Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Danke für die entgülitge Aufklärung. Der Witz ist, daß ich zwar auch bei Wikipedia nachgesehen habe, aber leider die Seite über die "REO Motor Company" nicht angeklickt habe.


Lachen mußte ich heute in den 11 Uhr Nachrichten im SWR1-BW. (Leider wurde diese Meldung später nicht nochmal gebracht.) Es ging um die Firma Bilfinger Berger und Roland Koch. Und dann fiel ein etwas "verunglückter" Satz.

"... Wie der Bilfinger Berger Chef Koch sagte, wolle man sich in Zukunft bla bla bla."

Im Radio klang das halt wie "Chefkoch". ;)

Zwerg#8
 
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Das hat man davon, wenn man meint, saloppe Jugendsprache in den Nachrichten platzieren zu müssen. Korrekt hätte es heißen müssen: "Bilfinger-Berger Vorstandsvorsitzender Koch ....", oder noch besser: "der Vorstandsvorsitzende von Bilfinger-Berger, Roland Koch ..."
 
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Nur eine Vermutung von mir: Indem SWR3 in "seriösen" Nachrichten "Chef" sagt, anstatt "der Vorstandsvorsitzende" glaubt man dort vielleicht, die Tonlage der jugendlichen Hörer getroffen zu haben. Das meinte ich mit "saloppe Jugendsprache". Es ist ja dies gerade die Peinlichkeit dieser anbiedernden Sprache, dass sie eben nicht wirklich Jugendsprache ist, sondern nur krampfhaft so tut.
 
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Damit das mit dem "Sex to go" (siehe "Playboy") besser klappt, sollte man sicherheitshalber auch eine "Matraze to go" mitführen.

Ob das alles Sinn macht, sei mal dahingestellt...
 
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Auch ein immer auftretendes Beispiel:
Jingles á la "Das Wochenende bei Radio FR1 mit den Superoldies ... (Hook) ... und das beste von heute ... (Hook) ..."
Nicht gut betont, führt das sehr schnell zu einem Vorwurf, die Stationvoice beherrsche keine Grammatik und die Leute im Sende seien dumm.
Dieser Jingletext ist aber auch wirklich doof gewählt!
 
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"Woran machen Sie das fest?", "Wie fühlt sich das an?" oder "Wie muss ich mir das vorstellen?" sind im Interview unzweifelhaft einwandfreie Formulierungen. Inzwischen geht mir aber jede dieser inflationär gebrauchten Fragen auf den Keks. Markus Lanz ist nicht ganz unschuldig daran. Stimmt mir jemand zu?
 
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Da fährt man x Mal an Schlecker-Filialen vorbei und sieht den Slogan doch erst heute an den Schaufensterscheiben.

Das soll wohl ein "cooles" Wortspiel mit den Wörtern "For" und "Vor" darstellen. Aber eigentlich kann man sich bei diesem Denglisch-Mix auch nur an den Kopf greifen. Ein "Für Sie vor Ort." wäre ja zu einfach gewesen.
 

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Da fährt man x Mal an Schlecker-Filialen vorbei

Gut, daß Du vorbei- und nicht reingefahren..... äh... ...gegangen bist. Ich meide diese Läden mit ihren zweifelhaften Geschäftsmethoden eigentlich immer, wenn es geht.:)
 
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Da fährt man x Mal an Schlecker-Filialen vorbei und sieht den Slogan doch erst heute an den Schaufensterscheiben.

Das soll wohl ein "cooles" Wortspiel mit den Wörtern "For" und "Vor" darstellen. Aber eigentlich kann man sich bei diesem Denglisch-Mix auch nur an den Kopf greifen. Ein "Für Sie vor Ort." wäre ja zu einfach gewesen.

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachkritik/2011-10-26/for-you-verbohrt :) :) :)
 
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@Leukozyt: Aha - der Spruch scheint relativ neu zu sein - ein paar Monate. Dann ist es auch kein Wunder, daß ich das erst jetzt gesehen habe, denn ich habe keine Filiale in meiner Nähe. Ich habe den Spruch vor zwei, drei Wochen in Lindau (genau hier: http://maps.google.de/maps?q=47.555858n,9.689665e&z=19&vpsrc=6) "im Augenwinkel" gesehen, konnte aber im dichten Verkehr nur das "FOR YOU." lesen. Dann habe ich das aber auch erstmal wieder vergessen...

@grün: Zumindest der Glasreiniger von Schlecker hat einen guten Ruf - als Ersatzflüssigkeit für die "Knosti" zum Reinigen von Schallplatten:
www.google.de/search?q=glasreiniger+schlecker+vinyl
 
Zur aktuellen Libyen-Berichterstattung:

Ist Euch auch aufgefallen, dass es sich inzwischen eingebürgert hat, dem ehemaligen libyschen Staatsoberhaupt Gaddafi statt seines richtigen Vornamens "Muammar" den Vornamen "Machthabba" zu verpassen?

Matthias
 
Also mancher Dudelsender gibt seinen Sendungen noch dämlichere Namen. Die Landeswelle Thüringen nennt die Nachmittagsschiene "Von drei bis frei", oder auch Hit-Radio Antenne. Die haben eine Sendung, die "Von 8 bis Nacht" heißt.
08:00 Uhr ist, jedenfalls für mich, immer noch morgens. ;)

Sind solche Begriffe nicht reine Auslegungssache? Ab wann redet man denn überhaupt von der Nacht?
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Wörtchen "frei".
 
Naja, ob das jetzt wirklich den Sprachatbestand der Lotterei erfüllt, möchte ich nicht beurteilen - ich würde das eher unter "künstlerischer Freiheit" ablegen. Ob's geglückt ist, kann man dann ja immer noch diskutieren... ;)

Die 24-Stunden-Zeit gibt es in Deutschland auch noch nicht so lange - ich meine mich zu erinnern, daß das damals, deutlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit dem zunehmenden Bahnverkehr eingeführt wurde, als es notwendig wurde, Fahrpläne über größere Distanzen zu synchronisieren. Und nein, das ist keine persönliche Erinnerung, *so* alt bin ich dann doch noch nicht ;) Richtig durchgesetzt hat sich das eh erst mit den Digitaluhren (Zeigeruhren mit 24-stunden-Anzeige gibt es auch noch nicht so häufig). Insofern ist "8 Uhr" für die Abendstunde vielleicht ein bißchen angestaubt, aber deshalb noch lange nicht falsch - für mich war als Kind lange Zeit "nach der Tagesschau um 8" Zeit, in's Bettchen zu gehen ;)

Für den Begriff "Nacht" gibt es in der Tat verschiedene Definitionen. Allgemein verstehen, glaube ich, die meisten Menschen unter "Nacht" den Zeitraum zwischen Sonnenunter- und -aufgang (ich will jetzt nicht näher ausführen, daß es auch da unterschiedliche Ansichten gibt, wann das ist - Stichworte: bürgerliche, nautische und astronomische Dämmerung ;)). Es gibt aber auch Leute, die Nacht nur als die Zeit völliger Dunkelheit definieren. Andere wiederum halten sich an die (moderne) Zeitmessung und definieren "Nacht" in starren Intervallen. "Nacht" ist ein ziemlich variabler Begriff und damit so schön passend für einen Spruch wie "Von acht bis Nacht"...

Allerdings ist "von acht bis Nacht" noch wesentlich glücklicher gewählt als "von drei bis Frei", finde ich - letzteres würde ich auf die Freizeit beziehen, die aber, je nach Perspektive, noch viel unterschiedlicher definiert sein, als die Nacht: für den Schüler ist das Mittags (früher Nachmittag, in den allermeisten Fällen vermutlich sogar deutlich vor drei), für viele Arbeitstätige beginnt der Feierabend gegen 5 (17 Uhr ;)), aber auch das ist heute längst nicht mehr so verbreitet, wie es einmal war, im Einzelhandel kann sich diese Phase durchaus bis nach 22 Uhr ziehen und von Schichtdienst wollen wir mal gar nicht reden. Dann gibt es da noch Gruppen, die nicht arbeiten können, müssen, oder wollen und demnach immer "frei" haben, für wieder andere ist der Begriff "frei" etwas, der auf sie gar nicht zutrifft - wie gesagt: auf "Nacht" kann man sich, glaube ich, eher einigen, als auf "frei" ;)

LG

McCavity
 
Ist zwar Fernsehen, aber wenn Antje Wöhnke in Hallo Niedersachsen am 24. Januar einen Beitrag mit den Worten "Ja, das lief 'n bißchen anderster heute..." ankündigt, darf die Frage nach der Qualität des Deutschunterrichts an Niedersachsens Schulen hinterfragt werden.

Hier der Beweis: Prozess zu Kindesentführung
 
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