ZDF macht sich weiter überflüssig

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Tom2000

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Um gegenüber RTL und SAT 1 Boden gutzumachen will das ZDF laut den neuesten Transponder News das Nachmittagsprogramm weiter verflachen:

"Geplant seien voraussichtlich in der Zeitschiene zwischen 15:00 und 17:00 Uhr eine Dokusoap rund um die Polizei sowie eine Dauerserie im Stile der suedamerikanischen Telenovelas, sagte ein ZDF-Sprecher."
 
Ähem, mich würde interessieren, was du auf diesen Einwand wohl antwortest.
Ebenso frage ich mich, was oder wer sich hier überflüssig macht.
Ach, noch ne Frage, lieber Tom, warum postest du nicht auch mal was über faule Postschalterleute, da werden doch auch Gebühren verschleudert - ich hab mal nen Brief aus AMerika bekommen, ich kann dir sagen, die Briefmarke war viel schöner als die hier. Da könnten die sich mal ne Scheibe von abschneiden. Und die ganzen Briefmarkensammler hier auch, die sich maximal auf Europa konzentrieren, ehrlich... hups, ich schweife ab... sorry...
 
Als ich noch klein war, lief am Spätnachmittag auf ARD und ZDF ein sehr anspruchsvolles Kinderprogramm. Öffentlich-rechtlicher Programmauftrag zu 100% erfüllt!

Nun hat man das alles in den Kinderkanal ausgelagert und muss den freiwerdenden Sendeplatz ja irgendwie füllen. Was anderes als seichte Unterhaltung unterster Schublade ('Fliege' ...) fällt den Verantwortlichen wohl nicht ein, aber ist ja auch schick, wenn man den Kommerzsendern mit Gebürengeldern mal ans Bein pinkeln, respektive an der Quote kratzen kann.

Ach ja - als ich klein war, liefen im ZDF am Spätnachmittag auch super Kollegsendungen in Mathematik, Physik und Chemie. Auch hier gilt: Öffentlich-rechtlicher Programmauftrag zu 100% erfüllt!

Aber solcherlei Inhalte sind in der Bananenrepublik Deutschland, auf die wir hinarbeiten, wohl nicht mehr nötig.

Und vom ebenso gebührenpflichtigen Zweitfernseher im Kinderzimmer erwarten ARD und ZDF, dass der am Kabelanschluss oder an der SAT-Antenne hängt.

Sonst ist's dort eben Essig mit Kika und die kleinen eben den Dreck von RTL und Co, der meist über die Zimmerantenne noch reinkommt.
 
Man kann mir gerne vorhalten, ich hätte ja sowieso was gegen die ÖRs.
Ist nicht ganz von der Hand zu weisen; als sie ganz unter sich waren haben sie Programme veranstaltet, von Ausnahmen wie SWF 3 abgehen, die an den Interessen der Mehrheit vorbeigingen. Jetzt verlassen sie ständig ihren Auftrag bzw. interpretieren ihren Grundversorgungsauftrag immer grosszügiger. Mit Doku-Soaps und Telenovelas verlassen sie eindeutig ihre Bestimmung. Das sehe ich nicht rein juristisch. Das ergibt sich für mich vielmehr aus der Logik des Dualen Systems und seinen Voraussetzungen, um sinnvoll funktionieren zu können.
Seichtes hat in einem gebührenfinanzierten System, das einem kommerziellen gegenübersteht, das für Soaps und Telenovelas prädestiniert ist, nichts zu suchen. Genauso sinnvoll wäre es, Hot Dogs zu subventionieren.
 
1. Seichtes hat in einem gebührenfinanzierten System, das einem kommerziellen gegenübersteht, das für Soaps und Telenovelas prädestiniert ist, nichts zu suchen
das ist wieder mal eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. Unterhaltung oder von mir aus Seichtes gehört zur Grundversorgung - wie ich so oft betonte.

2. Jetzt erklär doch endlich mal, wieso du diese Verschwörungstheorien eigentlich hier unterbringst. TOm, es gehen doch nur ein paar jämmerliche Kröten der dir so verhaßten Gebühr für das kleine unwichtige Radio drauf. Es gibt genügend Fernsehforen, es gibt sogar Foren gegen die Gebühren, geh doch da hin. Da triffst du sogar Gleichgesinnte. VIelleicht sogar einen Partner fürs Leben und dann kommst auch du bestimmt mal auf andere Gedanken. Das wär doch mal was.
 
:) Bei "unserem" Tom2000 merkt man doch deutlich,was der private Dummfunk und TV so anrichtet.Wenn man sich sowas dauerhaft einzieht,geht das geistige Potential eben irgend wann in Richtung Tom2000 ,mit dem"dümmsten Supermix aller Zeiten"und "Deutschland sucht den Superdepp" als Bildungsfernsehen.:D
 
Wenn der Tom verblödet, dann eher vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ich habe ausgefürhrt, dass dort vor Jahren noch intelligente Inhalte liefen, wo heute nur Schwachsinn gefunkt wird (meist Kopien privater Sendungen).

Und um die Kurve zum Radio wieder zu bekommen: Dort sieht's ganz ähnlich aus.
 
@ tom2000

nur geduld, den ör´s wird schon noch das lachen vergehen, wenn sich brüssel mal die unzulässige, weil wettbewerbsverzerrende mischfinanzierung der ör´s aus gebühren und ads vornehmen wird. der rtl chef zeller hat schon entsprechendes moniert.

an alle schlauberger: dies gilt nicht nur fürs tv, sondern ebenso für die radiolandschaft.

als diskussionsansatz möcht ich mal die frage in die runde werfen, ob man hierzulande (wie schon ähnlich in frankreich geschehen) nicht auch dazu übergehen sollte, erfolgreiche ör programme stufenweise zu privatisieren.
 
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen(das ja eigentlich hier nichts verloren hat, aber egal):Ich finde es sehr schade, dass das ZDF nach "Risiko" auch noch "Streit um Drei" aus dem Programm genommen hat. Das waren meiner Meinung nach nämlich die einzigen vernünftigen Sendungen die am Nachmittag im TV liefen.
 
Warum sollte es im TV anders laufen als im Radio? Flachheit setzt sich durch, wenn Quote wichtiger ist als der Programmauftrag. Ausserdem hängt das auch mit der steigenden Zahl der Sender zusammen: Qualität wird auf wenige Programme verteilt, die große Mehrheit der Sender kann dann schön flaches Programm senden...
 
Original geschrieben von mediascanner
@ tom2000

nur geduld, den ör´s wird schon noch das lachen vergehen, wenn sich brüssel mal die unzulässige, weil wettbewerbsverzerrende mischfinanzierung der ör´s aus gebühren und ads vornehmen wird. der rtl chef zeller hat schon entsprechendes moniert.

an alle schlauberger: dies gilt nicht nur fürs tv, sondern ebenso für die radiolandschaft.

als diskussionsansatz möcht ich mal die frage in die runde werfen, ob man hierzulande (wie schon ähnlich in frankreich geschehen) nicht auch dazu übergehen sollte, erfolgreiche ör programme stufenweise zu privatisieren.
Ach nee, Streit um Drei (läuft im Digitalpaket des ZDF auch mal abends, daher kenne ich es) ist nur eine schlechte Antwort auf die Gerichtsshows der Privaten.

Die öffentlich-rechtlichen stellen keine innovativen Unterhaltungsformate mehr auf die Beine. Sie servieren ein oder zwei Monate später einen müden Aufguss dessen, was die Privaten erdacht oder in Übersee bzw. bei Endemol eingekauft haben.

Eine gefloppte Casting-Show haben sie auch schon aus Gebührengeldern gebastelt.
 
Bei all den Volksmusiksendungen, Boulevardformaten (Brisant etc.), Seicht-Serien und all der politischen Indoktrination ("Monitor", "Report" München) sowie solch ör Radios wie JUMP oder NDR 2 sehe ich ein gewaltiges gebührenfinanziertes Verblödungspotential.

Derzeit sehe ich mich im übrigen am intelligentesten durch die mehrfach preisgekrönte US-Serie "24" auf RTL 2 unterhalten. Ein Sender, der sonst nicht gerade positiv auffällt.

Wie auch immer - wenn unsere politischen Warmduscher unsere Medienlandschaft nicht sinnvoll gestalten wollen und die Selbstbedienungsläden ARD und ZDF zur Ordnung rufen, ist es schön zu hören, dass Brüssel es bald tun wird.

Bis dahin hole ich mir gute Öffis wie Bayern 2 oder NPR und handwerklich ordentlich gemachte Private wie Antenne Bayern oder Radio 538 über die Schüssel. Das Lehrerradio WDR 2 oder der Privatradioaufguss SWR 3 können mir jedenfalls gestohlen bleiben!
 
@Tom2000

99,5% Zustimmung.

Monitor und Report München machen zunehmend die Nachteile des traditionellen, partegebundenen Journalismus deutlich.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, an der politischen Willensbildung in dieser Republik mitzuwirken. Mit dem WDR=SPD und BR=CDU-Konzept hat das zwar in der Vergangenheit funktioniert (die beiden Meinungen standen sich halt gegenüber und jeder musste sich sein eigenes Bild machen).

Der Preis für ihre Abschaffung wäre aber das Verschwinden von Sendungen, die sich tatsächlich mit Politik beschäftigen. Wobei man von vorneherein verstehen sollte, dass die privaten schon konzeptionell das konservative Idealbild der Gesellschaft verkörpert: Die Masse verblödet und die Eliten können sich ungehindert austoben.

Das kann fatale Folgen haben, wie ein Blick in die USA zeigt. Selbst Amerika-Fans geben inzwischen zu, dass die da drüben "eine Macke haben".

Da wir ja seit dem letzten Jahrzehnt nach der Äußeren (McDonald's, MTV) nun auch die innere Amerikanisierung erleben (PISA-Studie, Schlechte Schulen, Verflachung der Medien), zeigen alle Fahrtrichtungsanzeiger auf das Entstehen einer pseudo-amerikanischen Gesellschaftsform mit einer Menge vorgeblicher Freiheit und einem hohen Maß an sozialer Ungerechtigkeit, verbunden mit einem ständig steigendem Gewaltlevel.

Die Medien können da als Täter gesehen werden, zunächst aber sind sie lediglich die Seismographen für die oben beschriebenen gesellschaftlichen Schwingungen.

Nun müssen sich die Medienschaffenden entscheiden: Machen wir einfach mit oder steuern wir dagegen? Da bei den Privaten der Gewinn zählt, werden sie wohl kaum die Notbremse ziehen. Die gesellschaftliche Aufgabe fällt also den örAs zu:

Zwar produzieren diese qualitativ hochwertige Programme wie 3sat, Phönix oder den DeutschlandFunk, doch wenden sich diese Sender schon von der Konzeption her an eine Minderheit.

Im Grunde sollten die örAs ihre eigene Entwicklung stoppen und auf dem Stand von 1990 noch mal neu zu denken beginnen. Ein Programm wie es in den 80ern mal war hätte heute kaum Zuschauer, also stellt sich die Aufgabe für die örAs so dar, dass sie eine massenkompatible Form entwickeln müssen, die zwar die Mehrheit anspricht, aber die Menschen nicht mit hirnlosem Dreck zusülzt.

Wie das Aussehen soll? Ich habe keine Ahnung. Das hier ist lediglich eine Analyse der soziokulturellen Zusammenhänge, an die konkrete Umsetzung sollen sich doch bitte die Profis machen.

Denn so wie es sich darstellt, macht das öffentlich-rechtliche System kaum noch Sinn. Aber wir brauchen einen starken nichtkommerziellen, breitenwirksamen und verantwortungsvollen Rundfunk.
 
streit um drei hat es schon lange vor den gerichtsshows der privaten gegeben. also immer schön bei den fakten bleiben. nicht immer ist das ör nur privataufguss.
 
Hier ein Artikel aus der heutigen Süddeutschen, der zwar die ARD betrifft, aber auch zum Thema passt:

18.09.2003


Handstreich oder Geniestreich?

Programmstreit in der ARD: Die Chefs der politischen Magazine am Donnerstag sind über neue Sendezeiten erbost



Die weltpolitische Lage gibt derzeit wenig Anlass zu Optimismus. Zu den wenigen, die Grund haben, guter Dinge zu sein, müssten eigentlich die Redakteure der politischen Fernseh-Magazine gehören. Wenn Krieg und Terror herrschen, ist ihre Arbeit naturgemäß besonders gefragt. „Wir erleben einen Höhenflug, nicht dank gefälliger, sondern dank harter Themen“, sagt denn auch Monitor-Chefin Sonia Mikich vom WDR.


Wie die Kollegen von Panorama und Kontraste, profitieren die Kölner allerdings auch davon, dass sie seit Januar 2002 in der Regel nicht mehr wie früher um 21 Uhr, sondern bereits um 20.15 Uhr ihre Berichte in die Wohnzimmer geschickt haben. Der durchschnittliche Marktanteil der drei journalistischen Formate ist seitdem von 10 auf bis zu 13,4 Prozent gestiegen.


Pause, wenn . . .


Mit leichtem Argwohn blickten die Redakteure dieser Sendungen aber nun am


Dienstag nach Dresden. Dort tagten die Intendanten der ARD und verkündeten nach ihrem Kreiseln, dass sie zum Jahresbeginn nach quälend langen Diskussionen endlich eine zentrale Unterhaltungsredaktion installieren wollen. Drei Termine in der besten Abendzeit nach 20.15 Uhr, also nach dem Nachrichten-Klassiker Tagesschau, sind dafür vorgesehen – und auch der Donnerstag ist als Spielfeld für die neue Entertainment-Einheit ausgewählt worden.


Donnerstag? Das ist doch der Tag, an dem eben die politischen Magazine eine leichten Aufschwung erlebten.


Vollends misstrauisch wegen der neuen Ära im Öffentlich-Rechtlichen wurden die Magazinmacher von NDR, WDR und RBB, seitdem sie wissen, wie die ARD-Chefplaner bereits die Donnerstage in der Zeit zwischen Oktober und Mitte Januar gefüllt haben: Abgesehen von einer Monitor-Sendung am 9. Oktober ist für die politischen Magazine in den internen Sendeplänen nämlich kein Prime-Time-Termin mehr vorgesehen. Um 20.15 Uhr laufen statt dessen beispielsweise Geburtstagsevents wie 80 Jahre Loriot oder Johannes Heesters – Eine Legende wird 100, Dieter Hildebrandts Abschiedsshow, eine Folge des Willy-Brandt-Zweiteilers Schatten der Macht sowie ein Fußball-Spiel aus der ersten Runde des Uefa-Cups, einem zweitklassigen europäischen Sportwettbewerb.


Die Politmagazine aber, seit jeher eine Zierde des gebührenfinanzierten Fernseh-Programms, wurden für 21.45 Uhr programmiert oder gleich ersatzlos gestrichen: Wie an jenen zwei Donnerstagen, an denen der Tenor José Carreras singt oder in der Elb-Metropole Hamburg erstmals die Burda-Bambis verliehen werden.


Nur zufällig erfuhren die Politjournalisten der ARD von der geballten Entertainment-Offensive in ihrem Programm. Nun sind sie erbost. „Handstreichartig“ habe der ARD-Programmdirektor und derzeitige Unterhaltungskoordinator Günter Struve die Pläne umgesetzt, empört sich ein Betroffener: „Warum redet man nicht vorher miteinander?“


Auch einige ARD-Granden echauffierten sich intern über den Vorgang. Formal jedoch ist an den Umbauplänen wenig auszusetzen: Im Herbst 2001 haben sich die Intendanten und Programmdirektoren darauf verständigt, dass die politischen Magazine am Donnerstag generell zur Prime Time laufen sollen, also zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Lediglich bei Events und so genannten Sonderanstrengungen der Unterhaltung, etwa Benefiz-Quizshows mit dem Moderator Jörg Pilawa, war ein Ausweichen auf 21.45 Uhr vorgesehen.


Merkwürdig ist indes, dass nun rund drei Monate lang ein Ausnahmezustand herrschen soll. Merkwürdig auch, dass bei den Strategen des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds schon eine Schlagerparade der Volksmusik, die für den 6. November vorgesehen ist, als besonderer Event gilt. Die Folklore-Charts konkurrieren passenderweise mit volksmusikalischen Etüden im befreundeten ZDF.


Der einst ausgehandelte Gummiparagraf zur Sendeplatzierung, der das Kuddelmuddel möglich machte, sei „die schlechteste Lösung – noch schlechter als die, die politischen Magazine grundsätzlich um 21.45 Uhr starten zu lassen“, wettert ein hochrangiger ARD-Mann. Schließlich hänge der Erfolg der Fernsehsendungen auch davon ab, dass sich die Zuschauer an einen Sendeplatz gewöhnen können.


. . . José Carreras singt


Sind die politischen Magazine also zur freien Dispositionsmasse in der ARD erklärt worden? Der Sendeplatz als eine Art Verschiebebahnhof, je nachdem, wer schunkeln oder charmieren darf?


Offenbar erhofft sich Programmdirektor Struve vom neuen Konzept eine bessere Unterhaltung am Abend und steigende Marktanteile – im Kampf gegen amüsierfreudige Betriebe wie RTL will er womöglich nicht auf investigative Polit-Berichte setzen, sondern lieber auf massenwirksame Filme oder Shows, und später das einmal gewonnene Quotenniveau halten. Audience flow ist auch in der oft etwas technisch gehaltenen Terminologie der ARD zur bekannten Vokabel geworden.


Die Verfechter der Polit-Formate weisen demgegenüber daraufhin, dass die gesamte ARD vom derzeitigen Donnerstagskonzept profitiere. Vor zwei Jahren noch lag sie in der Zuschauergunst an diesem Abend auf dem fünften Platz, seit 2002 aber ist sie im Feld der Sender in führender Position.


Erwiesen ist auch, dass in diesem Jahr bei den Politmagazinen zu den Ausweichterminen um 21.45 Uhr eine halbe Million Menschen weniger dabei waren als zur günstigeren Zeit vorher – die Zahl der Zuschauer sank von 3,58 Millionen auf 2,99 Millionen.


Die Redaktionen empfänden es als besonders kontraproduktiv, wenn sie öfter gegen das heute-journal im ZDF antreten müssten, ist in den Fluren der ARD-Anstalten zu hören . „Dann wären die Magazine oft gezwungen, tagespolitisch brisante Themen aufzugreifen und den Auftrag der investigativen Berichterstattung zu vernachlässigen. Wir geraten dann in die Aktualitätsfalle“, erklärt Reinhard Borgmann, Redaktionsleiter von Kontraste.


Die richtige Mischung, das ist derzeit in allen Redaktionen der ARD-Politmagazine das große Thema: Inwieweit soll man mit Boulevard-Themen und menschelnden Geschichten den Quoten nachjagen? Wie schnell soll man auf Aktuelles reagieren? Bleibt genug Zeit für harte, aufwändige Recherche, die ohnehin viel Ärger bringt? Und: Was wollen eigentlich die ARD-Chefs, die oftmals politische Gruppierungen im Rücken haben?


Bei der Programmklausur und der Intendantensitzung im schönen Dresden kam die Platzierung der Politmagazine offiziell nicht einmal zur Sprache. Außerhalb des Protokolls aber soll das Schicksal von Monitor, Panorama und Kontraste sehr wohl ein erregendes Thema gewesen sein.


Den Betroffenen bleibt wenig mehr als Hoffnung. Ende November treffen sich die Großen der ARD wieder, diesmal zur Tagung in Stuttgart. Vielleicht wird dann Klarheit geschaffen.


RENÉ MARTENS
 
@alqazar

danke!!! sehr kompetent und überzeugend... eines der besten postings, die ich in den letzen monaten hier gelesen habe.

mehr davon! :cool:
 
Über Kurz oder Lang sollte sich der ö-r Rundfunk von den Formaten verabschieden, die auch privatwirtschaftlich angeboten werden können. Das sind beim TV z.B. weite Bereiche des Sports, Kinofilme, Serien. Beim Radio (noch offensichtlicher) die Service-Wellen und die Jugendprogramme.

Formate, die von privaten Sendern nicht (oder nur in bescheidener Qualität) angeboten werden, müssen aber beim ö-r Rundfunk bleiben. Das sind beim Fernsehen vor allem Fernsehfilme, Kinderprogramm, Service, aber auch Unterhaltung für die Altersgruppe 50+ (Musikantenstadl, etc.), politische Magazine, usw. Fürs Radio würden sich viele neue Möglichkeiten ergeben, wenn eben nicht mehr im selben Teich gefischt würde wie die Privaten.

Nur: wer von den Verantwortlichen hat wirkliches Interesse an solch einer Kurskorrektur? Die Intendanten bei ARD/ZDF sicherlich nicht. Die Politik ebensowenig, die ist ebenfalls an einer möglichst hohen Quote für ö-r Sender interessiert.

Nach dem Willen der Musikindustrie fällt aber sowieso bald das Sendeprivileg, da muß man dann eh neu nachdenken :rolleyes:
 
@music

Wäre schön. Wird aber nicht passieren da mittlerweile der Erfolgsdruck auf die Programme in den Anstalten gewachsen ist (siehe Konkurrenz Radio 1/Fritz). Und solange Erfolg in Quote gemessen wird :(
 
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