ammerlaender schrieb:
Wie sollte denn das Streben nicht nur nach Gewinn, sondern nach Höchstgewinn in möglichst kurzer Zeit mit jährlich mindestens zweistelligen Zuwachsraten genannt werden?
Um noch einmal darauf einzugehen:
Einen mittelgrossen Sender zu etablieren bedarf es
- Studio und Technik, zwei Sendestudios, mindestens ein Produktionsstudio, Sprechraum für Nachrichten und Kommentare, Mischpult, Computer, evtl. noch Cart-Machines
- Sender, Eigenkauf oder gemietet, ein Optimod-System
- Büro und Studioräume, möglichst aus einem Guss
- Kautionen, Vorlaufkosten in der Bau- und Anlaufphase
- Gema, Strom, evtl. eigene Generatoren bei Stromausfall,
- dies, das und jenes für die Verwaltung, Mobiliar und tausend Dinge bei der Technik, von mehreren Mikros/headsets bis zum Kugelschreiber
- eigene Geschäftspapiere, Briefköpfe, Visitenkarten
- eigener Internetauftritt und dessen Betreuung
- evtl. Betriebsfahrzeuge, die selbst bei einem Gegenschäft/Leasing mit Bezinkosten zu Buche schlagen
- ein Musikarchiv
- das Radioteam, vom Nachrichtenmann, Moderatoren bis zu Technikern, Pförtner und Sekretärin, oft schon Monate vor Sendestart zu entlohnen.
- der Nachweis gegenüber der lizensierenden Behörde, mindestens 12 Monate den Sendebetrieb finanzieren/aufrecht erhalten zu können. Auch ohne jegliche Einnahmen
- diese laufen nach 6 oder 12 Monaten erst an!
Das bedeutet, dass die
Investitionen erst einmal reingeholt werden müssen, bevor man überhaupt von einem
Gewinn sprechen kann.
Und dabei helfen relativ magere Betriebsergebnisse wie 107% der laufenden Kosten pro Jahr nicht weiter.
Bezogen auf die Investitionen und selbst unter Berücksichtigung der Abschreibungen haben einige Privatsender immer noch den break-even-point vor sich.
Man rechnet mit mindestens 10 Jahren, bis eine solche Investition wieder reingeholt ist. Wenn Zeiten/Jahre allgemeiner Krisen/Wirtschaftseinbrüche dazukommen, dauert es entsprechend länger.
Es ist so oft so leicht dahergeredet....
jemine.