Zuführung zu UKW-Sendern via DAB+

Die Wahrheit

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Nutzen eigentlich schon einige Sender als Zuführung zu Ihren analogen UKW Sendern das falls vorhandene DAB+ Signal? Wenn ja, wie ist die Klangqualität eines DAB+ Signal über UKW?
 
Keine Ahnung ob das noch so ist, aber ich hab das 2019 in Wien mal beim Kinderradio beobachtet. Dies sendet im Bundesmux mit 40kbps Parametric Stereo und das war auch auf der UKW Funzel sehr gut heraushörbar. Sonst ist soetwas aber eher unüblich.
 
Radio 1 in der Schweiz macht das wohl. Mit 64kbps minus Slideshow klingt es dann auch so bescheiden, wie die Zahl suggeriert. Zumal das Processing für DAB+ komplett unterschiedlich zu den Anforderungen auf UKW ist (Spitzenhub, Pre-Emphasis und MPX-Leistung) muss an den Senderstandorten nochmals separat das DAB Signal bearbeitet werden. Und mit den künstlichen SBR-Höhen ist das alles Andere als schön.
 
Wenn das so gemacht wird, dann müsste man das schon an der nicht mehr vorhandenen Verzögerung hören. Bei hohen Bitraten (ab 96kb/s) über DAB wäre die Klangqualität auch über UKW in Ordnung, alles darunter würde zu Ohrenkrebs führen. Ein Vorteil wäre tatsächlich, dass beide Übertragungswege fast synchron laufen und man sich einen Übertragungsweg sparen könnte, wenn man das DAB Signal, das ja sowieso da ist einfach vor Ort in den UKW Sender einspeisen kann. Technisch gesehen könnte man auch das vor Ort vorhandene UKW Signal in DAB vor Ort umwandeln und das ganze auch umgedreht praktizieren, allerdings mit Rauschen und den für UKW heruntergeregelten Höhen, wobei das analog heruntergeregelte Signal unter Umständen sogar besser über DAB klingen könnte, denn die digitale Komprimierung ist auch nicht gerade klanglicher Genuss 😉
 
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Aber dann sollte man auch darauf achten, dass das UKW Signal einwandfrei von einer stabil ankommenden Ortsfrequenz abgegriffen wird und nicht so wie bei Landeswelle, wo dann Rauschen mit im Signal enthalten ist. Aber das kann funktionieren wenn man es richtig macht.
Mit der Latenz hat das allerdings wenig zu tun. Landeswelle hat trotz UKW-Zuführung die übliche Verzögerung von ca 2 Sekunden zu UKW. Bei den Antenne Thüringen Programmen hat man das raffiniert gelöst, dort ist DAB+ tatsächlich mit UKW synchron.
Und Antenne Bayern sendet sein UKW Signal extra verzögert aus, um es auch da mit DAB+ synchron zu halten (zum Nachteil in manchen Autoradios, die von sich aus nämlich auch verzögern, um den üblichen Delay bei einer Umschaltung auszugleichen). Das kann man schön sehen wenn man deren Satellitensignal mit UKW vergleicht. Letzteres ist in diesem Fall bestimmt 2 Sekunden später dran.
 
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Das ist halt das Problem mit der Digitalisierung, das analoge Signal muss umgerechnet werden in Digital und dann im Empfangsgerät wieder in analog. Das dauert halt, weil es doch einiges an Rechenleistung braucht. Das ist per SAT-Empfang nicht anders, zumal da zusätzlich noch der weite Übertragungsweg eine Rolle spielen dürfte. Und das erklärt auch die Verzögerung wenn das UKW Signal in DAB ausgegeben wird. Anderherum wäre es sinnvoller, wenn man es denn unbedingt machen muss. Oder man nutzt beide Übertragungswege vom Funkhaus her und verzögert halt das UKW Signal um 2 Sekunden (wie Antenne Bayern). Als das mit den Streamingangeboten losging hatte ich gerne mal Ostseewelle über damals noch Nacamar gehört, auch dort konnte man zeitweise massives Rauschen des UKW Signals hören. Das änderte sich, als Ostseewelle das neue volldigitale Studio bezogen hat und den Stream selbst angeboten hat.
 
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Da jede Kette - hier die Übertragungskette - nur so stark ist wie deren schwächstes Glied, da kann am Ende nicht mehr herauskommen, als man vorne reingibt.

Wenn das Klangbild (Sound) auf digitaler DAB-Ebene schon versaut und kastriert wird, kann am Ende am 100KW UKW-Sender nunmal keinen wunderbaren angenehmen Klang herauskommen.

So dürfte die extrem "kostensparende DAB-Kette" ungeeignet sein, um damit UKW-Sender zu füttern - ja man kann schlecht mehrfach Dateien kastrieren und erwarten, dass der zusammengepresste Datenmüll wieder von selbst beginnt brauchbar zu klingen!

Umgekehrt denken einige Leute tatsächlich, mit einer Pseudo-Röhrenstufe in ihrem Musiker-Equipment den "Sound der 60er" produzieren zu können, was nicht funktioniert.

Im Gegenteil; digitaler Jitter gepaart mit Röhrenverzerrungen hören sich sehr schlimm an und ich passe mein empfindliches und geschultes Gehör inzwischen den Gegebenheiten an und schalte immer öfter aus / lasse aus.

(schade um den nutzlosen Ballempfänger)

R.
 
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