Wie war das alte RTL Radio?

Dieses Intro wurde so ab 73-74 bis etwa 1980 benutzt. Es löste das Intro ab,
welches aus dem Stück "Mad Train" von Andre Brasseur heraus geschnitten wurde (findet man
auf Youtube).

 
Im Frühjahr '79 kam ein neues Nachrichten-Intro, das den altgedienten Ticker ablöste: langgezogene Synthie-Töne mit Echo und starkem Phasing, schwer zu beschreiben. Kann man auf der '79-er RTL-Chronik nachhören. Gleichzeitig wurde auch der Nachrichten-Trenner (das berühmte "Schnätterätäng", wie es intern genannt wurde) eingeführt. Das bekannte Trompeten-Intro kam dann 1980, zusammen mit einem neuen Eduscho-Werbeintro.
 
Jingles waren damals schon voller Power...besonders abends...diese Station Voice! Thats Raaaadiiiioo:cool:
 
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Im Frühjahr '79 kam ein neues Nachrichten-Intro, das den altgedienten Ticker ablöste: langgezogene Synthie-Töne mit Echo und starkem Phasing, schwer zu beschreiben. Kann man auf der '79-er RTL-Chronik nachhören. Gleichzeitig wurde auch der Nachrichten-Trenner (das berühmte "Schnätterätäng", wie es intern genannt wurde) eingeführt. Das bekannte Trompeten-Intro kam dann 1980, zusammen mit einem neuen Eduscho-Werbeintro.
Im Juni 1980 hatte ich dieses Intro/outro zufällig aufgezeichnet.


wurde aber bald durch ein neues ersetzt..
 
Die schwer zu beschreibenden Phasing Effekte haben auch einen Namen:
"Regeneration" oder "Resonance". Besonders populär geworden durch den Schlager "Ententanz".
Technisch gesehen ist das ein Filter, das die Filtereinsatzfrequenz besonders stark betont.
Dadurch klingen alle einzelnen Obertöne zum Beispiel eines "Sägezahnsignals" der Reihenfolge nach auf oder ab, besonders interessant, wenn die Filtereinstellung rasch verändert wird. Die Filterbewegung selbst wird dadurch besonders hervorgehoben, was mit einem schnell auf- und zugezogenen Equalizer (Hochpass/Tiefpass) alleine so nicht erzielbar wäre. Wenn man es so bezeichnen will, eine ganz gezielte schmalbandige Rückkopplung.
Dieser Effekt ist bei Synthesizern, die (fast) alle Parameter einer Schwingung mit Hilfe einer Steuerspannung verändern können, auch mit beliebigen anderen Klangereignissen kombinierbar, die sich dann auch gegenseitig beeinflussen können. Diese Steuerspannungen können ihrerseits selber wieder aus unterschiedlichsten mathematischen Operationen des Originalsignals, beziehungsweise des Orgeltones hergeleitet werden. Meistens wird die "Regeneration" in Kombination mit einem Hüllkurvenfilter verwendet. Dabei liefert jenes eine Gleichspannung, die der gemittelten Amplitude des Signals entspricht. Der Moog-Synthesizer konnte das glaube ich als erster auf Knopfdruck.
Allerdings gerät sowas schnell zum Stereotyp, und dieser Effekt hat sich wohl schnell abgenützt, so dass man ihn bei neueren Produktionen heute kaum noch antreffen dürfte.
Hans Ulrich Humpert (Studio für elektronische Musik, Köln) demonstrierte das einmal so:
 

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Da es gerade um das Nachrichten-Intro geht: Die folgende Aufname müsste aus dem
März 1982 stammen. Hier wurde bereits die Fanfare benutzt wie sie auf der französischen
Langwelle bereits in den 70ern eingesetzt wurde. Auch wurde in der Verkehrsansage nun
auf Andre Brasseur verzichtet...


btw: Diese und die vorhergehenden Aufnamen wurden am elterlichen Wohnort in
Usingen gemacht. Neu ist jetzt eine Unterdach Richtantenne mit dem Tuner
DUAL CT-1641. Mit einem einfachem Kofferradio oder gutem Autoradio ging von
diesem Standort kein Radio Luxemburg auf UKW...
 
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Ich habe Radio Luxemburg sicher um 1980 herum das erste Mal gehört und ich kenne das Programm nur mit der Fanfare. Allerdings etwas anders als im Hörbeispiel. So wie hier bei 5'35'':
Das von @meikel1964 beschriebene ist in dem Zusammenschnitt auch zu hören, und zwar bei 4'53''
oder sogar das bei 1'45''
 
Ich hätte diese typische RTL-Fanfare seit Ewigkeiten vermutet, aber es ist in der Tat ein Sound der erst mit Beginn der 1980er Jahre das Programm begleitete. Die angesprochene Fanfare bei 5.35 kenne ich aber nur aus dem englischen Programm. Das war aber auch auf der Mittelwelle, täglich ab 19 Uhr zu hören.
Dabei hatte das deutsche Programm doch auch noch am Abend einige Sendungen z. B.: das Musikduell oder Musik zum Träumen, traumhafte Musik bei RTL. Lief das nur lokal auf UKW oder sind das die Anfänge im Kabelradio gewesen?
 
@black2white : Das deutsche Programm sendete abends nur auf UKW und KW.
Allerdings begann das englische Programm um 20 Uhr. Ab 19 Uhr sendeten die Flamen (in niederländischer Sprache).
Die Fanfare bei 5:35 ist lediglich ein Mix aus der RTL-Fanfare und einem Jingle der Engländer.
 
1988 lief die englische Fanfare auch schon im deutschen Programm, das ist mir aber bewusst nie aufgefallen.
 

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  • rtl08121988.mp3
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Letztere Fanfare, basierend auf den Radio Luxembourg-Jingles gab es m.W.ab Mitte 1988, als es nicht mehr Radio Luxemburg, sondern nur noch RTL hieß.
Ab 1990 dann das Arno-Müller-RTL mit den KIIS-Jingles, wie bei 104.6RTL und ab 1992 den Oldiesender, mit der letzten Fanfarenvariation ab Ende 90er, die bis zur Umstellung auf Deutschlands Hitradio lief.
 
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Auf der 88,9 und 97,0 (die Frequenzen meiner Kindheit) lief während meiner persönlichen Erinnerungszeit das deutsche Programm bis ein Uhr Nachts. Erst dann erfolgte auf diesen Frequenzen der Switch zum englischen Programm.
So ist es gewesen.

Zum ersten Mal hab ich dies in den Sommerferien bei meinen Grosseltern
in der Eifel (im Sommer 1978) erfahren dürfen. Um ein Uhr nachts wurde es englisch und laut auf Kanal 6, 18 und 33. Vor allem das Musikangebot mitten in der Nacht auf UKW war für mich ein kleiner "Kulturschock"... So etwas kannte ich bis dato nicht.
Mit meinem Kofferradio bekam ich zu Hause HR, BR und DDR UKW-Programme, und die unterschieden sich in der Nacht beträchtlich von dem aus Luxemburg... 🙃
 
Letztere Fanfare, basierend auf den Radio Luxembourg-Jingles gab es m.W.ab Mitte 1988, als es nicht mehr Radio Luxemburg, sondern nur noch RTL hieß.
Also, in einem Save-the-tapes-Mitschnitt vom 04.12.1985 klang das auch schon so. Und ja, man nannte sich zumindest zu den Nachrichten damals noch Radio Luxemburg, während im laufenden Programm und den gesungenen Sendungsindikativen (Mahlzeit, Liederlotto) schon die Marke RTL eingeführt hatte.
 

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  • 19851204_1100_Radio Luxemburg.mp3
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Interessant ist ja, dass Bel RTL und das französische RTL die selbe Newsfanfare nutzen. Wie lange das bei Bel RTL der Fall ist weiß ich nicht, aber beim südlichen Nachbarn habe ich die 1993 erstmals gehört.
 
Die Fanfare lief zuerst bei den Franzosen. Dort bediente sich das deutsche Programm häufig bei den Jingles. (u.a. beim Flash-Jingle für Eilmeldungen)
 
Tja, nichts war so statisch, wie wir es manchmal in Erinnerung haben...oft haben wir Ausschnitte einer bestimmten Zeit gespeichert. Bei mir sind die Radio Luxemburg/RTL-Erinnerungen eben jene zwischen etwa 1982 und 1990 und selbst da gab es einige Programmreformen.
 
Auf der 88,9 und 97,0 (die Frequenzen meiner Kindheit) lief während meiner persönlichen Erinnerungszeit das deutsche Programm bis ein Uhr Nachts. Erst dann erfolgte auf diesen Frequenzen der Switch zum englischen Programm.

Genau, ab 01:00 Uhr nachts bis 04:00 Uhr morgens (oder war es 05:00 Uhr?) lief das englischsprachige Programm auf UKW und Kurzwelle.

Interessant an diesem Sachverhalt ist, dass 01:00 Uhr bis 04:00 MEZ = 19:00 bis 22:00 Uhr EST (U.S. Ostküste, also z.B. New York) ist. Also eine gewisse "Prime Time" für Radiohörer, zumindest für Kurzwellenhörer.

Es gibt Mitschnitte der 6090 kHz aus den USA, die zeigen, dass wenn die Übertragungsstrecke im Dunkeln lag, der 500 Kilowatt-Sender aus Luxemburg, von dem mir nicht ganz klar ist, ob er er eigentlich rund sendete, oder mit dieser "merkwürdigen" Antennenkonstruktion die die Sendeantenne hatte, auf Berlin gerichtet war, guter Empfang in Nordamerika möglich war.

Wie dem auch sei, die 6090 kHz ging gut in den USA, wenn die Übertragungsstrecke im Dunkeln lag, so dass ich mir die Frage stelle, ob "208" zwischen 01:00 und 04:00 Uhr nachts auch Hörer an der U.S. Ostküste "ansprach" bzw. hier gehört wurde...

Vermutlich eine historische Frage, die nicht mehr beantwortet werden kann. Ich habe auch keinen Draht in die USA....
 
Leider konnte ich in meiner KIndheit RTL nie auf UKW hören. Bei mir ging das damals auf Mittelwelle. Im Winter mehr oder weniger 24h, im Sommer meist nur vom Abend bis zum frühen Morgen. Und auf Kurzwelle, mit dem bekannten Problem des 5kHZ entfernten BR. Und abends machte ein Programm auf 6095kHz dann RTL unhörbar. Somit bekam ich das deutsche Programm nur stundenweise mit, im Winterhalbjahr ging es ganz gut ab dem Nachmittag. Abends kurz vor 19 Uhr wurde auf 1440kHz dann der Empfang schlagartig stärker nach einer Pause von wenigen Sekunden, wenn vom Deutschlandbeam (Richtung Nordost) auf den Europabeam umgeschaltet wurde (ich befand mich ja südöstlich des Großherzogtums). Dann kam um 19 Uhr RTL International und später dann The Great 208. Das deutsche Abendprogramm versuchte ich dann ab und zu auf KW, was wie gesagt meist nicht gelang oder nur stark gestört. Von 1988 bis 1990 war dann das luxemburgische RTL als Rahmenprogramm über unseren Lokalsender zu hören mit Sendungen wie Entenjagd und Ein Tag wie kein anderer. Es gab etwa 8-9 Lokalsendestunden, der Rest war RTL, anfangs ohne eingestreute Lokaljingles während des Mantels. Ab September 1990 kam dann das völlig anders formatierte RTL aus Stuttgart.
 
Und dann gab es noch einen recht schwachen, aber geographisch sehr stark gerichteten Kurzwellensender in Richtung Quebec auf 15350 kHz, der rund um die Uhr das französische Programm übertrug und in Quebec wohl gut gehört werden konnte.

Hier in Deutschland konnte ich diesen Sender im 19 Meter-Band nie empfangen.
 
Wirklich schön, diesen alten RTL-Aufnamen von 'früher'. Was mir persönlich noch Gänsehaut besorgen würde, wäre eine Aufname von MW, das Ende des Flämischen Programms und dann die übergang zu den Italienischen Nachrichten.

Also:' I've been listening to your show on the radio, and you seem like a friend to me' (gesungen)
Gefolgt vom Endjingle, und Ankündigung der Italo-Nachrichten:D:D
'Qui Italia- notizie per gli italiani en Europa accura della Rai' (ich bitte um Verzeihung bei evtll. Schreibfehlern:rolleyes:)

Wer hat so eine Aufnahme für mich und die vielen Poster hier? Danke im Voraus
 
Von 1988 bis 1990 war dann das luxemburgische RTL als Rahmenprogramm über unseren Lokalsender zu hören mit Sendungen wie Entenjagd und Ein Tag wie kein anderer. Es gab etwa 8-9 Lokalsendestunden, der Rest war RTL, anfangs ohne eingestreute Lokaljingles während des Mantels.
So war es bei "unserem" privaten Lokalsender ab Oktober 1987 auch.
Für fast drei Jahre gab es das luxemburger RTL, was man hier zuvor nur von der MW 1440 kannte, täglich 14 Stunden in bester Stereoqualität via UKW.
Eigentlich hätte das für RTL einen Quoten-Booster bedeuten können, die Konkurrenz war Ende der 80er ja noch sehr überschaubar.
Trotzdem waren die Hörerzahlen in dieser Zeit, wie Arno später mal sagte, stark rückläufig und die Programmproduktion zu teuer. Daher dann die Umformatierung im Oktober 1990, der Rest ist bekannt...
 
Naja klar, denn es gab auf einmal andere Konkurrenzprogramme. WDR4 zog in NRW die älteren Hörer ab. RPR in kam in Rheinland-Pfalz dazu, der SR optimierte seine Programme. So viel konnten da Lokalsender, die anfangs keine oft keine 100.000 Hörer im Stereoempfangsgebiet hatten, nicht ausrichten. Zumal die Zahlen auf das Konto der Locals gingen, nicht auf RTL.
 

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