Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

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Und das kommt noch dazu: bei vielen Sendern hört sich jeder Break so an wie schon vor vielen Jahren: gleiche Betten, gleiche Art, gleiche Jingles, gleiche Musik.

Die Ideenlosigkeit legt sich wie Mehltau über die Lokalprogramme.

Da will auch keiner mehr für viel Geld werben.

Verständlich.

Was ich nicht verstehe, wenn es den Locals schon so schlecht geht, wieso konzentrieren sie sich dann auf kleine Zielgruppen (i.d.R. 14-49), die ohnehin längst von Bayern 3 und der Antenne überversorgt sind?

Oder anders gefragt, sind 3 Minuten Lokalnachrichten pro Stunde plus einige Minuten regionale Werbung wirklich Ansporn genug, den etablierten großen Sendern den Rücken zu kehren?

Und können es sich die Locals wirklich leisten, komplett auf die fast unversorgte Zielgruppe 50+ (die gerade mal noch von B1 teilweise mitversorgt wird, wobei auch B1 die Altersschraube immer weiter nach unten dreht), die Geld ohne Ende besitzt, zu verzichten?
 
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Was ich nicht verstehe, wenn es den Locals schon so schlecht geht, wieso konzentrieren sie sich dann auf kleine Zielgruppen (i.d.R. 14-49), die ohnehin längst von Bayern 3 und der Antenne überversorgt sind?

Das ist ein weiteres Problem. Der Hörer über 50 ist einfach wegen der aktuellen Wertung faktisch in der Umfrage (egal ob ma oder fa) nichts wert. Kritik ist hier durchaus begründet. Aber um dich zu wiederlegen. Der Großteil der Sender (lokal) in Bayern fährt ein Oldie-Based-AC-Format. Spricht also durchaus auch ältere an. Aber eben ohne entsprechende Wertung.:wall:
 
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Nun, solange die Agenturen 14-49 präferieren und bei Hören außerhalb dieser Zielgruppe notorisch abwinken ist kein sinnvolles Investment in alternative Projekte möglich. Und die Agenturen beherrschen nun mal den Werbemarkt. Aber über kurz oder lang werden die sich auch noch bewegen. Am Niedergang der bayerischen Lokalradios sind nicht nur die auf allen Ebenen patizipierenden Verlage schuld, sondern ganz besonders das immer mehr in die für Lokalradios attraktive Zielgruppe drängende Bayern 1. Nicht umsonst wurden dort vor Jahren Regionalnachrichten etabliert, eine weitere offene Flanke der BLR-Stationen.

Dann ist nur noch die Frage zu beantworten, was wir mit Bayern 1 machen. Und da verlassen wir uns nicht auf die Geschmäcker unserer Redakteure, sondern auf die empirische Forschung, um die Mischung zu finden, auf die sich eine Mehrheit verständigen kann. Und die Hörerzahlen sind ja nicht so, dass akuter Handlungsbedarf besteht. Im Gegenteil – unsere Hörfunkwellen sind so beliebt wie schon lange nicht mehr!

Zitat von BR-Intendant Thomas Gruber, der im Merkur-Interview andeutet, wer bei Bayern 1 die Musikauswahl trifft.
 
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Aber das ist doch nicht verwunderlich? Ich würde hier behaupten, dass JEDER große und mittelgroße Sender in Deutschland seine Musik nach Musiktests ausrichtet. Kein Geschäftsführer, kein Programmdirektor und erst recht kein Moderator entscheidet was läuft (Ausnahmen in Abend-/Nacht-Personality-Shows).
 
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Ich hab mal irgendwo gelesen, das die Funkhäuser Hof(euroherz),Bayreuth(mainwelle) und Kulmbach(plassenburg) und Bamberg??? erwägen ganz ganz eng zusammenzuarbeiten oder sich zusammenzuschließen.

Ist da was handfestes dran ?


Radio Galaxy in Bayern.Ist dies ein Lokalradio oder ein Landesprogramm mit Lokalstunden und Lokaleinlagen?Es wir ja auch über die gewissen "Funkhäuser" abgewickelt und beworben, welche auch die Lokalradios betreiben.
 
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Deutschland und Bayern ist zu klein für viele kleine Regionalsender.

Wo soll denn da die Zielgruppe sein, wenn der Landkreis für den man sendet nur 100.000 Einwohner hat? Da krebst ja selbst eine Tageszeitung mit Mini-Auflage herum.
 
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Hauptproblem bei den Lokalwellen ist doch, dass die Technik uralt ist mit der gesendet wird und das sehr viele Sender immer noch Radio machen wie 1990, wenn im Vormittagsprogramm das Kalenderblatt vorgelesen wird!

Wer mal einen coolen Oldiesender hören möchte, dem empfehle ich mal K-EARTH 101 in Los Angeles... www.kearth101.com
oder als Aircheck:
http://www.youtube.com/watch?v=n06dV93xvzE
 
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Deutschland und Bayern ist zu klein für viele kleine Regionalsender.

Wo soll denn da die Zielgruppe sein, wenn der Landkreis für den man sendet nur 100.000 Einwohner hat? Da krebst ja selbst eine Tageszeitung mit Mini-Auflage herum.

Komisch nur, daß in Südtirol Sender selbst mit weitaus kleinerer technischen Reichweite noch zurecht kommen.

Man darf sich halt dann nicht nur die vermeintlichen Rosinen der Zielgruppe herauspicken, sondern muß eben versuchen, die potentielle Hörerschaft möglichst komplett zu bedienen.
 
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Radio Galaxy in Bayern.Ist dies ein Lokalradio oder ein Landesprogramm mit Lokalstunden und Lokaleinlagen?
Eigentlich war/ist es ein bayernweites DAB-Audioprojekt, kommt zentral aus Regensburg und die nationale Vermarktung hat Studio Gong in Nürnberg. Wo es möglich war und nicht mit bereits bestehenden jugendorientierten Radios kollididerte, wurden UKW-Frequenzen zugeteilt (aus diesem Grund ist galaxy über UKW z.B. nicht in Nürnberg oder München, auch nicht in Regensburg -Zentralstudio- zu hören. Würzburg und ugsburg ebenfalls nicht, aber an all diesen Orten im Kabelnetz).
Die UKW-Frequenzen haben stundenweise (meist nachmittags) ein Lokalprogramm samt einer lokalen Redaktion, das von dem Lokalsender vor Ort mitgestaltet wird...
Konkret: Als erste Galaxy-Frequenz startete Aschaffenburg 91,6- diese war etwa 10 Jahre lang die Hauptfrequenz des dortigen Lokalradios (von allen einstigen Anbietern ist nur noch Radio Primavera übrig geblieben).

Da Primavera inzwischen bessere Frequenzen hat (90,8/100,4/99,4), wurde die 91,6 an Galaxy "abgetreten". Nicht ganz: das Funkhaus Aschaffenburg ist mit 5% an der Galaxy-Betreibergesellschaft beteiligt.

Dafür macht das dortige Funkhaus auch die lokal-regionale Vermarktung. Bis auf eine vorgeschriebene Stunde "offener Kanal/Schülerradio" kommt alles andere an Programm als Mantel aus Regensburg.
An anderen Standorten ist es ähnlich: Die örtlichen Funkhäuser sind mit an der Betreibergesellschaft beteiligt. Übrigens hat auch Antenny Bayern einen (etwa) 10% Anteil an Galaxy.

Die Ansicht von towa hinsichtlich der Lebensfähigkeit der Lokalstationen teile ich nicht- es geht durchaus. Nur bedingt dies auch, daß viele "Alleskönner" dort vor Ort sind- es ist mitunter eine harte, aber interessante "Schule" und Sprungbrett für mehr- in punkto Radio.
 
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Das Problem ist in der Tat, dass manche Regional - oder Lokalsender für kaum mehr als 200.000 Leute senden. Das sieht man z.B. an den kleinen Sendern wie dem ehem. Radio Chiemgau und dem ehem. Untersberg Live. Daher hat man sich zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine Region Auskünfte zu geben.

Hauptproblem bei den Lokalwellen ist doch, dass die Technik uralt ist mit der gesendet wird
Stimmt in Teilbereichen. Bei Radio IN oder anderen bayerischen Sendern wurde kaum was geändert, weder im Moderationsschema noch bei den Jingles. Da komme ich auch zum nächsten Thema: Die Jingles, die Betten und die Claims.
Wie vorher schon erwähnt, scheinen viele Jingles, Bette und Claims austauschbar zu sein. Das ist richtig. Besonders fällt mir das im Süden Obbs auf, im Land zwischen Alpenwelle und Oberland. Eigentlich die gleiche Zielgruppe, die gleichen Nachrichten, die gleichen Infos, aber zwei Sender haben müssen.
In Franken fällt mir das auf bei Radio 8 und Charivari Würzburg.
Seit fast 15 Jahren dröhnt es aus Ansbach: Megahertz für Mittelfranken. Radio 8.
15 Jahre die gleiche Leier. Nur, ändern lässt sich fast nichts, weil die Hörer Veränderungen gleich mit Wegschalten, Umschalten, Nicht-Mehr-Wissen-Wollen-Was-Los-Ist, "honorieren".
 
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@ radioddr1, wie würdest du "Radio Ramasuri" einschätzen, in sachen Jingles und Moderatoren. Auf deine Einschätzung bin ich gespannt.
 
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Mal eine ganz "dumme" Frage eines Außenstehenden: Was hat die Technik mit der Qualität eines Radioprogramms zu tun? Und Technik aus den Anfängen der UKW-Zeut werden sie wohl nicht mehr haben.

Ich will hier einmal ein Beispiel außerhalb des Rundfunks anbringen: Ein Koch kann mit einem Kohleherd ein ebenso gutes Mahl bereiten, wie mit einem hyper-moderen Herd. Auf den Koch kommt es an!
 
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@ radioddr1, wie würdest du "Radio Ramasuri" einschätzen, in sachen Jingles und Moderatoren. Auf deine Einschätzung bin ich gespannt.

Wenn ich wieder in der Region bin, höre ich's mir mal an, vielleicht krieg ich es auch hier im östl. Bayer. Wald rein.
 
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Auf die Technik kommt es wahrlich nicht an, ein gutes Programm zu produzieren. Der Hörer bekommt es nicht mit, ob ich noch eine alte Cart-Maschine bediene oder alles über einen PC abfeuere und dauernd auf den Bildschirm starre...

Ein Lokalradio lässt sich trotz begrenzter potentieller Hörerschaft gut führen: Durch die Werbepreise, die es lokalen und kleinen Lädchen, Lokalen und Unternehmen ermöglicht, auch mal im Radio präsent zu sein. Das große Plus ist der kaum vorhandene Streuverlust einer solchen Werbung. Was nutzt Optiker Vielfrau aus Hintertupfingen ein Spot auf B3 oder ABY? Dann könnte er ebenso eine Printannonce in der Hör Zu schalten...:rolleyes:

Das zusammen mit einer top lokalen Berichterstattung kann dem Lokalradio mächtige Vorteile geben.
Die Potentiale muss jeder Lokalsender erkennen und konsequent nutzen.

So eine Stellung hat(te) Radio Ramasuri im Randgebiet zu Tschechien. Die Station war jahrelang nicht nur eine Talentschmiede und Sprungbrett für dort herangezüchteten Radionachwuchs, sie war auch erfolgreich (wie es derzeit ist, entzieht sich meiner Kenntnis).
Vergleichbar auch mit Radio Primavera in Aschaffenburg - nach langen Anlaufjahren gut einjustiert. Leute wie Jochen Bendel, Britta Wiegand-Brandhorst, der leider verstorbene Jörg Wiegand und Johannes Scherer haben hier ihren "kick-off" bekommen.
 
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Jetzt nicht mehr so oft. Garantiert.
Höre mir vllt. morgen mal den Webstream an.
Alles Gute in den oberpfälzischen Westen.
 
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So eine Stellung hat(te) Radio Ramasuri im Randgebiet zu Tschechien. Die Station war jahrelang nicht nur eine Talentschmiede und Sprungbrett für dort herangezüchteten Radionachwuchs, sie war auch erfolgreich (wie es derzeit ist, entzieht sich meiner Kenntnis).
Vergleichbar auch mit Radio Primavera in Aschaffenburg - nach langen Anlaufjahren gut einjustiert. Leute wie Jochen Bendel, Britta Wiegand-Brandhorst, der leider verstorbene Jörg Wiegand und Johannes Scherer haben hier ihren "kick-off" bekommen.

Also mir fallen gerade nur 2 Moderatoren ein die bei Ramasuri angefangen haben und jetzt bei Bayern 3 sind. Das sind "Mattias Matuschik" und "Gerhard Amberger".
 
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Aber, mal im Ernst: Die Lokalfunkanstalten: Sind sie von Grund auf schon zum Scheitern verurteilt gewesen?
 
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Aber, mal im Ernst: Die Lokalfunkanstalten: Sind sie von Grund auf schon zum Scheitern verurteilt gewesen?

Leider wird die ganze Debatte hier von einigen anscheinden nocht ernst genommen. Deswegen beantworte Dir diese Fragfe bitte selber. Anscheindend hat keiner eine Ahnung von dem, was in diesem Moment im bayerischen Hörfunk passiert. Die Zeit zum reagieren wurde vor 10 Jahren schon verpasst. Eine richtige Bewegung in Richtung Hörfunk mit der Zielsetzumg "Quallität setzt sich durch" wird man erst erleben, wenn Radio keine relevante Größe im medialen Spektrum mehr darstellt. Also noch 7 bis 10 Jahre warten. Ja sie werden scheitern!
 
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Leider wird die ganze Debatte hier von einigen anscheinden nocht ernst genommen. Deswegen beantworte Dir diese Fragfe bitte selber. Anscheindend hat keiner eine Ahnung von dem, was in diesem Moment im bayerischen Hörfunk passiert. Die Zeit zum reagieren wurde vor 10 Jahren schon verpasst. Eine richtige Bewegung in Richtung Hörfunk mit der Zielsetzumg "Quallität setzt sich durch" wird man erst erleben, wenn Radio keine relevante Größe im medialen Spektrum mehr darstellt. Also noch 7 bis 10 Jahre warten. Ja sie werden scheitern!

Nun auch hier muß ich Friedl wieder uneingeschränkt Recht geben.

Nur, das Scheitern hat n.m.M. schon begonnen und ich denke, wir werden nicht mal mehr fünf Jahre warten müssen.
 
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Vor zehn Jahren passierte so einiges.... es begann sich die These des Nebenbeimediums Radio durchzusetzen, gepaart mit Minimalrotationen (ohne auf die elemantarsten Grundregeln von Formatbau Rücksicht zu nehmen), linercards und voicetracking hielten nach und nach Einzug und dergleichen mehr.

Ich stimme Friedl Hunsenfunz (seltener Name, seltenes aufbauendes user-Avatar :D) zu: Viele Lokalradios werrden nicht überleben. Aber nicht alle werden über den Jordan gehen.

Die beiden "Ketten" (Charivari/Gong) werden sicherlich überleben, nicht zuletzt durch Synergieeffekte und gemeinsamer Vermarktung auf nationaler Ebene.
Ansonsten können und müssen Lokalradios mit ihrer lokal-regionalen Berichterstattung glänzen.
In Ulm, München und Nürnberg wird mindestens jeweils eine Station "sterben", weil zu umkämpft.
 
Bayerischer Lokalfunk: Besser als sein Ruf?

Liebe Forumsmitglieder,

ich wollte mal euch fragen, ob ihr auch meiner Meinung seid, wenn ich behaupte, dass der bayerische Lokalrundfunk besser als sein Ruf ist. Immerhin ist es sowas wie die "dritte Landeskette" (vulgo!) neben dem BR und der Antenne.

Finde, dass der Lokalrundfunk in München und in Nürnberg eigentlich ganz gut ist.

Auch der ländliche Lokalrundfunk spiegelt die lokale Vielfalt wider, die man sonst in der Antenne oder beim BR so nicht vorfindet. Daher finde ich, dass der Lokalrundfunk eigentlich sehr informativ ist.

Was meint ihr?
 
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