Naja, ob das jetzt wirklich den Sprachatbestand der Lotterei erfüllt, möchte ich nicht beurteilen - ich würde das eher unter "künstlerischer Freiheit" ablegen. Ob's geglückt ist, kann man dann ja immer noch diskutieren...
Die 24-Stunden-Zeit gibt es in Deutschland auch noch nicht so lange - ich meine mich zu erinnern, daß das damals, deutlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit dem zunehmenden Bahnverkehr eingeführt wurde, als es notwendig wurde, Fahrpläne über größere Distanzen zu synchronisieren. Und nein, das ist keine persönliche Erinnerung, *so* alt bin ich dann doch noch nicht
Richtig durchgesetzt hat sich das eh erst mit den Digitaluhren (Zeigeruhren mit 24-stunden-Anzeige gibt es auch noch nicht so häufig). Insofern ist "8 Uhr" für die Abendstunde vielleicht ein bißchen angestaubt, aber deshalb noch lange nicht falsch - für mich war als Kind lange Zeit "nach der Tagesschau um 8" Zeit, in's Bettchen zu gehen
Für den Begriff "Nacht" gibt es in der Tat verschiedene Definitionen. Allgemein verstehen, glaube ich, die meisten Menschen unter "Nacht" den Zeitraum zwischen Sonnenunter- und -aufgang (ich will jetzt nicht näher ausführen, daß es auch da unterschiedliche Ansichten gibt, wann das ist - Stichworte: bürgerliche, nautische und astronomische Dämmerung
). Es gibt aber auch Leute, die Nacht nur als die Zeit völliger Dunkelheit definieren. Andere wiederum halten sich an die (moderne) Zeitmessung und definieren "Nacht" in starren Intervallen. "Nacht" ist ein ziemlich variabler Begriff und damit so schön passend für einen Spruch wie "Von acht bis Nacht"...
Allerdings ist "von acht bis Nacht" noch wesentlich glücklicher gewählt als "von drei bis Frei", finde ich - letzteres würde ich auf die Freizeit beziehen, die aber, je nach Perspektive, noch viel unterschiedlicher definiert sein, als die Nacht: für den Schüler ist das Mittags (früher Nachmittag, in den allermeisten Fällen vermutlich sogar deutlich vor drei), für viele Arbeitstätige beginnt der Feierabend gegen 5 (17 Uhr
), aber auch das ist heute längst nicht mehr so verbreitet, wie es einmal war, im Einzelhandel kann sich diese Phase durchaus bis nach 22 Uhr ziehen und von Schichtdienst wollen wir mal gar nicht reden. Dann gibt es da noch Gruppen, die nicht arbeiten können, müssen, oder wollen und demnach immer "frei" haben, für wieder andere ist der Begriff "frei" etwas, der auf sie gar nicht zutrifft - wie gesagt: auf "Nacht" kann man sich, glaube ich, eher einigen, als auf "frei"
LG
McCavity