Steht doch eigentlich alles in der Broschüre?
Da steht nur "stabilisiertes" Netzteil 9 bis 24 Volt. Bei solch vage gehaltenen Angaben dreht sich dem Techniker unter uns garantiert der Magen herum. Gerade "stabilisierte" Netzteile sollten insbesondere ausgangsseitig, leistungsmäßig klar definiert sein.
Das Ganze hat Methode, auch und vor allem bei anderen im Ausland produzierenden Herstellern:
Diese Geräte würden keine CE-Kennzeichnung bekommen, würden Netzteile mitgeliefert, die nicht der Standbystromverbrauchs- und den einschlägigen EN-Normen entsprächen, insbesonder wären da zu nennen:
der Niederspannungsrichtlinie (2006/95/EC), ErP Richtlinie (2009/125/EC), der EMV-Richtlinie (2004/108/EC) und der CE-Kennzeichenrichtlinie.
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass sich "litt" da ein wenig um die Vorschriften herummogeln möchte, indem sie überhaupt kein Netzteil im Angebot haben.
Denn ein konventionelles, stabilisiertes Netzteil mit Netztrafo und Linearregler-IC, welches eine gute, gesiebte und stabile Ausgangsspannung lieferte bis zur gegebenen Stromentnahme, würde unter den jetzt gültigen Vorschriften keine CE-Kennzeichnung mehr bekommen.
Das bedeutete im Extremfalle, dass die Lieferung vom Zoll beschlagnahmt und vernichtet würde.
Und hintenherum heißt es immer: Nehmt sogenannte "Wandwarzen", kleine Schaltnetzteile. Denen fehlen aber die für den Studiobetrieb so wichtigen Eigenschaften.
Im Gegenteil: Sie produzieren HF-Aussendungen und "Noise". Dann das leidige Problem mit dem Ableitstrom, was dazu führt, dass es kitzelt, fasst man die damit verbundenen Metallteile an. Sowas ist im Studiobetrieb ein absolutes NoGo. Gerade die Erdungsproblematik der Tonstudios ist den Technikern wohlbekannt und erfordert eine Menge an Knowhow. Da käme ein zusätzliches "Problemnetzteil" nicht gut an.
Was oben schon erwähnt wurde: Da bleibt dem Studiobetreiber nur noch übrig, auf altbewährte Eigenkonstruktionen zurückzugreifen.
Für Steuerspannungen usw. hat man im Hörfunk eigentlich immer eine 24V Quelle im Studio. Diese ist aber auch dort oft eine Anfertigung vom Studiobauer.