"Der GAU sind die Qualitätsprogramme"

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Ein Phänomen begegnet mir beim Deutschlandfunk immer wieder. In Sendungen mit kulturellem Anspruch wird eine hochgestochene, museale und literarisch-überkünstelte Sprache zelebriert, die es Normalsterblichen fast unmöglich macht, den Ausführungen zu folgen. Beim DLR Berlin dürfte es noch einen Zahn schärfer zugehen. Auch der Wissenschaftsjournalismus gibt sich oft abgehoben und ergeht sich gern in Fachlatein.

Will man sich so vom Plebs (vom gemeinen Volke) abheben? Ein Programm, das sich aus Gebührenquellen speist, sollte auch in seinen kulturellen und wissenschaftlichen Biotopen ein wenig Bodenhaftung beweisen und nicht zum akademischen Fachseminar ausarten. Allgemeinverständlichkeit ist hier oberstes Gebot, wer ein Gelehrtenradio haben will, der soll den Hut herumgehen lassen und ein privates Projekt starten.

Es ist viel schwieriger komplizierte Zusammenhänge einfach darzustellen, als simple Tatbestände hinter wolkigen Sprachungetümen zu verbergen. Hier beweist sich die wahre Kunst.
 
Wenn in Jakarta vermehrt Fahrrad gefahren wird, hat man in den Zentralen der deutschen Aotohersteller wahrscheinlich gepennt. Also wird es höchste Zeit, ein anspruchloses, billiges Kleinfahrzeug zu entwickeln, welches für die Mittelschicht in Indonesien erschwinglich ist. Damit wären wir beim Thema Europarettung/Deutschlandrettung, was Herr Röhl so schmerzlich vermißt: So wird nämlich gleichzeitig der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert und Deutschland kann die europäischen Südstaaten wieder etwas länger durchziehen. Oder eben einen etwaigen Zusammenbruch der Eurozone besser und schneller wegstecken.
Denkt Herr Röhl über die kausalen Zusammenhänge, was das Radfahren in Jakarta betrifft, eigentlich nicht nach? Wie dem auch sei, in den höheren Wirtschaftsetagen hört man nach wie vor DLF. Da wird auch die billige und inhaltsleere Polemik eines Herrn Röhl nicht dran ändern.
 
Irgendwie verstehe ich diesen Autor nicht ganz. Gerade in den „Qualitätsprogrammen“ wird noch investigativer Journalismus über die 1.30-Infohäppchen und über die Topthemen des Tages hinaus betrieben. Wenn wir dies jetzt auch noch glattreformieren, ja wo landen wir denn dann?​
Eine eventuelle Bürgerinitiative für mehr oder bessere Radwege in Jakarta weckt jetzt auch nicht wirklich mein Interesse, weil ich einfach noch nie in Jakarta war, mit dieser Stadt nichts zu tun habe und dort in nächster Zeit wohl auch nicht hinkommen werde. Die Inklusion behinderter Menschen in der Gesellschaft empfinde ich hingegen als ein für mich interessantes und hörenswertes Thema. Das kommt vielleicht davon, dass ich mit Behinderten mehr im Kontakt stehe als andere. Aber es erscheint mir doch erheblich, ob (Beispiel aus meinem Umfeld) ein blindes Kind, dem es lediglich mit einigen technischen Anschaffungen und einer begleitenden Assistenzkraft ohne Probleme möglich wäre, am regulären Schulunterricht teilzunehmen, die „normale“ Jedermannsschule am Ort besuchen kann oder ob es hingegen (ab der ersten Grundschulklasse!) in ein 200 Kilometer vom Wohnort entferntes Spezialinternat reisen muss.

Und so, wie mich jetzt eben das Inklusionsthema interessiert, gibt es bestimmt auch Hörer, die sich für Radwege von Jakarta begeistern lassen.
(Und auch hier gilt: Wenn’s Dich nicht interessiert, dann sei doch so frei und schalte einfach um oder ab!“
 
@Redakteur, du bringst es auf den Punkt.

Ich wiederhole mich nochmal, gerade über die Finanzkrise, über die Herr Röhl informiert werden möchte, höre, sehe und lese ich in den Medien soviel das es mir ehrlich gesagt schon aus den großen Mäusenohren heraus hängt.

Und auch hier wiederhole ich mich nochmal, wenn Herr Röhl sich für andere Themen nicht interessiert kann er jederzeit ab- oder umschalten. Genauso wie ich es mache wenn ich irgendwas über die Finanzkrise höre.
 
Ich wiederhole mich nochmal, gerade über die Finanzkrise, über die Herr Röhl informiert werden möchte, höre, sehe und lese ich in den Medien soviel das es mir ehrlich gesagt schon aus den großen Mäusenohren heraus hängt.
Ja, wenn es um die Ansichten von Siegmar Gabriel, Jürgen Trittin oder auch Markus Söder zur Finanzkrise geht, mögen wir durchaus eine Überversorgung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben. Wenn man sich aber mal näher mit der Thematik befasst, merkt man aber schnell, dass diese Meinungen, vorsichtig ausgedrückt, nicht ansatzweise das Problem oder gar Lösungen beschreiben.
 
...wenn Herr Röhl sich für andere Themen nicht interessiert kann er jederzeit ab- oder umschalten. Genauso wie ich es mache wenn ich irgendwas über die Finanzkrise höre.

Auch wenn diesem Posting mehr als einmal zugestimmt wurde, erlaube ich mir, zu bemerken, dass es nicht wichtig ist, ob Herr Röhl, Du oder ich ab-, zu- oder umschalten. Ich erwarte vom DLF, bei globalen Themen sowohl in einem ausgewogenem Verhältnis zu berichten als auch klarzumachen, welche Bedeutung und Auswirkung die geschilderten Tatsachen aus aller Welt für Deutschland und somit für mich haben.
 
Weißt du den ob der DLF oder der NDR-Info bei den genannten Themen die Herr Röhl beschrieben hat die Auswirkung und Bedeutung für Deutschland nicht geschildert hat? Schon mal das ich mich frage ob eine Reportage aus Jarkata unbedingt eine Auswirkung auf Deutschland haben muss. Es ist einfach nur ein Blick über den Tellerrand. Der aber auch keinen schadet.

Das einzige was ich aus Herrn Röhls Text gelesen habe ist, das es ihn nicht interessiert ob Frauen beschnitten werden, weil das törnt ihn ab. Schön für ihn. Das Thema Kita-Gebühren interessiert ihn nicht, warum nicht? Hat Herr Röhl keine Kinder, oder sind sie der Kita längst entwachsen? Heißt das weil es Herrn Röhl und auch den User Makeitso nicht interessiert muss es auch keinen anderen Interessieren. Sicher das Thema Kita wird dir, Herrn Röhl oder mir nichts bedeuten. Aber es gibt genug andere die es in Deutschland betrifft.

Du redest von Ausgewogenheit. Ich finde die Themen Auswahl ist ausgewogen. Aber darauf will Herr Röhl gar nicht hinaus. Denn interessiert eine Ausgewogene Themenauswahl nicht. Er will nichts über Gleichstellung von Schwule und Frauen erst recht nichts hören. Kinderarmut, Altersarmut und Migranten Armut passt in seiner Hörerwelt nicht, warum? Weil es ihn nicht betrifft?

Ich frage dich, wenn die genannten Wellen über all diese Themen nicht berichten würde, wäre es dann noch ausgewogen?
 
Nochmal: Niemand fordert, dass über alle die aufgezählten (Rand-)themennicht berichtet wird. Es geht um die Gewichtung und Häufung.
 
Was ist den für dich ein Randthema? Jarkata vielleicht, aber Kita Gebühren? Steuer CD? Wer bestimmt es was für dich oder mich wichtig ist? Für mich ist die Finanzkrise nur ein Randthema während das Thema Zeitarbeit für mich interessant wäre. Ich denke so einfach kann man es sich nicht machen welches Thema wichtig ist oder nicht.
 
Ich maße mir gar nicht an, zu definieren, was ein Randthema ist und was nicht. Die Relevanz eines Themas zu kennen und zu berücksichtigen ist in diesem Falle Aufgabe der Redaktion.

Wenn die negativen Rückmeldungen aus dem (ansonsten treuen) Hörerpublikum über ein signifikantes Maß hinaus jedoch signalisieren, dass ich an den Interessensthemen dieses Publikums vorbei sende, bzw. dem Publikum die Relevanz der Themen nicht einleuchtet, dann habe ich diese Themen entweder falsch präsentiert - nämlich ihre Relevanz nicht klar gemacht, - oder es sind definitiv die falschen Themen.
Über diese zwei Möglichkeiten reden wir hier.
 
Eigentlich reden wir doch nur darüber was Herrn Röhl gefällt oder nicht. Den bisher scheint sich außer ihn auch keiner zu beschweren. Weil wenn du seinen Beitrag genau liest geht es ja eigentlich nur darum das ihn diese Themen nicht interessieren. Hat sich den außer ihm noch wer dazu geäußert?

Und ja, du maßt es dir nicht an zu definieren was ein Randthema ist oder nicht. Aber Herr Röhl schon, für ihn sind solche Themen nur Sommerloch Themen. Ja Herr Röhl maßt sich sogar an Leute die unter der Armutsgrenze leben als Exoten zu betiteln, als Minderheit.

Ließ dir doch seinen Beitrag noch mal genau durch, es interessiert ihn doch gar nicht ob wen diese Themen zusagen oder nicht zusagen. Es geht ihn nur darum das ihn diese Themen nicht zusagen. Wie weit diese Themen gewichtet waren steht ein sein Monolog überhaupt nicht drin.

Würde er sein Text auch Beispiele nennen das auch andere so denken wie er, kann ich mir eine Vernünftige Diskussion vorstellen. Solange es aber nur ein Beitrag ist, wo er nur eines Klar stellt. Nämlich "Mich interessiert der ganze Rotz nicht, weil ich leide nicht unter Armut, bin weder Schwul noch eine Frau, habe keine Kinder und meine Steuern zahle ich hier", ist eine Diskussion sinnlos. Herr Röhl hat schon seine vorgefertigte Meinung.

Ihr glaubt er kritisiert den DLF oder den NDR-Info. Eigentlich tut er das nicht, er kritisiert eigentlich nur die jenigen über die berichtet wird und er für Exoten hält die im eigentlich am Allerwertesten vorbei gehen.
 
Das Problem von Herrn Röhl und allen anderen Hütern der vermeintlich einzig relevanten Wahrheiten, die sein Geschwafel hier im Faden begrüßen, ist, dass sie halt nicht mehr das Deutungsmonopol betreffs wichtig oder nicht, qualitativ hochwertig oder banal haben.

Dankenswerterweise ist das Spektrum, das sogenannte Qualitätsmedien bedienen, in den letzten Jahren größer geworden, als der schmale Horizont von Herrn Röhl. Auch die Herrn Röhl interessierenden Fragen werden im einen oder anderen "Qualitätsmedium" aufgeworfen. Nur eben nicht rund um die Uhr auf allen gleichzeitig. Und die Antworten sind dann vielleicht auch nicht immer deckungsgleich mit der Weltsicht des Autors...

Ich maße mir gar nicht an, zu definieren, was ein Randthema ist und was nicht.
Doch, genau das tust Du hiermit:
Wenn die negativen Rückmeldungen aus dem (ansonsten treuen) Hörerpublikum über ein signifikantes Maß hinaus jedoch signalisieren, dass ich an den Interessensthemen dieses Publikums vorbei sende, bzw. dem Publikum die Relevanz der Themen nicht einleuchtet.....
Das Statement setzt eine Menge zu hinterfragenden Behauptungen als Tatsachen voraus: "signifikantes Maß negativer Rückmeldungen" und "Interessensthemen dieses Publikums". Du kannst Dir nun Deine Zielgrupe als das Maß der Dinge wählen. Dann wirst Du Dich selbst bestätigen.

Es ist aber nun mal zwangsläufig so, dass, je größer die Vielfalt an angebotenen Themen ist, desto mehr Hörer wird nur ein Teil der Themen interessieren und desto weniger Interessenten pro Thema (statistisch betrachtet). Logisch, dass dann auch bei anderen das Destinteresse zunimmt.
 
Für mich klingt der Beitrag von Herrn Röhl so, als habe er erst vor Kurzem das Radio entdeckt und sei prinzipiell nicht an Themen interessiert, die andere Menschen berühren, denn es kostet ja sein Geld. Das Geld eines Steuerzahlers, der im Gegensatz zu den anderen Taugenichtsen fleißig ist und sich durchschlägt:

Röhl schrieb:
Nur brabbeln und blöken, jammern und zagen, mit dem Finger auf andere zeigen, deren Kohle man haben will und zwar sofort.

Das scheint mir ein zentraler Satz, der seine Einstellung zeigt. Eine verkürzte Sicht, die so schön an die Stammtische passt. Dort, wo sich so einfache Menschen halt treffen. Ja ja, kommen alle hier her, weil se unser Jeld wolln *Quak, brabbel, blök*

Wundert mich auch nicht, dass ausgerechnet Makeitso auf diesen „Artikel“ hinweist.
 
Das Problem von Herrn Röhl und allen anderen Hütern der vermeintlich einzig relevanten Wahrheiten, die sein Geschwafel hier im Faden begrüßen, ist, dass sie halt nicht mehr das Deutungsmonopol betreffs wichtig oder nicht, qualitativ hochwertig oder banal haben.

Wer hat es denn, das Deutungsmonopol?
 
Deine Frage impliziert, dass es ein diesbezügliches Monopol geben müsse. Das verneine ich.

Bewertung und Gewichtung muss Ergebnis breiter öffentlicher Meinungsbildungsprozesse sein.
 
Das scheint mir ein zentraler Satz, der seine Einstellung zeigt. Eine verkürzte Sicht, die so schön an die Stammtische passt. Dort, wo sich so einfache Menschen halt treffen. Ja ja, kommen alle hier her, weil se unser Jeld wolln *Quak, brabbel, blök*
Du bist anscheinend nicht ansatzweise in der Lage, intellektuell zu verarbeiten, was der Röhl da wirklich meint. Da hat der Qualitätsfunk ja wohl schon gehörigen Schaden angerichtet. Du selbst verkürzt hier die Sicht, nicht Röhl.
Wundert mich auch nicht, dass ausgerechnet Makeitso auf diesen „Artikel“ hinweist.
Nach deiner Logik müsste Makeitso ja ein intellektueller Tiefflieger mit Stammtischsprüchen sein. Ich war hier länger nicht. Habe ich was verpasst?
 
Ich erwarte vom DLF, bei globalen Themen sowohl in einem ausgewogenem Verhältnis zu berichten als auch klarzumachen, welche Bedeutung und Auswirkung die geschilderten Tatsachen aus aller Welt für Deutschland und somit für mich haben.

Du bist ja niedlich, cd. Unverbesserlicher Optimist auf der Insel der Gutgläubigen? Wenn Du mir die geheime Person, die dazu imstande ist, namentlich nennen könntest, schickte ich gerne einen Rosenstrauß an deren Adresse. Ich warte seit Monaten vergeblich auf eine Berichterstattung, die mir mal vernünftig erklärt, was diese gesamte Finanzmisere mit meinem Land und v.a. mit mir zu tun hat.

Mich stört an dem Artikel von Herrn Röhl die "rotzige" Art: er meckert herum und grenzt seine Meinung negativ ab anstatt vernünftig zu argumentieren. Dass ihn viele Themen wie z.B. die Beschneidung nicht die Bohne interessieren (was er auf eine unangenehme Art und Weise viel drastischer und wie ich finde unangemessen und niveaulos zur Darstellung bringt) sind kein Argument dafür, dass er etwas Bestimmtes sehen, hören, wissen oder fühlen will.

Das hat so was von: "Mich stört nix Fremdes, solang es weit genug weg ist".

So argumentiert man nicht. Das ist Stammtischniveau.
 
Das hat so was von: "Mich stört nix Fremdes, solang es weit genug weg ist".

So argumentiert man nicht. Das ist Stammtischniveau.
Ist das denn nicht inzwischen eine der typisch deutschen Kulturen? Mir war so als gehörte das inzwischen zum täglichen Leben, wie Autofahren, modische Kleidung, iPhones, iPads, Alkohol und dgl..
 
Das hat so was von: "Mich stört nix Fremdes, solang es weit genug weg ist".

So argumentiert man nicht. Das ist Stammtischniveau.

Das ist, was ich sagen wollte: Der Mann gehört an den Stammtisch.

Und, Grenzwelle, wenn ich nicht in derLage bin „intellektuell“ zu verarbeiten, was er mit dem Satz meint, sag’s mir doch bitte, was er meint. Danke!

P.S.
Zu Makeitso: weil es in seine schwarz-gelbe Denke passt: Endlich mal ein Artikel, dann auch noch bei achgut.com – wen wundert’s? – der gegen die ARD drischt, und da Makeitso die ARD eh für einen tendenziell antisemitischen und was weiß ich noch Laden hält, passt!
 
Du bist anscheinend nicht ansatzweise in der Lage, intellektuell zu verarbeiten, was der Röhl da wirklich meint. Da hat der Qualitätsfunk ja wohl schon gehörigen Schaden angerichtet. Du selbst verkürzt hier die Sicht, nicht Röhl.

Ja, ne ist klar. Wenn ein Herr Röhl das schreibt ist es intellektuell. Ich vermute aber, hätte den selben Rotz irgendein User hier im Forum geschrieben hättet gerade ihr, die jetzt diesen Beitrag von Herrn Röhl intellektuell finden, den User ordentlich zerlegt und im untersten Stammtisch Niveau vorgeworfen. Da bin ich mir 100% sicher.

Es kommt wohl nur darauf an wer es schreibt, von einem User hier in Forum geschrieben wäre es übelste Hetze, von einem Herrn Röhl geschrieben ist es intellektuell das nur einfache Gemüter wie Reh oder ich nur nicht verstehen.
 
Und, Grenzwelle, wenn ich nicht in derLage bin „intellektuell“ zu verarbeiten, was er mit dem Satz meint, sag’s mir doch bitte, was er meint. Danke!
Er sagt, dass sich große Teile der öffentlichen Diskussion, speziell in den genannten Programmen, um Verteilung drehen. Da geht es überhaupt gar nicht platt um Migranten oder ALG-II-Empfänger, die 'uns auf der Tasche liegen' wie von dir unterstellt. Es geht um die mediale Reflexion des Umverteilungsstaates. Zumindest scheint Herr Röhl das hierzulande anscheinend antiquierte Konzept zu teilen, dass der, der etwas haben will, es auch selbst bezahlen sollte. Oder ist auch das 'schwarz/gelbe Denke'?

Ich kannte den Herrn Röhl und seine Ansichten übrigens bis dato gar nicht.Er schrieb da lediglich etwas auf, das ich selbst seit einiger Zeit höchst unangenehm bemerke. Da habe ich mich einfach gefreut, nicht der einzige zu sein, dem das aufgefallen ist. Über die Form einer polemischen Glosse kann man sicher geteilter Meinung sein. Zumindest regt sie - offensichtlich - die Diskussion an. Ähnliche Beiträge, meinetwegen auch anderer politischer Färbung, würden den sogenannten öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien sehr guttun. Das wäre wieder Radio über das heiß diskutiert würde, wo es hunderte Hörerbriefe gäbe... Aber man kann, will oder darf nicht polarisieren. Stattdessen Fahrräder in Jakarta, das ist am Ende nix anderes als die (Pseudo-)Intellektuellenversion des Unbekannten Geräuschs.
 
Bei mir bleibt der Eindruck. Nach Aufzählung von Themen, die ihn nicht interessieren, schließt er am Ende den Bogen mit dem einzigen Thema, das ihn interessiert: Was muss Deutschland für Südeuropa aufbringen?
Abgesehen davon, dass auch dieses Thema in den Sendern behandelt wird – nur womöglich nicht ausgerechnet während der Autofahrt des Autoren – finde ich, kommt insgesamt zur Geltung, dass ihm gewisse Themen (Rundumschlag Neonazis, Facebook, Klimawandel usw., also eigentlich alle Themen) gleichgültig sind, und er nur dran denkt, was kostet mich „normalen“ Deutschen das. Das schwingt mit jeder Zeile mit.

@radiobino
Das Kompliment gebe ich dankend zurück ;)
 
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