Und solang der Punkt "Kritik an der heutigen Jugend" nicht zu pauschal gefasst wird (da reagiere ich aus naheliegenden Gründen etwas empfindlich) bin ich dabei.
Oh, tut mir leid! Das war mehr als Scherz gemeint. Ich bin zwar inzwischen auch 36 Jahre alt. Erwachsen gerworden bin ich aber irgendwie trotzdem nicht. Und als Radiofan, fühle ich mich auch eher selbst als Teil der Jugend von Heute.
Vielleicht sollte ich meine Ironie Und meinen Quatsch beim Schreiben besser kennzeichnen.
Grundsätzlich gilt: ich hab nichts gegen die Jugend von heute, ich hab nichts gegen "Ommas", die Spinat kochen, ich habe nichts gegen Stammtische, ich habe nichts gegen ältere, ergraute Herren mit Bügelfalte in der Hose( es gibt Tage, da fühle ich mich selbst wie einer
) ich hab noch nicht mal was gegen Intendanten ( jedenfalls nicht per se), und ich habe Grundsätzlich gegen niemanden etwas, den ich hier flapsig angegriffen habe. Nicht und niemals kategorisch!
Wogegen ich aber entschieden was habe sind egoistische Motive ( nicht das ich gänzlich frei davon wäre, aber ich bin motiviert meinen inneren Schweinehund nichtsiegen zu lassen).
Aber aus Geltungssucht, aus Geld Sucht
, aus Macht und Klientelbestrebungen her zu gehen und etwas wirklich, wirklich gutes kaputt zu machen( ohne, dass ich irgendwo vergleichbare, ähnlich wertige Alternativen entdecken kann. Und die sehe ich aktuell einfach nicht. Überracht mich, wenn ihr könnt, ihr ÖRR's) dagegen habe ich wirklich sehr viel!
Und wenn mir jetzt jemand kommt und sagt: die Intendanten meinen es doch nur gut und haben die edelsten Motive? Wenn eure Motive, liebe Intendanten so edel sind und es euch wirklich, wirklich, wirklich um den ÖRR und um die Menschen, eure Hörer und Zuschauer, bei denen ihr so gerne sein wollt, geht, dann habt ihr es bei all den Sparmaßnahmen und Finanziellen Umschichtungen, die ihr gerade so flink entscheidet, sicher auch schon geschafft eure eigenen Gürtel etwas enger zu schnallen und eure recht üppigen Gehälter zum wohle des ÖRR zu kürzen, oder? Oder? Wenn man es wirklich, wirklich will, findet sich immer ein Weg!
Glaubwürdigkeit und Vertrauen erlangt man durch glaubwürdiges Handeln. Nicht durch öffentlichkeitswirksam wohlklingende Floskeln, die man in Wirklichkeit ja doch nicht so meint.
Und wo ich schon dabei bin: wie wäre es mit einem Verein "Hr Ruhestandler" für Gutes Radio? Soweit ich weiß, blutet der Hr auch aufgrund von sehr großzügigen Pensionszahlungen an Exmitarbeiter aus. Wenn ihr Exmitarbeiter nicht wollt, dass euer ehemaliger Arbeitgeber irgendwann mal ausgestorben ist, dann könntet ihr ja einen kleinen Obulus dazu geben? Ihr solltet ja nicht in Armut leben, aber eine kleine monatliche Spende für den guten Zweck, könnt ihr euch doch sicher leisten, oder?
Ein Verein auf freiwilliger Basis, der Spenden sammelt, damit das Radio würdevoll überleben darf. Das wäre sau cool! Aber auf der anderen Seite, so wie der ÖR sich aktuell zeigt, würde ich dem nix geben wollen.
Es gibt bereits Radiostammtische? Das macht mich neugierig! Ich bin tatsächlich nicht so versiert und informiert, wie sicher viele andere Radiofans und Akteure hier im Forum. Eigentlich habe ich sowieso von den meisten Dingen keine Ahnung. Aber ich rede halt trotzdem gerne mit! Von daher wäre jetzt vielleicht interessant, wer hier sonst noch das Radio retten möchte? Und bock auf einen Stammtisch hat? Vielleicht ja ertönenmal nur virtuell?
Und wenn es am Ende nur dazu führt, dass ein paar Radiofans Gleichgesinnte zum Austausch finden, ist das ja auch schon was wert.
Genau so, denke ich das halt auch. Diesen Verein will ich eigentlich auch nicht selber gründen. Ich bin kein Organisationstalent. Ich wäre aber gerne Mitglied, falls andere, die mehr Ahnung davon haben, das machen möchten.
Achso und falls dann doch keiner von den Musikliebhabern singen kann und deshalbdas Rudelsingen mehr so dadaistischen Charakter hätte, könnte man alternativ natürlich auch mit Blumen werfen. Die sind ja auch quasi sowas wie Musik. Mit klimaneutralen, recyclebaren Blumen versteht sich!
Ach, was rede ich da. Viel besser wäre es mit Blumensamen zu werfen. Die würden sicher auch gut gedeihen, bei all der Gülle, die die Bauern bereits auf den Straßen verteilt haben.
Gegen Musikempfehlungen und fachkundige Playlist-Zusammenstellungen ist nichts einzuwenden, aber letztlich weiß jede(r) selbst was ihm/ihr gefällt und was er/sie hören möchte.
Das sehe ich tatsächlich ein wenig anders. Ich habe die alten Hr1 Lounges, in denen Musik vorgestellt wurde, geliebt! Viele Spannende Infos zu Künstlern und Bands liebevoll vorgetragen und ein aufeinander Abgestimmter Musikabend! Das ist für mich, wenn gut gemacht( und das waren die), eine Kunstform für sich. Wie ein edles Gängemenü. Genauso wie ich Alben liebe, in denen alle Songs zusammen eine phantastische Klangreise ergeben, so liebe ich das auch beim Radio! Mein Musikalischer Horizont hat sich durch das Radiohören unheimlich geweitet. Ich würde sogar sagen, meine Fähigkeit Musik zu hören, zu lieben, wahrzunehmen hat sich geschult, durch die Liebe und Begeisterungsfähigkeit, mit der mir Radiomodertoren von selbiger erzählt haben!
Ich habe mich für so viele verschiedene Musikstiele, die ich früher abgelehnt hätte, geöffnet und kann die Genialität die dem zugrunde liegt plötzlich erkennen. Für mich ist gerade die Tatsache, dass im Radio manchmal etwas gespielt wird, was ich so für mich nicht ausgesucht hätte, ein Geschenk, weil ich meine eigene Engstirnigkeit bezüglich Musik dadurch verloren habe. Wie viele Songs machen mir nach 10 Jahren Song Connection und intensivem Radio begeistert sein, plötzlich so viel Spaß, die ich früher nicht mit der Kneifzange angefasst hätte. Ich war so blind!
Irgendwann habe ich mir dann einen teuren bayerdynamic Kopfhörer gekauft und die Grenzen meiner musikalischen Welt waren noch viel weiter. Mir hatte vorher einfach niemand erklärt, dass ohrstöpsel für 7,50 Euro aus dem Woolworth nicht das Maß aller Dinge sind.
Wenn es um meine Fähigkeit Musik zu lieben geht, bin ich ganz und gar ein Kind von Hr1! Und dafür bin ich unendlich Dankbar! Danke Tommy Stärker, Markus Schmitz, Daniella Baumeister, Bastian Korff, Kai Völker, Marion Kuchenny, Lars Hennig Metz.... und ihr, die ihr mir gerade nicht einfallen, weil ihr vielleicht schon länger vom Sender weg seid und Danke, ihr Musikredakteure, die ich nicht kenne, die ihr aber an diesen Sendungen mitgewirkt habt und euch dabei so liebevoll unendlichviel bei gedacht habt! Ihr habt das einfach so lange so phänomenal gut gemacht!!!!!
Ich werde euch das nie vergessen!
Inzwischen weiche ich immer öfter auf Spotify aus und werde nervös, wenn mir nicht nach spätestens 3 Liedern jemand was über diese Songs erzählt. Kommt mir Seelenlos vor. Und ich bin halt irre verwöhnt von soo guten Sendungen, die mit soviel Liebe gestaltet wurden!
Zu verlieren ist nichts. Zu gewinnen aber erfahrungsgemäß auch nichts. Es gab 2004 die Initiative "Rette dein Radio", die sich damals gegen die Abschaffung der allabendlichen musikjournalistischen Sendung "SchwarzWeiss - Musik in Farbe" in hr1 wandte. Tausende Hörerinnen und Hörer aus ganz Deutschland unterzeichneten eine Online-Petition, es gab jede Menge Medienberichte.
Ich erinnere mich noch gut an die Sendung. Vielleicht nicht aus 2004, da war ich gerade in der Oberstufe und hatte irgendwie anderes im Kopf. Aber aus den Jahren davor. Bei uns zuhause lief immer Hr1, wenn meine Eltern auch eher wegen Nachichten und Fußball einschaleten( einfach nicht sehr musikaffin meine Familie) kann ich mich erinnern, dass ich abends oft fasziniert mit meinem Vater am Radio kleben geblieben bin, wenn er für die Nachichten eingeschaltet hatte und dann da Schwarz weiß lief und überaus spannend fand, was da so erzählt wurde.
Ja, ich hatte etwas im Internet gebuddelt und bin tatsächlich auf die Rettet Dein Radio Initaitive gestoßen, die damals völlig an mir vorbei ging.
Wenn der ÖRR nicht will, vielleicht muss man einfach völlig neu denken und andere Wege gehen? Wege gibt es immer.
Und wenns nicht klappt, klappts halt nicht. Aber dann hat man vielleicht nette Leute kennen gelernt. Man muss vielleicht die verbissenheit da aus der ganzen Proterst und Kritik- Sache nehmen. Nicht, dass man von der Gegenseite noch in eine verbissene Looser Ecke gedrängt wird. So nach dem Motto: Jeder der uns kritisiert hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden und klammern sich an etwas altem verstaubtem fest, was keine Zukunft mehr hat.
Ja, vielleicht keine super- massentaugliche Zukunft. Aber neu gedacht vielleicht doch eine überraschend unverstaubt-frische Revival - guardiens of the galaxy- Ecke?
Ich gebe nicht auf mir das auszumalen.
Verloren haben wir alle längst. Das sind wir doch völlig frei. Tun wir uns zusammen, haben wir Spaß und feiern den Funfactor, den man hat, wenn man sich selbst als Outlaw und Vogelfreier Rebell mit der in die Luft gereckten Faust hinstellt und schreit: I love my Radio! ❤❤❤