AW: Elmis letzter Scherz?
... Ich gehöre auch zu denjenigen, die im Radio polarisieren und, falls es Dich tröstet, auch schon das ein oder andere Mal wegen kleinerer oder größerer zynischer Sprüche Modertationsverbot hatten. Ich hoffe, daß macht mich Dir etwas sympathischer...
Ewig schade, dass Du dich dann doch noch zu dieser - aus meiner Sicht überflüssigen - Rechtfertigung/Erklärung hast hinreissen lassen!
... habe nämlich mit Spannung verfolgt, wie lange Du den Anfeindungen und Kritiken nicht nur standhalten konntest, sondern auch noch - mit (für dieses Forum ungewöhnlich) perfekter Grammatik - gut formulierte Argumente entgegenzusetzen hattest.
Dieser Diskussionsverlauf ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie in den Threads hier mit Kollegen umgegangen wird, die sich nicht nach der Massenmeinung orientieren, sondern einen eigenen, unpopulären Standpunkt aufweisen und vertreten können.
Mir fällt auf, dass die vermeintliche "Obrigkeitshörigkeit" unter Medienmachern
zunimmt. Vermeintlich "Heilige Kühe" werden als solche kritiklos verehrt, statt kritisch hinterfragt zu werden.
Elmar Hörig steht aus meiner Sicht exemplarisch für die große Gruppe der "Berufsjugendlichen" in unserer Branche.(Hörfunk + Fernsehen).
Das sind Kollegen, die in Wahrheit ihren besten Jahren nachtrauern, sich aber nach aussen hin so geben, als wäre die Zeit in den 80ern/frühen 90ern stehengeblieben.(Vom Auftreten gegenüber "jüngeren" Kollegen und besonders KollegINNEN mal ganz zu schweigen).
Es sind die ewig gleichen, gestrigen Geschichten, die ewig gleichen, oft niveau-armen Witze, es ist die ewig gleiche Masche, auf die selbst Kollegen hier im Forum anscheinend immer noch reinfallen.
Ein Mensch, der sich nur über seinen Beruf definiert, ist per se schon mal arm dran. Ein Mensch, der sich nur über seine ehemals so tolle "Karriere" definiert, ist noch ärmer dran.
Ich finde es extrem langweilig, wenn man Kollegen trifft, die sich auf "alte Zöpfe" förmlich einen runterholen - die "ich war so ein toller Hecht"-Leier-Typen, die einem in Medienkreisen häufig begegnen, lösen bei mir eher Mitleid aus, als Anerkennung oder gar Schulterklopfen.
(Wie schlimm muss es wohl um das Selbstvertrauen und die seelische Konstitution eines solchen Menschen bestellt sein?)
Hier wird so gern über Personalities gesprochen. Was ist denn für Euch eine Personality? - Dann kommt gern die Antwort:"wenn er frech ist ... anders ... mutig ..." usw usw .
Also gut: Schwulenwitze (gäääähn): "Warme Wochen bei der Bahn" , oder anzügliche Altherren-Bemerkungen??? - ganz toll! ganz mutig! so viel Frechheit schüchtert mich ja geradezu ein! - nee, das ist zum Gähnen langweilig, ist peinlich, niveaulos und armselig! - Der Witz der Berufsjugendlichen.
Eine Personality ist für mich nur, wer auch als Mensch eine Persönlichkeit hat.
Und nicht einer, der diese Persönlichkeit nur vorspielt.
Ich kenne nur wenig "ältere" Kollegen, die mit Selbstverständlichkeit und Diskretion und nötigem Abstand(kritischer Beurteilung) über ihr Leben und ihre "Karriere" sprechen - leider verfallen die meissten, denen ich begegnet bin, in Selbstgefälligkeit, Selbstbeweihräucherung, Selbstüberschätzung - das sind für mich Opfer des Selbstbetrugs.
Und jetzt dürft Ihr über mich in radioforum-typischer Art und Weise herfallen.
um einigen hier die Arbeit zu erleichtern, ein paar Antwort-Vorschläge:
"... du bist doch bloss neidisch, dass ...."
" ... bist wohl gefrustet, weil ..."
"... kannst ja nur ein ehemaliger Mitarbeiter sein, der ...."
" ... wenn du 99 % von dem geleistet hättest, wie xy ..." (grosses Deutsch)
"... wärst wohl auch gerne so berühmt, wie ..." usw usw usw
Freue mich natürlich auch über konstruktive Beiträge.
Daher finde ich den Elmi schon etwas besonderes. Klar kann man ihn als dummschwätzenden Kotzbrocken titulieren, man liebt ihn oder hasst ihn für diese Art. Aber eines ist er immer noch: Authentisch. Menschlich. Und genau das vermisst man doch heute im Konservenradio am allermeisten.
... und das ist er eben leider nicht!