Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Alleine schon, dass jemand weiß, wo er solche Bilder findet und verlinken kann, sagt alles über seine niedere Natur.:D
 
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Frankfurt liegt ja nun auch nicht im Hochgebirge, daher die niedere Natur.
Aber da unser Onkelchen regelmäßig geistige Höhenflüge vorweisen kann vermute ich es treibt Ihn gelegentlich über den Römerberg oder den Sachsenhäuser Berg hinauf oder gar auf den Goetheturm. Wer kann schon einen passenderen Ort vorweisen um literarische Höhen zu erklimmen!
 
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Kehret zurück von Bergeshöh'n!
Bald schimpft mit Recht Guess who.
Das alles wird OT, ich stöhn!
Man wende sich dem Topic zu!
 
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Dann wollen wir mal die Sprachlotterie wieder nach oben holen...
Mit besten Grüßen an Energy Berlin! :wow:
 
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Au weia, als ich vor vielen Jahren zum ersten Male Mundstuhl mit "Dragan und Alder" auf einem ÖR-Sender hörte dachte ich noch:
Das gibt Ärger, das können Die doch nicht bringen. ( die Öffis müssen doch "politisch korrekt" sein )
Aber irgendwie hat sich niemand so richtig darüber aufgeregt und ich habe in diesem Zusammenhang auch nie die Worte "ausländerfeindlich" oder "diskriminierend" vernommen. Vielleicht liegt die hohe Akzeptanz einfach daran daß diese Sprachformen tatsächlich in erheblichem Maße auf unseren Straßen gegenwärtig sind.
 
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"... im Kanakischen...." ... herrlich :)


Auf dem Album Geheimrezept von der Jazzkantine findet sich Track 6: Krankenhaus.
HipHop - kanakisch mit Jazz - zum mitrappen.
In unserer Kultur heute einfach notwendig, um IN zu sein.
Mit Deutsch grenzt Du disch konkret korrekt aus alda, weissu?!

"Ha, Krankenhaus mach' isch disch!", Sehr schön auch: "Du Hosentaschenpizza!"

Oh, mein Gott.
Allerdings haben mich die verbalen Verfehlungen in dem Stück nie gehindert,
es zu spielen. Welch schweren Schaden haben die Hörer nun davon zu tragen?
 
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"optimalste Lösungen"?

Optimale Lösungen würden auch weniger optimale Lösungen vorraussetzen.
Oder nennen wir es "annehmbare Kompromisse"?

Wie auch immer, müsste man dann auch strichweise in Deutschland so manche
Ausübung von Dialekt verbieten, denn es ist schon heftig, wenn man seine
Landsleute nicht verstehen kann.
Die Diskussion ist aber sowas von alt und Lösungen gab es nie.
Solange man über "Kanakisch" auch noch parodieren kann, ist es auch kein Thema,
wenn entsprechendes im Radio läuft. Der/die Moderator/in sollte sich ganz automatisch
davon ABheben, wenn er/sie die Stimme ERhebt.

Mit "Kanakisch" im Radio kann man allerdings auch eine Legende werden - Rik De Lisle ist eine, wie ich finde. :)
 
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Also ich sag' mal so:

Ich entstamme einer Generation, die mit dem Ansturm niederländischer Fernsehmoderatoren
auf deutsches Fersehen aufwachsen musste. Zugegeben: es wäre auch ohne
sie gegangen, aber merkt man mir das heute noch an? *g*

Gegen den Jargon auf der Straße kann man nichts ausrichten, außer sich aufzuregen.
Nur was bringt das? Allein hier im Forum, besonders im Webradiobereich, liest
man immer wieder schmerzhaft verfasste Texte mit schwersten Systemfehlern.
Von einer Bekannten hörte ich übrigens neulich, dass bei deren Tochter in der
Schule nicht einmal mehr Interpunktion in Diktaten oder Aufsätzen eine Rolle spielt.
Staatlich verordnete Teeny-Verblödung - Kultusminister sei Dank.
Aufregen fördert da nur mein - wie war das Unwort vor Jahren? -
sozialverträgliches Frühableben?!
 
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Ich traf tatsächlich mal eine Grundschul-Deutschlehrerin, die laut eigener Aussage den Genitiv gar nicht mehr vermittele, mit der Begründung, der sei ja inzwischen gar nicht mehr gebräuchlich und verzichtbar...
Des weiteren kenne ich eine frischgebackene Referenadrin (auch Deutsch, Grundschule), die die einfachsten Interpunktionsregeln, Grammatik und teilweise sogar Rechtschreibung nicht beherrscht. :wall:

Was mir da gerade noch auffälllt: Ist "Oh mein Gott" nicht ein Anglizismus? Heißt es nicht eher "Oh Gott"?
 
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@ HectorPascal: Dann sollte die frischgebackene Referendarin noch mal ein drittes Auge auf die Schlüssigkeit ihrer Berufswahl werfen...
Und dann empfehle ich im F.A.Z.-online-Lesesaal (früher "Reading Room") dringend die Blogs zu Jutta Limbachs These, die deutsche Sprache würde auf keinen Fall durch innere und äußere Einflüsse Schaden nehmen, sie würde nur stärker und reicher. Einen größeren Schwachsinn als den von Frau Goetheinstitut abgesonderten habe ich höchstens noch im Webradio-Forum gelesen...
 
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Wer heute die deutsche Sprache beherrscht, muss sich als lebensferner Intellektueller bezeichnen lassen. Aber ein Universitätsstudium im geisteswissenschaftlichen Bereich garantiert nicht einmal mehr, zum Sprachbeherrscher zu werden. Ahnungslosigkeit ist längst zum gesellschaftlichen Lebenskonzept geworden. Da bleiben Schleifspuren an der Sprache nicht aus.
 
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Ahnungslosigkeit ist längst zum gesellschaftlichen Lebenskonzept geworden.
Nicht nur das - sie ist sogar zum Statussymbol avanciert. Man erinnere sich nur an den Vorgänger der derzeitigen Regierungschefin, der stolz bekundete, er sei in Mathematik immer eine Niete gewesen. (Ob es wohl Zufall ist, daß er sich auch im Amt als solche erwies?)
 
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Ist "Oh mein Gott" nicht ein Anglizismus? Heißt es nicht eher "Oh Gott"?

Ist er das? Da haben wir es schon wieder! Ich versuche, mich lediglich meinem
mittelmäßigen IQ entsprechend zu äußern. Es ist nicht mein Ziel, auf Krampf
jeden fremden Einfluss auf meine Muttersprache militant auszuboxen und bei
jedem Wort, dass ich schreibe, im Duden nachzuschlagen, ob das auch ja so
richtig ist.
So ganz nebenbei: Ohne Fremdwörter hätten wir massivste Verständigungsprobleme.
Nicht auszudenken, wenn wir versuchen wollten, ausschließlich "deutschstämmigen"
Wortschatz zu verwenden.
Dann sollten wir bei dem Wort Anglizismus auch gleich anfangen, es auszulassen.
Meiner Meinung nach ist es nur eines von vielen Unwörtern. Und ist es denn auch wirklich "deutsch"?
 
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Das Perfide an der ganzen Sache ist meines Erachtens, dass Bildungssteinbruch und Sprachlotterei zur Ideologie erklärt werden, die Masse der weniger Sprachmächtigen sich dankbar der Bruchstücke bedient (es strengt ja auch nicht so an) und somit diejenigen, die noch ein Herz für das zarte Pflänzchen Sprache haben, allmählich ausgemittelt, lächerlich gemacht, ja stigmatisiert werden. Das nennt sich dann "Sprachwandel" und ist doch nichts anderes als schleichende Versteppung eines ehemals ästhetischen, wunderbaren Kommunikationsmittels.
 
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Richtig, geschätztes Onkelchen. Aber war das nicht zu allen Zeiten so? Sprache, egal ob nun Deutsch oder Suaheli, befindet sich seit je her in einem stetigen Wandel. Warum sollte dieser, ob nun gut oder schlecht sei dahingestellt, ausgerechnet an der deutschen Sprache vorbeigehen?
 
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Schleichend?
Gelegentlich komme ich selbst im Tempo eines hinkenden Boten nicht mehr nach.
Und immer öfter stelle ich fest, dass mich um die Hälfte jüngere Menschen verständnislos anblicken, wenn ich 'alte Worte' im Sprachschatz habe.
Allein ein Ausruf wie 'ich bin fürbaß* erstaunt' erzeugt Ratlosigkeit.

Aber es scheint unsere Zeit zu sein, die sich mehr und mehr neusprachlichen und liederlichen Einflüssen öffnet. Nett, wenn dann eine Anstalt wie der Bayerische Rundfunk noch ein Herz für das Pflänzchen, das zarte, hat: Freitag, 15.20 Uhr Sozusagen!
Podcast zur Sendung

Angesichts lallender, stammelnder, Sprachlotterei absondernder Zeitgenossen tut es gut, sich mit der Pflege und dem Bewahren der Herkunft (und als solche betrachte ich Sprache eben auch!) zu befassen und auseinanderzusetzen.

-esta

*fürbaß hat mich auch erstaunt, eine 'neue' Rechtschreibvariante (ss) dafür zu lesen.
 
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"Früher war sowieso alles besser, vor allem die Zukunft." (Prof. Harald Lesch)

Es tut mir leid, aber an dieser Stelle fällt mir gerade dieser Spruch ein.
Die Ureinwohner Amerikas sprachen auch nie amerikanisch und gab es
je eine australische Sprache? Hinter jedem Busch andere Laute und heute?
Irgendwelche verwaschenen Abwandlungen von Englisch - Anglizismen
soweit die Ohren reichen.

Auf diesen Flecken Erde vollzog sich etwas zu Zeiten, in denen Deutsch so
beknackt klang, dass wir die Texte von damals heute kaum lesen können
und uns an den Kopf greifen, "wie man damals nur so geschwollen faseln konnte?".
Und da wir ja im Radioforum sind: Auch die dankenswerten Einflüsse fremder
Musik sind mehr als eine Bereicherung. Wir würden heute noch "Am Brunnen
vor dem Tore" (oder Schlimmeres) jodeln, weil was anderes ja schließlich nicht geht?!
Aber nein! Auf Heino wird herumgehackt, wenn er deutsches Liedgut empor hebt.
Irgendwie sucht sich wohl jeder das raus, was seinen Blutdruck in Wallung bringt;
klar, das Leben ist ja auch nicht hart genug.

Veränderungen sollen und müssen angemessen eingearbeitet werden, was nicht
automatisch heißt, den Genitiv zu eliminieren.
Lauter Fremdworte - ich hoffe, ich darf die benutzen. :rolleyes:
 
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Ja, sicher, Radiokult. Das ist ja auch gut so. Nur hat sich in den vergangenen Jahrhunderten meiner Meinung nach niemand so endgültig und leider unwiderruflich an der Grammatik vergangen, an der Grundstruktur, der Basis des Deutschen, wie es viele aktive Sprecher des Deutschen heutzutage tun. Dass Begrifflichkeiten wechselten, dass Jugendsprachen funktional auf Distanz zur etablierten Sprache gingen - das war schon immer so und war ja auch der Zweck. Aber das Grundgerüst, die Grammatik, blieb weitgehend unangetastet. Mir scheint, mittlerweile darf jeder mit der Kettensäge auch an die Basisstruktur - und wenn er nur kräftig genug sägt, steht es ein paar Jahre später im nächsten Duden.
 
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Natürlich verändert sich unsere Sprache. Aber gelegentlich wäre ich erfreut, wenn die "Sprachveränderer" um ihr Tun wüssten. Wenn aber auch Sportreporter schon Sätze verbreiten wie "Spieler XY hat noch Vertrag bis 2009", dann gebe ich die Hoffnung langsam auf.
 
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So viele negative Meinungen...
Wißt Ihr was? Wenn ich mitbekomme wie sich jemand gepflegt und kultiviert ausdrückt, sei es in Wort oder Schrift, dann bereitet mir das oft Freude. Unsere Sprache mag an vielen Ecken sperrig und unbequem sein, Sie kann möglicherweise viele Dinge nicht so elegant umschreiben wie andere Sprachen es vielleicht vermögen, gerade deshalb ist es schön wenn das Deutsche "richtig" gebraucht wird.
 
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