Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Es ist vollbracht. MDR und Media Broadcast oder wie der Senderbetreiber heißt, haben in Mitteldeutschland die DAB Frequenzen neu geordnet. Mit dem Ergebnis, das die D - Radios im Haus hier in Nordthüringen nicht mehr zu empfangen sind. Die 12 C auf dem Kulpenberg wurde durch die 6 B ersetzt was mit einer positiv zu vermerkenden Erhöhung der Sendeleistung verbunden ist. Rund 5 db mehr merkt man schon. Aber leider wurden die D - Radios auf die 5 C verschoben, die 500 W von Inselsberg und 2,5 kW von Brocken sind halt nur ein Lacher. Die Standorte waren schon zu Zeiten als auf Kanal 5 und 6 noch Fernsehen gemacht wurde und das mit mindestens 100 kW, nur mit einer großen Yagi rauschfrei zu empfangen. Nächster Blödsinn ich kann jetzt alle vier Regionalfenster von MDR Sachsen - Anhalt über DAB empfangen aber MDR Thüringen nicht. Das ist aber nicht neues, dass ging vorher schon nur auf UKW.
 
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Das liegt aber daran, dass sich die D-Radios für den Bundesmux entschieden haben und dieser viel zu langsam ausgebaut wird.
 
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Der Faden wurde von @Hörbub im März 2011 gestartet. Knapp vier Jahre später ist die Eingangsfrage offenbar immer noch nicht befriedigend beantwortet.

Und hätte ich gewusst, was ich mit dieser Frage hier anrichten würde.:D

Von den zu Beginn genannten Sendern haben nur wenige überlebt, einige schafften es erst gar nicht an den Start. Und heute? Die großen Privaten fehlen noch immer, DAB+ ist eine gefühlte Mischung aus religiösen Fanatikern, Randgruppenstationen und Staatsfunk.

Und was bei UKW in meiner Region selbstverständlich ist (alle NDR / MDR / einige HR und WDR - Sender), wird strickt getrennt. Wenige Kilometer und in Sichtweite vom Brocken entfernt meint man auf der Digitalradioseite bei DAB+ nur den NDR zu kennen.:wall:

Neben einem DAB Gerät (das noch UKW kann), und einem alten UKW Radio ist eine DAB+ fähige Stereoanlage dazu gekommen und ein sehr teurer Designwecker weckt mich mit einem DAB+ - Programm. Die Stereoanlage spielt beinah nur Internetradio. Auch auf der Arbeit steht ein kleines DAB+ Radio. Eine Kollegin hat sich danach das gleiche Modell geholt, weil fand Sie schick...

Und sonst - gefühlt interessiert hier DAB+ noch immer keine Sau. Die DRadio Fans werden vom Brocken überversorgt und Horeb, ERF oder BOB kennt hier niemand und verlangt auch niemand. Aber das verwundert mich in der niedersächsichen Provinz auch nicht mehr.

Wer Schlager, Klassik oder Elektronik will, der hat wenigstens einen Anreiz - aber sonst wird der alte UKW-Kasten solange senden solange man das nicht umstellt (siehe LW und MW). Und dann wäre da noch der Harz vor der Tür - große unversorgte Flächen, warum also DAB+ im Auto?

Tut mir Leid, ich bin ernüchtert. Ja, ich habe DAB+, weil ich zwei gern gehörte Stationen nur so unkompliziert hören kann - die sind aber nur für eine Minderheit interessant. Doch nur mit Minderheitenprogrammen kann DAB+ nicht zum Massenverkaufsschlager werden. So wächst es, aber langsam. Zu langsam? Auch beim Ausbau. Für mich ist angeblich Sibesse zuständig, nicht der für mich täglich sichtbar präsente Brocken. Und Sibesse sendet nur den Bundesmux - der NDR kommt so nicht mal in meine Tallage. Und so habe ich auch nach JAhren nur wieder die religiösen Fanatiker, die Randgruppenstationen und den Staatsfunk.
 
Für mich klingt diese Studie eher wieder so als wenn man Zeit gewinnen möchte. Wahrscheinlich wird das Ergebnis erst frühestens im Herbst vorliegen und bis man daraus dann die richtigen Schlüsse gezogen hat ist 2016. Im übrigen verstehe ich den Satz nicht man will prüfen, ob über Digitalradio ehehr Digitalradio oder vorrangig UKW gehört wird. Wie bitteschön will man das messsen, wenn z.B. das Programm über DAB und UKW empfangen werden kann? Im übrigen ist es für mich logisch, dass jemand der ein DAB+ Radio kauft auch damit vorzugweise Digitalradio hört als UKW. Alles andere würde doch gar keinen Sinn machen, da die Geräte deutlich teurer sind als UKW-Only Geräte.
 
Huch! Da stehen ja ganz andere Zahlen als bisher hier von einigen DAB+ Verfechtern angegeben worden sind:
Im klassischen Handel wurden im vergangenen Jahr über 720.000 Digitalradios mit DAB+ verkauft. Für dieses Jahr rechnet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit 900.000 verkauften Geräten, wie es im "Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk" heißt. Seit der Einführung von Digitalradio im Jahr 2011 wurden in Deutschland insgesamt bereits über 1,7 Millionen Radiogeräte mit DAB+ im Einzelhandel verkauft.
Quelle: teltarif.de
 
@ Ammerländer

Das ist ja wohl logisch. Wenn ich das Programm was ich bevorzugt hören will, gar nicht über DAB sendet, dann macht der Kauf doch noch viel weniger Sinn. Das wäre so, als wenn ich mir einen Sat-Receiver kaufe und dann zuhause feststelle, dass ich Kabelanschluss habe.
 
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DAB+ Radios gehen in NRW wohl weg wie warme Semmeln. Zumindest wenn sie günstig angeboten werden!
Ich war heute im Ruhrpott auf einem größeren Trödelmarkt, auf dem einfache DAB-Taschenradios (Batterie only bzw. kein Netzteil dabei) NEU schon um 12 Euro gehandelt werden. Als ich um zirka 13 Uhr dort war, waren bereits alle 85! Geräte verkauft. Lediglich ein Dutzend DAB+ Stereoanlagen mit CD-Player gab es noch für 70 Euro, DAB+ Autoradios für 60 Euro. Gut - sicherlich alles keine Spitzengeräte (OEM-Hersteller?!) für den Kurs. Trotzdem kann man DAB+ damit empfangen und sich mit dem System und Angebot vertraut machen. Und von der Offerte machen viele gebrauch. Denn so was spricht sich scheinbar rum. Gut für DAB+! Wie ich von dem Händler am Stand erfahren habe, will dieser für den nächsten Markt wieder eine Palette DAB+-Radios in China ordern...
 
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Trotzdem kann man DAB+ damit empfangen und sich mit dem System und Angebot vertraut machen.

...um es dann angesichts eben dieses Angebots in die nächste Ecke zu werfen. So denn überhaupt was zu empfangen ist.

Eigentlich müsste es verboten werden, dergleichen für 12 Euro zu verkaufen. Sowas taugt nix, hält nicht von 12 bis Mittag und wandert nach kurzer Zeit in die Tonne. Den Hausmüll, versteht sich, denn niemand bringt sowas extra zur Sammelstelle.
 
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Ich hatte schon befürchtet, dieser unterhaltsame Faden würde versiegen. Dass die Zukunft des Rundfunks jetzt schon fünfundachtzig-fach auf Trödelmärkten verramscht wird, gibt dem Thema doch eine ganz neue Dimension.
 
Also spätestens wenn in unserer Republik dann tatsächlich mal irgendwann der Ausbau des Internet-Tempos hinbekommen worden ist und auch wirklich im letzten Winkel mobil vernünftige Netzanbindungen möglich sind, hat DAB ohnehin gnadenlos verloren. Bereits jetzt hat jeder noch so kleine herkömmliche Radiosender mindestens einen Webstream. Und die sind bundesweit problemlos überall abrufbar, solange Internet anliegt. Klanglich sind die übrigens meist besser als das Gekrächze, was dem geneigten Endverbraucher per DAB angeboten wird.

Im übrigen: Das die Privaten DAB aus reinen Konkurrenzgründen heraus meiden, dürfte mittlerweile auch zur Legende gehören. Sie meiden es vermutlich eher, weil sie wissen, dass es maximal eine Art Übergangslösung ist. Die Erklärung dafür ist einfach: So gut wie alle Privaten bieten jede Menge zusätzliche, spezielle Extra-Streams an im Netz. Und offensichtlich haben die auch Hörer, welche dann eben nicht das (werbedurchflutete) Hauptprogramm hören. So nimmt man sich auch innerhalb desselben Senders gegenseitig die Hörer weg. Da scheint es aber keinen groß zu stören. Und die Konkurrenz in Sachen Webradiosstream ist erheblich höher als auf UKW oder DAB.

Ich kann eigentlich nur jedem empfehlen sich ein Webradio zu kaufen. Zum einen sind dort ausnahmslos alle UKW-Versionen aller deutschen Rundfunksender in akzeptabler Qualität zu finden. Und zum anderen gibt es für Rundfunkfreaks einen beinahe unerschöpflichen Quell von Streams allermöglichen Rundfunksender weltweit. Das könnte weder das hiesige UKW noch das DAB jemals abbilden.
 
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...und damit herzlich Willkommen im Jahr 2011 zum erneuten Beginn dieser Diskussion. Ich dachte man hätte hier mittlerweile verstanden, dass Internetradio die alleinige Radiozukunft nicht sein kann...., ok, schaue dann in 4 Jahren wieder vorbei um vermutlich das gleiche festzustellen, obwohl DAB+ mittlerweile ein Erfolg ist und das UKW-Abschaltdatum fest steht...
 
@fotoralf Du hast ja Recht. Aber auch ich war neugierig was man bekommt...
Ich bin nur nach wie vor erstaunt, dass es diese Geräte (Marke besteht aus 3 Buschstaben und beginnt mit einem A) schon für unter 20 DM auf Trödelmärkten zu kaufen gibt (im Blöd-Markt kostet genau das gleiche Teil rund 40 Euronen) und möchte den Einkaufspreis besser nicht wissen. Kumpel meinte, dass seien wohl Kisten, die irgendwo durch Tests durchgefallen sind und jetzt eben beim Trödel verramscht werden müssen. In der Tat haut mich der Empfang nicht vom Stuhl, zu mal nur 5C inhouse funktioniert. Das aber stabil. Und nach nur 4,5 Stunden sind die Akkus (4 mal Mignon) leer. Aber DAB+ Radios brauchen eh mehr Strom als UKW-Rauschfunkempfänger.
 
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@KabelWeb
Wer mein Geschreibsel hier verfolgt kann feststellen, dass ich lange selbst sehr skeptisch war, was das Internetradio angeht. Inzwischen sehe ich das aus Erfahrung heraus aber ein wenig gelassener. Natürlich fehlen noch ein paar Komponenten, u.a. das wichtigste, die flächendeckende mobile Verfügbarkeit des Internets. Aber das wird irgendwann kommen. Und dann hat DAB ausgedient, im übrigen ebenso wie DVB-T, denn per Web lassen sich nunmal auch bewegte Bilder übertragen, besser und effizienter als per starrem DVB-T.
Du kannst übrigens gerne weiter glauben das DAB ein Erfolg wäre. Laut Weltbank nutzen in Deutschland aktuell 84 von 100 Personen das Internet (http://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.P2), die vermeintliche Hörerzahl von UKW-Programmen kannste dir anhand der MA zusammenrechnen. Was sind da bitte 720.000 verkaufte DAB-Radios?
Man sollte übrigens bei der hübschen Zahl 1,7 Mio. verkaufte Geräte seit Einführung von DAB nicht vergessen, dass ein nicht gerade kleiner Teil davon bei Einführung von DAB+ in die Tonne wanderte, weil er schlicht nicht upgradefähig war.
 
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