Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Die VPRT-Verleger steigen doch nur deswegen aus weil sie spüren dass es jetzt ernst wird; sie wollen ein letztes Zeichen setzen und werden dafür nur Kopfschütteln und Schulterzucken ernten. Man muss dieses Verhalten psychologisch interpretieren, es entspringt nämlich dem immensen Unwohlsein mit allen geschäftlichen Entscheidungen danebenzuliegen und mit ihren unternehmerischen Fehlkalkulationen - erst bei Print und dann beim Funk - wirtschaftliche Bauchlandungen hingelegt zu haben, die jeden auf Gewinn bedachten Entrepreneur in fassungsloses Staunen versetzen.

Statt die Ultrakurzwelle angebotsseitig breiter aufzustellen und beizeiten auf die Verzahnung mit ergänzenden Digitalmedien zu achten ist man blind den Einflüsterungen der Radio-Consultants gefolgt, die nur kurzsichtig in die eigene Tasche wirtschaften und von vorausschauendem Wirtschaften keinen blassen Schimmer haben, aber sehr auf ihre UKW-Pfründe und totalitären Weisungsrechte bedacht sind. Den wohlmeinenden Rat umsichtiger Unternehmensberater hat man hingegen wiederholt in den Wind geschrieben, für sich seit langem abzeichnende Trends kein bisschen Gespür bewiesen.

Jetzt lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen, jedes sich Aufbäumen und Agitieren lenkt den Fokus nur noch mehr auf DAB und verstärkt die auch im Kreise der Werbekunden einsetzende Eigendynamik.
 
Doch. Weil wir z.B. bei den ör ansonsten eine jahrzehntelange teuere Parallelausstrahlung bezahlen müssen - obwohl ein besseres Medium gibt.

Wenn die öffentlich-rechtliche Einrichtungen wirklich für den Bürger da wären, dann müsste man die Mehrkosten der Parallelaustrahlung mit den Mehrkosten der früheren Anschaffung neuer Radiogeräte der Bürger gegenrechnen. Und nicht die Entsorgungskosten der Altgeräte vergessen. Ein BWLer könnte bestimmt eine Jahreszahl bestimmen, die insgesamt am wenigsten Mehrkosten verursacht.

Dass das der Politik, der KEF und den Anstalten wurscht ist, zeigt gerade die Umstellung auf DVB-T2. In bestimmten Gegenden verliert man am 29.3. das DVB-T Signal. Die Region gilt aber als mit DVB-T2 versorgt, weil man über eine bisher unnötige Dachantenne Empfang bekommen würde. 2018 kommt dann der Empfang über eine Zimmerantenne auch für DVB-T2 wieder. Parallelaustrahlung? Rücksichtnahme auf den Gebührenzahler und theoretischen Adressat der Sendungen? Fehlanzeige! Eine getarnte Gebührenerhöhung für DVB-T Nutzer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist ärgrlich. Es gibt sogar Gebiete, da wird der terr. Empfang ohne ausufernden Aufwand dauerhaft unmöglich werden.

Du hast ständig irgendwelche getarnten oder ofensichtlichen Gebührenerhöhungen. Die Kabelgebühren steigen auch seit Jahren immer mal wieder - für die stets gleiche leistung 8den Empfang von TV- und Rundfunkprogrammen auf jeweils aktuell gültigem Niveau und Standard. Der Festnetz-Telefonanschluss will heute ein Modem, damit man überhaupt telefonieren kann - die Stromkosten gehen aufs Haus und nicht mehr auf den Akku-Raum des lokalen Fernmeldeamtes.

Würden die Öffis nur noch auf DAB angeboten, könnte man sie gleich einstellen - und die Rundfunkgebühr mit dazu (hach, würde das manche freuen...). Wir haben bei diesem Thema noch eine viel heftigere Problematik als 2012 bei der Analogabschaltung auf Astra. Da zog es sich auch unnötig viele Jahre hin, weil weder Öffis noch Private alleine den ersten Schritt hätten tun können.
 
Ich wünsche mir wirklich das wenn Rock Antenne auf dem 2. Deutschlandmux läuft, das dann egoFM auf dem ehemaligen Platz von Rock Antenne sendet...

Ich bin auch gespannt was noch alles im 2ten Mux rein kommen wird ... vielleicht bigFM?
 
In Bayern beispielsweise dürfte das aussteigen aus DAB+ ein Problem nach sich ziehen,da dort die Lizenz an DAB+ gekoppelt ist.
Jein, ganz so einfach ist das nicht (mehr). Hinter den Kulissen scheinen die Gesellschafter von Antenne Bayern/Rockantenne, Gong, Charivari & Co. schon etwas länger bei der BLM auf die DAB+-Bremse zu treten. Erstes Indiz waren die Abschaltung der Zusatzkanäle Info und Pop (?).
Dann wurde vor schätzungsweise zwei Jahren, nachdem in Augsburg, Nürnberg, Ingolstadt und München derart das komplette UKW-Angebot auf DAB+ gezwungen wurde dieser Zwang in der Lizenz sang und klanglos kassiert (BTW, es heißt -wegen diverser Winkeladvokaten- auch nicht mehr "Lizenz", sondern "Frequenzzuweisung"). Sie taucht bei neueren Ausschreibungen/Verlängerungen in der Form nicht mehr auf.
Und dass da nicht die BLM die Antenne/Rockantenne zu etwas zwingen kann, sondern eher umgekehrt, zeigt der Kuhhandel mit der Münchner 94.5!
Allerdings macht der BR nach wie vor Druck - so dass das DAB+-Thema ohne Simulcastzwang mit geänderten Prioritäten vorangetrieben wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer noch nicht so recht verstanden hat, warum der VPRT sich so verhält wie er sich verhält, der sollte mal das hier lesen:

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=f43e8917bc0b0b12c9bd06558068a53f

Den VPRT stört die angebliche Präferierung des Hörfunkstandards DAB+ beim Übergang zum Digitalradio, obwohl der neue Entwurf der Roadmap bereits in wesentlichen Punkten neutral angepasst wurde und zum Ergebnis kommt, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar ist, welcher Hörfunkstandard sich in der digitalen Welt letztendlich durchsetzen wird. Szenekenner sehen im Verhalten des VPRT einen letzten Versuch, dass ein Übergang zum digitalen Radio ohne politische Schützenhilfe alleine aus dem Markt erfolgen soll. Bei der im Moment noch klar dominierenden Position des analogen UKW-Hörfunks könnte ein solcher Prozess mehrere Jahrzehnte dauern.

Genau so isses.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gesetze des Marktes werden VPRT-Wellen in die Bedeutungslosigkeit verbannen.
Denn mit dem Wiederstand gegen DAB+ fördern sie eher Spotify, Amazon & Co.

Interessanteres Detail aus dem Satnews-Test ist:
Kenner der Szene rechnen damit, dass der VPRT als Gegner der Roadmap Druck auf die Länder aufbaut, damit diese ihre Unterschrift verweigern. Damit wäre das Werk trotz breiter Zustimmung im Board doch noch gescheitert.
Massiver Lobbydruck auf die Länder hat ja nun nix mit freiem Markt zu tun, sondern dient eben einer möglichst langen Aufrechterhaltung der Marktdominanz dank Ressourcenknappheit auf UKW. Und damit soll der Umstieg weiter verlangsamt werden, damit den neuen Konkurrenten auf DAB+ frühzeitig die Puste aus geht und so möglichst viel "Marktanteile" gerettet werden können. Das schließt nicht aus, hier und da trotzdem DAB+-Kapazitäten zu besetzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur wird ihnen so schnell die Puste nicht ausgehen, weil die Sendekosten doch recht überschaubar sind und das Geschäft allmählich in Gang kommt. Mit dem zweiten Bundesmux wird das Gesamtangebot dann noch einmal deutlich attraktiver und in Bayern kommen die großen Privaten gar nicht mehr umhin über DAB zu senden, weil die Werbekunden auf der zusätzlichen Reichweite bestehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den alternativen Internet streamen etc. Das gibt so manche Regionen im Osten Deutschlands wo noch nicht mal Glasfaser liegt. Da wird es so machen Nutzer geben die sich freuen in Grenznähe Polen zu wohnen. Ich halte ja nix von Doppelter Zahlung und Werbung bei den Privaten. Zu UKW wenn die Privaten bleiben wollen nur noch in Mono und runter auf Maximal 30Kw. Aber Geld wird ja gerne verbraten. Da werden Sender verlegt und nach 2 Jahren gehen diese wieder in Betrieb. Dab+ ist ein Erfolg deshalb heulen doch die UKW Lobbyisten und haben Angst. Das den Hörern dieser Dudel Hit Funk aber irgendwie nervt rafen die nie.
 
Da sag ich mal so dazu. Jedes Land hat ein Radio Image. DE, AT, CH haben halt das Duldelfunkimage. In Frankreich sind die großen Inforadis sehr beliebt (FRANCE INFO,RTL, RMC, EUROPE1 RFI ...) und werden auch meist gehört (in Belgien und NL änlich), fast überall im Ausland gibt es genrespezifische Radiosender. Nur in Deutschland fehlts da irgendwie. Dass wir nichtmal bundesweites UKW-Privatradio haben ist schon komisch wenn man mal über alle Grenzen schaut. Aber mit den Bundesmuxen denke ich holt man das nach was im Ausland schon seit 20 Jahren Standard im Radio ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass es hier noch keiner geschrieben hat, wundert mich....
Seit gestern Mittag gibt es erhebliche Probleme mit dem Bundesmux im ganzen Rhein-Main-Gebiet. Kurz vor 12 gab es bei mir einen etwa zweiminütigen Aussetzer, seidem ist wohl die Synchronisation futsch. Da ich vom Büro aus den Spargel sehe, läuft es hier einwandfrei und zu Hause auch, dort dürfte es der Bornberg sein.
 
@Mäuseturm : Wo ist Dein Arbeitsplatz? In Frankfurt? Ich wohne in Frankfurt. Und ich empfang DAB + über den Ginnheimer Spargel. Also wohl auch den Bundesmax. Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich gestern nicht reingehört habe. Hier auf der Arbeit habe ich kein DAB +. Leider! Vielleicht ändert sich das noch!
 
Zurück zum Thema Roadmap. ich hatte mich ja schon gefragt, warum sich keiner gegen diesen VPRT-Angriff wehrt. Jetzt kommt der Gegenangriff, und stellt mal einiges klar. Der VPRT bekommt dabei sein Fett ab. Jeder so, wie er's verdient! Mich erinnert das Verhalten des Vereins an die Musikindustrie, die sich lange gegen digitale Musikdateien gewehrt hatte um das Geschäftsmodell CD zu verteidigen.

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=1d300d5fab9e8d176d04ac9b8cdb3f2a
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite in Rödelheim und wohne in einem Stadtteil von Bingen am Rhein.

Vielen Dank für die Info. Noch ein Nachtrag ich arbeite auch in Frankfurt. Allerdings in einem anderen Stadtteil wie ich wohne. Arbeit : Heddernheim. Aber das wird für den DAB +-Empfang nur marginale Auswirkungen haben. Zumindest bei den Stationen die ich über den Ginnheimer Spargel (Europaturm) empfange. Bei anderen Stationen sieht das wohl etwas anders aus
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fan Gab Radio
Nein, kann man nicht. Die KEF hat ja bereits verlautbart, daß sie die Ausstrahlungskosten, die den ARD-Sendern zugestanden werden, schrittweise bis 2028 auf das Niveau absenken wird, welches die reine und alleinige DAB-Ausstrahlung kostet. D.h. den Sendern wird immer weniger Geld für das Senden zur Verfügung stehen, ein Bedarf für UKW-Sendungen wird dann nicht mehr anerkannt.
Allerdings kommt erstmal noch der Stichtag (war es in 2019?), wo eine bestimmte Prozentzahl an echten DAB-Hörern nachgewiesen werden muss, ansonsten läuft es nämlich andersherum und es gibt ab dem Jahr kein Geld mehr für DAB-Sendungen, sondern nur noch für UKW. Damit wäre die ARD auf DAB dann gestorben und es gibt nur noch Privatsender dort.
 
Ich bin mir sicher, der VPRT bringt diese Roadmap in den Ländern zu Fall. Da gibt es seit Jahrzehnten beste Beziehungen zwischen Politik und Landeskindern. Man lässt doch ffn, Antenne oder Radio Hamburg nicht im Stich!

https://www.teltarif.de/dabplus-roadmap-ukw-abschaltung/news/67552.html

DAB wird dazu verbannt sein, sich in Deutschland alleine aus dem Markt heraus durchsetzen zu müssen. dafür ist die Lobby der Digitalverweigerer zu groß!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben