Deutschlandfunk-Interview stürzt Köhler

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Nicht das Interview führte zum Rücktritt. Das fand ja, wie erwähnt, auf DR Kultur statt. Also unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit. Problematisch war, wie die Aussage von anderen Medien aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Im Prinzip könnte man vom "Eva Hermann-Phänomen" sprechen. Aus dem Zusammenhang gerissen wird plötzlich eine Tabu-Aussage draus und dann wird einem ein Strick draus gedreht. Und darauf hatte Horst keinen Bock. Deshalb ist er zurückgetreten. Und sicher nicht wegen des Interviews an sich.
 
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Ich meine, er hat ein Fass aufgemacht, das er selbst lieber verschlossen gehalten hätte. Durch die wirklich missverständlichen, kruden Behauptungen ist ein Bild vom Präsidenten entstanden, das sich so ohne weiteres nicht mehr korrigieren ließ. In seinem Statement regte er allen Ernstes an, eine Diskussion über die Angemessenheit von Wirtschaftskriegen zur Sicherung von Handels- und Nachschubrouten zu führen, ein Unding, das mit der gegenwärtigen Rechtsordnung unvereinbar ist und das man am ehesten im Weltbild von George W. Bush verortet hätte. Köhler hat sich gründlich verritten und wie die Ausflüchte und Relativierungen der letzten Tage zeigten, lässt sich der Geist nachträglich nicht mehr in die Flasche stopfen. Das Interview, die beängstigenden Personalrochaden im Bundespräsidialamt sowie die Kritik an seiner mangelnden Präsenz in der politischen Öffentlichkeit haben dazu geführt, dass sich Horst Köhler in seiner Haut nicht mehr ganz wohlfühlte.
 
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Köhler war ein höchstsympatischer Staatsmann der von den Medien und einigen Neidern aus seinem Amt gemoppt wurde, er war ein Präsident der für die Bürger war und öffters etwas gegen die Eliten des Landes gesagt hat. Hoffentlich wird der neue Präsident keine Person die nicht so eine seriöse und kompteten Ausstrahlung hat, wie Horst Köhler. In den Medien werden Vorschläge wie Norbert Lammert, Petra Roth, Margot Käßmann und Stoibert genannt.
 
Radioforen-Teilnehmer stürzt Niveau

Problematisch war, wie die Aussage von anderen Medien aus dem Zusammenhang gerissen wurde.

Ich halte es da mit der Einschätzung von André Bochow, der dankenswerterweise in seinem Bericht auch nicht auf Mutti verzichtete, die den Rücktritt auf das allerhärteste bedauerte :wow: :wow: :wow:

Und zwar: Thema des Interviews war Afghanistan. Von Somalia, wie es das Schloß Bellevue hinterher umzudeuten versuchte, war da überhaupt keine Rede. Was soll also die Klage, die Äußerung sei aus dem Zusammenhang gerissen worden?

Vielleicht waren einfach diese Schuhe doch eine Nummer zu groß. Wenn ich an die schockierend treffende Parodie von Florian Schroeder denke, die mir neulich unterkam ...
 
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Ich halte es mit K6, da ist glaube ich ganz treffend zusammengefasst, was Sache ist.

@mehr Privatradio
Vielleicht mal weniger Privatradio. Dann kämen nicht solche Klöpse zustande wie
aus seinem Amt gemoppt
(Siehe Wischmopp)
oder
Hoffentlich wird der neue Präsident keine Person die nicht so eine seriöse und kompteten Ausstrahlung hat, wie Horst Köhler
Minus mal Minus gibt plus. Hoffentlich hat der neue Präsident eine ähnlich seriöse und kompetente Ausstrahlung wie Horst Köhler. Willst du das sagen?
 
Köstlich!

:D:wow:Danke Herr Dombrowski fürs erklären der Welt!!

Danke, Herr Ablauscher, für den tollen Link! Und, obwohl ein wenig OT hier (paßte eher in den entsprechenden Auszeit-Thread), möchte ich dennoch sagen: Wenn uns Georg Schramm in Form regelmäßiger Kommentare wie diesem erhalten bliebe, könnte ich seinen bedauerlichen Abschied aus der Anstalt eher verschmerzen.

Schade, daß nicht schon heute, sondern erst nächste Woche Anstaltstag ist...
 
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Wenn Satzbau und Rechtschreibung symptomatisch sein sollten, wäre ich gegen mehr-privatradio .... :D.

Die früheste Meldung kam meines Wissens per Laufband im Programm von phoenix gegen 12:55 h (!). Schade um Köhler, habe ihn gemocht. Für einen Politiker (der er kraft des Amtes nicht sein durfte) viel zu dünnhäutig.
Spannender wird die Frage: Wer macht es jetzt? In so kurzer Zeit jemanden aus dem Ärmel zu zaubern ist schon schwierig. Vielleicht sogar der jetzt amtierende Vertreter aus Bremen?
 
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Ich gehe auch mal davon aus, dass dieses Interview, bzw. die Kritik daran nur vorgeschoben war. Wahrscheinlich herrschte da schon länger Funkstille zwischen Regierung und Bundespräsident. Ein Bundespräsident der keine Kritik verträgt wäre ein schlechtes Staatsoberhaupt. Ich vermute mal, dass da einige Punkte zusammengekommen sind und dieses Thema jetzt nur das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die wahren Gründe werden wir wohl nie und nur bruchstückhaft erfahren.
 
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Das Personalkarussell dreht sich schon fleißig: Koch, Stoiber, Käßmann, Wulff, Steinbrück, von der Leyen, Schwan, Schavan z.B. wurden schon genannt. Der Kandidat sollte mindestens 40 Jahre alt sein und einen guten Leumund haben. Er/sie sollte das Land würdig vertreten. Die Person muß nicht zwingend einer Partei angehören. Käßmann fällt also weg, wegen Vorstrafe. Stoiber halte ich für ungeeignet, er kann höchstens unfreiwillig komische Reden halten.

Wie wäre es mit Günther Jauch? :D

Ich vermute, Merkel wird sich wie in den Vorjahren für Ursula von der Leyen einsetzen. Auch keine schlechte Wahl.
 
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"Der Kandidat sollte mindestens 40 Jahre alt sein und einen guten Leumund haben."

Dann fall ich ja schon mal weg...wegen ersterem! Warum wollen die so einen alten Sack? Ich bin immer noch für Guildo Horn aka Horst Köhler, dann bleibt alles beim Alten...Alternative Elmar Hörig. Obwohl, da wirds mit dem Leumund schwierig.
 
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Wenn ich "Leumund" korrekt mit "Löwenmaul" übersetze, dann wird der Kreis doch gar nicht so furchtbar eng.
 
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die taz hat das Problem gerade gelöst:

taz-Kommentar
Wer wird unser Star für Bellevue
Kommt jetzt Günther Jauch?

Der Grund für Köhlers Rücktritt liegt auf der Hand - er ist neidisch auf Lena. Aber sie und Ballack können aus Altersgründen keine Amtsnachfolger werden - Bahn frei für Günther Jauch!
VON STEFFEN GRIMBERG


So hatte sich Petra Diroll ihren ersten Arbeitstag am heutigen Dienstag eher nicht vorgestellt: Da kommt die ARD-Journalistin als neue Sprecherin ins Bundespräsidialamt - und der Chef ist schon weg.

Dass die ARD, Dirolls Exbrötchengeberin, gestern zunächst nicht sofort wegen Köhler das Programm unterbrach, sondern ihren "Rote Rosen"-Schmonzes munter weitersendete, entspringt hingegen einem perfiden Plan: Nicht die Schlussakte von Helsinki oder das Grundgesetz, nein, der Schlussakkord von Oslo soll nun bemüht werden, um noch ein Sommermärchen zu vollbringen: Das Casting ist eröffnet.

Und wenn sich ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber und ein gewisser Stefan Raab der Chose annehmen, ist der höchste Job im Lande ganz schnell wieder stimmgewaltig besetzt. Sogar unter Anteilnahme junger Menschen, die dann plötzlich nicht nur in der zu Schlipsträgern passenden ARD, sondern auch auf ProSieben mit dem höchsten Amt im Staate konfrontiert werden.

Bis zu den Halbfinals laufen die Regionalausscheide im Privatfernsehen, dann übernimmt das Erste. Und wenn alle auf die Tube drücken, dürften wir locker innerhalb der vom Grundgesetz vorgegebenen 30 Tage einen neuen Bundeshorst haben.

Doch musste der alte eigentlich wirklich zurücktreten? Wegen "missverständlicher Äußerungen", die in den Medien dann auch noch fies weitergedreht worden sind? "Horst Lübke" hatte der Spiegel getitelt. Und damit bitteres Unrecht getan: Lübke war wenigstens lustig.

Was sind denn bitteschön verschwurbelte Überlegungen zum Schutz der Wirtschaftswege mit den erfrischenden, politisch schon damals völlig unkorrekten Sentenzen des Sauerländers, vom (wahrscheinlich so nie gesagten) "Meine Damen und Herren, liebe N****!" bis zur legendären Erklärung des Zeitunterschieds zwischen Deutschland-West und Kanada, an dem "die Umdrehung der Ärrde, die ist da Schuld dafür" war. "Die Leute müssen ja auch mal lernen, dass sie sauber werden" aus Lübkes Mund hingegen ist verbürgt - und selbst so was hat Horst Köhler nicht mal ansatzweise hinbekommen.

"Irgendwie beleidigt" habe der Bundespräsident bei seiner Rücktrittserklärung gewirkt, hieß es gestern auf n-tv. Und der Grund liegt auf der Hand: Köhler, der fast schon wieder auf dem "Horst wer?"-Niveau angekommen war, ist neidisch auf - Lena. Die kann aber nicht Bundespräsidentin werden, weil sie noch nicht 40 ist. Deswegen scheidet ja auch Michael Ballack aus. Aber - da muss die ARD jetzt ganz tapfer sein - für Günther Jauch ist der Weg nun endlich frei.
 
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Ich lege mich mal fest: Es wird eine CDU-Frau aus der Riege der Etablierten, also die Kragenweite Schavan, von der Leyen, Petra Roth, Süssmuth (falls sie noch fit ist).
Da die Persönlichkeit binnen 30 Tagen gefunden werden muss, wird es jemand werden, auf den Merkel den direkten Zugriff hat, den sie sozusagen "abkommandieren" kann.
 
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Ich tippe (auch) auf von der Leyen: Sie wäre ein Frau (das wäre mal ein Zeichen) und sie geniesst auch in den Reihen der Opposition Anerkennung, Respekt und Sympathien.
 
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Ich tippe (auch) auf von der Leyen: Sie wäre ein Frau (das wäre mal ein Zeichen) und sie geniesst auch in den Reihen der Opposition Anerkennung, Respekt und Sympathien.

...Sympathie weiß ich nicht, aber bis "Respekt" teile ich mit dir. Wenn man einigermaßen den derzeitigen Stand im Sickergrubengemurmel und in Pressekneipenhinterstuben ernsthaft aufdröselt, bleiben momentan zwei Namen übrig. Tatsächlich, Frau von der Leyen und der Bundestagspräsident Lammert (er wird noch als sicher gehandelt). Ich sage, beide könnten das..aber, von allen bisher genannten wird es keiner(alle schon verbrannt), da schwappt bald ein Name ins Spiel an den noch kaum einer dachte....warten wir es ab.

Spannende Zeiten allerseits:)

Edit: Sehe gerade, der Spiegel hat den Schäuble auf Platz 1 gesetzt. Wir sollten auch den Herrn Töpfer im Auge behalten. Wenn sie können, wird es eine Frau, denke ich....
 
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Käßmann wäre ein Hammer.... aber das liegt auf der Linie Schwan-Schavan und angedacht von der Leyen. Wird wohl eine Lady werden....
Wenn ein konsensfähiger männlicher Politiker, dann nur Peer Steinbrück.
 
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ja das wäre es. Ich finde sie toll!! Danach fragt ja keiner ;)) Ich begebe mich nun mal in die hiesige Gerüchteküche (per Rad).
 
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