Radio umbenannt wurde.)
 
Nachdem jetzt selbst schon meine geschätztzen Kollegen von Scholz & Friends diese bitterböse Major Kampagne für die Schweiz entworfen haben, kann ich alle deutsche Radiokollegen noch mal warnen, das Thema DAB wird nicht mehr an euch vorbei gehen, es mag richtig gewesen sein alles so lange wie möglich zu verzögern, aber nun solltet ihr dann doch aktiv werden, denn sonst verliert ihr den Anschluß!!!

 
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@GSA

Hatten die "DAB-Fanboys", "DAB-Salafisten", "Freaks" und wie sie alle abwertend genannt wurden also von Anfang an recht behalten. Es war wie du schon sagtest, Verzögerungstaktik, bis es jetzt nicht mehr anders geht. Warum du das unter anonymem Pseudonym nicht einfach zugeben konntest, ist mir schleierhaft.

Dennoch gefällt mir deine Haltung, die du jetzt hast.
 
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FCS-Fan, es war nicht bloß Verzögerungstaktik, sondern schlichtweg die fehlende Notwendigkeit in einen Weg, der bisher aus dem Markt heraus kaum für nennenswerte Quoten gesorgt hat zu investieren. Aber der Privatfunk (für den ich übrigens nur indirekt tätig bin) hat auch keinen Hehl daraus gemacht, daß er das Thema DAB gerne völlig übersprungen hätte. Viele Kollegen sehen das auch heute noch so, DAB ist für sie ein Schreckgespenst und das Ende aller Tage. Ich habe mir aber in den letzten Monaten genauer die Zahlen und das Hörverhalten angeschaut (auch die aktuellen aus dem Digitalisierungsbericht) und daraus geht nun mal hervor, dass man das Thema nicht mehr ignorieren sollte und das alle Schreckgespenste zum Teil unbegründet sind. Warum etwa ist Antenne Bayern meistgehörtes DAB Programm in Bayern und EinsLive in NRW und nicht ein neuer DAB Prorgammanbieter, den es bisher auf UKW nicht gab? Die analogen starken Marken werden dies auch in der digitalen Welt sein, eine neue Medienordnung wie viele Kollegen sie befürchten wird nicht eintreten.

Gleichzeitig bestätigen nun mehrere unabhängig voneinander in Auftrag gegebene Studien, das die UKW Nutzung erstmals auf hohem Niveau sinkt. Daher komme ich zum Ergebnis daß man als Geschäftsführer einer Radiostation das Thema DAB (und Digitalisierung allgemein) nicht mehr völlig ignorieren sollte. Die Hoffnung daß sich das Thema von selbst erledigt wird nicht eintreten, dafür besitzen schon zu viele Haushalte Geräte, und es werden immer mehr. Was nun wichtig ist sind konstruktive Lösungen im Bereich Förderung durch die Medienpolitik, damit DAB finanzierbar wird.

Eines muss ich aber auch sagen, DAB (mit einem, zwei und noch mehr Plus) wird nicht erst in 70, 80 Jahren von einem neuen Medium abgelöst werden wie jetzt vielleicht UKW. Ich bin mir sicher daß wir in 10 Jahren bestimmt schon wieder über etwas neues reden werden. Dafür ist unsere heutige Zeit technisch zu schnelllebig. Daher muss der Privatfunk auf allen relevanten Plattformen vertreten sein, und dazu gehört jetzt auch DAB, da es erstmals nennenswerte Relevanz hat.
 
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Ergänzung zu meinem letzten Posting: Der VPRT hat mal wieder wie in den vergangenen Jahren auch die Erfolglosigkeit von DAB besonders heraus gestellt. Ich distanziere mich inzwischen von dieser Auslegung der Zahlen, während der Gros der Kollegen nach wie vor kein DAB will und weiter an UKW festhält (und sich nach Möglichkeit gar nichts ändern mag). http://www.vprt.de/thema/verbreitun.../content/ukw-bleibt-mit-abstand-wichtigst?c=0

Ich erinnere so manchen Kollegen nur nochmal an die Zeit, als es hieß "erst ab einer Million verkaufte Geräte wird es interessant", in der blinden Hoffnung daß diese 1 Millionen Geräte ohnehin nie erreicht werden. So lange in den Statistiken UKW vorn liegt, bleibt DAB laut VPRT-Lesart erfolglos. Man macht keinen Hehl daraus, wie abgrundtief man doch diese Technologie hasst...
 
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Ergänzung zu meinem letzten Posting: Der VPRT hat mal wieder wie in den vergangenen Jahren auch die Erfolglosigkeit von DAB besonders heraus gestellt. Ich distanziere mich inzwischen von dieser Auslegung der Zahlen, während der Gros der Kollegen nach wie vor kein DAB will und weiter an UKW festhält (und sich nach Möglichkeit gar nichts ändern mag). http://www.vprt.de/thema/verbreitun.../content/ukw-bleibt-mit-abstand-wichtigst?c=0

Darf man fragen, wieso Du Dich davon distanzierst?

OK, die Zahl der "IP-Radios" ist tatsächlich um ein paar Zehnerpotenzen zu niedrig, schließlich ist jedes Smartphone, jeder Computer, jeder Laptop in der Lage, Radio via TCP/IP zu "empfangen". Aber was stört Dich sonst noch an den Zahlen?
 
Hallo exhörer, diese Auslegung der Kollegen beim VPRT stinkt doch zum Himmel. Als es noch 1% Digitalradios waren, konnte ich die Argumentation noch nachvollziehen. Jetzt mit bis zu 14% in einigen Regionen innerhalb von nur 4 Jahren heißt mein Ergebnis, daß das doch eine kleine Erfolgstory wird. Da sind die Kollegen ganz schön blind oder sie wollen es nicht wahrhaben...
 
Unsere Gegenstromanlage steht kurz vor ihrem Coming-Out als glühender Digitalradiofan. Seit er jetzt auch zuhause Internet hat (er postet jetzt auch Sonntagabends und nicht nur Montags heimlich in der Pause von der Dienststelle aus), hat er sich ausgiebig über die ganze Geschichte informiert. Und/oder sein Chef will jetzt auf einmal DAB. Denn wes Fischbrötchen er isst, des Shantychor er singt, unser Hamburcher. Manchmal hat er ja gar nicht so unrecht...und das provozieren ist mit der Zeit etwas langweilig geworden. Mittlerweile lese ich seine Posts mit zunehmendem Interesse...so weit ist es gekommen.
 
Hat sich in der Mathematik in letzter Zeit irgendetwas epochal verändert und ich habe es nicht mitbekommen? Zu meiner Zeit hat man uns gelehrt, dass je niedriger die Ausgangsbasis ist, umso höher die prozentualen Zuwächse ausfallen. Wäre für eine Information dankbar, wenn das nicht mehr gelten sollte :wall:

Im Übrigen ist es mir persönlich (und vermutlich auch für die meisten Hörer) völlig egal, über welchen Weg ich Radio höre und ich nehme einfach zur Kenntnis, dass ich deutlichst mehr UKW-Geräte mein eigen nenne als DAB+-Empfänger und so lange das so ist, geht mir DAB+ am berühmten Körperteil völlig vorbei (auch wenn manche jetzt wieder aufheulen und sich zum digitalen Retter des Radios aufschwingen werden). :)
 
Hat sich in der Mathematik in letzter Zeit irgendetwas epochal verändert und ich habe es nicht mitbekommen? Zu meiner Zeit hat man uns gelehrt, dass je niedriger die Ausgangsbasis ist, umso höher die prozentualen Zuwächse ausfallen. Wäre für eine Information dankbar, wenn das nicht mehr gelten sollte
Gut, dann gebe ich Dir die Information, dass Deine Aussage zwar grundsätzlich gültig ist, aber hier völlig unpassend, da wir aktuell nicht über relative Zuwächse reden, sondern um Marktanteile an einer stabilen Grundgesamtheit.
 
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@freiwild: Wenn du dich auf Marktanteile berufst, solltest du auch die Basis, aus der heraus sich Marktanteile ergeben, valide zu Grund legen. Das sind im Radiobereich nur teilweise die Haushalte, ad die Radionutzung zu ca. 30 % mobile erfolgt. Sodann findet die Radionutzung in den Haushalten nicht über nur ein Gerät statt, sondern über mehrere und dafür müsstest du korrekterweise alle Radioempfangsgeräte in den Haushalten als (wie du sagst) stabile" Grundgesamtheit (Radionutzung) heranziehen und daraus den Marktanteil ableiten - und nicht zu vergessen die stationäre Radionutzung über andere Devices (PC, Tablet etc.). Und da wir in Deutschland ca. 200 Mio UKW-Endgeräte in den Haushalten haben (meinetwegen auch "nur" 150 Mio), relativiert sich das Bild ziemlich drastisch.

Also, ich hab nix gegen DAB+, weil es mir völlig wurst ist, wie ich Radio empfange, aber solche Taschenspielertricks wie du sie in deiner Rechnung aufmachst, zeugt entweder von Manipulationsabsicht oder von Unkenntnis - beides ist nicht akzeptabel.
 
Komm mal runter! Wo bitte habe ich bitte einen Taschenspielertrick angewandt, oder überhaupt eine Rechnung aufgemacht? Wo? Mein letzter Beitrag in diesem Thread, in dem eine Zahl vorkam, ist viereinhalb Monate alt, 199 Beiträge vor diesem hier.

Dein ursprüngliches Argument wäre richtig gewesen, wenn hier irgendjemand mit den großartigen DAB+-Wachstumsraten (DAB-Nutzung heute im Verhältnis zur DAB-Nutzug vor <Zeitraum>) hausieren gegangen wäre. Das war, soweit ich das übersehe, nicht der Fall. Stattdessen ging es in diesem Thread zuletzt um verschiedenes Kleingeplänkel, und im Nachbarthread um die Radionutzung explizit unter Berücksichtigung der Mehrgerätenutzung, also genau das, Du gerade unter "dafür müsstest Du" beschrieben hast. Und wenn wir schon bei Taschenspielertricks sind - lass bitte die olle Kamelle mit den 200 Mio UKW-Radios weg, da sind etliche Geräte dabei, die nur pro-Forma UKW-Radios sind, aber nicht als solche genutzt werden.
 
Generell geht die Branche von rund 40 Millionen Radios mit UKW aus, die auch tatsächlich genutzt werden. Dem gegenüber stehen etwas mehr als 4 Millionen Empfänger mit DAB, wobei auch diese UKW empfangen können. Dass bei der Argumentation gegen DAB vor allem der VPRT gerne mit den Geräten hausieren geht, die sich zufällig in den Wohungen befinden, liegt in der Natur der Sache. Auch unser Herd hat ein UKW-Radio eingebaut und die Sauna auch, und bestimmt 20 Radios verstauben hier irgendwo ungenutzt - Werbegeschenke, ausrangierte Handys mit UKW-Teil und, und.... Genutzt haben wir diese noch nie :)

Interessant sind für mich diese Zahlen: Jährlich tauschen die Deutschen 7 Millionen Radios aus. Davon waren in einem Jahr 1 Million fähig DAB zu empfangen, und diese Quote wird immer höher. Und: Von den Menschen, die ein Radio mit DAB besitzen, hören 45 Prozent tatsächlich Programm über DAB und nur noch 55 über UKW. Das ist eine relativ hohe Zahl zugunsten von DAB, nimmt man den bisher geringen Ausbaustand und das in vielen Regionen noch magere Angebot als Maßstab. Viele private Radiomacher haben gehofft, daß es sich bei DAB Radios so verhält wie bei UKW/MW-Radios, wo die Mittelwelle eben nicht eingeschaltet wurde. Das ist aber nicht der Fall, DAB wird rege genutzt. Und genau diese Zahlen haben mich dazu bewegt meine Meinung gegenüber DAB etwas zu ändern, denn ich erkenne erstmals eine nennenswerte Marktdurchdringung ohne fremde Hilfe. Viele Kollegen haben vor einer solchen Entwicklung Angst gehabt bzw. versuchen auch heute noch diese Zahlen schlechtzureden. Daher habe ich mich ein Stück weit davon distanziert, ohne auf die eigentlichen Probleme einer Migration UKW -> DAB aufmerksam zu machen, siehe anderen Faden.
 
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Die Branche geht von nur 40 Mio UKW-Endgeräten aus?? Ich weiß nicht, wie du zu dieser Zahl kommst (vermutlich selbst gewürfelt), stimmen tut sie nämlich garantiert nicht. Die Schätzungen der Branche, soweit man sie öffentlich nachlesen kann, bewegen sich zwischen 150 Mio UKW-Endgeräten und 350 Mio UKW-Endgeräten im deutschen Markt - und selbst due unterste Schätzung (150 Mio) ist nahezu viermal so hoch wie deine 40 Mio. Das ist übrigens auch plausibel, denn der normale deutsche Haushalt hat mindestens 2-3 genutzte UKW-Endgeräte (Wohnzimmer, Radiowecker, Küchenradio, evtl. Garage, Kinderzimmer etc.) und bei ca. 40 Mio Privathaushalten in Deutschland (nachzulesen beim Statistischen Bundesamt) und bei nur 2 genutzten UKW-Endgeräten pro Haushalt sind wir schon bei 80 Mio UKW-Endgeräten.

Wenn lt. den Digitalisierungsbericht 2015 der Landesmedienanstalten jeder zehnte Haushalt über (nur) ein DAB+-Endgerät verfügt, haben wir in Deutschland ca. 4.000.000 DAB+-Empfangsgeräte, denen ca. 80.000.000 Mio genutzte Mio UKW-Empfangsgeräte gegenüberstehen (die UKW-Empfangsgeräte auf Baustellen, in Büros, in Geschäften etc. lassen wir wie die mobile Radionutzung auch noch außen vor) und so haben wir ein Geräteverhältnis von 1 : 20!

Nach diesem Digitalisierungsbericht 2015 der Landesmedienanstalten nutzen 93,0 % Radio über UKW, 30,5 % über TV-Kabel/Sat, 23,1 % über PC/Laptop, Tablet, Smartphone, 10,0 % über DAB+ und 6,3 % über IP.

Da auch schon eine ganze Reihe von Hybridradios (UKW, Online, DAB+) im Markt sind, würde es mich nun nicht wundern, wenn man auch diese Geräte einfach DAB+ zugeschlagen hätte :)

Also bitte sachlich bleiben und keine Märchen erzählen.
 
Cool Head, wahrscheinlich bist du auch einer dieser Kollegen die sich so wahnsinnig vor DAB fürchten. Vielleicht kennen wir uns sogar. Ich finde 10% Marktanteil nach 4 Jahren DAB neu oder DAB+ (das alte darf man ja nicht mitzählen) schon respektabel, zumal frei aus dem Markt heraus. Außerdem gilt jemand als Webradio User, wenn er mal kurz aus Versehen auf einen Stream gelangte. Internetradio: Viele Menschen hören wenig, DAB: Bisher (noch) wenige Menschen hören viel. Male dir dann halt aus, was für die Branche besser ist.
 
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Ich gebe Gegenstromanlage recht. Außerdem muss man mal überlegen, was für Möglichkeiten auch mit DAB+ Geräten entstehen. Werbung, Newsfeed, Verkehrsmeldungen alles via Display in Farbe (vorausgesetzt das DAB+ Radio hat ein Farbdisplay eingebaut). Die Sender könnten durch diese Nutzung doch auch noch Kohle machen.

Mehr Innovation würde ich mir wünschen.

Die Eisenbahn hat auch die Kutschen abgelöst ;)
 
@Gegenstromanlage: Vor DAB+ fürchten?? Warum sollte ich, weder arbeite ich im Radio noch hänge ich in irgendeine Form als Zulieferer o. a. davon ab, ich bin nur ein interessierter Radiohörer und habe mir meine Logik und den gesunden Menschenverstand bewahrt.

@Andi Latte: Und Video 2000 hat das technisch bessere System Beta den Garaus gemacht :)
 
Da auch schon eine ganze Reihe von Hybridradios (UKW, Online, DAB+) im Markt sind, würde es mich nun nicht wundern, wenn man auch diese Geräte einfach DAB+ zugeschlagen hätte :)

Also bitte sachlich bleiben und keine Märchen erzählen.
Nix "zugeschlagen". In der Statistik tauchen die bei allen Verbreitungswegen auf, die die Geräte unterstützen. Was davon tatsächlich wie häufig genutzt wird, da kann man nur spekulieren und seine eigenen Vorurteile und Gewohnheiten als Maßstab zur Interpretation nehmen.
Wenn mehrere Emfangswege zur Verfügung stehen, wähle ich den, wo die genutzten Programme stabil und in der besten Qualität verfügbar sind. Und das kann sich unterwegs auch häufig ändern...

Nach diesem Digitalisierungsbericht 2015 der Landesmedienanstalten nutzen 93,0 % Radio über UKW, 30,5 % über TV-Kabel/Sat, 23,1 % über PC/Laptop, Tablet, Smartphone, 10,0 % über DAB+ und 6,3 % über IP.
Diese Kaffesatzleserei kann sich jeder interpretieren, wie er mag.
z.B. die 30,5 % über TV-Kabel/Sat vermischen Äpfel mit Birnen, das müsste anders aufgeschlüsselt werden:
analoges Kabel könnte man, wegen gleichem Gerät auch gut UKW zuordnen (wenn man das Radio an die Hausantenne anschließt, weiß man u.U. gar nicht, wenn das aus dem Kabel kommt...),
DVB-C und DVB-S wird der eine oder die andere auch als "Digitalradio" verstehen, wenn man gefragt wird. Wenn Sender verfügbar, bevorzuge ich zuhause DVB-C gegenüber DAB+, wer z.B. mit den ö.-re. Sendern zufrieden ist, wird sich zuhause kein DAB+-Radio hinstellen, wenn DVB-C oder DVB-S (in besserer Qualität) genutzt wird. Bei Internet-Nutzung ist das was anderes - da nutze ich nur Sender, die nicht anderweitig verfügbar sind, die Qualität ist zwar meist brauchbar, aber immer schlechter und anfälliger gegen Ausfälle.
Und was ist mit "6,3 % über IP" gemeint? Sowas wie die Enterntain-Box? Erscheint mir etwas hoch und nichtssagend, weil wenn ich eine solche Box hätte, würde ich Radio dann doch lieber übers frei Internet nutzen - die Bandbreite reicht und ich kann mehr Sender, auch die in exotischen Streamingformaten nutzen. Jedenfalls dürften diese 6,3% zu der Kategorie gehören, "Gerät steht da, könnte genutzt werden, wird es aber sogut wie nie" (wie auch ein großer Teil der in der Statistik gezählten UKW-Empfänger). Und die Enterntain-Box wäre dann aus Nutzungssicht ein ähnlicher kabelgebundener digitaler Weg, wie DVB-C. Und PC/Laptop, Tablet, Smartphone usw. sind ja auch "IP". Oder sind bei den 23,1 % nur die Drahtlose Nutzung über WLAN gemeint?
Die schematischen Fragestellungen der Media-Analysen bei der Bewertung der Empfangswege müssten da jedenfalls nochmal deutlich nachgebessert werden.

Jedenfalls sind so gesehen die 10% DAB+ beim derzeitigen Ausbaustand zwar noch nicht der ganz große Durchbruch, aber durchaus beachtlich und - wie wir bei GSA sehen - wird das nun schon als auch wirtschaftlich mehr und mehr relevante Größe wahrgenommen, die einen wichtigen Beitrag zum hybriden Angebotsmix leistet. Und bei der mobilen Nutzung fallen einige der genannten Verbreitungswege weg, und auch Internet ist da noch nicht das gelbe vom Ei, da hat dann DAB+ außer UKW ansonsten keine nennenswerten Alternativen. Mobil steht und fällt der Anteil an DAB+-Nutzung mit dem Verhalten der Automobilindustrie bei der serienmäßigen Geräte-Ausstattung.
 
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@WilliWinzich: Damit bestätigst du meinen Hinweis, dass man mit Nutzungszahlen über Verbreitungswege bzw. einer Zuordnung zu solchen sehr vorsichtig sein soll und sie daher nicht als Argument für oder gegen einen bestimmten Verbreitungsweg heranziehen darf - aber nichts anderes machen die DAB+-Befürworter und das wollte ich deutlich machen.

Da mir aus meinem Studium noch etwas von Marktforschung (Relevanz und Validität) hängen geblieben ist: Ein 10%iges Vorhandensein lässt keine unmittelbare Korrelation zur Nutzung zu. Wenn man aber trotzdem Vorhandensein mit Nutzung gleichsetzt, muss man auch die mindestens 150 Mio UKW-Endgeräte in den 40 Mio Haushalten in Deutschland den 4 Mio DAB+-Geräten in den Haushalten gegenüberstellen und der scheinbaren Logik der Gleichschaltung von Vorhandensein und Nutzung folgend, haben wir eine tatsächliche Quotierung zwischen UKW und DAB+ in Deutschland von 150 UKW : 4 DAB+.

Das zeigt dann schon ein anderes Bild als 10 Mio Haushalte mit DAB+-Gerät) gegen 30 Mio Haushalte ohne DAB+
 
@Cool Head
Dass manche DAB+-Befürworter/Lobbiisten übertreiben ist normal und würde ich nicht überbewerten. Ist ja bei anderen Themen nicht anders.
Inzwischen habe ich im anderen Faden noch den Link zu der IFAK-Studie entdeckt, die erscheint mir durchaus realistisch, zumindest zu den Nutzungen derjenigen, die überhaupt DAB+ nutzen können, da sie zunächst fragt, ob überhaupt DAB+ verfügbar ist und dann nur diejenigen, die DAB+ nutzen können, weiter befragt:
http://www.radioforen.de/index.php?...he-migration-ukw-dab.39939/page-2#post-719653

Was Deine Art Fokus auf Marktforschung betrifft, die nur die große Massennutzung durch Mehrheiten beachtet, qualifizierte Minderheiten aber konsequent ausblendet, ist derartiges IMHO auch mit daran Schuld, das die meisten UKW-Wellen gleich monoton klingen: das was etabliert ist, wird in der Bedeutung verstärkt, neues hat keine Chance. Jedenfalls kann man daraus Null Aussagen zu Entwicklungstendenzen ziehen. Sehr wohl aber aus der genannten spezialisierten Studie.
 
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@WilliWinzich: Was du als "Massennutzung durch Mehrheiten" beschreibst nennt man "Repräsentativität", d. h. die der Grundgesamtheit nach vorgebebenen Filtern entsprechende Stichprobe.

Und die privaten Sender sind nun mal darauf angewiesen, möglichst hohe Reichweiten zu erzielen, da sie sich ausschließlich über Werbung finanzieren. Hohe Reichweiten bekommt man, wenn man mit seinem Programm möglichst große Schnittmengen an Hörern vereint und wenn die meisten Radiohörer bestimmte Musik hören wollen, spielen logischerweise die auf Reichweiten angewiesenen privaten Sender diese Musik.
 
wenn man mit seinem Programm möglichst große Schnittmengen an Hörern vereint und wenn die meisten Radiohörer bestimmte Musik hören wollen, spielen logischerweise die auf Reichweiten angewiesenen privaten Sender diese Musik.

... und mindestens jeder dritte Titel bei eurem Mansche-Radio ist ein Rausschmeißer. Aber so lange ich euer Hitradio nur 15 Minuten im Monat hören muss um als "Hörer" eingestuft zu werden ist die MA-Welt ja in Ordnung.
 
@ricochet: Das ist nicht MEIN "Mansche-Radio", da ich überhaupt nicht im Radio oder im Fernsehen arbeite :)

Und wenn für dich jeder dritte Titel ein Rausschmeißer ist, besagt das, dass du halt nicht die Mehrheit repräsentierst, worauf du sicher stolz bist. Das ist auch absolut o.k., so lange du nicht deinen individuellen Geschmack als Messgröße nimmst und die Privaten, die den Mehrheitsgeschmack bedienen (müssen), beschimpfst bzw. dich abfällig über sie äußerst.
 
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