Wortprogramme wie z. B. WDR5 oder Bayern2 - eine wirkliche Alternative zum Dudelfunk?

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Berry schrieb:
Ein Wortprogramm zu hören ist nicht generell anspruchsvoll und ein Musikprogramm zu hören ist nicht generell anspruchslos.
Da ist etwas dran. Aber man kann Musikprogramme so oder so machen. Einfach nur Hits runternudeln, das ist kein Musikprogramm, das ist DJ-Stimmungsparty-Niveau. Unter "Musikprogramm" verstehe ich schon auch Infos und Hintergründe zur Musik, die über die "wer flirtet gerade mit wem"- Berichterstattung hinausgeht.
Umgekehrt kann auch ein Wortprogramm völliger Flachmüll sein, wenn die Hörer einfach nur zugetextet werden, vorzugsweise noch mit weltverbessernden und esoterischen Bekehrungsbeiträgen (passiert oft im Bürgerfunk). Auch hier scheidet die professionelle Machart die Spreu vom Weizen - und dann landen wir, sowohl beim Wort- als auch beim Musikprogramm wieder da, wo wir bei allen Diskussionen landen: Qualität kostet Geld, und das (für langfristigen Erfolg) auszugeben sind die wenigsten Akteure (wegen ihres Schielens auf den kurzfristigen Erfolg) bereit.
 
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Über Themen der Zeit informiere ich mich im Internet oder - altmodisch - per Tageszeitung. Ständiges "Gequassel" im Radio würde mich bei der Arbeit zu sehr ablenken. Für mich als Musikfan ist die einzige Alternative zum Dudelfunk der CD- oder MP3-Player. Gerne auch mal ganz nostalgisch der Plattenspieler - funktioniert im Auto aber leider sehr unzuverlässig :D.
 
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Ständiges "Gequassel" im Radio würde mich bei der Arbeit zu sehr ablenken.

Deshalb sind solche Programme, wenn man allein unterwegs ist, meist nur im Auto optimal. Im Zug hat man ja heute auch Internet, kann lesen oder sich unterhalten.

Ich finde das sehr schade, denn die Themen und deren oft mühevolle Aufbereitung hätten eigentlich mehr Hörer verdient. Wobei wir unsere blinden oder sehbehinderten Mitbürger nicht vergessen sollten.

Ein Tagesprogramm mit einer Mischung aus Nachrichten, ansprechenden Wortbeiträgen, einer Prise Humor und erträglicher Musik ist für mich kaum zu finden. Am ehesten kommt da noch WDR 2 in Frage. Alle anderen, einschließlich Bayern 3 oder NDR 2 mit ihrem anbiedernden Geschwafel, halte ich definitiv nicht aus.

Aber ich wüsste auch kaum, wann ich so ein - für mich idealtypisches - Tagesprogramm hören sollte. Meist belasse ich es bei der Hintergrundbeschallung durch die mp3-jukebox, da kommt wenigstens nur das raus, was ich gut ertragen kann.
 
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Die Fragestellung ist falsch. Das wäre genauso als wenn man fragen würde ist Mc Doof eine Alternative zum Sternerestaurant. Nein, ist es nicht und kann es gar nicht sein.

WDR 5, Bayern 2, DLF, DLR usw. können niemals eine Alternative sein, weil sie sich an eine ganz andere Zielgruppe richten und per se schonmal gar nicht miteinander vergleichen lassen. Ausserdem ist das Programmangebot und vor allem der Programmauftrag ein ganz anderes bzw. ganz anderer.

Da es in Deutschland aber meist nur Dudelfunk auf der einen oder Anspruch auf der anderen Seite gibt, stellt sich die Frage gar nicht. Entweder mann steht auf 200-Titel-Rotation, Gewinnspiele und 2 Minuten Nachrichten oder man ist an seriösen (Hintergrund)Informationen interessiert. Ein begeisterter Privatradiohörer wird niemals freiwillig den DLF einschalten und umgekehrt ist es wohl auch eher die Ausnahme.
 
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Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich höre gerne die Ostseewelle und WDR 5. Oder bin ich jetzt so anders? :D
 
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Ich bin ja auch ein bekennender Freund der gehobenen Unterhaltung, und der seriösen Information. Ich höre deswegen fast ausschließlich während des Tages DKultur, und während des Abends das Nordwestradio. Ich habe mit der Melange dieser beiden Sender die besten Erfahrungen gemacht. Ab und an höre ich den DLF.
Da ich im Schichtdienst arbeite, ist es mir quasi möglich 24 Stunden Radio zu hören. Mein Radiotag setzt sich somit gemeinhin so zusammen, dass ich von 0 - 17 Uhr DKultur höre , und von 17 - 0 Uhr das Nordwestradio. Das ist für mich die perfekte Mischung aus Unterhaltung, Wort, Musik und Information. :)

Das Hören dieser Sender über UKW ist in Flensburg durchwachsen. Der DLF ist gut zu empfangen; Bei DKultur hat man einen schlechten Empfang.

Das Nordwestradio läuft außer Konkurrenz, da Flensburg naturgemäß nicht zum Sendegebiet gehört, und ich es somit über einen Digitalreceiver höre.

Überhaupt nicht mehr höre ich: Radio Fritz, Radioeins oder den NDR. Das war in den letzten Jahren noch anders.

Ich glaube für Dich wäre FM4 vom ORF noch eine echte Alternative falls Dir das nicht in seiner Art zu schräg ist! Aber auch generell eine echte Alternative zum Dudelfunk.
 
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Don't worry, Tweety, das mache ich auch nicht :)

Die meisten "Musikradiolauscher" schalten bei zu hohem Wortanteil um, da hast Du Recht. Aber Ausnahmen gibt es natürlich.
 
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Ich bin ein erklärter Freund von Wort, Info, Aktuellem und Hintergrund im Radio (weil dies überhaupt die Existenzberechtigung dieses Mediums ausmacht), aber ich kann durchaus auch hin und wieder reine (gerne auch kommerzielle) Musikprogramme ertragen. Dann aber bitte nicht:
- die immer gleiche 150-Titel-Rotation
- deutsche Sülze a la Naidoo und Silbermond
- Holzhammer-Claims
- Gewinnspiele, die eine Beleidigung des menschlichen IQ darstellen
- inhaltsleere Wetter- und Verkehrsblöcke
- ewigfröhliche teflonbeschichtete Moderatorenduos
 
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@Max Power
Ich kenne fm4, und höre diesen dann und wann. Allerdings nicht regelmäßig, insofern wäre es anmaßend in meinem Falle von einem regelmäßigen Hören zu sprechen. Wenn allerdings weder DKultur noch das Nordwestradio mir zusagen wollen, der DLF gerade an diesem Tage irgendwas sendet was mit nun aber auch so gar nicht zusagt, dann kommt fm4 durchaus zum Zuge. Ich finde im Übrigen auch hin und wieder durchaus gefallen an Ö1. Was unsere österreichischen Nachbarn da so machen ist nicht gar so schlecht. Lange rede kurzer Sinn; Du hast natürlich Recht, fm4 ist schon richtig gutes Radio. :)
 
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Hi, ich reihe mich auch zu den Kulturwellenhörern ein. Ich steh nicht auf Klassik aber Figaro ist zum teil ganz ordentlich. Mein Leib- und Magensender ist und Bleibt WDR 5 dicht gefolgt von DLR und Bayern 2 Nordwestradio und DLF mag ich auch. Wenn ich Hits will schalte ich auf 538 oder noch besser das tschechische FREE Radio.
 
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"WDR 5", Deutschlandfunk, Deutschlandradio Berlin und ausgesuchte Sendungen der ARD-Kulturwellen sind das einzige, was die Ultrakurzwelle noch interessant macht. "WDR 5" und DLF sind mit Abstand das beste, was das deutsche Radio zu bieten hat und selbst im internationalen Vergleich sind diese beiden Sender unübertroffen. Auf die Dauer erfordern sie halt ein hohes Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit, aber sie sind ja auch in erster Linie als Einschaltprogramme gedacht. Von allen Nachrichtenwellen sind nur MDR Info und mit Einschränkungen das RBB Inforadio längere Zeit durchhörbar.

"Bayern 2" hat ein ambitioniertes Wortprogramm mit vielen Höhepunkten und guten journalistischen Formaten, die Musik stört aber mitunter sehr. DLR Berlin klingt da schon angenehmer. Von den Musikwellen ist SWR1 besonders hervorzuheben, da stimmt von der Musik bis zum Wort fast alles. Und "hr2- der Tag" ist von allen Hintergrundmagazinen das pfiffigste, bissigste und aufschlussreichste. Ein schönes Relikt aus einer Zeit, als hr1 noch journalistische Vollversorgung betrieb. In Deutschland fehlt ein Angebot wie DRS1, das großteils aus interessanten Wortbeiträgen besteht, aber mit guter, abwechslungsreicher Musik angereichert ist und damit immer wieder Gelegenheit zum Verschnaufen bietet.
 
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@ ricochet

und wenn man bednkt,daß sie HR Der tag einstampfen wollten ....
 
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Mir fehlen in Deutschland viele Programmformate:
- ein Jugend/Popkulturprogramm (siehe FM4, RNE3, SR P3)
- ein richtig gutes CHR-Programm (siehe R. 538, BBC Radio 1)
- eine richtig gute Oldiebased-AC-Welle (siehe Radio 2 NL, BBC Radio 2, Nostalgie)
- ein richtig gutes Rockprogramm (gut, RockAntenne in Ansätzen...)
- ein richtig gutes Danceprogramm, das auch vernünftig klingt
- ein Talkradio
- ein Funk/Soul-Programm
- eine Welle wie RBB Radio 1 flächendeckend
- Campusradios mit stärkeren Frequenzen in allen Bundesländern
Dann wäre ich zufrieden mit dem Angebot!
 
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Seit wann gibt es WDR 5 eigentlich?

Seit 1990 oder 1991. Kam auch dadurch zustande, dass WDR1 damals fast komplett umstrukturiert wurde. WDR1 bekam damals eigene, neue Frequenzen. WDR5 hat die alten Frequenzen von WDR1 im Gegenzug übernommen. Aber zu dieser Zeit ging das noch, das Frequenzband war ja noch nicht so "voll" wie heute.
 
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Gegenfrage: Ist Essen eine wirkliche Alternative zum Trinken? ;)
Nein, "Alternative" ist in diesem Thread das falsche Wort, da gänzlich verschiedene Bedürfnisse befriedigt werden. Wenn ich das Bedürfnis nach fundierter, seriöser Information mit Tiefgang habe, bin ich beim DLR oder WDR5 in der Tat gut aufgehoben. Da habe ich wenig zu kritisieren.
Wenn ich das Bedürfnis nach einem guten Musikprogramm habe, nehme ich hierzulande besser meine CDs. Von unterhaltendem Wort (ich spreche von gutgemachtem, kreativen, phantasievollen und fetzigen DJ-Radio) ganz zu schweigen.
 
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Es wurde bereits am Rande erwähnt: Wer ein bekömmliches Musikprogramm mit geistreichem Wort hören will, kann von Montag bis Samstag von 06:00 bis 18:30 das Nordwestradio und streckenweiseweise (bspw. von 5:00 bis 09:00) DKultur einschalten. Wer Mainstreammusik und erträgliches Wort will, bekommt dies nur auf Bremen Vier (CHR), SWR 3 (Hot AC) und SWR 1 BW (Oldies b. AC).

Eine hervorragende Adresse für aktuellen Mainstream in einer sehr breiten Rotation liefert RTSI Rete Tre aus der Schweiz. Für die Musik der letzten Jahrzehnte würde ich ansonsten auch NL Radio 2 empfehlen (bei BBC Radio 2 wird leider zuviel gequatscht - das kann man am besten nachst und am frühen Morgen hören).

Und die besten Kommerzradios kommen aus Italien und den Niederlanden:

RTL 102.5, RDS, Radio Kiss Kiss (alle Hot AC)
R101 (70er bis 90er)
Virgin Italia (Rock)

Radio 538 (CHR/Rhythmic)
Radio Veronica (80er bis 00er)
Radio 10 Gold (Oldies b. AC)
Arrow (Classic Rock)
 
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Ich muss immer mal wieder eine Lanze brechen für Bayern 2.
Habe wirklich großen Respekt vor der Leistung der Redaktion und dem Programmchef.
War selbst 6 Monate lang durchgehend im Auto unterwegs mit diesem Sender und habe in der kurzen Zeit mich wissenschaftlich, politisch und geschichtlich so weitergebildet wie noch nie zuvor. Ich vermisse die Zeit schmerzlich.

Bin im Moment in Griechenland, Insel Kos und genieße hier die Vielfalt und Breite der hießigen Radiostationen. Nebenbei läuft gerade wohl ein Pirat, der fast ausnahmslos alte Funkplatten auflegt und alle paar Tracks mal kurz was erklärt... bin des griechischen leider nicht so sehr mächtig :(
Zudem strahlt von der nahen Türkei noch einiges rüber. (Bodrum ist nur 5 km übers Meer entfernt)
Rundum ein toller Urlaub für Geist, Körper und das "Radioohr" ... auch wenn mich meine Freundin nur belächelt wenn ich am Strand das Band scanne :D
 
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Gegenfrage: Ist Essen eine wirkliche Alternative zum Trinken? ;)
Nein, "Alternative" ist in diesem Thread das falsche Wort, da gänzlich verschiedene Bedürfnisse befriedigt werden. Wenn ich das Bedürfnis nach fundierter, seriöser Information mit Tiefgang habe, bin ich beim DLR oder WDR5 in der Tat gut aufgehoben. Da habe ich wenig zu kritisieren.
Wenn ich das Bedürfnis nach einem guten Musikprogramm habe, nehme ich hierzulande besser meine CDs. Von unterhaltendem Wort (ich spreche von gutgemachtem, kreativen, phantasievollen und fetzigen DJ-Radio) ganz zu schweigen.

Selten wird ein ganzer Beitrag "zitiert", ich tu es mal heute. Ich habe da garnix hinzuzufügen. Ein sowohl als auch in hoher Qualität macht auch mein tägliches Radiohören aus.
 
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