Wie war SDR3?

Hat irgendjemand von Euch das SDR 3 Leute-Jingle, dass bis 1994 eingesetzt wurde, in einigermaßen guter Qualität und könnte es mir zur Verfügung stellen?
Danke im Voraus!
 
Genial, danke! :thumbsup:
Ist der Mitschnitt im Original länger? Ich hab von den Top 1000 XL bisher leider nur zwei Ausschnitte (Platz 767 bis 762 und Platz 1555 bis 1540) und wäre an mehr sehr interessiert...
 
Nachtrag:
Im Mitschnitt hört sich Stefan Siller noch deutlich anders an als heute. Sicher, die Zeit verändert auch Stimmen, aber ich habe seine Stimmlage auch schon damals tiefer in Erinnerung. :confused:
 
Danke Kulti für den Mittschnitt. Die hatten ja echt geniale Jingels und Intros, wesentlich besser als beim SWF (zugeb).:)
 
Ist ja nett: Am Anfang des Mitschnitts spricht Michaela Grom die Nachrichten - sie moderiert heute bei SWR4 BW. Und den Jingle "SDR3 Top Tausend XL" mitten im Opening dürfte Patrick Neelmeier gesprochen haben, heute bei SWR1 BW.
 
Ist Euch schon mal aufgefallen, dass man, wenn man SDR 3 googelt, "zielsicher" auf lauter SWR 3 - Einträge stößt. So was ist ja fast schon Geschichtsfälschung....

Aber wen wunderts, ich würde als Radioprogramm auch nicht zulassen, dass man nachgoogeln kann, um wieviel besser dieses Programm früher war!
 
Ich kann gar nicht sagen, was es in mir auslöst - verzeiht die Gefühlsduselei - diesen Thread hier gefunden zu haben. Ich hatte die letzten Jahre vollkommen verdrängt, wie mir seinerzeit der Wechsel von SDR3 zu SWR3 das Herz bluten ließ. Wenn dies kein allzu sachlicher Beitrag mit wenig Fakteninformationen wird, entschuldige ich mich schon jetzt - dann möge man meinen Gefühlsausbruch vielleicht als Dokument des Grades verstehen, mit dem SDR3 auf Menschen (okay, vielleicht auch nur auf Verrückte wie mich) gewirkt hat.

Unglaublich, wie gut ich die Jingles oder einzelne konkrete Ausschnitte - etwa das Intro zu den Top1000XL noch im Ohr hatte - und unglaublich traurig, dass es diesen Sender nicht mehr gibt.

1998, als SDR und SWF fusionierten, war ich gerade 15 Jahre alt. Ich kann nicht mehr ganz genau sagen, wann meine damalige Radiobegeisterung begonnen hat - ich weiß nur, dass ich die Top 2000D noch nicht und die Top1000XL schon bewusst und als 'Fan' mitbekommen habe. Meine Liebe zu diesem Sender muss sich also zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr abgespielt haben. Und wie innig diese Liebe war!

Am herausstechendsten habe ich freilich die vielen Radioaktionen im Gedächtnis. Neben der Hitparade war das vor allem das 6-Tage-Radio. Ich erinnere mich noch genau, wie ich in diesen Wochen morgens mit dem Rad nach Alfdorf - für die Region Schwäbischer Wald dreimal mit dabei - gefahren bin und meine Tage vor der Radiobühne, als Teil des mit mehreren Kilometern längsten Äquadukts oder eines chinesischen Drachens verbracht habe. Und ich erinnere mich noch an den Jubel der vielleicht 2000, 3000 Anwesenden, als "wir" den Titel der "wildesten Region im Wilden Süden" geholt haben.

Aber auch meinen Alltag hat SDR3 damals wesentlich mitbestimmt. An allen Sendungen, die auf Hörerbeteiligung gesetzt haben - die "Plattenpost", der "Treff", die Playtime, die "ARD-Popnacht" von Freitag auf Samstag, aber auch die parallel im SWF3-Fernsehen ausgestrahlte Late-Night-Sendung "eXtraspät" mit dem damals noch agilen Matthias Holtmann habe ich mich so ausgiebig beteiligt, dass es mir heute schon fast ein bisschen peinlich ist und ich bei den Machern des Programms vermutlich den wahrscheinlich nicht ganz unberechtigten Ruf eines bemitleidenswerten, adoleszenten Nerds hatte. Wie oft habe ich auf den Plattenpost-AB gesprochen, wie viele Faxe habe ich an die Popnacht gesendet, wie oft (ich glaube, es waren 5 Mal) habe ich in eXtraspät gegen Matze Holtmann "Black&White" gespielt (und auch gewonnen), wie oft habe ich bei Treff Anrufe an irgendwelche Leute - vorzugsweise meine damaligen Lehrer - initiiert und wie oft habe ich meine Schreiben und Anrufe mit einer Kaskade an Grüßen an den Freundeskreis von "Lukas aus dem wilden Steinenberg" beschlossen? Und wie viele Stunden habe nach einzelnen Sendungen meiner Lieblingsmoderatoren Schmidt, Neelmeier und Holtmann vor dem Funkhaus in der Stuttgarter Neckarstraße ausgeharrt, um ein Autogramm zu bekommen? Die Mitschnitte meiner Musikwünsche jedenfalls füllten am Ende ganze 5 90-Minuten-Kassetten und ich bereue es unsagbar, dass ich diese Kassetten nicht aufbewahrt, sondern als ich mein Jugendzimmer räumte, entsorgt habe. Welcher unwiederbringliche Schatz ist da verloren gegangen?

Ganz besonders erinnere ich mich auch noch an eine ARD-Popnacht. Mit Freunden war ich mit der letzten S-Bahn ins benachbarte Stuttgart gefahren, wo wir die Nacht in der Wohnung der Schwester eines meiner damaligen Freunde verbrachten, selbstverständlich Radio hörend. Die heimischen Faxgeräte waren so programmiert, dass sie unsere Nachrichten, die wir aus Stuttgart nicht persönlich absetzen konnten, zu einem bestimmten Zeitpunkt losschickten. Mit der ersten Straßenbahn, irgendwann gegen 4 Uhr muss es gewesen sein, fuhren wir dann wie geplant zum Funkhaus. Es regnete, wir hatten ein kleines Kofferradio und ein riesiges Satelliten-Telefon vom Vater eines Freundes dabei und postierten uns unterhalb des Fensters des Sendestudios. Von dort wählten wir die Nummer des Studios, die sonst wohl nur zur internen Kommunikation genutzt werden konnte - der Pförtner hatte sie mir einmal verraten, nachdem er mich stundenlang vor dem Funkhaus hatte ausharren sehen und meinte, ich solle hereinkommen und einmal im Studio anrufen, ob diejenigen auf die ich wartete, überhaupt noch im Haus seien. In dieser Nacht moderierte Jochen Graf, der es kaum fassen konnte, als wir sagten, er solle mal aus dem Fenster schauen und dem wir von dort aus unter unserem Regenschirm zuwinkten.

Einmal haben wir es auch bis in das Büro von Thomas Schmidt geschafft, den wir eineinhalb Stunden lang für unsere - vor dem Abdruck des Gesprächsprotokolls allerdings eingestellte - Schülerzeitung interviewten. Auch die Kassette mit dem Mitschnitt dieses Gespräches gibt es leider nicht mehr...

Das Programm von SWR1, in dem viele Macher des damaligen SDR3 Zuflucht gefunden haben, nachdem sie erst eine Weile versucht hatten, sich mit dem Programm der Dudelwelle SWR3 anzufreunden, hat damit leider gar nichts mehr zu tun. Auch die dort mittlerweile jährlich durchgeführten und aus meiner Sicht vollkommen künstlich gehypten Hitparaden sind nur noch ein jämmerlicher, müder und trauriger Abklatsch dessen, was sich auf SDR3 abspielte. Der "Wilde Süden" war für meine damaligen Freunde und für mich viel mehr als ein Marken-Branding und SDR3 viel mehr als eine Popwelle. SDR3 war ein Lebensgefühl und für mich ein wesentlicher Teil meiner Jugend.
 
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@DerLuko:
Obwohl ich nicht im direkten Sendegebiet von SDR3 wohn(t)e (damals Wiesbaden, heute Bingen am Rhein), war das auch mein Leib- und Magensender und ich vermisse dieses großartige Radio ebenso. "Seinerzeit" war die 99,9 in das Display meines Radios quasi eingebrannt :D Ich hatte trotzdem dem "offiziellen Nachfolger" SWR3 eine Chance eingräumt, aber die haben die Chance in meinen Augen komplett verpaßt und SWR3 findet in meinen Radios quasi nicht mehr statt. Wenn überhaupt, dann weht allerhöchstens in SWR1 BW ein leiser Hauch des wilden Südens, aber der wird auch immer schwächer :(
 
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Da hier ja doch noch einige mitzulesen scheinen noch eine Frage in die Runde: Wer unter Euch hat denn noch Mitschnitte und könnte diese gegebenenfalls zur Verfügung stellen?
 
Hallo allerseits,
erinnert sich jemand an die Hintergrundmusik zum täglichen Reisewetter bzw. Wintersportbericht morgens gegen 8:40 Uhr in der Sendung Pop Corner auf Radio 3 Südfunk Stuttgart, einem flotten Dixieland-Stück (muss zumindest bis zur Programmreform im Januar 1985 gelaufen sein)?
 
Hat jemand von Euch noch den alten Werbe-Opener und -Closer von Radio 3 Südfunk Stuttgart, der zumindest bis 1985 stündlich gesendet wurde, in guter Qualität? - im Anhang das Soundbeispiel - DANKE !
 

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  • Südfunk 3 - Werbung bis 1985 edit.mp3
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Jupiter, meinst du den? Hier ist übrigens auch nochmal die erste Südfunk 3-Füllmusik zwischen Werbung & Nachrichten von 1985 zu hören. Wenn ich mich recht erinnere, wurde sie Ende '85 durch die neuere Version (eher Mid 80s US-Black-Music-Style) abgelöst.
 
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Da hast du (wie fast immer) Recht, Radiocat. Fand ich aber trotzdem klasse dass jemand den Schnipsel bei youtube hochgeladen hat. Schließlich gehts uns ja ums Audio und nicht ums Bild ;)
 
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Ja vielen Dank, genau den meinte ich - leider geht der Werbecloser etwas in der Zwischenmusik unter, aber genial, dass auch solche Hörvergnügen auf Youtube schlummern - hoffe, das gibt es nochmals zusammengefügt in guter Qualität !
 
Man beachte übrigens, dass zu dieser Zeit der SDR noch quasi unkomprimiert gesendet hat, was die technische Qualität angeht. Die war nämlich formidabel und unzerquetscht. Nur die Lautstärkeunterschiede zwischen den Liedern nach Einführung der CD war manchmal anstregend. Nur wird es heute kaum 1a-Aufnahmen geben (vielleicht hat jemand auf hochwertigen Metall-Kassetten mitgeschnitten oder gar per Band?), die meisten Kassetten sind entsprechend morsch.
SWF3 hat damals schon einen Optimod eingestellt und stach dadurch vom Sound in der Region ziemlich heraus: wesentlich lauter-kräftiger, aber auch eine Spur dumpfer als die Anderen. SWF1 hatte irgendwann auch ein, wenn auch dezentes, Processing. Ging in dieselbe Richtung wie SWF3. SDR war dagegen bis 1988 unprocessed (lediglich Limiter vermutlich), dann hatten sie mit Einführung des "wilden Süden " einen Optimod bekommen, wesentlich extremer als das SWF3-Processing, aber auch höhenlastiger. SDR1 begann erst in den 90ern mit ganz dezentem Soundprocessing.
 
Wurde bei SDR 3 wirklich schon ab 1988 mit Optimod gesendet? Kann mich nur noch erinnern dass irgendwann Ende 1993 (oder Anfang '94) der Sound vom einen auf den anderen Tag viel fetter (und eben auch unnatürlicher) klang. Generell fiel mir aber schon vor 1988 auf, dass der Sound - je nachdem aus welchem Studio gesendet wurde - unterschiedlich laut bzw. kräftig war. Vor allem bei der Musik konnte man einen deutlichen Unterschied zwischen dem Disco-Studio (damals noch in der Regie 9 untergebracht) und dem Sekamos-Studio (computergestützes Kassetten-Abspielsystem) hören. Anfang der 90er waren die Kassetten wohl so abgeleiert dass man schon allein an der Musik raushören konnte aus welchem Studio gesendet wurde. Die Musik aus dem Sekamos-Studio klang viel dumpfer und leiser (eben nach alter Kassette) als wenn in der Disco vom Originaltonträger (Platte oder CD) gefahren wurde. Ab der oben genannten Änderung des Sound-Processings 1993/94 fiel der Unterschied dann nicht mehr so deutlich auf, obwohl bis zur vollständigen Digitalisierung 1995 noch viele Titel aus dem Kassettenspeicher abgespielt wurden.

Aber auch in den Mikros muss es meiner Meinung nach Unterschiede gegeben haben. Die Moderatoren klangen schon vor 1988 aus der alten Disco im Vergleich zu den anderen beiden Studios aus denen bis Anfang 92 parallel gesendet wurde (Sekamos und Studio 11), viel kräftiger und sonorer.
 
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@Redakteur: Den guten, alten Nachrichten-Opener hatte man bis zum bitteren Ende. Wurde die Aufnahme abends gemacht? Denn tagsüber meldeten sich die Nachrichtensprecher mit "Am Mikrofon ...".
 
Die 98,1 MHz von Aalen übertrug, so meine ich, noch SDR3, weil ich in einem alten Bandscan von mir, den ich vor 17 Jahren durchgeführt habe, nur geschrieben habe "98,1 MHz - Sender Aalen", aber nicht mehr weiß, ob's SDR 3 oder SWF 3 war...
 
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