@Multinorm: hoffe du sprichst mich nicht an, denn ich denke nicht so - es gibt aber leute, die so denken.
@radiohexe:
ich sehe kein problem generell damit, dass eine band aus dem "schwarzen bereich" (wie immer man das genau definieren mag) erfolg hat - freue ich mich sogar fuer die. aber leider gibt es auch bands, die dann "ihren charakter" dem erfolg und geld opfern.
hierzu zaehle ich HIM: "Greatest Lovesongs Vol. 666" mag ich wirklich, mit dem Album danach kann ich mich teilweise anfreunden - was danach kam hoert sich fuer mich alles gleich an. Fuer mich typisches Beispiel des "Aha, damit koennen wir Geld machen, wieso weiterentwickeln?"(natuerlich ist mir klar, dass die Labels die Kuenstler mehr oder weniger dazu zwingen).
HIM wurden sicher auch aufgrund Ihrer schreienden Teenie-Fans angegriffen - nun - dafuer koennen die Musiker ja nix, deshalb hab ich auch nix gegen sie - hoerte sich aber trotzdem alles gleich irgendwann an - und das verurteile ich.
Es gibt einige gute bands, die obwohl sie erfolg haben ihre Kreativitaet und ihren Charakter nicht verlieren, wuesste aber keine mit genauso viel erfolg wie HIM. Deine Lakaien z.b. wird auch kommerzialisierung vorgeworfen, das kann ich nicht nachvollziehen.
Gleiche Beispiele gibt es auch fuer innovative Sachen aus dem Mainstream Bereich fuer mich: "Eiffel 65 - Blue" mochte ich damals wirklich, danach war alles ein Abklatsch davon- und langweilig.
Was ich hoffe ist, dass Within Temptation und aehnliche Projekte Erfolg haben, aber trotzdem noch unabhaengig denken nicht vergessen und den Labeln zum Trotz auch etwas experimentieren - sich als Band weiterentwickeln und nicht mit Zwang auf der Stufe die sie jetzt musikalisch erreicht haben (und die grad ankommt) festgehalten werden.
Multinorm schrieb:
Kommerz ist für mich eher so ein Fall: Eine Band wird gecastet, gepusht, bekommt Songs vorgesetzt, kann nicht mitreden, muss Geld verdienen. Kommerz ist Musik machen nur um Geld zu verdienen !!!
--genau!!!
(man kann nur als innovative alternative band noch spaeter in die "maschinerie" reinrutschen)
das meine ich zum groessten Teil auch hier mit "Kommerzialisierung".
Ein weiteres Problem ist, dass viele Leute dann denken " ah, das ist gothic music" - was quak ist. Es ist nur eine Facette davon (wobei "gothic" erstmal kein genre ist) naemlich der Goth-Metal Bereich (der auch noch verschieden ist, ist eine Facette davon), es gibt aber noch ne Menge mehr, was mehr oder weniger dazugehoert (das genau zu definieren ist unmoeglich): Industrial, Goth-Rock, Batcave, EBM, Synthie-Pop (son bischen) und alles was ich jetzt vergessen hab.
Es gibt immer mehr Leute, die "schwarze Musik" hoeren und ich befuerchte halt auch, dass die Medien das irgendwie einspannen und kaputt machen. Oder halt "die Szene" (was immer das ist) aufspalten - die "Puristen" wie eben genannt und die, die das aktuelle Zeugs nur hoeren moechten. Es gibt einige Musikrichtungen, die mal alternativ waren, aber jetzt .... anders sind (zum guten oder schlechten). Was mit dem "Darkwave/Gothic Sektor" passieren wird - keine ahnung, wird man sehen. Bisher sind ja nur Projekte, die bekannte Elemente (Metal) enthalten gut angekommen (HIM und die jetzt diskutierten Bands, obwohl ich die eigentlich nicht zusammenschmeissen will). Es gibt aber halt soviel mehr, und die wenigsten "Gothics" hoeren wirklich nur eine Richtung.
radiohexe schrieb:
wo würdest Du denn aus "schwarzer" Sicht die Grenze des Spielbaren im Radio ziehen?
die wuerde ich weit ziehen, vieles koennte gespielt werden, einiges wuerde sicher zum Diskurs mit einigen Bevoelkerungsgruppen fuehren - aber das ist auch Werbung.
Wenn ich "normales Radio" anschalte langweile ich mich einfach - und ich bin bestimmt nicht der einzige, der so empfindet. Es gibt eine Menge an Musik, die es wert ist gespielt zu werden - und "Darkwave/Gothic" ist sicher eins davon.
Ich habe nur das Gefuehl, dass:
1. kaum einer sich die Muehe macht abseits des einfachen Pfades (was man von Labels vorgesetzt bekommt) zu suchen um was neues zu entdecken (die Labels selber machen das auch kaum)
2. ein falsches bild besteht: man koennte sicher vielen Leuten ne halbe Stunde Musik aus der Richtung vorspielen, die sie sicher gut finden - und wenn man ihnen dann versucht zu erklaeren, dass es "Gruftie Musik"
ist - kippen die sicher vom Stuhl. - die presse hat da teilweise ganze arbeit geleistet.
3. es auch beim kommerziellen radio keine "experimentierfreudigkeit" mehr gibt: es gab einige sendungen mit solcher musik (ecki stieg als moderator sei hier mal genannt), die einfach wegrationalisiert wurden. Lieber spielen 100 Radios die gleiche Musik (mehr oder weniger) als dass eins mal probiert sich nicht nur durch verschiedene kompressionsverfahren oder jingles, sondern durch den musikalischen inhalt abzusetzen und einen eigenen Charakter zu entwickeln, mit dem sich der Hoerer identifiziert - muss ja nicht darkwave sein - gibt auch anderes, was zuwenig gespielt wird.
Das ist sowieso meines Erachtens ein generelles Problem, die Identifizierung des Hoerers, sicher auch ein Grund, wieso so viele Menschen CD's ohne ein schlechtes Gewissen einfach kopieren und die Kuenstler "bestellen".
naja - eroeffnet den markt fuer ein webradio wie unseres, wenn gleich webradio hier in deutschland noch nicht so berauschend ankommt und die zuhoererzahlen eher maessig sind - aber es macht uns wenigstens noch spass - und das ist die hauptsache.
"Wir sind Helden" finde ich uebrigens genial - ich hoer auch andere musik nebenbei
-madrego-