Zeitplan UKW-Abschaltung?

Dass der BR den Standort für UKW aufgibt, kann aber eigentlich auch nur bedeuten, dass es dort finanziell massiv brennt. Aber bevor am Programm gespart wird, ist die Streichung von UKW-Sendern allemal das kleinere Übel.
 
Meine Vorschläge dazu:
In einem ersten Schritt sollten alle UKW-Sender mit weniger als 1 kW Leistung abgeschaltet werden.
Sage das mal einigen Lokalsendern. Mir fallen da spontan NRW, HH, N und M ein... Oder Nichtkommerzielle. Oder oder.
Beispiel: Gong 96,3 320 W, DLF 300 W.
Also nein.
Im zweiten Schritt sollte die Leistung aller anderen UKW-Sender auf maximal 10 kW beschränkt werden.
Back to Anfangsjahre UKW und 10 m Dachantenne. Die ist ja überall noch vorhanden... Auch auf Autodächern und in Betonbüros. Und in Mecklenburg-Vorpommern für die Ostseewelle (gibt es dort nicht per "prallen" 10 kW auf DAB+...) selbst in den Datschen und Garagen.
Also nein.
Und jetzt nicht mit dem Märchen der Zufunzelei kommen und dass man selbst in abgeschatteten Lagen dann die GNS (wieder) perfekt empfangen könnte. Und dann auch nicht mit so was wie Overspill kommen. 10 kW Linz am Rhein reichen ja "bestens" für die Kölner Innenstadtschluchten aus. Genauso wie 101,1 in Ffm.
 
In einem ersten Schritt sollten alle UKW-Sender mit weniger als 1 kW Leistung abgeschaltet werden.
Damit killst du auf einen Schlag alle Lokalsender in RLP und im Saarland. Keiner von denen hat 1 kW oder mehr Sendeleistung und mangels regionaler Kacheln sind die meisten Locals in RLP bislang noch gar nicht auf DAB+ vertreten.
RPR und Salü würde es wohl freuen. Aber mit einem durchdachten Migrationsszenario hat das genau gar nichts zu tun.
 
Ich habe tatsächlich erstmal nur die ÖRR-Sender im Blick gehabt.

Aber bspw. sind in BaWü doch bis auf zwei oder drei mittlerweile doch auch alle Privatsender schon weitgehend flächendeckend digital empfangbar, und zwar auch noch viel weiträumiger als über UKW.

Grundsätzlich, meine ich, muss es deshalb doch irgendwann schon mal darum gehen, die Transformation konsequent anzugehen.
Natürlich muss dazu parallel das DAB-Sendernetz noch weiter verdichtet werden.
Aber noch auf unbestimmte Zeit eine teure Doppelverbreitung analog und digital vorzuhalten ist doch unsinnig und höchst unwirtschaftlich.

Und ich sage das, wo ich mir persönlich, da bin ich ehrlich, durchaus wünsche, noch lange irgendwie auch noch UKW auf meinen diversen teils schon mehrere Jahrzehnte alten Radiogeräten nutzen zu können.

Wie gesagt, der Abschied von der Mittelwelle lief ja ähnlich ab (Abschaltung kleiner Sender; Leistungsreduzierungen an den Großsendern), wobei man da allerdings die Attraktivität auch dadurch geschmälert hat, dass dort fast nur noch Wortprogramme liefen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, der Abschied von der Mittelwelle lief ja ähnlich ab (Abschaltung kleiner Sender;
So ganz kann ich mich da nicht erinnern. Aber, dass erst "kleine" Sender abgeschaltet wurden und dann die verbliebenen Großsender, stimmt wohl nicht so ganz.
Mag für SWR mit 711/1485 stimmen, anderswo aber nicht.
Mag mich da aber täuschen.
 
Im Laufe des heutigen Vormittages wurde die Hinweisschleife nun abgeschaltet, wurde im Paralleluniversum gemeldet! Kann das jemand überprüfen, und gerne auch die nun einfallen Fernempfänge am jeweiligen Ort vermelden?
 
Ansageschleife ist bei 94,2 und 99,2 weg.
Ö3 auf 99,0 geht gefühlt einen ganz kleinen Tick besser als vorher. Ist aber immer noch starkes Rauschen.
 
Im Osten gibt es eine Menge unnötiger UKW-Minifunzeln.


Ich stelle mir zum Beginn das hier vor:

R.SA. Der Sender hat laut letzter MA nichtmal ein Drittel soviele Hörer wie MDR Sachsen. Ein meines Erachtens nach nicht kleiner Teil hört den Sender aus dem Grund, da es "der einzige empfangbare ist", kein Wunder bei den Tälern. Diese Frequenzen könnte man beibehalten. In Gebieten wo der Sender gut über DAB+ geht und auch auf UKW Alternativen gut zu empfangen sind, wäre die Abschaltung sinnvoll.

Auch Energy Sachsen ist nicht mehr in den MA-TOP 7 bei DWDL vertreten. Die Zielgruppe ist ja bekanntlich digital bestens ausgestattet. Füllsender, die nur ländlich geprägte Gebiete (wo auch wenig junge leben) beschallen, würde definitiv niemand vermissen. Unnötig sind hier Döbeln 98.3, Riesa 91.7, Hoyerswerda 87.6 und vielleicht auch noch Freital 96.4 und Bautzen 104.9. Dasselbe würde auch niemand bei Energy Berlin. Casekow 91.6, Prenzlau 87.6 und v.a. Herzberg 91.7 und Wittstock 96.6 (Strahlung ins Land als in die Stadt).

Seht ihr das auch so? Das würde schon mal Geld sparen.
 
Mir würden insbesondere in Sachsen eine ganze Menge Frequenzen einfallen, die man im Grunde sang- und klanglos abgeschalten könnte oder wo man zumindest die Sendeleistung deutlich reduzieren könnte, ohne das ein nennenswerter Empfangsverlust zu verzeichnen wäre. Nirgendwo sonst ist in den letzten 20 Jahren das UKW-Band mit so vielen, teils völlig unsinnigen Füllsendern verstopft worden wie in Sachsen. Das fängt bei der Senderkette die es eigentlich gar nicht gibt, sprich R.SA, an und hört bei jeder Menge unnötiger UKW-Funzeln des mdr auf. Gerade der mdr könnte eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen, denn da ist der DAB-Ausbau am weitesten fortgeschritten, was wiederum vor allem R.SA nach dem Abgang vom mdr-Mux deutlich zu spüren bekam.
Was Brandenburg betrifft, sind es tatsächlich die Minifunzeln von Energy Berlin, rs2 und 104.6 RTL im Süden Brandenburgs, die man im Grunde abschalten könnte. Ein durchgehender Empfang der Programme von Berlin aus ist per UKW-Autoradio dort sowieso nicht möglich. Daher sind die Frequenzen an sich ziemlich sinnfrei, weil sie abgesehen von den Hörern vor Ort faktisch keiner kennt. Andersrum betrachtet ist das allerdings auch ein zweischneidiges Schwert, da der DAB+-Ausbau im Süden Brandenburgs dann doch noch zu Wünschen übrig läßt. Der rbb wollte zwar noch in diesem Jahr einen weiteren Sender im Süden scharf schalten. Bei den Privaten sieht es allerdings nicht danach aus, dass man die DAB-Empfangslöcher im Süden irgendwann mal stopfen möchte. Bei der BNetz steht zwar ein koordinierter Senderstandort drin. Das der irgendwann mal aktiviert wird, scheint mir aber eher ungewiss.
 
Auch Energy Sachsen ist nicht mehr in den MA-TOP 7 bei DWDL vertreten. Die Zielgruppe ist ja bekanntlich digital bestens ausgestattet. Füllsender, die nur ländlich geprägte Gebiete (wo auch wenig junge leben) beschallen, würde definitiv niemand vermissen. Unnötig sind hier Döbeln 98.3, Riesa 91.7, Hoyerswerda 87.6 und vielleicht auch noch Freital 96.4 und Bautzen 104.9.
Standorte wie Döbeln, Freiberg oder Grimma dienen hauptsächlich zur Versorgung der Autobahnen, um zwischen DD/L/C für unterbrechungsfreien Empfang zu sorgen. "Gespart" hat sich Energy Sachsen bereits die Regio "Lausitz", die früher mal auf 87,6 und 104,9 MHz ausgestrahlt wurde.
 
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Ich weiß nicht, ob das eine offizielle Regelung ist, aber in Hessen wurden zuletzt die abgeschalteten D-Radio-Frequenzen nicht mehr ausgeschrieben, ebenso die 99,2 von hr-iNFO in Gießen. Gerade an dieser oder auch an der 107,5 von DLF Kultur hätten ansich sicher manche Anbieter Interesse gehabt, ich denke da etwa an Teddy oder Metropol.
 
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Gut, das sind ÖR Frequenzen. Kann gut sein, dass da die Regelungen noch mal anders sind. Vielleicht wissen manche hier mehr darüber.
Allgemein wäre das mal interessant zu wissen, welche Bundesländer noch neue UKW-Frequenzen erlauben und welche nicht.
Bayern, Sachsen und SH tun auf jefen Fall schonmal nicht mehr neu ausschreiben.
 
Gut, das sind ÖR Frequenzen. Kann gut sein, dass da die Regelungen noch mal anders sind.
Also, wenn sich da die Regelungen unterscheiden sollten, können Sie das auf jeden Fall noch nicht so lang tun. Als 2017 der Deutschlandfunk etliche kleine Sender abgeschaltet hat, weil er ja nun die Frequenz auf dem großen Feldberg hatte, sind die allermeisten hinterher ja wieder vergeben worden, und zwar an private Anbieter.
 
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Hörfunkprogrammen kann je nach Standort und Verfügbarkeit von der Medienanstalt Hessen eine UKW-Frequenz zugewiesen werden.
 
OK, das ist interessant. Heißt das, wenn jetzt beispielsweise Teddy Interesse an einer Aufschaltung in Gießen hätte, könnten die meinetwegen die Ausschreibung der 107,5 iniziieren? Oder wenn sagen wir Radio Bob eine weniger störungsbehaftete Frequenz haben wollte, könnten sie einen Wechsel auf die 99,2 anstoßen?
 
Stefan Gruhner, Chef der Staatskanzlei in Thüringen, erwartert im Gespräch mit medienpolitik.net, von den Öffentlich-Rechtlichen ihr UKW-Aus bis 2032:
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk leistet sich auf Kosten der Beitragszahler seit 2011 die terrestrische Parallelverbreitung seiner Hörfunkprogramme über UKW und DAB+. Dieser Simulcast muss schnellstens beendet werden, denn allein die UKW-Verbreitung schlägt mit rund 50 Mio. Euro jährlich zu Buche. DAB+-Radios sind ab etwa 25 Euro im Handel; das entspricht dem Rundfunkbeitrag, der in 41 Tagen anfällt. Wegen der Unwilligen, die nicht bereit sind, 25 Euro für ein neues Radio auszugeben, noch weitere Jahrzehnte UKW und DAB+ parallel zu senden, wäre absurd. Der MDR geht auf diesem Feld mit gutem Beispiel voran: Er hat angekündigt, in der Beitragsperiode 2025 bis 2028 von seinen 173 UKW-Sendern immerhin 37 abzuschalten. Das Deutschlandradio hat seit 2018 bereits 52 seiner vormals über 300 UKW-Frequenzen aufgegeben. Ich erwarte, dass die Landesrundfunkanstalten und das Deutschlandradio spätestens 2027 einen Plan für einen vollständigen UKW-Ausstieg während der Beitragsperiode 2029 bis 2032 haben. Schleswig-Holstein will bereits bis Ende 2031 die UKW-Verbreitung vollständig aufgeben – einschließlich der privaten Hörfunkveranstalter. Es wäre geradezu absurd, wenn in anderen Bundesländern noch während der übernächsten Beitragsperiode 2033 bis 2036 Rundfunkbeitragsmittel für die UKW-Verbreitung ausgegeben würden.
 
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat drei Jahre nach dem Inkraftreten des §75 TKG (salopp: "Digitalradiopflicht") einen Bericht vorgelegt. Neben der Abfrage von Verkaufszahlen bei den einschlägigen Verbänden hat das BMDV den betroffenen Kreisen einen Fragenkatalog vorgelegt und Gelegenheit gegeben, zu weiteren Gesichtspunkten der Vorschrift vorzutragen.

Kann man sich mal durchlesen. So erfährt man beispielsweise, daß rund 95 Prozent aller Neuwagen in Deutschland im Jahr 2023 über ein DAB+-Radio verfügten.



 
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