Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Was mich derzeit nervt und nach meinen Beobachtungen immer weiter um sich greift, ist die Bezeichnung
"Telefonanruf".
Wenn man die Spitzfindigkeit handy/cellphone und altes Tasten/Wähltelefon ausser Acht lässt, dann ist es doch immer ein Telefon, ganz automatisch, oder?
Warum nicht einfach nur "Anruf"?
:confused:
 
Was mich derzeit nervt und nach meinen Beobachtungen immer weiter um sich greift, ist die Bezeichnung "Telefonanruf". Wenn man die Spitzfindigkeit handy/cellphone und altes Tasten/Wähltelefon ausser Acht lässt, dann ist es doch immer ein Telefon, ganz automatisch, oder? Warum nicht einfach nur "Anruf"? :confused:

Weil ein Anruf, bzw. "jemanden anrufen", in der ursprünglichen Bedeutung schon in einer Zeit verwendet wurde, als die Herren Bell und Reis noch im Abrahams Wurstkessel schwammen, und nichts anderes bedeutete, als "jemanden ansprechen" - nur über größere Etfernung, so daß man eben rufen mußte (Beispiel: Dort sah ich einen Mann im Baumwipfel sitzen. "Heda, was macht Ihr dort oben?", rief ich ihn an.)

Zur Differenzierung eines solchen Anrufes von einem fernmündlichen entstand (nicht erst in letzter Zeit) die Bezeichnung "Telefonanruf".
 
Ich reduziere den ursprünglichen Wortstamm auf "Ruf". Da gibt und gab es den Zuruf. Was die Baum-zu-Baum-Unterhaltung von makeitso eher trifft. Und es gab und gibt den Anruf. Eindeutig Telefon und da ist es unnötig, das Wort dann auch noch davor zu setzen. Es ergibt sich außerdem aus dem gesprochenen Wort und dem Satzzusammenhang, um was es geht. Verwechslungen mit "ein Gericht anrufen" sind von der Logik her kaum möglich. In meinen Ohren ist Telefonanruf ist unnötig doppelt gemoppelt.
 
...um was es geht...

worum es geht
tongue2.gif
 
Gestern war irgendwie nicht mein Tag. Habe mich mehrmals verhauen. Beim "sz" denke ich eben mal altmodisch und behalte es gerne bei. Klar kann man überall statt dem ß ein ss setzen, erlaubt ist es. Aber wie soll ich sonst den Unterschied zwischen Masse und Maße zum Ausdruck bringen? Da bin ich eben mal stockkonservativ und schreibe es so, wie ich es gelernt habe. Mit Verlaub.

Ich erlaube mir auch, die Brieftasche als Portemonnaie zu schreiben. Wenn niemand etwas dagegen hat. Mit Verlaub.
 
empire1970 schrieb:
Aber wie soll ich sonst den Unterschied zwischen Masse und Maße zum Ausdruck bringen?
Eben darum ist es nicht egal, ob man ß oder ss schreibt - auch nach der neuen Rechtschreibregelung nicht. Ich habe schon häufiger beobachtet, daß Leute nach der Reform einfach das ß durch ss ersetzt haben, im Glauben, so der neuen Rechtschreibung zu genügen. Heraus kommt dann dabei z.B. "Mit freundlichen Grüssen". Es genügt also offenbar nicht, einfach die Regeln der Sprache anzupassen, wenn sich die Sprache nicht den Regeln anpassen will. Natürlich hat im Übringen jeder das Recht, nach der alten Regelung zu schreiben.
 
Eben darum ist es nicht egal, ob man ß oder ss schreibt - auch nach der neuen Rechtschreibregelung nicht.
Exakt dies habe ich doch gesagt, oder war es eine allgemeine Feststellung? Die Möglichkeit, anstatt "ß" überall ein Doppel-S zu setzen, wird zu oft wahrgenommen. Es gibt auch Eigennamen, die das verbieten. Ich denke an die Stadt Gießen!
 
Erlaubt sein mag es insofern, als es weder als Ordnungswidrigkeit noch als Straftat verfolgt wird. Wer von sich aber behaupten will, die Rechtschreibregeln - egal ob die alten oder die neuen - verstanden zu haben, für den verbietet sich eine solche Aussage allerdings von selbst. Spätestens beim Blick auf "Maße/Masse" sollte es dann aber klar werden.
 
Jaja, prügelt nur alle auf mich ein.
Es gibt noch ein schönes Beispiel: weiss und weiß.
Dasjenige "weiss/ß", das mit dem Wissen zu tun hat, schrieben viele Zeitgenossen "weis". Mit einem einzigen "s"!
Und ausser/außer schreiben viele "auser", schon oft gesehen.
Die deutsche Sprache war schon immer schwierig, die Rechtschreibreform hat vieles verschlimmbessert.
Hauptsache ist doch, daß wir es korrekt aussprechen.
Und hier unterscheide ich zwischen dem daß und dem das.
Langgezogen, gepresst, gequescht oder genuschelt.
 
Es gibt noch ein schönes Beispiel: weiss und weiß.
Dasjenige "weiss/ß", das mit dem Wissen zu tun hat, schrieben viele Zeitgenossen "weis". Mit einem einzigen "s"!
Stimmt, das mag allerdings auch daran liegen, dass viele Autokorrekturen "weis" mit einem einfachen "s" zulassen und mit "sz" beispielsweise als Fehler anlasten (auch bei meinem Handy ist das so).
Und ausser/außer schreiben viele "auser", schon oft gesehen.
Und weil der/die daß darf, darfst du dass schlieslich auch, richtig? - Ich weis.
 
Es gibt noch ein schönes Beispiel: weiss und weiß.
Dasjenige "weiss/ß", das mit dem Wissen zu tun hat, schrieben viele Zeitgenossen "weis". Mit einem einzigen "s"!
Und ausser/außer schreiben viele "auser", schon oft gesehen.

Das "weise" ich zurück. Es ist kein schönes Beispiel, es ist schlicht Unfug, da es "weiss" nicht gibt. Weder damals noch heute.
Hauptsache ist doch, daß wir es korrekt aussprechen.

...und auf alle Rechtschreibung verzichten? Das kann nicht Dein Ernst sein.
Und hier unterscheide ich zwischen dem daß und dem das.
Langgezogen, gepresst, gequescht oder genuschelt.

Mit der Ironie hab ich es nicht. Die Aussage verstehe ich jedenfalls nicht. "Das" und "dass" (mit "ss" bitte) spricht sich gleich.
 
Na, dann eben nicht. Bevor man auf mir herumhackt, lese ich lieber andere threads. Hier gibt es user, die haben noch nie etwas von einem sz gehört und benutzen es auch nie.
 
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