Die Geschichte des Funkhauses Nalepastraße - Doku im rbb

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@ Radiokult

Es ist war anderes, ob einzelne Journalisten (West) Einfluss zu nehmen versuchten oder ob es ein von oben gesteuertes System (Ost) gab, welches von vornherein gewisse Freiheiten im Keim zu ersticken versuchte. Das ist ein großer Unterschied!

radiowaves schrieb:
Es sind meine Aussagen - und für mich klingt eher befremdlich, was ich heute im Radio geboten bekomme: schäbige Tonqualität, verbogene Stimmen, immergleiche, mieserable Musik, penetrante gute-Laune-Schwätzer, Dauergeclaime, Suggestion von Informiertsein, Pseudo-Journalismus, völlige Abwesenheit der wirklich gesellschaftlich wichtigen Themen usw.

Das ist für mich auch befremdlich. Und das finde ich leider schwachsinnig:

Radiowaves schrieb:
...Ich nenne das Siegerjustiz, nur daß hier halt niemand eingefallen ist, um zu erobern. Die Ostdeutschen waren bescheuert genug, dem Feind die Tür gleich komplett aufzumachen. Freiwillig. Es gab Bananen dafür.

Für dich sind immer die anderen an allem Übel, unter dem du zu leiden hast, Schuld. Sowohl der „Feind“ als auch „die Ostdeutschen“. An deiner Stelle würde ich auswandern, in ein Land, wo du nur unter deinesgleichen bist!
 
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"Der DDR-Rundfunk diente der Propaganda für eine Diktatur, die mit politisch Anderesdenkenden ziemlich rigoros umgegangen ist. Journalisten in der DDR hatten im Sinne der SED zu schreiben und zu berichten. Sie waren gehätschelte Funktionsträger einer Diktatur und nur mit einer sauberen Kaderakte konnte man überhaupt in den Medien arbeiten. Die Dichte an IMs und sonstigen Stasi-Pack war ja nicht gerade niedrig in den Medien."

Jawohl und nicht anders, das ist die Wahrheit.
 
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Nochmal, damit es die ideologischen Scheuklappen des Dr. Fu Man Chu auch verstehen:
Niemand weint dem DDR-Rundfunk hinterher! Es geht im Kern auch überhaupt nicht um den DDR-Rundfunk, sonderm um die erstklassige Akustik der Sendesääle. Sämtliche Künstler die dort je was einspielten, lobten die Akustik in den höchsten Tönen, übrigens völlig gleich welches musikalische Genre das war. Das hat auch nichts damit zu tun, ob die vorhandene Aufnahmetechnik aus dem Westen kam oder vom Hindukusch. Dort gammelt ein architektonisches Meisterwerk vor sich hin und das wird man ja wohl noch kritisieren dürfen, oder? Warum sollte man sowas nicht erhalten sollen, in welcher Form auch immer? Das sowas in Zeiten von schon auf CDs totkomprimierten Musikaufnahmen allerdings niemanden mehr interessiert, wundert wenig. Vom gruseligen Klang so manches Radiosenders ganz zu schweigen.
Und im übrigen: Das nach dem Palast der Republik, der in seiner Architektur ein ebenfalls höchst professionell ausgeklügeltes und deshalb aus meiner Sicht erhaltenswertes Innenleben hatte, nun auch diverse andere traditionsreiche Häuser im Westteil der Stadt schlicht verschwinden sollen bzw. schon verschwunden sind, zeugt einmal mehr davon, wie kleinkariert und schäbig wir alle mit den Hinterlassenschaften unser Geschichte umgehen. Dabei ist es völlig egal, ob das nun jüngere oder ältere Geschichte ist. Oder glaubt bei der Betrachtung der Beliner Wirtschaftslage ernsthaft jemand daran, dass in den nächsten 30 oder 40 Jahren nur ein einziger Stein des alten Stadtschlosses wieder aufgebaut werden wird?
 
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Radiokult schrieb:

@ Radiokult,

erhaltenswert sind Sendesäle aber erst, wenn sie mindestens 3 ä haben, die verdiente Auszeichnung für unerhört ausgezeichnete Akustik. :D

Spaß muss sein!
 
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Ähmmm, räusper...

Cartoon~ich~bin~kein~REh.jpg


:p :D ;)
 
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Nochmal für die, die es nicht raffen wollen: es geht mir nicht um den Rundfunk der DDR. Es geht mir um die Zeit, in der die Journalisten wirklich authentisches Radio machen konnten, also 1990/91. Davor habe ich das auch nicht gehört - und danach starb dann der gesamte Rundfunk. In der einen Region schneller, in der anderen langsamer.
 
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Ich kanns net raffen! Ich gehöre zu einer der beiden Gruppen, die du so hasst! Koffer hoffentlich schon gepackt!
 
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Koffer hoffentlich schon gepackt!
Es sind 3 Umzugskartons. Halbausgepackt. Seit 2 1/2 Jahren. Geht ganz schnell, die wieder einzupacken.

Mußt mir bloß eine Zeitmaschine geben. Dann hau ich hier ab und mach 1991 in Dauer-Rotation, bis es mir zum Hals raushängt. Das war nämlich nicht nur radiomäßig das eindeutig beste Jahr. Da habe ich mich noch wie ein Mensch gefühlt und dachte, das bleibt so. Aber das ist ne andere Baustelle.
 
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Leider habe ich eine solche Zeitmaschine nicht. Wenn du eine auftreiben kannst, dann informiere mich bitte! Ich stimme dir voll zu und möchte sehr gerne mitkommen in diese gute Radiozeit!
 
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Das nach dem Palast der Republik, der in seiner Architektur ein ebenfalls höchst professionell ausgeklügeltes und deshalb aus meiner Sicht erhaltenswertes Innenleben hatte, nun auch diverse andere traditionsreiche Häuser im Westteil der Stadt schlicht verschwinden sollen bzw. schon verschwunden sind, zeugt einmal mehr davon, wie kleinkariert und schäbig wir alle mit den Hinterlassenschaften unser Geschichte umgehen.

Wenigstens einer, der zu diesem Thema hier ein paar brauchbare Kommentare abgibt.

Und zu diesem Punkt ein anderes Beispiel; eins, von dem aus das Kraftwerk Rummelsburg ähnlich präsent ist: http://lostkreuz.de. Man kann nur jedem raten, das alte, typische Berlin bewußt zu erleben. Wer weiß, was davon in zehn, zwanzig Jahren noch übrig ist.
 
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Dem DDR-Rundfunk können wirklich nur Ewiggestrige hinterher weinen. Technische Perfektion ist kein Selbstzweck, zumal wer definiert das und wie wird sie definiert? Die tolle technische Qualität des DDR-Rundfunks sehe ich auch nicht, wenn nicht gerade Westtechnik vorhanden waren, wurde mit eher nachgebauteter Westtechnik gearbeitet.

Ansonsten, undifferenziertes Argumentieren, vergleicht Dinge, die nicht vergleichbar sind und führt nur zum verschrubbelten DenkenH. Das hat auch nichts mit Radio als Medium zu tun, sondern nur mit einer aus meinen Sicht ziemlich eigentümlichen subjektiven Weltsicht.

Aus vielen Gründen hat sich sowohl der SFB und ORB gegen den Standort Nalepastraße entschieden und dahinter steht keine große Weltverschwörung. Der "große Investor" der alles richtet, ist ebenso wie der "reiche Scheich" reines Wunschdenken. Also, wo soll denn das Geld herkommen? Zu Lasten des gesamten Bundesgebietes erhält Berlin jetzt schon überproportional viele Steuergelder, die teilweise sinnvoll sind, aber auch nur verkrustete Strukturen weiter fortschreiben.
Na das muß man mal auseinandernehmen, ich kenne die Technik da ein wenig (wenn auch nicht unmittelbar die Tontechnik). Nur nachgebaute Westtechnik trifft es nicht, was das RFZ da baute war schon ganz ordentlich und eigenständig. Aber eben nicht modern und oft wurde mit riesigem Aufwand längst vorhandenes nachgebildet.
Worum es geht sind die Gebäude, nicht die Technik die da mal drin war. Die wäre sowieso inzwischen größtenteils museumsreif, das meiste war es damals schon. Es gehörte übrigens für mich zum Charme des Hauses, daß es auch ein Museum war, historische Technik sammle ich heute noch.

Aber die Gebäude sind schützenswert, immer noch. Daß die Entscheidungen gegen die Nalepastraße alle auch rational waren ist wohl richtig. Der Verfall hat schon zu DDR-Zeiten begonnen und die Substanz war auch nicht so toll wie oft gesagt wurde. Block D war schon damals schon von Rissen durchzogen und die Baracken waren auch keine Dauerlösung. Ausserdem, besondere Achtung vor der Architektur war nicht zu spüren. Vom Foyer A, das heute wieder schön ist, war die Poststelle abgetrennt. Überall wurden kleine Verschäge abgeteilt, um Büros auf Kosten der schönen offenen Räume zu gewinnen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es sogar im Foyer B den Buchtenbau. Daß im Saal 1 öffentliche Veranstaltungen stattfanden, kenne ich nur aus den Erzählungen älterer Kollegen. Das Gelände wurde mit Baracken zugepflastert, der Brunnen im Werkgarten war ausser Betrieb. Die Glasdecken in den Gängen von ET wurde verkleidet.
Ich kann mich nicht erinnern, daß irgendwas an Franz Ehrlich erinnert hätte. Trotzdem, es war ein wunderbarer Bau, es hat schon seinen Grund, warum 20 jahre später dem noch Leute nachtrauern. Ich denke, wenn Anfang der 90iger ernsthaft nach einer Nutzung gesucht wurden wäre, hätte man sie auch gefunden. Sicher nicht eine, aber viele. Wohlbemerkt für den Produktionsstandort, nicht für das StKfR, also auch nicht für die meisten Beschäftigten.
Ich gehe übrigens auch davon aus, daß es keine böse Verschwörung war, oder Rache an Irgendwas. Adlershof wurde ja auch nicht planiert, sondern ist, umgestaltet, einer der besten Investitionsstandorte Berlins.
Es ist wohl eher eine Kette von sachlichen Fehlentscheidungen und unglücklichen Personalien. Vor allem die Schwachsinnsgeschichte mit der NLG. So einen Auftrag brauche ich auch mal, ein Gelände verkaufen, irgendwann, und so lange gibt´s Geld. Da bracht man schon einen sehr anständigen Menschen, der da sein Job macht und sich nicht bis zur Rente durchhangelt.
 
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Daß im Saal 1 öffentliche Veranstaltungen stattfanden, kenne ich nur aus den Erzählungen älterer Kollegen.

Ach, das gab es mal? Mir ist erzählt worden, so etwas habe nie stattgefunden. Aus Sicherheitsgründen, versteht sich.


Das Gelände wurde mit Baracken zugepflastert

Logisch, war ja in der DDR! Wir brauchen Räume? Eins-drei-fix die nächste Baracke hingeklatscht!

Die, in denen mal der Kostümfundus der DEFA war, haben es dann auch noch zu gewisser Berühmtheit gebracht ...


Adlershof wurde ja auch nicht planiert

Naja. Man vergleiche mal den heutigen Zustand mit dem von 1990:
http://commons.wikimedia.org/wiki/F...shof,_Deutscher_Fernsehfunk,_Haupteingang.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/F...shof,_Deutscher_Fernsehfunk,_Haupteingang.jpg

„Umgestaltet“ ist da schon ziemlich vornehm formuliert.


Vor allem die Schwachsinnsgeschichte mit der NLG.

Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe ...
 
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Was die Nutzung alter Räumlichkeiten angeht:

Aus politischen Gründen wurde mit der Neuordnung des Rundfunks im Beitrittsgebiet ohne Sinn und Verstand eine Produktionsstätte gezimmert. Ob ORB oder MDR: Funktionierende Studios speziell im TV wurden von heute auf morgen defacto still gelegt, statt dessen stellte man lieber am Wilden Mann Container auf.
Sendete der ORB in Potsdam nicht auch aus Baracken?
Man hätte TV auch unter besseren Bedingungen produzieren können 1992. Aber Adlershof war nicht mehr en vogue. Dann doch das TV lieber neu erfinden.
In der Nalepastraße begann die Verwaisung etwas später. Aber auch hier: Das Alte muss weg. Wie auch der Republikspalast, in dem "wegen der Asbestverseuchung" nicht mal mehr die letzte Volkskammersitzung statt fand.

Ich bin kein Ostalgiker. Aber undifferenzierte Äußerungen z.Bsp. von Dr. Fu Mang Chu oder etwas wahllos zusammengestellte TV-Szenen aus Ost und West in der vergangenen Sonntag vom NDR ausgestrahlten Ost-West-TV-Show zeigen durchaus ein etwas verzerrtes Bild.
Beim Zurückblick auf die Wende spielt heutzutage das DDR-Fernsehen stets die böse Rolle von Karl Eduard und der Aktuellen Kamera.
Es spielt keine Rolle die Wandelung des DDR-Rundfunks Und in den Mauerfalltagen spielte der DDR-Rundfunk eine nicht ganz unwichtige Rolle.
Das verzerrt gezeigte Bild, die EInseitigkeit - das kann durchaus zur Verbitterung führen. Auch das Bild des Verfalls der Nalepastraße.
Und das hat nix mit Ostalgie zu tun.
 
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Ach, das gab es mal? Mir ist erzählt worden, so etwas habe nie stattgefunden. Aus Sicherheitsgründen, versteht sich.

kenne ich aus alten Geschichten, bin in Karlshorst Süd aufgewachsen, "Früher gab`s da auch Konzerte..." und wenn ich mich recht erinnere haben alte Kollegen auch sowas erzählt, als wir irgendwann erste Hälfte der 80iger mal zu irgend einem Konzert in den Saal1 durften. Ich weiß nicht mehr, ob das irgend so eine Kultur-für-die-Werktätigen Veranstaltung war, oder ob einfach jemand aus akustischen Gründen Publikum wünschte. Jedenfalls die ganze Abteilung und in der Arbeitszeit, DDR. Damals war ich Lehrling, an was ich mich erinnere war vor allem der Saal.
Jedenfalls reichen die Geschichten mit Sicherheit bis in die 50iger/60iger zurück.


„Umgestaltet“ ist da schon ziemlich vornehm formuliert

Da meinte ich eher Adlershof im allgemeinen, auch den alten Luftschiffhafen und so. Es geht doch nicht um Nostalgie sondern um Leben. Und da wohnen und arbeiten Leute. Was alles hätte besser laufen können, davon kann ich ein dickes Buch schreiben, Sie sicher auch. Aber die Leiche Nalepa ist wirklich etwas Besonderes.
Übrigens, ich bin gelegentlich da, in den letzten Jahren stehen wieder deulich mehr Autos auf dem Parkplatz. Und an einem warmen Sommerabend 2009 bin ich mal die Spree entlanggelaufen, es war richtig Leben. Da hat sich viel junges Volk eingemietet welches da mit Laptops und Bierflaschen die Grünflächen besiedelte, die Stimmung hat mich an früher erinnert.



Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe ...

nein, nicht nur das Ende. Daß sich bei so einem Kadaver die Geier einfinden ist zwangsläufig, daß sie aus Mageburg einschwebten zufällig. Auch der Anfang war nicht das Problem, der war durch den Einigungsvertrag und das GG vorgegeben, auch wenn ich das damals nicht so gesehen habe.
Das Problem war die Zeit dazwischen, von dem Zeitpunkt, als die NLG nur noch die Nalepastraße zu privatisieren hatte bis zur Berentung von Herrn H.
Leerstand als Konzept, abgetarnt hinter der Behauptung, die Räume für den Großinvestor freizuhalten. Der Eindruck von einem Bekannten, der da in den 90igern nur eine Garage anmieten wollte: Die wollen nicht vermieten, die tun nur so. Macht wenig Arbeit und schreckt Käufer ab. Die Bezahlung regelt der BAT.
Das lässt sich natürlich nicht beweisen, aber stellen Sie sich vor, Sie haben eine denkmalgeschützte Immobilie zu veräußern, die überwiegend leersteht und verfällt. Wenn Sie da mit dem Konzept kämen, wir lassen das mal 10, 12 Jahre liegen würde man vermutlich Ihre Zurechnungsfähigkeit anzweifeln. Das ist aber faktisch passiert. Oder um es anders zu sagen, daß ist ungefähr so schlau, wie einen Makler nach Zeitaufwand zu bezahlen.
 
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Paradebeispiel ist doch Block E. Als 1994 der ORB raus war, fiel ihnen nichts anderes mehr ein, als die Heizung komplett abzustellen und sich dann nicht mehr drum zu kümmern. 1997 lagen dann die durch den Frost abgesprengten Heizkörper herum. Danach passierte schließlich das, was unweigerlich passiert, wenn in Gebäuden niemand mehr sitzt.

Vom E-R braucht man nicht groß zu reden, eine ordinäre Bürobude halt. Aber E-T? Sollte es denn wirklich so unmöglich gewesen sein, Leute für die Studioräume dort zu interessieren? Da könnte man auch an Filmproduktionsfirmen denken. Beim hier angesprochenen Beitrag kam der Kommentar in grauenhafter Qualität daher. Hätten sie sich im E-T eingerichtet, wäre schonmal der Raum in Ordnung gewesen.

Und ich meine, da hätte 1993 neben MDR und ORB auch eine Produktionsfirma dringesessen. Ob die von sich aus die Zelte abgebrochen haben?
 
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Paradebeispiel ist doch Block E. Als 1994 der ORB raus war, fiel ihnen nichts anderes mehr ein, als die Heizung komplett abzustellen und sich dann nicht mehr drum zu kümmern. 1997 lagen dann die durch den Frost abgesprengten Heizkörper herum. Danach passierte schließlich das, was unweigerlich passiert, wenn in Gebäuden niemand mehr sitzt........

sag ich doch, wer macht denn sowas, wenn er vor hat ein Gebäude zu verkaufen? Und wenn jemand gemeint hätte, das Gelände ist ohne E mehr Wert, dann wäre ein Abriß auch in Frage gekommen. Dazu hätte es sicher eine Genehmigung gegeben wenn das Konzept gestimmt hätte.
Aber die Ruine ergibt nur dann Sinn, wenn man keinen Käufer finden will!
 
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E ist übrigens reslos geplündert. 2007 war ich da das letzte mal drin, das war nicht mal mehr spannend, es war einfach eklig. Mittlerweile ist das Haus in einem solchen Zustand, daß ich allein da nicht mehr reingehn würde.
 
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Ein Trauerspiel.

In Sachen Radiotechnik seid Ihr mir Alle überlegen.
In Sachen Naivität auch ...
 
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Aber die Ruine ergibt nur dann Sinn, wenn man keinen Käufer finden will!

Inzwischen wundert mich übrigens auch nicht mehr, daß das Deutschlandradio einiges Geld in die Hand nahm, um sich einen neuen Hörspielkomplex zu bauen. Nicht mehr nach einigen Plaudereien im Block B.

Noch etwas: Gab es zu NFL-Zeiten überhaupt irgendwelche öffentlichen Veranstaltungen auf dem Gelände, abgesehen von wie ein Wunder angemutet habenden „Hörfestspielen“? Ich frage, weil mal eine Fete, die auf dem Schalter von DS Kultur abgefeiert werden sollte, ausdrücklich verboten wurde und dann irgendwo in Westberlin stattfinden mußte; ohne den ganz besonderen Reiz, versteht sich. Diese Gäste hätten garantiert nichts zerschmissen.

Da konnte man doch nur noch die Flucht ergreifen :mad:
 
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Ein Trauerspiel.

In Sachen Radiotechnik seid Ihr mir Alle überlegen.
In Sachen Naivität auch ...

Dem kann ich nur beipflichten. Es gibt vieles was wünschenswert wäre, nur die Realität sieht leider anders und zumeist hammerhart aus.
Der ORB musste aus Brandenburg senden.
Alle anderen NBLs hatten die Nase vom Berliner Zentralismus die Nase voll. Das jetzt Berlin sich wieder diese Rolle sich anmaßt macht es nicht besser.
Entschuldigung, da sind ein paar tolle Studios einfach ein Spielfigur, die geopfert wird.
Vielleicht traurig, aber sicher wahr.
 
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Naja, so sei mal nicht so eilig, Dr.
ICH zumindest meine, mal abgesehen von den Plänen eines "Tele O" und dergleichen und dem fehlenden Willen, Teile des DDR-Rundfunks weiter zu führen - bis auf den BRF, DT 64 und DS Kultur - wurde von heut auf morgen das Fernsehen neu erfunden, um ja nicht mehr aus dem funktionierenden Komplex in Adlershof zu senden. Statt dessen wurden abenteuerliche Containerkonstruktionen gebastelt. Man wollte nicht einmal übergangsweise - und wenn es ein halbes Jahr wäre - aus Aldershof senden. Wie gesagt beim Radio war das etwas anders.

"Man" hatte die Schnauze vom Zentralismus voll? Wer ist das? Die ostdeutschen Landesregierungen, die nicht nur MPs aus dem Westen angelockt haben sondern auch die nachfolgenden Staatssekretäre?
Wenn ich mich recht erinnere: Nur Brandenburg wurde von einem Einheimischen regiert.
Und das schlimme: Der Bereich Rundfunk ist dabei ja nur EIN Beispiel.
 
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Dr. Fu Man Chu hat da schon recht. Die Gründe für das Ende des Funkhauses Nalepastraße dürften großteils politische gewesen sein, denn Technik hätte man erneuern können, wenn man gewollt hätte. Es wäre ja "nur" um die Bausubstanz gegangen, die in der Nalepastraße teils einmalig (akustisch hervorragend) ist.

Jeder Landesfürst will sowieso seinen lokalen Funk und auf keinen Fall was abgeben.

Letzten Sonntag aus dem Munde eines Zeitzeugen vernommen: als Mühlfenzl bei einem Treffen mit den Verantwortlichen der 5 NBLs irgendwann im Frühjahr 1991 in Magdeburg fragte, ob man denn auch fristgemäß ab 1.1.1992 bereitstünde, das Fernsehen aus neuen, eigenen Strukturen nahtlos fortzusetzen, bekam er als Antwort, "Herr Mühlfenzl, der Videorecorder wurde bereits erfunden". Will heißen: die hätten zur Not auch Konserven ab Postleitungs-Zentrale abgenudelt, als auch nur eine Sekunde länger aus Adlershof zu senden.

Man sagt, seit dieser Antwort habe Mühlfenzl durchaus deutlich anders zu den ihm anvertrauten Mitarbeitern in Funk und Fernsehen gestanden und versucht, Bestand zu wahren statt einfach nur abzuwickeln...


@ Sachsenradio2:

Daß der "funktionierende" Komplex in Adlershof teils arg morsch war, ist aber bekannt, oder? K6 hat die passenden Links zu den Brandbriefen - schon zu DDR-Zeiten geschrieben.
 
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Wenn ich mich recht erinnere: Nur Brandenburg wurde von einem Einheimischen regiert.

Schlechtes Erinnerungsvermögen:

Thüringen: Josef Duchač
Sachsen-Anhalt: Gerd Gies
Mecklenburg-Vorpommern: Alfred Gomolka

Das einzige neue Bundesland, welches sich gleich einen "König" importierte, war Sachsen mit König Kurt und Königin Ingrid.

Liebes Sachsenradio, ich kann nur hoffen, dass du nicht irgendwo redaktionell beim Rundfunk oder in sonstigen Medien beschäftigt bist; wobei wundern würde es mich nicht, bei dem was da so inhaltlich aus den Lautsprechern schallt.
:wow::wow::wow:
 
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Ammerlaender: Ich gebe zu, ich habe NICHT recherchiert, bevor ich diese Behauptung aufstellte.
Ich dachte eher an Münch, Vogel usw... Ich entschuldige mich bei dir, dass ich vorher nicht Wikipedia bemühte, aber es handelte sich hier ja auch nicht um einen journalistischen Beitrag.

radiowaves: Mag sein, dass die Komplex in Adlershof nicht mehr auf dem neusten Stand war - die DDR war es ja auch nicht.
Aber genau um solche wie von dir gebrachten Beispiele zeigen: Es war politisch nicht gewollt. Und wenn man sonst was angestellt hätte. Bloß nix mehr aus Adlershof.
Und eben auch nicht aus der Nalepastraße.

Aber: Während die Nalepastraße noch etwas weiter arbeiten durfte im Gegensatz zu Adlershof, steht die Nalepastraße leer. Und in Adlershof wird TV gemacht. Also es geht dann doch irgendwie. Hier spricht aber niemand von einem Politikum, wenn das Kanzlerduell dort produziert wird, wo einst Klaus Feldmann zur TV-Nation sprach.
 
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@ Sachsenradio:
Stimmt, es ist "nur" ein Forum, und im Eifer des Gefechts können solche Ministerpräsidenten, die noch nicht einmal unbedingt eine Legislaturperiode druften, konnten, wollten oder sollten, weil sie sehr schnell von ... abgelöst wurden, vergessen werden.

Das Problem an und für sich ist aber, dass ich irgendwie den Eindruck habe, die Medien wollen, können oder dürfen kein objektives Bild bestimmter historischer Ereignisse zeichnen. - Aber das wäre Thema für einen eigenen Faden.
 
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