Wo sind all die Bremen Vier-Hörer hin?

Fietje

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Nach dem Weggang von Jens-Uwe Krause hatte ich schon gedacht (und auch gehofft), dass die Hörerzahlen einbrechen. Jetzt hat sich die Modernisierung des Senderkonzepts aus dem Frühjahr 2020 bemerkbar gemacht. Also 3 Jahre Später. Fast die Hälfte der Hörer schalten nicht mehr bei Bremen Vier ein. Gut man könnte meinen, mit Bremen Next hat Bremen Vier einen starken Mitbewerber aus dem eigenen Reihen bekommen, aber so einfach möchte ich es mir nicht machen.

Meine persönliche Spurensuche:

Wie gesagt, seit dem Weggang von Krause und dem restlichen Morningshow-Team vor 3 Jahren begann für mich persönlich der Absturz. Die Sendung glich nun immer mehr den privat Radios und war m.e. auch nicht mehr lustig. Es klingt alles so aufgesetzt.

Das aktuelle Musikprogramm von Bremen 4 kommt mir vor, wie Bremen 1 in den späten 90ern.

In den letzten Monaten gab es eine deutliche Rotation an Moderatoren. Apropos Moderatoren hier gibt es 2 Kandidaten bei denen ich mich frage, was die mir eigentlich erzählen und rüberbringen wollen/sollen.

Zum Schluss noch was positives: Wenigstens beim News-Team ist alles beim alten geblieben.
 
BremenEins, Energy HB und NDR 2 haben aber auch alle verloren, und zwar z.T. sehr deutlich. Gleichzeitig war der Anstieg bei Next von 35 auf 42 nur insignifikant. Ich ziehe als Referenz die MA 2022-I heran. Die Zahlen von NDR 1 Niedersachsen und Bremen Zwei kenne ich nicht, aber ich kann mir kaum vorstellen dass der durchschnittliche BremenVier-Hörer in größerer Zahl zu diesen beiden Wellen abgewandert ist. Die minus 28.000 Hörer bei BremenVier sind schon heftig, zumal die Welle seit Jahren im Freien Fall ist.

Mutmaßlich hat RadioBremen mit seinem großen Umbau 2020, bei dem sämtliche Ecken und Kanten abgeschliffen, ein langweiliges On air-Design eingeführt, die Musiksendungen am Abend fast alle gestrichen und das Tagesprogramm nochmals monotoner und glatter wurde die Mehrzahl der ehemaligen Hörer vertrieben. Man solllte sich nun eingestehen, dass die seinerzeit (noch unter H.H.) angestrebte Verjüngung der 4.Welle grandios gescheitert ist. Schüler und Azubis hören Next, ältere BremenEins oder NDR 2 (wobei BremenEins prozentual etwas mehr Frauenanteil hat als NDR 2). Der Rest zwischen Anfang/Mitte 20 und Ende 40 findet sich nirgendwo mehr wieder.

Das selbe Problem haben aber auch die anderen ARD-Häuser, dort sogar noch weitaus extremer, weil die ganzen Pseudojugendwellen massiv abgestürzt sind. BremenVier ist ja keine klassische Jugendwelle (mehr). Interessant bei BremenVier, dass fast 60 Prozent der Hörer weiblich sind und nur etwas mehr als 40 Prozent männlich. Der direkte Konkurrent Energy Bremen ist dagegen fast ausgeglichen. Beides sind klassische Hitdudler und keine Jugendwellen.

Fazit: Die RB4-Hörer sind weg, gegangen mit Juk, aber nicht zu RB1. Sondern auf Nimmerwiedersehen adé.
 
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Mit Julia Bamberg ist derzeit einer der wenigen Lichtblicke (neben Malte Jansen) zu hören. Gefühlt heißen sämtliche Sendestrecken ja nur noch "BremenVier Läuft". Aber die Musikauswahl ist echt gruselig. The Goo Goo Dolls Give A Little Bit, Ed Sheeran Celestial, Clean Bandit mit Anne-Marie Rockabye, Post Malone Circles...

Gerade letzteres läuft dort seit dem Umbau im Frühjahr 2020 ununterbrochen mehrmals täglich rauf und runter. Jeden Tag, immer und immer wieder. Seit drei Jahren, ohne Pause. Und ständig wird man darauf hingewiesen dass dies "Die beste Playlist im Bremen-Vier-Land" wäre, angeblich. Playlist des Grauens trifft es eher.

Übrigens: In den 90ern gab es kein BremenEins, sondern die Hansawelle. BremenEins kam erst 2001 mit der Einstellung von Hansawelle und Melodie. Aber ich verstehe was gemeint ist. Die damalige Hansawelle war trotz dudeliger Musik aber Gold gegen das heutige BremenVier. Vor allem war sie flott gefahren, hatte Regionalbezug (Rundschau, Sporttelegramm, Wettergespräch) und die Jingles klangen frischer und typisch norddeutsch. Erschreckend, dass ein Erwachsenenprogramm Ende der 90er mit den damaligen technischen Mitteln flotter und dynamischer rüberkam als das heutige, komplett digitale BremenVier.

BremenVier müsste bei den Moderatoren mal dringend durchwischen, einige haben längst das Alter für BremenEins/Zwei erreicht. Es wirkt vollkommen unglaubwürdig, wenn diese dann Charthits von Mylie Cyrus oder Lil Nas x ansagen. Und die BremenNext-Leute die man rübergeholt hat, waren bei Next noch authentisch, wirken hier aber wie vollkommene Fremdkörper.
 
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Korrekt.

Von den neuen finde ich Maze Hoppe sehr erfrischend. Wenn bei den BremenVier-Moderatoren mal durchgewischt wird, dann bitte nicht mit den Next Moderatoren.
 
Früher hab ich Bremen Vier gerne gehört, besonders in der ARD-Popnacht.
Aber seitdem man so ein lahmes Musikprogramm fährt und den Moderatoren alle Ecken und Kanten genommen hat, ist es genau so ein belangloser Dudler wie HR3 oder NDR2 geworden.
Ich glaube, mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Die "Glanzzeiten" von Bremen Vier sind schon lange vorbei.
Und ein "junger Sender" wie früher sind sie erst Recht nicht mehr.
 
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Wen wunderts, wenn die Hörer in Scharen davonlaufen? Die Moderatoren sind bis auf Malte Jansen beliebig austauschbar, Inhalte gibt es überhaupt nicht mehr, die News sind unter aller Sau. Bremen Vier war mal der Vorreiter bzw. Erfinder der Jugendwellen, was ist davon übriggeblieben? Seitdem Herr Haas das Ruder übernommen hatte, wurde das Programm inhaltslos, beliebig und austauschbar, dabei kam er von der WDR-Sendung Kopfball, aber davon hatte er wohl zuviele...
Bremen vier sollte die Frequenzen für Next freimachen, die wissen einigermaßen, wie es geht, oder tatsächlich nocheinmal einen Versuch starten, dass Programm auch mit Inhalten zu füllen, statt diesem unsäglichen Bremen vier läuft! Das tut Durchfall auch und was anderes ist das Programm zur Zeit auch nicht: akustische Diarrhoe!
 
beim News-Team ist alles beim alten geblieben.

die News sind unter aller Sau.
Sie sind vor allem am Morgen auch schlecht gesprochen, schluderig betont und schlampig gefahren (Töne). Die 4-News könnte man sich komplett sparen und dafür die Zentralnachrichten durchstellen.

Dann hätte die 4-News-Redaktion endlich mal Zeit, sich um Bremen-spezifische Themen und Programminhalte zu kümmern. Die gibt es nämlich abseits von Werda gar nicht mehr oder finden nicht mehr statt zwischen den endlosen "Läuft"-Musikstrecken.

Genau das was jetzt eingetreten ist, wurde damals aber dem Herrn Haas bei seiner Hörerversammlung (die erst zu einem Zeitpunkt kam, als all diese schlimmen Änderungen bereits abgesegnet und durchgewunken waren) gesagt. Die Verantwortlichen wollten es nicht hören ("wir machen das trotzdem so, es wird nichts mehr bewirken") und wussten es besser, es hat niemanden interessiert.

Nun bekommen die Schuldigen dafür ihre Quittung in Form der MA 2023.I! Nicht dass die vorherigen Wellen besser waren, es wurde nur während der Zeit des verpflichtenden Home Office einfach tagsüber länger und intensiver Radio gehört. Die Spezialsendungen am Abend mussten "weg" weil der Bruch zum Tagesprogramm zu stark, der Kontrast von Musikjournalismus und handverlesenen Playlists zum einfältigen Gedudel der riesigen "Läuft"-Strecken zu groß war.

Das Schlimme ist ja: Man kann es sich leisten, für eine Handvoll Hörer (59.000 sind es wohl) eine Massenwelle zu veranstalten, wo anderswo die Kulturwellen (BR-Klassik hat 53.000 Hörer, Bayern 2 hat gar 160.000 Hörer) die selbe Anzahl Hörer erreichen. Die Verschwendungssucht der ARD kennt keine Grenzen. Man muss sich einfach nochmal die damaligen Aussagen ins Gedächtnis zurück hervorrufen:





Die Zielgruppe, für die man das Programm Anfang 2020 "optimieren" wollte, ist heute gar nicht mehr vorhanden!

Bei Fritz vom RBB (58.000 Hörer) ist es übrigens ganz genauso gelaufen. Mit jeder MA nach den Relaunches 2007, 2013 und zuletzt 2017 ging es weiter bergab und auch die neuerlichen Kürzungen wie Streichung des Nightflights im Frühjahr 2021 wurden von den Hörern entsprechend mit Abschalten goutiert. Man kann die Tabellen von BremenVier und Fritz fast übereinander legen. Trotz völlig unterschiedlicher Märkte, die Entwicklung ist identisch, sogar im selben Umfang: Die Hörer quittieren jede weitere Ausdünnung des Programms mit dem Wechsel der Frequenz!!

Und das trotz der supertollen Marktforschung, die doch herausgefunden haben will, dass die Jugendlichen auf diese einfältige Musik stehen und jeder längere Beitrag ein Abtörner ist. Demnach müssten ja die Zahlen immer nur steil nach oben gehen, die schmerzhafte Realität sieht jedoch anders aus. Leider übernimmt bei der ARD, im Gegensatz zur freien Wirtschaft, nie einer der für dieses Missmanagement und diese desaströse Entwicklung verantwortlich zeichnet, die Verantwortung und nimmt seinen Hut! Immer werden die falschen Konsequenzen aus den sinkenden Zahlen gezogen und die Wellen weiter verwässert und ihrer DNA beraubt. Alles was BremenVier oder Fritz einmal ausgemacht hat, ist nicht mehr wiederzuerkennen.
 

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Ich habe früher auch gerne Bremen 4 gehört, aber die Welle hat meiner Meinung schon lange vorher Fehler gemacht. Die ersten Hörer hat man mit einer viel zu kleinen Playlist vergrault, die sich fast stündlich wiederholte. Dann beliebte Moderatoren vergrault und Abendsendungen gestrichen. Und jetzt zuletzt ein Programm inklusive Playlist, die so belanglos ist. Neue aktuelle Titel, Fehlanzeige, dafür zuviel 80er und immer noch eine viel zu kleine Playlist. Man traut dem Hörer musikalisch nichts neues zu, dies gilt aber auch für Bremen 1.
 
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Die Spezialsendungen am Abend mussten "weg" weil der Bruch zum Tagesprogramm zu stark
Widerspricht sich etwas mit
während der Zeit des verpflichtenden Home Office einfach tagsüber länger und intensiver Radio gehört. Die
Im Homeoffice arbeiteten und arbeiten einige auch nach 20.00. Ladenschluss teilweise erst um 0.00... Abends "spezial" und "so anders wie tagsüber" und "Zuhörradio" ist vorbei.
Bei Spotify & Co. gibt es auch niemand, der einem einen Bruch aufgrund der Tageszeit verordnet und sich 2023 einbildet, bis auf anspruchsvolle Hörer sitzen alle ab 19.00/20.00 vor der Glotze oder existieren bis 6.00 nicht und nur die Muckefreaks sind in Scharen dran.
Mit den veränderten Lebens- und Arbeitsmodellen ist der Ball nicht mehr ganz so rund wie 1983 und Kramladen auch nicht mehr so rebellisch gefragt.
 
Widerspricht sich etwas mit

Im Homeoffice arbeiteten und arbeiten einige auch nach 20.00. Ladenschluss teilweise erst um 0.00... Abends "spezial" und "so anders wie tagsüber" und "Zuhörradio" ist vorbei.
Bei Spotify & Co. gibt es auch niemand, der einem einen Bruch aufgrund der Tageszeit verordnet und sich 2023 einbildet, bis auf anspruchsvolle Hörer sitzen alle ab 19.00/20.00 vor der Glotze oder existieren bis 6.00 nicht und nur die Muckefreaks sind in Scharen dran.
Mit den veränderten Lebens- und Arbeitsmodellen ist der Ball nicht mehr ganz so rund wie 1983 und Kramladen auch nicht mehr so rebellisch gefragt.
Aber das kann doch nicht Sinn und Anspruch einer öffentlich rechtlichen Hörfunkwelle sein, 24 Stunden am Tag die selben Hits rauf und runterzuspielen so wie bei den Privaten.

Dann können wir den Öffentlich Rechtlichen Hörfunk meiner Meinung nach auch ganz abschaffen, wofür sollen wir noch für ein Programm zahlen, dass nichts anderes bietet, was man genauso bei den Privaten bekommt.

Eine gute öffentliche Rechtliche Popwelle sollte den Spagat finden zwischen „Hitradio“ und abwechslungsreichem u breiterem Musikangebot.
 
Vorallem sollte sie den Spagat zwischen einem attraktiven Musikprogramm und guten hochwertigen Inhalten hinbekommen. Das schafft so in Deutschland am ehesten noch SWR3. Auf privater Seite fällt mir spontan noch Radio SAW ein.
 
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Vor allem klingt SWR3 wesentlich jünger, nicht vom Alter der Musiktitel her, sondern von der "Klangfarbe" her. Das war bei Bremen Vier auch mal so.
Und eine größere Playlist als früher haben sie schon länger wieder, das hat sich seit der "Corona-Zeit" positiv entwickelt, auch Dank der Hörer und ihrer Wünsche samstags abends.
 
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Morgens laufen doch (oder liefen 2020 beim Start des neuen Programms) noch eigene Nachrichten, die "4-News" wahlweise mit Daniel Hasselbach, Laura Knepper, Irene Lottes und Niko Wodrich. Um halb laufen morgens auch eigene Schlagzeilen. Früher hieß das um Halb "4-News - Flash". Ich weiß nicht ob diese Sprecher auch "buten un binnen" machen?
 
Die Viernews klangen schon immer wie hingerotzt, schnell dahererzählt, um schnell wieder zum Musikeinerlei zu kommen. Warum man für junge Leute eigene Nachrichten braucht, wird auch für immer ein Geheimnis von "Mc Kinsey und Co" bleiben. Warum sich ein Sender, wie Radio Bremen vier verschiedene Nachrichten gönnt, bleibt auch zu hinterfragen, Der Vorteil von Zentralnachrichten ist voralem, dass sie pünktlich sind, und nicht wie bei bremen vier irgendwann nach der Werbung kommen: es ist 14 UHR - die Viernews mit.... und es ist 14.01:40 - scheinbar ist der "Verleser" wichtiger als die Nachrichten oder die Uhrzeit
 
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Bremen Vier

"Bremen Vier ist die junge Popwelle für die familienorientierten Hörer und jungen Etablierten der Hansestadt und dem angrenzenden Niedersachsen. Pop, aktuelle Charts und zur Abwechslung Rock bis Elektro: Bremen Vier liebt gute Musik. Qualitative Moderationsbeiträge und journalistisch hochwertige Nachrichtenkompetenzen statten die vorrangig 25- bis 49-Jährigen mit den wichtigsten Informationen für den Tag aus."

Laut früherem Wellenchef Helge Haas sind die Zielgruppe von Bremen Vier (junge) Erwachsene (die sich in der "Rush Hour" ihres Lebens befinden).

Erkennbar hören diese Menschen seit der letzten Programmreform in der Mehrheit
weder
"Die beste Playlist im Bremen Vier Land"
noch
"Die beste Playlist für's Bremen Vier Land"
noch
"Die beste Playlist für euer Wochenende"
 
Bezogen auf das Land Bremen:
Bremen Vier -19,2%
Bremen Eins +22,2%
Bremen Next +8,5%
Bremen zwei +9,6%
(Tagesreicheweite Mo-So, einzig einigermassen aussagekräftiger Wert dieser Studie, interessant sind eigentlich aber nur Betrachtungen über mehrere Jahre hinweg, wie Kenner dieser Erhebung wissen).

Das mag ein Ansatz zur Erklärung sein. Da die früheren RB4-Kultmoderatoren längst im ersten Programm angekommen sind, die Musik dort behutsam verjüngt wurde und von unten durch NEXT Konkurrenz aus dem eigenen Hause nachgewachsen ist, Bremen 2 auch noch durch eine recht populäre Musikmischung im Segment wildert, wird es für das Vierte naturgemäss enger.
Die einstrahlenden Programme verlieren auch dort immer mehr an Bedeutung. Ein Trend, den man tatsächlich über die letzten 10 bis 20 Jahre herauslesen kann.
 
Klar, einige Bayern könnten wahrscheinlich Bremen 4 über das Internet oder Satellit hören, aber es ist wahrscheinlich nicht so bekannt oder verbreitet wie in Bremen selbst.
 
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