Zeitplan UKW-Abschaltung?

Zum anderen sind die DAB-/UKW-Kombi-Geräte fast ausschließlich für DAB-Empfang optimiert, d.h. das der UKW-Empfang mit diesen Geräten deutlich schlechter ist. Wers nicht glaubt kann ja gerne mal ein reines UKW-Radio und ein DAB-/UKW-Kombi nebeneinander stellen. Insbesondere Nicht-Ortssender, die mit dem reinen UKW-Radio noch passabel empfangbar waren, dürften mit dem DAB-/UKW-Kombi nur noch mehr schlecht als recht zu empfangen sein.
Diese Aussage stimmt für die meisten Geräte nicht. Viele Empfänger empfangen UKW noch richtig gut und sind sogar recht trennscharf. Ich kann einige Exemplare mein Eigen nennen, die holen alles mögliche aus weiter Ferne ran, wo die meisten älteren UKW Radios kläglich versagen. Von Sony gibts zum Beispiel ne ganze Reihe an guten DAB-UKW-Radios, die im UKW Modus noch richtig empfangsstark sind, auch mit eingeschobener Antenne.
Klar gibts auch Müll da draußen, aber dass DAB+ Radios im UKW Bereich grundsätzlich so schlecht abschneiden stimmt jetzt auch wieder nicht.
 
Ja und Nein. Entweder ist im Gerät eine UKW-Antenne oder eine DAB+-Antenne, Geräte mit zwei Antennen sind mir bisher keine bekannt. In der Regel sind bei den Kombi-Geräten DAB-Antennen verbaut. Da es sich um unterschiedliche Frequenzbereiche handelt, mußt du beim Empfang zwangsläufig bei dem einen oder dem anderen Abstriche machen. Optimal sind bei DAB+ Antennen zwischen 40 und 45 cm Länge, bei UKW sind es ca. 75 cm.
 
Also ich habe die Antennen, wenn es möglich war ersetzt, so kann ich die Länge entsprechend justieren. Und da kommt dann die volle Empfangsleistung zum Vorschein. Das wäre nicht der Fall, wenn von vornherein schon ein mieses UKW Modul verbaut wäre, dann kann die Antenne nämlich noch so lang sein und es wird nichts Gescheites empfangen. Solche Geräte sind mir aber im DAB+ Bereich noch nicht untergekommen. Ich habe sogar einen Kandidaten, der auf UKW sehr viel besser performt, als auf DAB (Techniradio RDR, trennscharf wie ein Autoradio). Sogar nur mit der kurzen Original-Antenne sind die Dinger oft überdurchschnittlich gut. An Autoradios kommen die meisten allerdings nicht ran, aber das müssen sie auch nicht.
 
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Dann beschreib mal deine Empfangslage und deine Geräte. Meine zaubern jedenfalls sonst was für Funzeln rein, das taten reine UKW Radios bei mir noch nie.
 
Das kann ich wiederum bestätigen. Wer DAB+ hören möchte, sollte großen Abstand von Technisat-Geräten nehmen. Keine Ahnung was da für Schrott verbaut wird, aber da gibts Modelle, von denen sollte man lieber die Finger lassen. Im Grunde traurig, was aus dieser einstmals guten Marke geworden ist. Aber da gibts ja letztlich auch noch andere, bei denen das auch nicht anders ist, siehe beispielsweise Blaupunkt.

Und ansonsten ist das doch einfache Logik. Der UKW-Frequenzbereich geht von 88 MHz bis 108 MHz und DAB+ umfaßt das ehemalige Fernseh-VHF-Band III, also von 174 MHz bis 230 MHz. Das es dafür unterschiedliche Antennen braucht, um einen optimalen Empfang zu erzielen, erklärt sich fast von selbst. Natürlich kann man auch mit UKW-Antennen DAB+ empfangen und andersrum, aber dann eben nur mit entsprechenden Abstrichen.
 
Dann beschreib mal deine Empfangslage
Nicht allzuweit weg vom Olympiaturm. Gut, Störnebel evtl.
und deine Geräte.
Z. B. das viel gelobte Panasonic RF-D10 , das hier UKW-mäßig schlicht unterste Schublade ist (trotz 75 cm Stab). Und bei DAB+ auch nicht der ganz große Wurf darstellt.
Gut ist in dem Bereich DAB+ der Badfunker Dual DAB4. Noch aus Anfangszeiten DAB+, als es dort hier nur den 1. BM gab und die anderen noch DABalt hatten. Und wohl besserer Chip. Bei UKW ist der auch eher untauglich.
Meine zaubern jedenfalls sonst was für Funzeln rein, das taten reine UKW Radios bei mir noch nie.
Schön für dich. Ich habe noch einen Sangean WR-1 mit dem warmen Klang und Drehskala. Das sind Welten bei UKW gegenüber den DAB-Kisten.
 
"Wann UKW abschalten?" - Diese Terminfrage steht im Raum. So ganz klar ist noch nicht, über welche Technologie(n) dann zuverlässig weiter Radio empfangbar bleibt.
DAB+ wird seit vielen Jahren als Nachfolgetechnologie favorisiert. Das erinnert aber auch fatal an eine Schnellschussstrategie wie bei der Umstellung von analoger auf digitale Sat-TV-Verbreitung oder den krassen Wechsel von DVB-T zu DVB-T2. ... Oder ganz ähnlich der Habeck-Heizungshammer.
Fühlbarer Mangel von (Analog-)UKW ./. (Digital-)DAB+: DAB-Radios empfangen den örtlichen MUX mit vielen Sendern. Viele davon sind bundesweit aufgeschaltet. Nach dem Wohnort/Landesrundfunkanstalten-Prinzip kriegt man das volle landespezifische Radio-Bouquet auf die Ohren.
Problem für mich als Hannoveraner: NDR-Hörfunk ist m. E. ein Underperformer, eher Schlechtleister. Via UKW ist/war noch Empfang von Radioprogrammen aus Nachbarländern möglich. Mit der eingeschränkten Reichweite der DAB+-Muxe kann - hier im Beispiel Hannover - NDR sein Low-Level-Radio als ÖR-Standard vorgaukeln. Den Wettbewerb mit WDR kann sich HH-NDR schenken: Garnich um kümmern.
 
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Stimmt so nicht. Wer in Bayern, Rhein-Main, HH oder Berlin nicht bei DAB+ dabei ist, hat dort schlichtweg die A***-Karte an der Backe.
Gibt es dazu belastbare Zahlen zu Berlin?

UKW-Tuner mit „Stück Draht dran“ (Wurfantenne hinter dem Schrank) empfängt im Nord- sowie im Südosten 20 Sender in Ortssenderqualität, Stereo, rauschfrei, alle Formate dabei.
Weiter im Norden mit Außenantenne kommt wesentlich mehr; im Auto mit UKW auch keine Probleme.
Ich zumindest wüsste nicht, was ich per DAB+ noch bekommen sollte, was nicht so auf UKW abgebildet ist… (ernst gemeint, klärt mich bitte auf).
 
Schuld ist oftmals falsch eingestellter Optimod oder was auch immer die Sender nutzen.
Freundlich drauf hingewiesen das es nicht angenehm klingt und darum bitten es vernünftig einzustellen.
72kbit können auch gut klingen.
Da ist ein Denkfehler drin: 72 kbps haben immer die Kollateralschäden, die es gibt, wenn man mit AAC auf 72 kbps datenreduziert. Deshalb muss man ja vorher schon massivst ins Quellsignal vor dem Coder eingreifen, damit die Artefakte nicht zu deutlich herauszuhören sind - Ergebnis ist immer ein technisch nicht sauberes Signal, dass nur noch wenig mit dem Original gemein hat.
Dass auf UKW ohne Not auch viel verbogen wird, steht auf einem anderen Blatt. Technisch nötig wäre es, wie einem “72er-AAC” das Klirren abzugewöhnen, nicht.

Man kann mit derlei niedrigen Datenraten, mit dem verwendeten Codec, kein annähernd lineares Signal übertragen, Fakt. Dass es trotzdem „gut klingt“ ist subjektiv. Für die einen klingt eine CD* an zwei Studioabhören in einem reflektionsarmen Raum gut, für die anderen ein Kofferradio mit größerem Breitbandlautsprecher.

*Quelle (PCM) beliebig gewählt.
 
Diese Aussage kann ich jedoch bestätigen. Bei handesüblichen Normal-DAB+-Radios ist der UKW-Empfang oftmals mehr als nur sehr bescheiden.
Bevor es hier DAB+ gab, habe ich mein Kombi-Radio für UKW verwendet und konnte keinen Unterschied zu den anderen normalen Küchen-Radios feststellen die ich in den letzten Jahrzehnten benutzt habe. Mag ja sein, dass es da Nuancen an Unterschieden gibt aber das sollte man auch nicht überbewerten.
 
Also ich für meinen Teil meinte damit keine "Küchenbrüllwürfel", die ob nun mit oder ohne DAB+, ohnehin keine "Empfangsmeister" sind. Ich meinte damit schon richtige Empfangsgeräte.
 
Ach so. Die meisten haben natürlich nur Küchenbrüllwürfel 😀
Als ich noch eine richtige Hifi-Anlage hatte, war auch ein schöner Tuner mit verschiedenen Einstellungen zur Bandbreite, usw. dabei. Aber diese Zeiten sind ja leider weitgehend vorbei.
 
Für guten Klang lohnt es sich schon noch immer, in gute Technik zu investieren. Meistens ist diese jedoch verbuggt und schäbig verarbeitet - ganz gleich ob du 49,99 Euro, 399,99 Euro oder 2700 Euro dafür ausgibst. Für den Sound, den man uns auf DAB vorsetzt, reicht jedoch ein Baustellenradio...
 
Ach so. Die meisten haben natürlich nur Küchenbrüllwürfel
Doch, so ist es: Pragmatisch geht es um den Empfang von: "Radio!" ... Da kann es via UKW auch mal rauschen. - Die Super-HiFi-Anlagen verrotten in den berühmten Partykellern. Wenn Radio, dann in der Küche, auf dem Klo, oder krächzend aus dem Handy.
So Musik-Genuss via Radio mit Sennheiser-Kopfhören? ... Eher selten, ... Radio verliert seine Funktion als Musik-Zulieferer. ... Ich will Wort-Content.
 
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Für den Sound, den man uns auf DAB vorsetzt, reicht jedoch ein Baustellenradio...
Welche erstaunlich guten Klang fabrizieren! Ich würde da (ohne jetzt explizit Werbung machen zu wollen!) die Perfect-Pro-Geräte aus Holland empfehlen. Die spielen empfangstechnisch und klanglich in der Oberliga, haben allerdings auch ihren Preis.
 
"Baustellenradio" oder "Küchenbrüllwürfel": UKW bedient diese Einsatzbereiche. Neuere Geräte sind da "DAB+"-Ready.
Nach vorn geblickt sehe ich nicht, dass UKW auf Sicht 'abgeschaltet' werden kann.
In Parallel-Fäden wurde heftig zu UKW ./. DAB+ gestritten. ...
Ich folge ganz schmerzfrei der Perspektive: "Alles wird digital!" ... Strittig bleibt, was die digitale Nachfolgetechnologie zum analogen UKW wird. ... "AI!" grüsst.
 
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Sowas hier? Es war die ganze Zeit über aus. Ich frage mich nur warum bringen die Handwerker extra so ein Gerät mit, schleppen es im Haus hinauf bis ins 2. OG aber benutzen es dann gar nicht?!

Baustelle.jpg
 
Strittig bleibt, was die digitale Nachfolgetechnologie zum analogen UKW wird. ... "AI!" grüsst.
Ich tippe auf Smartspeaker. Das Nachfolgeprogramm des ehemaligen Radio Luxemburg meldete gestern: „lasst Euch von Eurem Smartspeaker mit RTL wecken!“ (nicht „von Eurem DAB-Radio“).

Internetzugang ist sowieso überall vorhanden, da alle an ihrem Smartphone hängen. Und wenn dieser dann mal so „aufgebohrt“ ist, dass Kosten und Volumen in einem vernünftigen Rahmen zueinander stehen - der Vorteil liegt doch auf der Hand. Weltweite Auswahl! Das kann DAB einfach nicht, und wird daher immer eine Lösung mit regionalen Inhalten bleiben.
 
Und wenn dieser dann mal so „aufgebohrt“ ist, dass Kosten und Volumen in einem vernünftigen Rahmen zueinander stehen - der Vorteil liegt doch auf der Hand.
Ohne Zweifel richtig! Aber wir sind hier in Deutschland. Überall verfügbares Internet mit anständigem Tempo und angemessenen Kosten? Eher wird dieses Land wieder zum Kaiserreich, bevor wir hier sowas erleben werden.
 
Überall verfügbares Internet mit anständigem Tempo und angemessenen Kosten? Eher wird dieses Land wieder zum Kaiserreich, bevor wir hier sowas erleben werden.
Es gibt nur noch wenige Orte, wo das (anständige Tempo) noch nicht der Fall ist. Und da muss der Handwerker erstmal das Pech haben, ausgerechnet dort arbeiten zu müssen.
Und angemessene Kosten... zumindest gibt es sie, die echte 5G-Flatrate von der Telekom für 84,95€...
Günstigere Volumenbegrenzte Tarife gibt es auch von mehreren Anbietern.
Wenn du 24/7 einen 192 kbit/s-Stream laufen lässt, benötigst Du ein Volumen von fast 60GB.
Dafür sollte dann auch der Magenta 40GB-Tarif für 59,95€ reichen.
 
Es gibt nur noch wenige Orte, wo das (anständige Tempo) noch nicht der Fall ist.
Das ist schlicht falsch, denn es gibt insbesondere in den ländlichen Regionen sogar Flecken, wo man noch nicht mal vernünftigen Handyempfang hat, geschweige denn Internet über selbiges. Das ist übrigens auch abhängig vom Anbieter. Während es andernorts völlig normal ist, dass sich verschiedene Anbieter die Funktürme zwecks anständiger Abdeckung gemeinsam teilen, gibt es hierzulande diesbezüglich gerade einmal zaghafte Versuche im LTE-Bereich. Es könnte ja der eine dem anderen einen Kunden wegnehmen.

Funkloch-Karte: Es "lohnt" sich übrigens in selbige mal reinzuzoomen, denn die Draufsicht ist trügerisch.
 
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