Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Habe dazu einen weiteren Bericht von Michael Fuhr gefunden, der die oben angesprochene Studie ganz toll auf den Punkt bringt und analysiert.
http://www.teltarif.de/dab-dab-plus-radio-multimedia-ukw-abschaltung/news/59394.html
Ich denke Vorbild könnte hier Norwegen sein, die konsequent und einstimmig den Digitalisierungsweg gehen. Hoffe dass viele Radiomacher, die heute stur an UKW festhalten durch diese Studie wachgerüttelt werden. DAB+ UND Internet scheinen der richtige Weg in die Zukunft. UKW UND Internet dagegen eher nicht..., im Gegenteil...
 
Richtig. Was Katzen mit ihrem siebten Sinn schon lange wissen, finden Marktforscher nach vielen, vielen Jahren dann auch irgendwann mal heraus. Die Katze hat schon desöfteren recht behalten, hat vor über 15 Jahren schon der Kirchgruppe mitgeteilt, was sie beim Pay-TV falsch macht etc...aber wer das Vibrieren der Schnurrhaare nicht zur Verfügung hat, der braucht eben Studien usw usf...
 
Wie sehr kann sich denn die Erhöhung des Fehlerschutzes bei den Deutschlandradio-Programmen auf die Empfangbarkeit auswirken? Könnte diese Maßnahme in Randgebieten wie Birkenfeld/Nahe zu einem aussetzerfreien Empfang führen?

Um Lounge FM isses wirklich schade. Wird auch gesagt, ab wann das Programm nicht mehr empfangbar ist?
 
@Internetradiofan Die Begeisterung über solche lokale Multiplexe, sollten sie kommen, hält sich bei mir in Grenzen, da davon nur Grossstädter profitieren, und noch mehr Programme in diese lokalen Muxe "flüchten" könnten. Ein Beispiel dafür ist "Planet 105" in der Schweiz.
 
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@FrankSch: Das kann ich verstehen. Die Verbreitung muss sich für die privaten Anbieter aber auch rentieren. Im Bundesmux ist dies nicht der Fall, denn wenn es dort gut liefe, würden die Privaten ihn nicht nach und nach verlassen.

DAB+ hat seinen Siegeszug angetreten, aber es ist ein langsamer Sieg mit partiellen Niederlagen.
An einer Vergrößerung des Programmangebots führt kein Weg vorbei, jedoch das kann diese unmöglich wegen der ausufernden Kosten über den Bundesmux erfolgen. Da müssen andere Lösungen her und die bewegen sich nun mal entweder auf einer lokalen oder regionalen Ebene.
Wenn es einen zweiten Bundesmux geben sollte, wird der aller Voraussicht nach auch nur in verschiedenen Ballungsräumen verbreitet werden. Prozentual gesehen wäre die Abdeckung damit kleiner als beim derzeitigen nationalen Multiplex.
 
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Auf den Punkt:
Jepp, genau damit wäre zumindest die Diskussion DAB+ ODER Internetradio beendet. Die Studie begünstigt beide. Die einzigen die weiter nörgeln werden sind diejenigen, die dann noch aus reinem Egoismus an UKW festhalten wollen.
Die aktuelle 'Generation Face down' kennt gar kein: "Radio!" mehr als Audio-Medium: "Ich höre nur MP3 oder Podcast!" - Ähnlich im Video-Bereich: "Fernsehen!" - "Wat is'n das??? - Ich streame!" ... So weit die Theorie, die propagierte öffentliche Meinung. Aktuell nutzen wir weiter UKW-Radios und Flimmerkisten.
In die Zukunft gedacht: "Was kommt nach dem Internet zur Übertragung von AUDIO und VIDEO?" - DAB(+) ist eine Zwischentechnologie. Natürlich soll man kein totes Pferd reiten. Das Pferd "UKW" röchelt noch, lebt noch wie der alte Holzmichl! - DAB scharrt seit Jahren mit den Hufen, kommt aber nicht ins Rennen. Das Internet hat technologisch überholt. Problem ist, wer UKW-Hörfunk abschalten will, muss als großen Schritt eine Alternative für den Hörfunk anbieten: "Internet-Radio?" - DAB/DAB+ ist eher ein Trippelschritt! - Nun, wir werden hören!
 
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Wäre es vielleicht mal Zeit und Gelegenheit für ein internationales/länderübergreifendes, fremd- bzw. gemischtsprachliches Programm im Bundesmux? Vielleicht erst mal nur englischsprachig. Müsste von einer Kooperation mehrerer nationaler Anbieter getragen werden.
 
Natürlich soll man kein totes Pferd reiten. Das Pferd "UKW" röchelt noch, lebt noch wie der alte Holzmichl!

Einen schlüssigen Beweis, wieso UKW tot oder obsolet sein soll, konnte bisher aber niemand liefern.

Jeder (JEDER!) kann UKW empfangen, der Klang ist absolut ausreichend (insbesondere für aktuelle Produktionen) und Frequenzen gäbe es mehr als genug, wenn nicht auf 9 von 10 Frequenzen ein bis auf minimale Nuancen identisches charts-lastiges Programm gesendet werden würde.
 
Jetzt wo Lounge FM auf DAB+ abgeschaltet wird, ist doch eigentlich eh Käse mit DAB. Da braucht man auch kein UKW abschalten (wie es einige fordern). Wozu auch?
Das große Potential von DAB+ sind die Zusatzprogramme! Mobil sein und einfach zappen zwischen Lounge FM, sunshine live und dem Live-Rosenkranz auf radio horeb. Das ist doch schon eine Erfahrung für sich.

Im Internet gibt es sehr viele gute Programme mit minimalen Beats. Lounge FM ist da dann ein Fisch unter vielen. Aber wenn es nicht wirtschaflich ist, dann wird da wohl auch kein ähnliches Programm nachrücken. Mit dem Abgang von Lounge FM bleibt eine Lücke bzw. Narbe bei DAB zurück. Und das ist schade. Für DAB und Lounge FM.
 
Absolut Radio, 90elf, Kiss FM, nun Lounge FM: Angesichts des Wegfalls dieser Programme im Bundesmux fällt es in der Tat auf den ersten Blick nicht leicht, hieraus eine Erfolgsgeschichte abzuleiten.
Von Anfang an stand für mich fest, dass noch zusätzliche Angebote zum Bundesmux hinzukommen müssen, damit DAB+ hierzulande ein Erfolg wird (so wie in der Schweiz, Dänemark oder Norwegen). Damals bin ich für diese Ansicht von DAB-Befürwortern heftig kritisiert worden.

Die Entwicklung innerhalb Deutschlands erfolgt ähnlich wie seinerzeit bei der Einführung des Privatradios auf UKW: Bayern, Baden-Württemberg und Berlin-Brandenburg haben in Sachen Programmvielfalt die Nase vorn. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und den neuen Bundesländern mit der Ausnahme Brandenburgs, sind die DAB-Landesmuxe noch langweiliger als die Auswahl auf UKW.

Vielleicht wäre es sinnvoll(er), anstatt über mögliche Abschaltszenarien für UKW zu spekulieren, die medienpolitischen Voraussetzungen für ein größeres Angebot in den Landesmuxen, sowie für die Schaffung lokaler DAB-Multiplexe nach schweizerischem Vorbild, endlich in die Wege zu leiten.
Dieselbe Kleinstaaterei wie im UKW-Bereich zeichnet sich inzwischen auch im DAB-Sektor ab: Jede Landesmedienanstalt kocht ihr eigenes Süppchen. Die, die schon früher bei UKW liberal und progressiv waren, sind es heute beim Digitalradio ebenfalls. Die bereits zu Analogzeiten rückschrittlichen sind es heute auch im Hinblick auf DAB+.
 
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Eben! Das zeigt, dass nicht die Übertragungsmodi Vielfalt ermöglichen oder behindern, sondern die Medienpolitik. Und da schlafen manche eben wie die Murmeltiere. Passenderweise ertönt dazu im örtlichen Dudelradio jeden Morgen dieselbe Musik. Punxatowney is everywhere...
 
und den neuen Bundesländern mit der Ausnahme Brandenburgs, sind die DAB-Landesmuxe noch langweiliger als die Auswahl auf UKW.
Auch wenn ich dem Rest Deines Statements zustimme, die Ausnahme "Brandenburg" hättest Du besser stillschweigend ganz weg gelassen, denn da gibt es derzeit nicht einen einzigen DAB+-Sender, nur aus benachbarten Bundesländern einstrahlende Sender. Das fällt meist unter den Tisch, weil in größeren Gebieten von Berlin einiges einstrahlt und eben die MABB mit zuständig ist.

Ansonsten finde ich den Verlust von LoungeFM weniger tragisch, da das noch nie ein Programm mit wirklichen redaktionellen Inhalten war und eh seit längerem dahin vegitierte. War sicherlich eine angenehme Geräuschtapete, aber dafür braucht es kein Broadcasting, die kann man sich auch von der eigenen Konserve holen. (Hätte vielleicht im Bundle mit einer größeren Kette von Veranstaltungslokalitäten, die die Musik spielen und auch dafür wechselseitig werben und den Kanal tragen, eine wirtschaftliche Chance gehabt, das war aber früh absehbar, dass das nichts wird) Im übrigen bin ich nicht der Meinung (und war es nie), dass es auf DAB+ exclusive Angebote braucht (insbesondere nicht solche, die nur eine spezielle Musikfarbe dudeln), sondern dass dort (auch) anderweitig bekannte Angebote verbreitet werden müssen, mindestens alle UKW-Programme plus solche, die durch DAB+ ihr Verbreitungsgebiet flächenmäßig oder zeitlich erweitern können plus für andere Verbreitungswege schon erstellte Programmangebote und dann im eigenen Medium für den zusätzlichen Verbreitungsweg werben. Nur dadurch können Hörer motiviert werden, für die eine oder andere Empfangssituation (auch) DAB+ zu nutzen. Exclusive ambitionierte Angebote wie das abgeschaltete Absotut oder Kultradio alleine können da nicht viel reißen.
Insofern war die KissFM-Abschaltung (obwohl es mich musikalisch viel weniger ansprach als LoungeFM) sicher ein Verlust für DAB+, LoungeFM-Abschaltung es nicht sein.
 
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Auch wenn ich dem Rest Deines Statements zustimme, die Ausnahme "Brandenburg" hättest Du besser stillschweigend ganz weg gelassen, denn da gibt es derzeit nicht einen einzigen DAB+-Sender, nur aus benachbarten Bundesländern einstrahlende Sender. Das fällt meist unter den Tisch, weil in größeren Gebieten von Berlin einiges einstrahlt und eben die MABB mit zuständig ist.
Ich war in der Tat etwas voreilig gewesen, da Berlin und Brandenburg noch nicht fusioniert sind, ich jedoch von einer bereits vollzogenen Fusion ausging.

Ansonsten finde ich den Verlust von LoungeFM weniger tragisch, da das noch nie ein Programm mit wirklichen redaktionellen Inhalten war und eh seit längerem dahin vegitierte.
War sicherlich eine angenehme Geräuschtapete, aber dafür braucht es kein Broadcasting, die kann man sich auch von der eigenen Konserve holen.
Redaktionelle Inhalte sind wegen des Kostenfaktors am schwierigsten zu realisieren. Von der Grundausrichtung her war bzw. ist LoungeFM aber ein musikorientiertes Programm, d.h. eine Unterbrechung des Musikflusses würde der Attraktivität eher schaden als sie zu befördern.
Ich kann aber durchaus verstehen, dass hier viele auf den Faktor "Wort" einen gesteigerten Wert legen, da sie selbst als Moderatoren/Journalisten tätig sind oder waren. Auf mich trifft das nicht zu, daher sehe ich die Dinge aus einer etwas anderen Perspektive. Für mich ist die musikalische Vielfalt das Hauptkriterium, um ein Hörfunkprogramm einzuschalten. Informationen beziehe ich dagegen eher aus dem Internet oder über reine Wortprogramme wie bspw. den DLF.

Im übrigen bin ich nicht der Meinung (und war es nie), dass es auf DAB+ exclusive Angebote braucht (insbesondere nicht solche, die nur eine spezielle Musikfarbe dudeln), sondern dass dort (auch) anderweitig bekannte Angebote verbreitet werden müssen, mindestens alle UKW-Programme plus solche, die durch DAB+ ihr Verbreitungsgebiet flächenmäßig oder zeitlich erweitern können plus für andere Verbreitungswege schon erstellte Programmangebote und dann im eigenen Medium für den zusätzlichen Verbreitungsweg werben. Nur dadurch können Hörer motiviert werden, für die eine oder andere Empfangssituation (auch) DAB+ zu nutzen. Exclusive ambitionierte Angebote wie das abgeschaltete Absotut oder Kultradio alleine können da nicht viel reißen.
Meiner Meinung nach schließt das eine das andere ja nicht aus.
Der Erfolg des Bezahlanbieters XM Satellite Radio in Nordamerika beruht auf einem Mix von reinen Nachrichtenkanälen und moderierten Programmen. So etwas könnte auch in Ansätzen über DAB-Multiplexe realisiert werden und zwar werbefinanziert.
Bis zu 20 Programme lassen sich in ordentlicher Qualität in einem Multiplex verbreiten.
Die Zuführungs- und Ausstrahlungskosten müssten nur massiv sinken, d.h. wir brauchen einen Wettbewerb der Senderbetreiber, der nach der erfolgten Revision des TKG bereits möglich ist. So lange mit der MB ein einziges Unternehmen die Preise bestimmt, wird sich nichts ändern.
 
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Redaktionelle Inhalte sind wegen des Kostenfaktors am schwierigsten zu realisieren.
Deswegen sollten ja anderweitig bereits produzierte Inhalte da genutzt werden, sei von einem Webradio, sei es über ein Netzwerk von Programmen (wie hierzulande nur bei den ö.-re. möglich), einem Podcast oder eines Programm lokal sehr beschränkter UKW-Reichweite.

Von der Grundausrichtung her war bzw. ist LoungeFM aber ein musikorientiertes Programm, d.h. eine Unterbrechung des Musikflusses würde der Attraktivität eher schaden als sie zu befördern.
Ich erwarte da keine artfremden Wortbeiträge wie Nachrichten oder aktuellen Informationen, sondern auf die Hörzielgruppe abgestimmte Infos und Ansagen - das wären z.B. Infos aus der betreffenden Clubszene oder zu den gespielten Titeln und auch im Duktus zur Musik passend dargeboten, im Idealfall sozusagen als Hörkino...

Für mich ist die musikalische Vielfalt das Hauptkriterium, um ein Hörfunkprogramm einzuschalten. Informationen beziehe ich dagegen eher aus dem Internet oder über reine Wortprogramme wie bspw. den DLF.
Radio ist die Verknüpfung von beiden mit sicherlich recht unterschiedlichen Gewichten. Und das
Meiner Meinung nach schließt das eine das andere ja nicht aus.
trifft in jeder Hinsicht zu.
Nur 100% Jukebox pur ist IMHO eben kein tragfähiger Bringer.

Die Zuführungs- und Ausstrahlungskosten müssten nur massiv sinken, d.h. wir brauchen einen Wettbewerb der Senderbetreiber, der nach der erfolgten Revision des TKG bereits möglich ist. So lange mit der MB ein einziges Unternehmen die Preise bestimmt, wird sich nichts ändern.
Da scheint momentan allerdings der "Wettbewerb" zu entgegengesetzten Resultaten zu fürhren: Angeblcih drängen alternative Kommerzielle Betreiber auf die Erhöhrung der Gebühren, weil sie zu den (IMHO auch zu hohen) Tarifen der MB keine wirtschaftlichen Chancen sehen, an den Start zu gehen. Keine Ahnung, von wem diese Aussage in Umlauf gebracht wurde und ob das nicht (wie ich vermute) vielleicht nur eine Schutzbehauptung einer Medienaufsichts- oder Regulierungsbehörde ist, aber aus rein technischer Sicht, erscheint die LIMUS-Lösung aus der Schweiz die Ensemble-Zusammenstellung DAB+ für einen Bruchteil der Kosten der Hardware der traditionellen Hersteller zu ermöglichen und damit für kleinere lokale Ensembles DAB+ überhaupt erst wirtschaftlich denkbar zu machen, wenn man alles mit der notwendigen technischen Kompetenz selber (bzw. als Kooperation unterschiedlicher Anbieter) betreiben will und darf und nicht einen Dienstleister/Plattformbetreiber beauftragen muss.
Das Zauberwort "Wetbewerb" (in dem Sinne, dass auch andere Anbieter das als Goldgrube verstehen) kann an dieser Stelle IMHO nicht funktionieren, aber Liberalisierung die die bürokratischen Hürden für alternative Betreiber oder eigenständigen Betrieb deutlich senkt, wäre notwendig.
 
Was ist eigentlich mit Dokdeb los? Ich habe das heute morgen eingeschaltet um mir die Bundestagsdebatte zum Thema Armenien anzuhören. Das klang zum fürchten. OK, das kam nie an den Klang des DLF ran. Kann es bei der Bitrate auch gar nicht. Aber so schlimm wie im Moment habe ich es noch nie empfunden.
 
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@FrankSch: der ausufernden Kosten über den Bundesmux erfolgen.

Ausufernde Kosten ? Es ist doch seit 2010 bekannt, was der Bundesmux in seiner jeweiligen Ausbaustufe kosten wird. Das war für Jedermann auf der Seite des Netzbetreibers zu lesen.
Ich kann mich allerdings erinnern, dass man Anfang 2011 noch nicht mal wußte, wie man den Bundesmux voll bekommen soll. Fakt ist, es fehlen Refinanzierungsmöglichkeiten und belastbare Nutzungsdaten.
 
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