YouTube-Musikvideos für Webradio nutzen?

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@UKW 100: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Wasserzeichen
Insbesondere die Bildfolge am Anfang des Artikels gibt einen Einblick, wie so etwas gehen kann. Bei entsprechenden Stellen könnte dann bei gewisser Häufigkeit Alarm ausgelöst werden. Es ist also nicht vöölig ausgeschlossen.

Jeder nicht ganz ahnungslose Computer-Nutzer kann diese Wasserzeichen mit wenig Aufwand entfernen.

Nein, niemand hat Dich dazu gezwungen. Du hättest den Titel auch weglassen können. (Bzw. alternativ Dich um die Senderechte bei deren Inhaber bemühen können.)

Natürlich geht Weglassen im Zweifel immer - um absolut auf der rechtlich sicheren Seite zu sein. Aber was ist denn, wenn ein solcher Titel vom Publikum nachgefragt wird? Dieses Phänomen wird in den kommenden Jahren definitiv zunehmen, denn wie erwähnt erscheinen von vielen neuen Titeln keine kommerziellen Downloads mehr.
Sich um die Senderechte bei deren Inhabern zu bemühen, kann schwierig werden, z. B. wenn die schon tot sind. Ein solches Beispiel liefert der Titel "Everyday Christmas" von Tim Buktu, der bereits Anfang der 1990er-Jahre entstand, aber nie offiziell erschien. 2010 lud der Künstler den Song selbst bei YouTube hoch - und zwar NUR dort. 2011 verstarb er leider. Der Upload wird also vermutlich auf YouTube verbleiben. Aber niemand wird mehr den Rechteinhaber kontaktieren können, aber das Urheberrecht gilt natürlich formell weiterhin.

Derartige rechtliche Probleme werden mit der Zeit wohl noch massiv zunehmen. Denn seit Beginn der 2000er, als DSL-Leitungen in immer mehr Haushalte führten, ist die Zahl der Veröffentlichungen im Selbstverlag immer größer geworden. Und je mehr Zeit vergeht, desto größer wird die Liste der Künstler, die nicht mehr leben.
Und es muss ja noch nicht mal der Tod sein. Es reicht ja schon, wenn ein Musiker einfach mit dem Musikmachen aufhört, sich nur noch komplett anderen Dingen widmet, ergo auch keine Senderechte-Mails mehr beantwortet. Die irgendwann vor Jahren mal hochgeladenen Titel sind dann mitunter immer noch abrufbar - aber will man so einen Song dann tatsächlich im Radio oder auf einer öffentlichen Party spielen, muss man zwangsläufig illegal handeln....

Vermutlich gilt hier wirklich: "Wo kein Kläger, da kein Richter!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber was ist denn, wenn ein solcher Titel vom Publikum nachgefragt wird?
Dann könntest Du das moderativ abfangen.

Aber niemand wird mehr den Rechteinhaber [nach dessen Tod] kontaktieren können, aber das Urheberrecht gilt natürlich formell weiterhin.
In solchen Fällen gibt es immer Rechtsnachfolger. In der Regel sind das die Erben.

Es reicht ja schon, wenn ein Musiker [„] keine Senderechte-Mails mehr beantwortet
Dann hat er auch kein Interesse daran, gespielt zu werden.
 
Ist dem tatsächlich so? Ich bin da nicht ganz up to date.
Der CD-Markt geht ja immer weiter zurück - es wird schon lange nicht mehr in den großen Mengen ein Album gepresst wie früher. Bei den Singles ist es ja noch extremer. Nur vereinzelt erscheint wenn überhaupt eine Single physisch und die ist dann auch limitiert. Bei Downloads ist es noch extremer - da kann man wenn nur noch bei iTunes und Amazon Lieder digital runterladen und selbst diese 2 großen Anbieter von damals konzentrieren sich seit Jahren vermehrt um ihre Streamingdienste. Ich schätze bis in 1 oder 2 Jahren sind die Downlaodstores da auch geschlossen weil sich das einfach nicht mehr lohnt wenn da nur noch ein paar Leute ein Lied oder Album "downloaden". Der Reiz ist da auch nicht so groß wenn man doch alles bequem im Streaming hat und wieso soll man sich die Lieder extra noch mal runterladen wenn man sie auch so ständig anhören kann.
 
gibts in zweistelliger Anzahl. Die 5 besten stellt sogar SONY vor.
Joa, die kann man aber geschlossen vergessen, da entweder seit einiger Zeit inaktiv (Acoustic Sounds Super HiRez, Native DSD Music and Beyond) oder ausschließlich oder größtenteils für den US- bzw. kanadischen Markt frei (ProStudio Masters, HDTracks), ...

Gruß
Skywise
 
Na ja, das waren ja auch HD-Anbieter. Für und z. T. in Europa gibts (wenngleich auch nicht-EU, also Obacht) z. B. Anbieter wie Bandcamp Inc., Oakland, California; Beatport LLC, Denver, Colorado; Bleep Ltd. in London; JUNODownload der JUNO Media Ltd. in London und die 7digital Limited in London - allerdings scheuen sie allesamt jeglichen Aufwand, sich mit Senderechten zu befassen :(
 
das menschliche Ohr dieses Wasserzeichen aber nicht hören kann. Das ist einfach nicht möglich.
Und wie das möglich ist. Das menschliche Ohr kann nunmal nur Frequenzen im Bereich von etwa 20 bis 20.000 Hz tatsächlich hören. Alles andere kann man problemlos als digitales Wasserzeichen in einen Song mit reinpacken und du würdest es beim abspielen akustisch nicht wahrnehmen, entsprechende Technik allerdings schon. Von den großen Labels wird das übrigens auch gemacht, da es nicht so unüblich ist, das Songs und Alben teils schon Wochen vor der eigentlichen Veröffentlichung bei den Sendern liegen.
 
Nun ist es aber so, dass das öffentlich gesendete Signal über UKW, DAB und Stream in seiner Bandbreite beschnitten wird und niemals über 20kHz hinausgehen wird. Außerdem verbiegt der Optimod die Frequenzen noch zusätzlich. So ein Wasserzeichen ist also nutzlos.

Man kann also mit nem Amazon Prime Music HD Unlimited auf ner Studiosoundkarte den bombatischsten Sound durchs Radio jagen, mitbekommen würde es niemand. Nur leider sind die Amateurradios (Freie Radios, NKLs) so doof und spielen manchmal Rips die illegal auf YouTube hochgeladen wurden und so klingen wie die Schulhof MP3s die man sich über Bluetooth gesendet hat und so wirklich jedet erkennt: Das kann nicht offiziell sein 😂
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun ist es aber so, dass das öffentlich gesendete Signal über UKW, DAB und Stream in seiner Bandbreite beschnitten wird und niemals über 20kHz hinausgehen wird.
Ich sags mal so: Die eher lapidare Masse von Hörern, die irgendwelche Web-Channels konsumieren, sind gar nicht so relevant. Herkömmliche Radios interessieren im Grunde ebensowenig, weil die ohne entsprechende Gema-Verträge praktisch gar nicht senden könnten. Das wird eher gemacht, um Veröffentlichungen lange vor der offiziellen VÖ auf diversen Warez-Portalen etc. zu unterbinden bzw. um nachverfolgen zu können wo die geleakten Alben letztlich herkommen.
 
Es geht beim Watermarking darum, nicht legalen Erwerb von geschütztem Musikmaterial nachvollziehen zu können. Nicht legaler Erwerb beinhaltet zum Beispiel Vervielfältigungen oder Tausch aus MPN-Downlod. Diese Downloads sind generell mit Wasserzeichen versehen.
Näheres zur Technik von Wasserzeichen findet sich auch unter "Fourier-Transformation".
Ob YT-Videos Wasserzeichen enthalten, entzieht sich meiner Kenntnis. Mit Sicherheit sind YT-Tracks aber kein für Sendezwecke legal erworbenes Audio.

Inzwischen ist die Gefahr, dass Audios bereits vor ihrer Veröffentlichung gesendet werden, geringer geworden. Immerhin stellen Major-Labels dem Radio kein Musikmaterial wichtiger Künstler vor VÖ zur Verfügung, da sie mit den Streamingdiensten Abmachungen getroffen haben, vor VÖ keine Aufführungen anderswo zuzulassen.

Sollte sich dennoch eine nicht legal erworbene Musik in somit unerlaubte Ausspielung verirren, und soll dem nachgegangen werden, so hilft das Watermarking, die Quelle zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Wasserzeichen ist also nutzlos.
Ich würde mir dazu mal die oben verlinkte Dissertation zu Gemüte führen, und die ist von 2012. Man darf getrost davon ausgehen, dass sich in dem Bereich seitdem noch eine Menge getan hat. Und bei den großen Streaming-Anbietern würde ich auf jeden Fall davon ausgehen, dass es auch genutzt wird, wenn es technisch möglich ist. Apple z.B. hat schon seit Ewigkeiten die Mail-Adresse des Käufers in den Hex-Daten heruntergeladener Musiktitel.
Auf der anderen Seite stehen dann Dienste wie MusicDNA, die für die Dauerüberwachung sorgen. Wenn ich mir unsere Stream-Statistiken so ansehe, sind da mindestens ein halbes Dutzend dauerhaft aktiv. Unter dem Radar läuft da gar nichts mehr, und im Zweifel halte ich Zurückhaltung für die bessere Strategie.
 
Und bei den großen Streaming-Anbietern würde ich auf jeden Fall davon ausgehen, dass es auch genutzt wird, wenn es technisch möglich ist.
Das ist mir zu schwammig. Streaming wird genutzt, wohl wahr.

Unstatthaft ist, dass Mitschnitte und andere Arten der Handhabung von YT-Audios oder Streamingdienst-Tracks für Sendezwecke genutzt werden.

Ist halt kein legaler Erwerb.
 
Sorry, Klarstellung: ich gehe davon aus, dass mittlerweile auch für Streaming Verfahren für Wasserzeichen bzw. Fingerprinting vorhanden sind und dann auch genutzt werden, ohne dass es an die große Glocke gehängt wird. Damit ist die Verwendung von Streaming-Material nach außen transparent und risikobehaftet, da, wie richtig angemerkt, nicht erlaubt.
 
ich gehe davon aus, dass mittlerweile auch für Streaming Verfahren für Wasserzeichen bzw. Fingerprinting vorhanden sind und dann auch genutzt werden, ohne dass es an die große Glocke gehängt wird.
Apple und Spotify arbeiten schon lange mit digitalen Wasserzeichen. Bei Apple sollen in dem Wasserzeichen nach wie vor persönliche Daten wie Mailadresse etc. des jeweiligen Nutzers gespeichert sein. Ob dem tatsächlich (noch) so ist, keine Ahnung. Jedenfalls gabs da schon bei der Einführung vor über 10 Jahren nicht wenige Datenschutz-Diskussionen drum.
Bei Amazon Music gibt es ebenfalls seit geraumer Zeit Wasserzeichen in zahlreichen Titeln. Da liegt das aber wohl vor allem an bestimmten Lizenzbestimmungen, welche Musik Amazon ab wann wo verkaufen darf.
 
Heißt genau was?
Spotify spricht zum Beispiel in den AGB etwas nebulös von: "Hinweisen zu bestehenden Urheberrechten, Markenrechten oder sonstige Rechten an geistigem Eigentum, die in den Inhalten oder den Spotify-Diensten enthalten sind oder über die Spotify-Dienste übermittelt werden".
 
Es gilt ganz klar: Für Aufführungen in jedwedem Radio ist legaler Erwerb der Musik erforderlich.
Übrigens, falls damit jemand erneut um die Ecke kommen sollte, nicht allein, dass man GEMA zahle!
Ist nach wie vor unbestritten. Und wer sich nicht daran hält, riskiert, erwischt zu werden. Das war der Kern der Aussage.
 
Da wohl nun nahezu unisono festgestellt wurde, dass wir uns mit dem (Re-) Broadcasting von Youtube-Videos oder dem Material von Streamingportalen im eindeutig illegalem Bereich oder einer ganz dunklen Grauzone befinden (Exkurs: unabhängig davon, ob „andere“ das machen; ich war vor kurzem auf der Homepage von „Omniplayer“ aus den Niederlanden und habe festgestellt, dass dieses Programm explizit als Feature eine Schnittstelle zum Einbinden von Spotify-Material in die eigene Playlist anbietet, wobei ich nicht weiß, ob die Rechtslage in den Niederlanden da eine andere ist.), denke ich, dass gerade viele Amateur-Radiomacher, die noch in jungen Jahren am Anfang ihres Hobbies stehen, diesen Punkt gewaltig unterschätzen, weil wir eben nicht wie die großen Stationen mit Material der Plattenfirmen bemustert werden. Also stellt sich die Frage: Wie kommen wir an unsere Musik?

Ich habe mitte der 80er als Jugendlicher damit begonnen, auf Feiern und Festen Musik (Pop, Rock, Schlager) aufzulegen und bin hierbei relativ schnell mit dem Thema Urheberrecht und Musikbesitz in Berührung gekommen. Ich hatte viel von meiner Musik auf Kassetten (entweder aus dem Radio aufgezeichnet oder Kopien von Platten, die Freunde mir ausgeliehen hatten). Da bekam ich recht schnell die rote Karte und mir wurde aufgezeigt, dass das so nicht geht. Bis dahin dachte ich immer nur, das teuerste an meinen Hobby ist das Equipment. Weit gefehlt, denn jetzt kam plötzlich eine ganz neuer Kostenfaktor hinzu: Der legale Erwerb von Musik zur öffentlichen Vorführung. Und das hieß früher: Schallplatten (und später CDs) selber kaufen. Also wuchs in meinen Regalen eine stattliche Sammlung von High-Life, Super 20, Ronnys Pop Show und Formel-Eins Samplern heran (Sampler deshalb, weil da meistens die Radioversionen drauf sind, die die Leute hören wollen), die mir mit den Jahren ein ansehnliches, wenn auch nicht ganz kostengünstiges Musikrepetoire beschehrte. Und meine Mutter war im Bertelsmann-Club, wo dann auch mal die ein oder andere CD abfiel, wenn ich wieder mal „ein guter Junge“ war. Und dann gab’s da noch „Disc-Center“, ein Tonträger-Versand mit riesigem Angebot, wo es sehr günstige Lockangebote oder Überraschungspakete gab und fast immer mein gesamtes Taschengeld nach Weikersheim ging, weil es in jeder Schulklasse einen Sammelbesteller gab. Und damit möchte ich den Bogen zum aktuellen Thema schlagen: Das, was man als DJ oder Radiomacher seinem Publikum bieten möchte, sollte man meiner Meinung nach selber besitzen und zwar in erster Linie in Form von haptischen Tonträgern, auch, wenn das altmodisch erscheint. Wer im Bereich des musikalischen Mainstream unterwegs ist, wird nicht um den ständigen Erwerb von CDs oder Vinyl herumkommen, auch wenn das Angebot da immer kleiner wird. (Ich geb im Monat etwa 100,- € dafür aus) Und Spotify, Amazon usw. haben das Problem, dass die zwar viel (aber längst nicht alles!) haben. Gerade im Bereich der 80er und 90er tun sich große Lücken auf, und oft sind dann auch nicht die bekannten Radio-Edits oder 7“-Versionen mit 03:30 Dauer verfügbar , sondern Albumversionen, die mit fünf oder sechs Minuten deutlich länger sind und sich teilweise auch ganz anders anhören. Zum laut.fm - Titelpool ist meine Meinung, dass ich da lieber die Finger von lasse. Zum einen, weil ich nicht weiß, woher der Titel jetzt stammt, den ein anderer User da hochgeladen hat und den ich in mein Programm übernehme, nur weil er mir gerade passt, ich ihn selbst aber nicht besitze. Ich halte mich da an die Devise unseres Dorfkrämers: Ich habe alles, was ihr braucht und was ich nicht habe, braucht ihr auch nicht! Zum anderen, weil ich mir nicht sicher bin, ob es legal ist, im MediaMarkt eine Bravo-Hits CD zu kaufen, diese zu rippen, um sie im laut.fm - Titelpool anderen Usern zur Verwendung zur Verfügung zu stellen. Soweit ich weiß, erwirbt man Tonträger nur zum privaten, persönlichen Gebrauch. Im übrigen lohnt es sich als Musikliebhaber manchmal, eine gewisse Jäger-und-Sammler-Mentalität an den Tag zu legen: Viele meiner „Perlen“ im Archiv habe ich auf Flohmärkten, bei Haushaltsauflösungen, in Second-Hand-Läden, bei Ebay oder im Sperrmüll entdeckt.

Mein Fazit: Es geht nichts über das, was man selber besitzt. Was nützt mir das beste Mikrophon, das tollste Mischpult und der teuerste Optimod, wenn mein Material, dass ich sende im Grunde nur geklaut ist?
 
Was noch lange nicht heißt dass beliebig damit verfahren werden darf. Also bieten die vielen Worte keinerlei Mehrwert.
 
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