Aber man kann dann ebenfalls "einfach so" einen Piratensender installieren, wie das bei UKW bislang einfacher schien. Wenn man sich nicht um die rechtlichen Belange und Lizenzen kümmern muss, ist der technische Aufwand auch für kleine Gruppen umsetzbar!
Der technische Aufwand wäre aber sehr viel höher, da eine leicht zu realisierende analoge Frequenzmodulation nichts mehr nützen würde, da die Endlösung ja eine
völlige Digitalisierung vorsieht und nur noch reine Digitalgeräte ohne die "veraltete" analoge Modulierung. Ab diesem Zeitpunkt wären solche Piratensenderbetreiber gezwungen, in DAB+ zu senden, ganz zu schweigen von notwendigen Gleichwellenbetrieb, der auch nicht ganz trivial umzusetzen ist.
Großflächige Versorung von annektierten Gebieten mit freien Informationen wäre so nicht mehr möglich, wie das mit Lang- Mittel- und Kurzwelle und einfachen Modulationsmethoden noch relativ leicht umzusetzen war.
Dazu kommt, dass zum Beispiel ein AM-Empfänger im Extremfall sogar ohne Stromversorgung und mit wenigen Bauteilen funktionieren würde, man denke an die berühmten Detektoren (so hießen die doch, oder).
Naja, man hat ja inzwischen schon viele ehemalige Freiheitsgrade dem High-Tech-Wahn geopfert.
Um nicht missverstanden zu werden: Bei weiterhin erlaubtem Sendebetrieb auf analogem FM habe ich nicht unbedingt etwas gegen DAB+.
Ich habe, wie schon gesagt, selbst mehrere Empfänger in meinem Besitz und in Gebrauch. Allerdings bisher mit der Erfahrung, dass dank hungermagerer Sendeleistungen und fehlenden Schattenausleuchtern schon geringe Hindernisse (Störungen, Abschattungen, Wände) ausreichen, den Empfang mit normalen Empfängern zu verhindern.
UKW-FM ist da wesentlich gutmütiger und stabiler.
Solange sich diese Nachteile vom DAB nicht ändern, kann das nie ein Erfolgsmodell werden.
Wer möchte schon mit wirklicher Begeisterung einen Übertragungsweg nutzen, der in viel zu vielen Fällen schlicht verstummt? Wissen die Ingeneure denn nicht, dass die Radiowellen, je kürzer sie sind, desto weniger gebeugt werden, also schnell abgeschattet werden können, siehe Tunnelfahrten, wo der DAB-Empfang schon wenige Meter nach dem Tunneleingang tot ist, während FM mitunter noch bis über zweihundert Meter weit verständlich bleibt.
Da gibt es noch viele Hausaufgaben zu machen.
Das kann man auf UKW (Mittel- und Kurzwelle ist ja bald kein Thema mehr) genau so.
Nein, eben nicht. Weil sie nicht auf offizielle Muxe angewiesen sind, aus denen sie einfach "gekickt" werden könnten. Einzelsender können immer von irgendwo versteckt senden. Mit längeren Wellenlängen sogar außerhalb der Landesgrenzen.
Ah ja. Sag mal, glaubst du den Quatsch eigentlich selber den du da schreibst? Es gibt da auch noch weitere Probleme. Was ist wenn Aliens landen und die zufällig kein DAB+ Gerät dabei haben? Dann könnten die sich ja gar kein Bild der dt. Radiolandschaft machen. Ein klarer Fall für die Medienanstalten.
Sag mal, glaubst du den Quatsch eigentlich selber den du da schreibst?
Es ist selbst hier in Deutschland gerade erst mal fünfundzwanzig Jahre her, dass Radioprogramme diktatorisch verwaltet wurden (DDR). Warum glaubst Du, dass eine solche Gefahr nicht mehr zu berücksichtigen sein sollte?
Vielleicht ist die Abkürzung "DDR" ja nur umgewidmet worden, ganz still und leise:
"Digitales Diktatur-Radio"
Das mag zwar sehr gesponnen klingen, aber ist das wirklich so unendlich weit hergeholt? Einiges an Meinungsdiktatur gibt es in vielen Medienanstalten ja schon jetzt, oft mit Selbstläufercharaktieristik. Man darf schon lange nicht mehr alles frei über die Massenmedien äußern, wass sich schon darin zeigt, dass Diskussionsteilnehmer äußerst sorgfältig ausgewählt werden und völlig offene Telefonrunden der Zuschauer und -hörer schon seit langem nicht mehr existieren. Überall werden die Anrufer vorher "gebrieft", damit auch bloß nichts über den Sender geht, was man nicht haben möchte.
In den Siebziger- und Achtzigerjahren wurde man noch ganz direkt vom Telefon zum Mikrofon durchgestellt. Und das ging meistens auch gut und sorgte bei den Zuhörern für Spannung, da auch sehr unbequeme Ansichten so eine Plattform bekamen. Das war einmal.
Und ich bin eben der Meinung, dass die Digitalisierung die Zensurmöglichkeiten noch mehr erweitert. Man denke nur an die Olympiade, bei der in Russland etwas in der Choreografie schiefging und dank deutlicher Zeitverzögerung noch vor der Aussendung weggelassen werden konnte. Das ist fraglos auch bei digitalem Radio ganz leicht möglich.
Ich finde, man sollte auch diesen Punkt hier frei und sachlich diskutieren können, ohne von bestimmten Usern dafür persönlich angegriffen zu werden, oder?
Herzliche Grüße,
Gunnar