Zuviel Englische Musik auf Bayern1

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BR-Radiofan

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Ich finde es wird seit einiger Zeit zuviel Englische Musik auf Bayern1 gespielt.Die sollten wieder mehr Deutsche Schlager und nicht immer die gleichen Lieder spielen.
 
Meine Mutter schimpft auch darüber, daß sie kaum noch die schönen alten deutschen Weihnachtslieder spielen, sondern auch nur noch den englischen Santa Claus - Kommerz - Sumpf. Ich mußte ihr von alten Schallplatten eine Weihnachts-CD-brennen.
 
Wer eine nennenswerte Zahl von Hörern unter 60 erreichen will, kommt nun mal an englischer Musik nicht vorbei. Bayern 1 hat aber immer noch einen Anteil von schätzungsweise 50 % deutscher Musik - plus Blasmusik am Abend und Sonntag vormittag.

So nebenbei finde ich die aktuellen deutschen Produktionen im Schlagerbereich weitgehend unerträglich. Dem interessierten Leser sei ein Blick in die aktuellen Top 25 von Antenne Brandenburg empfohlen:
<a href="http://www.antennebrandenburg.de/_/musik/schlagerhitparade/aktuell_jsp.html" target="_blank">http://www.antennebrandenburg.de/_/musik/schlagerhitparade/aktuell_jsp.html</a>

Titel wie "Wenn auf Rhodos weiße Rosen blühn" von einem gewissen Guido Raphael (Platz 23) scheinen mir nicht geeignet zu sein, außerhalb von Seniorenheimen jemand vom Hocker zu reißen ...

Beste Grüße
Clara
 
Thema verfehlt, liebe Clara !

Es geht nicht darum welche Musik SIE als unterträglich finden ! Auch geht es nicht um die Antenne Brandenburg und wie deren Musikliste zusammenkommt. Es stimmt zwar, daß es vor allem unter neuer deutscher musik viel Schrott gibt ( aber auch bei englischer )!
ABER: Wenn es eine genügend große Hörerzahl wünscht, dann kann doch wohl wenigstens ein einziger Sender eine für eine Person CLARA unerträgliche Musik spielen. SIE müssen das dann ja nicht aufdrehen, es gibt ja noch 30 andere Sender !
Weiters weise ich daraufhin, daß "unterträgliche" Musikmacher tausende Fans bei ihren Konzerten anlocken. Allein der unterträgliche Hansi Hinterseer hat auf seiner Weihnachtstournee jedesmal tausende Besucher vor ausverkauften Hallen hat.
Der eigene Geschmack muß zurückstehen bei der Beurteilung, ob einer Nachfrage gerechtfertigt nachgegeben werden muß !
Weiters ist es traurig, wenn man meint, daß "deutsch" es nicht bringt. Übersetzt mal die blöden englischen Texte !
Damit aber deutsche Schlager besser werden, muß man eben auch deutsche Schlager spielen und fördern. Durch ständigen Import englischen Gestampfes und Geschreies wird der deutsche Schlager auch nicht besser !
 
Stimme Dir zu Pirni. Wahrscheinlich haben die Berater dem BR gesagt, daß die Hörer von Bayern 1 zu alt sind und daher die Hörerschaft verjüngt werden muß. So wie sie es bei vergleichbaren Programmen wie NDR1 oder eben Antenne Brandenburg auch gemacht haben.
 
Ja genau !
Und deshalb sprechen "erwachsene" Firmenchefs auch schon vom "Kinderkram - Radio" und machen ihre Werbung wieder am guten Alten Plakat statt im Radio.
Dieses stetige "Wir müssen jünger und dynamischer werden" ist völlig am Markt vorbei.
Bald werden sich alle am Markt befindlichen Radios um ein Häuflein Jugendlicher streiten, während massenhaft 50+ ehemalige Hörer sich selbst mit erwachsener Musik versorgen und auf teure Konzerte gehen.
Ich beoabachte die Konzerttournee des Glen-Miller Orchesters: Alles ausverkauft, hunderttausende Besucher. Diese Musik ist aus den Vierziger Jahren. Wenn man einem heutigen berufsjugendlichen Berater 40er Jahre Swingmusik im Radio vorschlägt, dann bekommt man die präpotente Antwort: Das ist was fürs Seniorenheim.
 
Da haben wir wieder das alte Thema:
Der Kulturkampf zwischen dem vermeintlichen veralteteten, reaktionären deutschen und dem diesem entgegenstehenden progressiven, frischen, modernen englischen Singsang.
Im Grunde genommen ist der Fall von BR 1 typisch für die gesamte Radioszene. Eine paar durchgeknallte Hosenscheißer in ihren besten Jahren, ausgestattet mit einem Semester Auslandsstudium in Übersee, kommen daher und glauben sie hätten in den USA den Mittelpunkt der Welt entdeckt. Hey, Englisch ist cool, ist trendy, nur so erreichen wir die Zielgruppe.
In meinen Augen handelt es sich bei dieser Spezies um Opportunisten, um nicht feige Arschlöcher zu sagen, die sich auf ein Weichspülniveau begeben und dieses als Basis einer Rechtfertigung anführen, welches sie selbst einstmals geschaffen haben. Sprich: Über etliche Jahre haben sie den Hörern beispielsweise die englische Weihnachtsoße ungefragt vorgesetzt und behaupten nun, die Leute wollten genau dies hören.
In meinen Augen muß ein Fall schwerer hirnspezifischer Deformierung vorliegen, wenn man in Deutschland! glaubt, englische Weihnachtslieder hätten eine größere Bedeutung als deutsche Weihnachtslieder. Dieser Schwachsinn wird von Leuten verbreitet, die zu ihrer eigenen Kultur ein gestörtes Verhältnis haben. Schlimm genug, daß sie unter diesen Umständen dazu legitimiert sind, in Deutschland Radioprogramme zu gestalten. Im übrigen bezieht sich das auf sämtliche Musikgenre. Mein Tip: Radio aus, CD-Gerät oder MP3-Jukebox an, dann können die Herrschaften bei sinkenden Werbeerträgen weiterhin ihre angloamerikanische Einheitssuppe ans Volk verteilen. Hört nur keiner mehr zu, denn davon kriegt man Ohrenschmerzen.
 
WDR 4 hat seit Sendestart überweigend, aber nicht ausschließlich deutschsprachige Musik gespielt, beipsielsweise Al Bano & Romina Power u. ä.

Auf der anderen Seite kommt hinzu, dass aus unerfindlichen Gründen ein großer Teil der Musik in Deutschland ebenfalls in Englisch produziert wird. Ander sieht es im Bereich des Hip-Hops aus, der ja überwiegend mit deutschen Texten verehen ist.

Daran kann man sehen, dass es in erster Linie nicht um die Sprache, sondern um die Anmutung der Musik geht. Sie muss einen bestimmten Stil, eine bestimmte Lebensart verkörpern, einen kulturellen Identifaktionsmoment bieten.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass sich Musik auf die oben genannte Anmutung beschränken kann. Objektiv gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen einem schlechten deutschen und einem schlechten englischen Titel, jedoch wird der eine subjektiv das eine und der andere subjektiv das andere bevorzugen.

Die Verantwortlichen von WDR 4, Bayern 1 etc stehen nun vor einem Dilemma, ob sie englsiche Musik ins Programm nehmen sollen oder nicht. Denn es geht ja nicht um die Sprache, sondern um die Anmutung. Davon ausgehend, dass eine "Generationengrenze" gibt, die vielleicht bei Jahrgang 1950 +/- 10 Jahre liegt, senden die genannten Programme eigentlich für 2 Zielgruppen: Nämlich diejenigen, welche die kulturelle Wende im Zuge von '68 mitgemacht haben und diejenigen, die das nicht getan haben. Die einen bevorzugen halt die "globalere" englischsprachige Musik und mögen die "muffige" deutsche dafür nicht, die anderen ziehen die "heimelige" deutsche und verabscheuen das "wilde" englische, um das mal zugespotzt zu beschreiben.

In der Realität wird der Unterschied wohl nicht so krass sein. Mit der Aufnahme von englischsprachiger Musik wollen die Schlagerwellen nun auch die Menschen erreichen, die in den 60ern sozialisiert worden sind und einen anderen Zugang dazu haben als die Älteren.

Für die Älteren mag das ein Greuel sein, jedoch darf man eines nicht vergessen: Zwar gibt es demografisch gesehen immer mehr Ältere, doch sind es ja immer neue Generationen, die Nachwachsen.

Irgendwann wird deutschsprachige Schlager- und Volksmusik dann Altersunabhängig betrachtet werden könne, weil es dann keine Generationefrage mehr ist. Die Generation, für die diese Musik "typisch" ist, wird dann nämlich ausgestorben sein. Dann werden halt diejenigen diese Musik hören, die was damit anfangen können, egal ob sie 14, 44 oder 84 sind.

Insofern ist eine "Verjüngung" der Schlagerwellen Sinnvoll.
 
An BR-Radiofan*))))
Ich verstehe Deine Kritik, Du hast Recht. Bayern 1 spielt viel zu viel von diesen ewig-abgenudelten englischen Oldies. Im Vergleich zu mdr 1 Radio Sachsen / Thüringen /Sachsen-Anhalt ist der Anteil englischer Musik zu hoch, eindeutig. Die vergraulen damit ihre eigene Zielgruppe. Ich bin nur ab und zu im Sendegebiet des BR,bekomme ihn hier in Leipzig nur schlecht ran. Aber ich finde, die Mischung aus Schlagern und Oldies nicht gut, weil auf einen guten deutschen Schlager dann so oft abruppt irgend ein Oldie kommt, der mir zum Hals raus hängt! Es sind ja leider keine besondern Oldies (wie Swingtitel oder ähnliches), es sind die gleichen Oldies, die man permanent auf RTL-Radio oder Oldie FM hören kann. Wahrscheinlich hat der BR einen Programmberater, der sagt, Ihr müßt auch an die jüngeren denken. Aber er vergißt, dass es vor allem die Älteren sind, die Bayern 1 hören, die haben bald kein zu Hause mehr. Hier in Sachsen ist das zum Glück noch nicht so. mdr 1 ist trotz Verjünung in der Präsentation bei der Musik noch sich treu geblieben. Von vielen ausgelacht - aber deutsche Schlager werden gern gehört. Und ich gebe es zu, auch ich höre da öfter rein.
 
Clara hat doch recht,

die heutige deutsche Musik hat qualitativ aber auch gar nichts mit den deutschen Kult-Hits der 70er und frühen 80er zu tun. Da gab es so Sachen wie "Ein ehrenwertes Haus" von Udo Jürgens, alles andere als ein seichter Schlager.
RTL wiederum hat in seiner Glanzzeit, die in den gleichen Zeitraum fällt, den überwiegenden Teil seines Tagesprogramms der deutschen Musik gewidmet und damit nicht nur die Alten angezogen.

Irgendwie scheint es mir ein generelles Problem der deutschen Musikindustrie zu sein, wenn ich so sehe, wer alles in die Top 100 Single-Charts gepusht wird.
 
Ich sehe da keinen unmittelbaren kausalen Zusammenhang zwischen den 68ern und einer Vorliebe für englische Musik. Was legitimiert denn bitte Programmmacher, den Hörern ein Programm nach Zuschnitt des US-amerikanischen Kulturimperialismus zuzumuten - auf Basis von Rundfunkgebühren?? Hat Globalisierung etwas damit zu tun, daß wir allesamt nur noch englischsprachige Musik im Radio hören dürfen /müssen?! Dann sollte man das gefälligst nicht Globalisierung, sondern Angloamerikanisierung nennen. Ich möchte an dieser Stelle auf einen Exkurs verzichten, wie es denn mit der Vertretung von Musik unserer europäischen Nachbarstaaten in den Radioprogrammen aussieht.

Ich finde es auch fatal, hier pauschal zu behaupten, die jüngeren wollten englische Musik.
An diesem Jugendphänomen Hip Hop sieht man ja, daß es auch auf deutsch geht, weil hier wohl a) wichtig ist, was derjenige mit seinen Texten ausdrücken will und das dann b) auch verstanden wissen will von seinen Hörern und selbst die Texte schreiben muß (wozu wohl viele auf Englisch nicht in der Lage sind).

Ich denke, man muß das Problem in einem anderen Zusammenhang sehen. Während es früher beim Radio (zumindest den öffentlich-rechtlichen) eine sehr starke Splittung der Programme mit einer Vielzahl von Sendungen gab, wurde dies schon seit Anfang der 90er mit Verweis auf angeblich veränderte Hörgewohnheiten ausgedünnt. De facto läuft heute tagsüber überall die gleiche Formatsoße, abends (oder nachts) dann gibt es beim ein oder anderen auch mal andere Sendeformen. In diesem Zusammenhang kamen wohl einige besonders kluge Programmberater (die mit einem Semester Gehirnwäsche in Übersee) auf die Idee, man könnte ja die störenden deutschtextigen Titel auch ganz rausschmeißen. Es singt sich doch viel besser auf Englisch, weil das hierzulande bis auf die Wörter "Love", "Time" und "Fire" eh keiner versteht. Man zeige mir hierzulande einen Radiosender außerhalb der Kategorie Heimatsender, der standardmäßig zwei oder mehr deutschtextige Titel am Stück spielt! Also lieber abgestandenes englisches Einerlei, taugt ja wunderbar in einem Begleitmedium als Geräuschkulisse.
Ich finde eine solche Einstellung höchst armselig. Was die Einstellung zu deutschtextigen Weihnachtsliedern betrifft, ist sie schon fast kriminell.
 
@ Zonendödel:
Dann schlage doch einfach mal ein paar schöne deutschsprachige Weihnachtstitel aus dem Pop- und Schlager-Bereich vor, die dir im Radio fehlen (aber bitte keine 200 Jahre alten Lieder).

Beste Weihnachtsgrüße
Clara
 
Geraldine Olivier: Wo bleibt der Winter und der Schnee, Lichter ohne Grenzen, Weihnachten ist für alle da, Sing ein Lied

Kevon o Hefner: Flieg, Christkind flieg

Johnny Hill: Unser Christkind hat Ideen

Ty Tender: Weihnacht mit Dir

Nicole: Der Winterwalzer

Peter Orloff: Jeder von uns braucht einen Engel

Greyhounds: Weihnachten ist auch für sie

..... und warum dürfen es keine alten Weihnachtslieder sein ???
 
@ Pirni:
... und die laufen alle nicht auf Bayern 1?

Deine Vorschläge sind alle Schlager. Aus dem Popbereich gibts auf deutsch wohl wirklich so gut wie nichts. Mir fällt nur "Frohes Fest" von den Fanta4 ein (aber das ist ja nicht so ganz radiotauglich <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> ).

Die klassischen deutschen Weihnachtslieder würde ich mir nicht unbedingt in der normalen Rotation in der Vorweihnachtszeit wünschen. Am Hl. Abend laufen sie ja fast überall.
 
Ob "deutsche Schlager" oder nicht - es gibt soviele Musikrichtungen, die nirgendwo im Radio laufen - und um die kümmert sich auch niemand. Dass man Musikstile und Altersgruppen bestenfalls nur noch grob gleichsetzen kann, kommt bei den Verantwortlichen ja immer noch nicht an. Techno ist da immer noch Mukke für unter 20-jährige usw.
 
Der Deutsche sollte mal erst Singen lernen,
abgesehen davon das sich die deutsche Sprache
äußerst Unmelodieus sich anhört, um nicht zu sagen "Bellen".

Und dann noch immer dieser nachgemachter Deutscher sch..ß, die in Grunde genommen nur für Leute gemacht werden, die es nicht verknusen können schöne tolle Titel im Original zu hören, nur weil die kein Englisch können.
 
Daß die deutsche Sprache unmelodiös ist, stimmt überhaupt nicht. Seit Jahrhunderten gibt es deutsche Volkslieder, die überaus melodiös klingen. Gerade die "Wiener Unterhaltungsmusik" wurde in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts in die Welt exportiert. Es liegt wohl mehr an den Textern, die es scheinbar nicht mehr gibt.
Ist etwa Gerhard Winklers "Granada" auf deutsch gesungen etwa unmelodiös, oder die gesungene Version des Walzers "Rosen aus dem Süden" usw. usw.
Man höre sich erstmal die tschechischen, russischen, serbischen Popsongs an, diese Sprachen wären weitaus unmelodiöser. Das liegt an der Anzahl der Konsonanten. Deutsch hat kaum weniger Konsonanten als Englisch. Nur Italienisch wäre da noch melodiöser.

Es ist einfach Mode, es ist einfach cool und hat sich nach dem 2. Weltkrieg so eingebürgert, daß das Englische ( vor allem das Amerikanische ) das Bessere ist. Aber OBJEKTIV wahr ist das nicht !
 
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